Samstag, 30. Januar 2010

Tschüß Taupo

Morgen Vormittag geht es los, nordostwärts Richtung Küste - nach Whakatane. Etwa 3,5 Stunden Autofahrt liegen vor mir und bei guten Wetter, ein Trip nach White Island - aktive Vulkaninsel - am Montag.
Am Montag Abend treffe ich dann Susi und Manu wieder, mit denen ich schon die letzte Woche hier in Taupo verbracht habe. Wir werden zu Dritt ums Eastcape fahren und hoffentlich gutes Wetter haben, um zu der Stelle wandern zu können, wo man als erstes den Sonnenaufgang eines neuen Tages sieht..
Die kommende Woche wird insgesant ziemlich straff werden, da ich wegen der gebuchten Fährüberfahrt spätestens am 06.02. in Wellington sein muß. Ich befürchte, es wird viel Fahrerei, denn man neigt hier leicht dazu, Entfernungen zu unter- und Straßenverhältnisse zu überschätzen. Ich freue mich trotzdem - endlich wieder neues Neuseeland sehen und dann auch noch zusammen mit 2 netten Mädels.

In Wellington werde ich dann Carina einsammeln und mit ihr gemeinsam die Westküste der Südinsel hinab fahren. Ob Susi und Manu noch ein Stück mitkommen, entscheidet sich später.

Ab jetzt heißt es also wieder ohne Internet auszukommen, ohne eigenes Bad und Strom aus der Wand neben einem. Es wird eine Umstellung zweifelsohne.
So ein wenig fühle ich mich wie an einem 31.12. - ich lasse das ein oder andere hier in Taupo zurück, auch gewisse Erinnerungen - es wird ein kleiner Neustart morgen. Wehmut und Vorfreude mischen sich, aber das ist ja normal. Das Leben besteht aus Abschieden und Neuanfängen - gerade ist so ein Punkt, wo ich es deutlich spüre und mich ein wenig Sentimentalität überkommt.
Ich wünsche mir, dass mindestens ein Abschied von den vielen, kein endgültiger war und wir nicht nur die Erinnerungen mitnehmen sondern noch ganz viel mehr.. Stor klem .. ich denk an dich!

Montag, 25. Januar 2010

Neuseelandsommer - Ist das alles???

Hier regnet es in Strömen. Was für ein Mist-Wetter!!!
Gerade 2 Tage am Stück war es mal schön und sonnig (zum Thema "Wind" sag ich schon gar nix mehr)..
.. aber nee, als ob das schon genug wäre, fängt es heute Nachmittag wieder an, wie aus Kübeln zu schütten. Man kann wohl sagen, der Sommer ist hier mal richtig schlecht bisher...
Bin etwas genervt und hoffe, dass der Februar nicht so wird, hab keine Lust im Regen zu reisen..

Ein schönes Treffen gab es heute aber auch: mit Susi.
Susi ist diejenige, die ich schon zwei Mal in München besucht habe. Sie ist seit November da und eeeendlich haben wir uns nun heute getroffen. Es war sooo schön, mal los zu schnattern und wir hatten auch direkt tausend Sachen zu erzählen.
Sie bleibt noch bis Mitte der Woche, sodass wir uns auf jeden Fall nochmal treffen werden.

Heute habe ich dann auch telefonisch meinen Flug gebucht nach Stewart Island.
Praktischerweise gibt es "Worker-Tarife", wie ich durch eine eher beiläufige Frage erfuhr. Sind nicht viel billiger, aber ein bißchen..
Englische Telefonate hasse ich noch immer .. schweißgebadet .. hat aber hoffentlich alles geklappt. Thema: Buchungsbestätigung - Man bekommt gar nix .. nicht mal ne Mail. Find ich schon komisch. Naja, neuseeländische Provinz.. so ist das wohl.. *lach*
Bin mit meinem Namen registriert und das genügt dann anscheinend..
Fliege nun am Freitag, 26.02. um 13:00 Uhr, um dann mal für 2 Monate auf einem Inselchen vor dem Südende der Südinsel zu arbeiten.

Grüße nach Hause - ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht!

Sonntag, 24. Januar 2010

letzte Woche Taupo

Heute hat sie nun begonnen, meine letzte Woche in Taupo.
Entweder am 30. oder 31. Januar geht es weiter. Vor mir liegt dann der Februar als Reisemonat.

