Freitag, 30. Juli 2010

Great Ocean Road

Seit gestern fahren wir auf der Great Ocean Road, die einen 800km langen Teil der Strecke zwischen Melbourne und Adelaide bildet. Es ist zum großen Teil eine Küstenstraße - rote Felsklippen vor tosendem Ozean, dann aber auch wieder durch ewig weite grüne Landschaft ... Ein bißchen erinnert mich der Weg an Neuseeland und ich bekomme "Heimweh"..
Ja, Neuseeland ist noch nicht vergessen und ich merke, das Australien gerade lediglich eine Ablenkung ist, von meinem wirklichen Abschied der letzten 8 Monate im Land der Kiwis.
Ich ahne, dass mir da noch etwas bevor stehen und der Abschiedsschmerz mein Herz wohl noch an späterer Stelle ergreifen wird.

Heute haben wir nun die "12 Apostel" erreicht - Steinklippen im Meer, die irgendwann einmal 12 an der Zahl waren, durch die Witterung aber nur noch ein paar weniger übrig sind. Letztlich bestand der gesamte Streckenabschnitt aus "Aposteln" - also einzelnen Felsformationen vor der Steilküste im Meer. Der touristischste Punkt ist halt der klassische der, der "12 Apostel".

Hier nun die Fotos der beiden Tage auf der Great Ocean Road:

1. Tag Great Ocean Road


2. Tag Great Ocean Road

Donnerstag, 29. Juli 2010

Melbourne und Philip Island

Den Dienstag verbrachten wir den ganzen Tag damit, Melbourne anzusehen. Der erste Eindruck des Vortages verstärkte sich - Melbourne gefiel uns beiden wirklich gut. Groß zwar, aber dennoch viel Grün, Wasser und eine gelungene Mischung alter und neuer Bauten, Moderne und Historik...
Für mich ist Melbourne immer die Assoziation mit "Tennis", also den Australien Open... so von gaaaanz früher, als Boris Becker und Steffi Graf noch über die Plätze fegten... Ich glaube, seither habe ich auch kein einziges Tennisspiel mehr gesehen...
Natürlich wollte ich dann auch mal hin an diese Orte. Das Olympiagelände liegt sehr zentral in der Stadt, sodass wir bei einem gemütlichen Bummel durch das Zentrum, entlang am Fluß, auch das Olympiagelände (was leider gerade umgebaut wurde) durchstreift haben. Weiter ging es zum obligatorischen Starbucks und dann zum