Ich werde zuerst Whakatane (nordöstlich von Taupo) ansteuern und je nach Wetterlage entscheiden, ob ich eine Tour nach White Island mache (aktiver Vulkan vor der Küste). Danach die Tage geht es um das East Cape herrum - soll recht einsam, aber entsprechend landschaftlich schön sein. Spätestens am 06. Februar muß ich in Wellington ankommen, weil dann meine Fähre auf die Südinsel geht.
Wenn ich das nächste Mal auf der Nordinsel sein werde, wird das auf dem Rückweg sein - vermutlich dann im Juni oder Juli. Ein seltsamer Gedanke...

Bevor es aber soweit ist, liegt noch eine ganze Weile Zeit vor mir.
Entlang der Westküste werde ich den Februar über dann die Südinsel hinunter fahren, um am 26. Februar von Invercargill aus nach Stewart Island zu fliegen. Am 01. März beginnt dann dort meinen Job im Hotel. Mein Auto werde ich 2 Monate zurücklassen müssen, das kann leider nicht mit nach Stewart Island.. *sfz* ..ich werde ihm ein Plätzchen mieten, wo es dann hoffentlich eine sichere Zeit haben wird..

Von Filme

Mittwoch, 20. Januar 2010

3-monatiges ...

... ja, heute auf den Tag vor 3 Monaten ging sie los - meine große Reise.
Am 20.Oktober hob mein Flieger ab ans andere Ende der Welt.

Oh man, wie hab ich mich damals gefühlt..
Als ob ich zwangsabgeschoben werde, verstoßen, ausgesetzt oder wie ein alter Weihnachtsbaum, der im neuen Jahr an den Straßenrand wandert..
Nix mit Vorfreude - nur noch Heimweh und das dumme Gefühl, mir das alles selber eingebrockt zu haben..
Heieiei, wenn ich Jana nicht gehabt hätte, die den Abschied ja mit links gemeistert hat, wer weiß, wo ich dann heute sitzen würde..
Ja, dass es mir leicht gefallen ist, zu gehen, das kann ich nicht behaupten. Und auch nicht, dass ich geglaubt hätte, dass das Heimweh jemals wirklich weg geht..

Aber das ging es und heute ist es maximal Sehnsucht, die meine Gedanken nach Hause zieht.
Ich kann es genießen, befristet hier zu sein und mir vor Augen führen, wie einzigartig genial das ist, was ich hier mache.
Kopfüber in einem ganz, ganz anderen Leben zu stehen.
Und noch mehr kopfüber, dank Kjell :o)
Dank dir, für die letzten Tage! Und sag jetzt nichts! Denn dann sag ich: "Immer zwei Mal mehr als du!" Stor Klem... ;o)

Sonntag, 17. Januar 2010

Weihnachtsgeschenk

Gestern löste ich nun mein Weihnachtsgeschenk von Despina & Freddy ein: eine 2-stündige Bootsfahrt auf dem Lake Taupo.
Typisches Szenario vorweg: Blick in den Himmel, Stirnrunzeln, stummes Beobachten der Zugrichtung der Wolken und gedankliches Auslosen "Mach ich's oder Lass ich's?!" ..
Das Los viel auf "Los!" - und ich saß im Boot.

Ja, eine der prägnanten Erinnerungen an Taupo wird wohl für alle Zeit die Frage danach bleiben, ob sich das Wetter nun aufklart, oder nicht...
Ganze 2 Monate wird mich das Ende Januar beschäftigt haben. Immer das Hin und Her - Eiswagen raus oder lieber doch nicht ...
Was habe ich da einen wetterunabhängigen Job schätzen gelernt, wo man sich maximal in der Schlange vor dem JobCenter mit Witterungswidrigkeiten arrangieren muß.. ;o)

Gestern Abend gings jedenfalls für 2 Stunden auf den See, den ich sonst immer nur vor der Nase habe. Ich mag es gerne, Boot zu fahren und mir den Fahrtwind ins Gesicht wehen zu lassen und so genoss ich die 2 Stunden auf dem Wasser sehr. Man fühlte sich auch direkt wieder als Tourist, insbesondere, als ich neben mir ein Paar aus Sachsen schwärmen hörte..

Bevor ihr die Bildchen seht, noch ein paar Infos zum See.

"Mit 619 km² ist der Lake Taupo Neuseelands größter See. Genau genommen ist er jedoch ein Kratersee, der nach einer Serie von Vulkanausbrüchen entstand. Die letzte Eruption fand vor rund 1800 Jahren statt und schuf ein massives Becken, das jetzt mit Wasser gefüllt ist. Mehr als 30 Flüsse fließen in den See, dessen Grund mit der Asche der Ausbrüche des Mt. Ruapehu bedeckt ist. Dieser Vulkan spuckte in den Jahren 1995 und 1996 rund 2,3 Millionen Tonnen Asche in das Gewässer, das – und das sollte man nie vergessen – irgendwann wieder in die Luft fliegen und eine Naturkatastrophe beängstigender Ausmaße auslösen könnte. Die Nationale Katastrophen-Konferenz sagt, ein fürchterliches Erdbeben sei entlang der Alpinen Verwerfung überfällig, und zwar eher heute als morgen. Dieses Erdbeben könnte den unter dem Taupo-See schlummernden Vulkan zum Ausbruch bringen, Tsunamis auslösen und den Ostteil der Nordinsel absprengen; die Städte Taupo, Rotorua und Whakatane würden untergehen."

Ich hatte das mal im Internet gelesen .. und während ich so auf dem See schifferte kamen mir jene Erinnerungen an den Artikel wieder...
In Anbetracht der Katastrophe in Haiti plötzlich eine Vorstellung, die mir einen dicken Kloß im Hals verursachte. Und mal wieder das Gefühl der Endlichkeit und besonders der Machtlosigkeit darüber. Zeigen solche Katastrophen wie in Haiti doch einmal mehr, wie unwichtig so manches im Leben ist und wie glücklich wir uns doch alle schätzen können, zu dem geringen Prozentsatz der Weltbevölkerung zu zählen, das quasi das "große Los" gezogen hat. Vielleicht öfter mal ein Gedanke wert, dieser Gedanke ..


Lake Taupo per Boot

Samstag, 16. Januar 2010

Kollegenliebe :o)

Eine Mail von gestern - quasi als Antwort auf meinen Blogeintrag..
Sind sie nicht lieb, meine Kollegen :o)

hallo liebe ariane,
wir haben gerade gemeinsam deinen letzten blog-eintrag gelesen und denken uns...
ein wenig sehnsucht hat sie schon nach uns, die kleine..
und wir haben sehnsucht nach dir, nur, was werden wir uns dann gemeinsam durchlesen, wenn du wieder hier bist???
liebe grüße, gabi
...
nun sitz ich hier immer noch - um diese Uhrzeit, es fehlt tatsächlich an Struktur und natürlich an meinem Vorbild Frau Metzger. Bin natütlich auch ein bißchen müde, ob der fehlenden Sonne.
Wir denken an dich
Liebe Grüße Sabine
...

und ich bin dann gleich weg...
liebe grüße nach neuseeland
und an die sonne
hier ist es viel zu kalt
liebe grüße markus

Hej, na klar vermiss ich euch...
Mit euch, wäre alles doppelt so schön - aber man kann halt nicht alles haben - und bald bin ich ja wieder da ... freu dich nicht zu früh, Sabine, dann geht das Besteckklappern beim Essen wieder los .. und mein lautes Organ im Nebenzimmer .. *lach*

Freitag, 15. Januar 2010

It's a matter of taste

... aber ich mag sie ja, diese faulen Tag im Park :o)

Erinnern sie mich doch mit einem Lächeln im Gesicht daran, dass ich an einem normalen Freitag, in einem normalen Leben in Berlin mit Sicherheit gerade einen Kliententermin hätte und über Mahnschreiben, Wohnungsangeboten oder JobCenter Bescheiden sitzen würde.
...
Ich käme wohl verärgert, ob der neuerlichen BVG-Chaoswochen im Büro an, würde wohl dennoch sehnsüchtig aus dem Fenster sehen, Schnee fiel in mein Auge, die Heizung in meinem Büro wäre trotzdem aus und das Fenster angekippt, Sabine würde jammern, wie kalt es bei mir ist und mich fragen, ob ich mitkomme auf einen Kaffee und wie lange ich denn heute mache - erfahrungsgemäß sind meine Freitage eher kurz gehalten (gewisse Parallelen zum Beamtensprichwort "Freitag ab Eins..." weise ich von mir ;o) - daher würde ich vielleicht antworten: "Noch ein Termin um 12:00 Uhr, ein bissl Doku, AZN durchgehen und BTK checken - und dann, Wochenende!". Sabine würde mich beneiden, weil sie selbst bestimmt nicht vor fünf aus dem Büro kommt. Sie würde mich für meine Struktur loben und Gabi würde beipflichtend nicken. Carolin hätte frei - ist ja Freitag..
.. vielleicht würde ich mal im BEW 1 anrufen und fragen, wie es so bei den Kollegen steht, und ob vielleicht ein Geldeingang für Herrn oder Frau XY zu verzeichnen ist. Möglichweise stünde am Freitag auch die Frage nach einem Rouladenessen an und wir würden grübeln, ob denn nun nächste oder übernächste Woche die Gesamtsupervision war. Wir würden feststellen, dass wir alle ganz schön vergesslich sind und uns mal wieder vornehmen, eine bessere Übersicht zu pflegen, über verschiedene Termine...
Ja, so wäre er wohl - ein ganz normaler Freitag Vormittag in Berlin Treptow...

Stattdessen lag ich bei Sommerwind im Park, rutschte lieber in den Schatten, um mir nicht die Nase zu verbrennen, schaue den Wolken hinterher wie sie davon ziehen und mache alberne Fotos mit der schlechtesten Webcam der Welt....


Webcam-Knipserei

Dienstag, 12. Januar 2010

Meet a Kiwi

Allen denen, die ihre Verwunderung kund getan haben, über ausbleibende Blogeinträge - Ja, ich lebe noch!
Allerdings kehrt auch hier ein gewisser Alltag ein, welcher zumeist daraus besteht, die Weather-Forecast beständig im Blick zu haben und entsprechend dem, entweder am See Eis zu verkaufen oder faul im Park herrum zu liegen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen und den Wind um die Nase wehen zu lassen...

Plagten mich in den letzten Wochen das ein oder andere Stimmungstief, hervorgerufen durch unterschiedliche Faktoren, so wächst aktuell beständig die Aufrgeung auf das, was n.T. (= nach Taupo ;o) kommen wird. Quasi eine neue Zeitrechnung, nach über 2 Monaten hier.

Bevor ich aber den Abflug aus Taupo mache, habe ich es gestern nun getan..
"Es" - einen Kiwi gedated.. *lach*
Ja, irgendwas muß man zur Stimmungsaufhellung ja tun und sich quasi verhaltenstherapeutisch selbst mal in den Allerwertesten treten.
Was liegt da näher, als sich doch mal auf ein Treffen einzulassen und zu schauen, was die neuseeländische Männerwelt so zu bieten hat.
Ich erzählte doch mal von dieser Website, welche ich bei meiner Anmeldung anders interpretierte, als sie schließlich war.
Neben ein paar sporadischen "Englisch-Übe-Mails" sprang letztlich ein lockerer Kontakt mit einem in Wellington lebenden Deutschen herraus und mit Craig, dem Kiwi hier in Taupo.
Jedenfalls traf ich gestern Abend nun Craig und hatte schon furchtbare Bauchschmerzen, ob meiner mageren englischen Artikulationsmöglichkeiten.
Das Textskypen vorab, gelang mit Hilfe eines Wörterbuches noch realtiv gut.. aber wie sollte das 'live' werden??
Letztlich wurde es ganz lustig. OK, Craig war jetzt nicht so der Redner, wo jedes Thema vom Hundertste ins Tausendste glitt. Ich hatte daher das Gefühl, 75% des Gespräches gequasselt zu haben. Natürlich kann das Gefühl auch täuschen, weil ich doch nicht ganz unerheblich unter 'Streß' stand.. immer erst überlegen, was will ich sagen, kann ich es überhaupt sagen und dann erst den Mund auf zu machen um zum Thema anzusetzen (oder auch lieber nicht) - ja, das schlaucht ganz schön. Aber letztlich war es wirklich ein ganz netter Abend und es hat Spaß gemacht, mal so ein paar Dinge auszutauschen, die unterschiedlichen Kulturen und Leben betreffend. Ich habe ganze 3 Gesprächsstunden (!!!) durchgehalten. Danach rauchte mir der Kopf und ich fiel binnen 10 Sekunden in meinem Bett liegend, in einen komatösen Tiefschlaf...
Thank you Craig, for your patience and for all the funny "Kiwi-Words", wich I will definitely not use.. ;o)

Montag, 4. Januar 2010

Gedanken am 4. Januar ...

Der Wettergott hat mich erhöhrt...
ES REGNETE!! (zumindest am Morgen)

Herrlich, dieses Geräusch auf der Terrasse und den Dachplatten... dieses Tröpfeln, Pochen und Rauschen..
.. das frische Lüftchen, das sich seinen Weg durch mein angekipptes Fenster bahnt und der gute Geruch von frischem Regen.
Hach ja, ich drehe mich noch mal um im Bett und kuschel mich genüßlich in meinen Schlafsack, um meine Gedanken schweifen zu lassen und noch ein wenig im Halbschlaf zu dösen..
Ich denke dabei, was für ein guter Kauf doch mein Schlafsack war. Seit nunmehr zweieinhalb Monaten ist er zu meinem persönlichen Zuhause geworden, sozusagen die persönliche Höhle, die man immer mit dabei hat, egal an welchem Ort. So muß sich eine Schnecke fühlen, die ihr Haus immer dabei hat, denke ich..

Irgendwann stehe ich dann doch auf und beschließe, dass ich mich heute mal um mein Postfach kümmern werde.
Ein paar Mails sortieren und beantworten und ein bißchen Recherche im Internet zu betreiben, was die ein oder andere offene Frage angeht.

In Ermangelung eines Starbucks hier in Taupo, der für diese Zwecke quasi prädestiniert wäre, sitze ich nun im "Mc.Cafè - Teil" des bekanntes Fastfood-Tempels. Zumindest hier ist der Muffin und eine starbucksähnliche Flüssigkeit halbwegs erschwinglich und es gibt eine akzeptable Sofaecke..
Die Hektik und den Geräuschepegel um mich herrum knippse ich ganz elegant aus, indem Kopfhörer in die Ohren gestöpselt werden und Musik auf voller Lautstärke läuft.. so begleiten mich gerade "Ich und Ich"...

Vorhin habe ich mit Despina neue Eissorten ausgesucht. Da eine Nachbestellung vom Lieferanten fällig ist, fragte sie mich, ob ich mit ein paar neue Sorten aussuchen mag. Na klar!! Ich entschied mich für Mango und Pflaumen als Sorbet sowie Chocolait-Walnut und Butterscootch-Vanille als Gelato (was aber leider aus der 2008er Liste war, mal gucken, obs das noch gibt). Wenn alles gut geht, kann ich das dann in ein paar Tage in der heimischen Kühltruhe kosten.. *yam*
Erzählte ich eigentlich schon, dass "Yammy" hier der offizielle Ausdruck für "Lecker" ist. "Is it yammy, isn't it!?" - Standartfrage einer Eisverkäuferin an Kinder. Bei Erwachsen verwendet man dann doch eher "delicious", "refreshing", "lovely" and so on...

Morgen soll es wieder schönes Wetter werden. Das ist gut. Ein Tag Pause zwischendrin ist gut, aber mehr muß nicht sein.
Möchte den Januar jetzt eigentlich durchziehen. Meine Reisepläne stehen und sind teuer.
So, I have to earn money for it and I know, for what I sweat...

Ein paar nette Kontakte gab es auch schon, so ein Neuseeländer im Ampelmännchen-T-Shirt (mußte ich ihn doch direkt drauf ansprechen und ich erfuhr alles über die Hochzeit seines deutschen Freundes in Berlin vor ein paar Jahren), dann ein deutscher Pilot aus Berlin Mariendorf. Er arbeitet als Privatpilot für irgendeinen reichen Ami, der zum Fischen nach Neuseeland wollte. Auch wir kamen ins Gespräch, weil er täglich vorbei kam und landeten letztlich bei Gesprächsthemen zu homsexuellen Ehen.. *lach*. Heute fliegt er weiter nach Nelson, ist also wieder weg. Schade eigentlich, war immer ganz witzig, wieder so richtig berlinern zu können. Man fühlte sich direkt heimisch..
Dann gibt es ja noch die Menschen, die einen fragen, wo man her kommt und glücklich sind, ihre Deutschkentnisse an den Mann zu bringen. Auch das endet meistens sehr lustig und in witzigen "denglishen" Dialogen..
Oder die Kinder, die jeden Tag in ihren Badanzügen und klappernden Zähnen kommen, weil sie im See baden und ihr Taschengeld in Eis umwandeln wollen. Inzwischen kenne ich schon einige und es macht Spaß, immer wieder die leuchtenden Augen zu sehen, wenn es die Sprinkles aufs Eis gibt. Das war übrigens meine Inovation - die "Kid's Size with Sprinkles" (bunte Streusel).
Sind voll der Hit und die leuchtenden Augen sind echt schön anzusehen, wenn man ihnen die in bunte Streusel getauchte Eiskugel in die Hand drückt. Sowas gibts hier irgendwie nicht und daher wird derzeit Taupo von uns "zugesprinklet". Die heißen hier übrigends "hundreds and thousands" (Einhundert und Tausend), warum auch immer... gut, dass ich das vorher wußte, sonst hätte ich dir Frage danach beim ersten Mal wohl nie im Leben verstanden.
Ja und dann die ganzen joggenden Rentner... wirklich krass, wie sportlich die zum Teil sind... Wenn ich da an mir hinunter blicke... *hust*
Hier gibt es übrigens den "Iron-Man" .. irgendwann bald ..

So, das war mal wieder ein langer Text - viel zu lesen für euch..
Ich freu mich schon, wenn ich diese Einträge und den Blog überhaupt selbst mal in ein paar Jahren lesen kann. Ist bestimmt ganz nett und bringt einen großen Erinnerungsflash.. ja, ich werde das alles hier wohl nie vergessen und unzählige Male daran denken, wie gut ich es doch hatte und was ich alles erleben durfte.
Überhaupt ist es "ganz nett" hier zu sein. Was für ein anderes Leben ich hier doch führe und wie wichtig es doch ist, an seinen Träumen dran zu bleiben und an sich und seine eigenen Visionen vom Leben zu glauben.
Selbst wenn ich heute heim reisen würde, war es das alles wert und einfach ein riesengroßer Gewinn für mich...


Cheers aus Taupo!

Sonntag, 3. Januar 2010

Na, Herzlich Willkommen 2010 ..

Inzwischen dürfte nun auch der Letzte die 2010 hinters Datum schreiben können.
Herzlich Willkommen also 2010 in meinem Alltag! :o)

Für mich begann der 01.01. um 9:30 Uhr am See hinterm Eiswagen.
Dachte ich an dem Tag noch, dass wir einem ziemlichem Mega-Anstrum tapfer stand hielten, so ahnte ich noch nicht, was mir am nächsten Tag bevor stehen sollte..

Ziemlich k.o. noch vom Neujahrstag, ging es am 02.01. wieder pünktlich um 10:00 Uhr ans Werk, um direkt nahtlos zu einer Konzertlocation zu fahren, wo am Abend Dave Dobbyn (seines Zeichens, ein bekannter neuseeländischer Musiker) seinen Aufrtitt hatte und wir quasi die Eisverköstigung des hungigen Publikums übernahmen - mit der Annahme, dass es wohl ein ruhiger Abend wird und wir schön das Open Air Konzert genießen können..
Nicht, dass Taupos Straßen derzeit ohnehin von einer nicht enden wollenden Blechtlawine heimgesucht werden, war es gestern Abend natürlich das Vollchaos und Despina und ich heilfroh, als wir unsere beiden Autos parken und den Eiswagen aufstellen konnten, ohne größere Probleme mit der Security vor Ort zu bekommen.

Während der Plan nun war, dass Despina nochmal nach Hause fährt, um Eis- und Waffelnachschub zu holen, sollte ich derzeit den Aufbau des Eiswagens übernehmen.
Gesagt - getan .. allerdings bildete sich schon nach einer Minute das erste Schlängchen eishungriger Menschen, die bereits den Einlass hinter sich hatten (und es waren noch 2 Stunde bis Konzertbeginn...) und denen es nun nach etwas Kaltem trachtete. Nicht unerheblich gestresst, baute ich rasch und unter den Augen der hungrigen, wartenden Meute unsere "7 Sachen" auf, um a) festzstellen, dass Despina das Wechselgeld noch in ihrer Tasche hatte und b) mit dem Geld auch die Schilder für die Eissorten..

Nun, mußte es also so gehen - jedem also einzeln erklären, welche Sorten sich in der Auslage befinden und dass passend bezahlt werden müsse..
Ging auch ganz gut - schließlich nahmen alle die "Big Size" - mit der runden Summe von $5 - so klappte es ausschließlich mit Scheinen... und die Schlange wuchs.. ich betete, dass Despina doch bald kommen möge...
... tat sie auch, aber mindestens dopplelt so gestresst, wie ich.
So hatte ich nämlich noch den Garagenöffner im Auto und sie kam nicht ins Haus, um die fehlenden Sachen zu holen...

Fazit, wir hatten kaum noch Waffeln und eine sich lehrende Kühltruhe, nachdem wir etwa eine halbe Stunde zusammen im Akord verkauften und die Schlange an Menschen nicht im Ansatz abriss.
Fazit 2 - ich fahre nochmal los und hole die fehlenden Sachen, da mein Auto außerhalb des Konzertareals stand und Despina unmöglich nochml raus kam, bei dem Trubel, der mitlerweile am Einlass und auf dem Gelände herrschte.
Ich also raus und den Typen am Autoein und -ausgang erklärt, dass ich gleich mit Eis und Waffeln wieder kommen werde, er mich also bitte rein lassen möge.. Konnte er natürlich nicht entscheiden und mußte erst mit 2 anderen Mitarbeitern rücksprechen .. inzwischen war mit dem Auto kaum noch durchzukommen, weil alles voller Menschen war... *aaarhrg KRISE* ...
... naja, ich kam zu Hause an, lud im Eiltempo alles was benötigt wurde ein und raste zurück.

Günstigerweise standen nun ganz andere Securitys da als gerade eben noch, mit denen ich meine Widerkehr besprochen habe. Also wieder Warten.. diskutieren... aufs schmelzende Eis hinweisen .. "Nein, ich hab keine Standgenehmigung dabei.. die hat Despina, die ja drinnen ist und auf mich und das Eis wartet... " Ich dachte, ich werd verrückt .. naja, letztlich ließen sie mich doch hinein..

Kurzum, wir erlebten 4,5 Stunden Dauerschlange Menschen.. Ich dachte, mein Kopf platzt...
Ich glaube, wir haben 18 Container à 5 Liter plus mehrere angebrochene verkauft an diesem Abend. Ich dachte, meine Hand fällt hab, mein Mund trocknet aus und ich kippe jede Sekunde kolabierend rückwärts nach hinten...
Irgendwie ging alles wie im Trance und was machte es schon, dass am Ende das Wechselgeld aus war und ich jedem Kunden vorher erklären mußte, doch bitte passend zu zahlen oder halt kein Eis kaufen zu können.
Später kam mir die clevere Idee, einfach nur noch die "Big-Size" für $5 anzubieten - Scheine hatten wir ja genug. Das haben wir dann auch gemacht..

Irgendwann war es dann vorbei!
Ich weiß nicht, wie ich es überlebte.. aber ich überlebte...
Das letzte Lied der Zugabe konnte ich dann sogar hören.
Wer ist eigentlich Dave Dobbyn???
...

Heute habe ich nun erfahren, dass das gestern Rekordumsatz war in Sachen Eisverkauf.
Ja, so fühlte ich mich auch. Ich habe die halbe Nacht im Traum weiter verkauft - was wäre das erst für ein Rekordumsatz gewesen... *lach*

Auch heute war wieder Seewetter und ich stand tapfer bis halb fünf da. Später kam Nina (die Berlinerin, die ich schon in Napier getroffen hatte) und wir machten zusammen Feierabend.. mit ner Eisschokolade von Mc. Donalds ;o)

Lieber Gott, bitte lass es morgen regnen!!!!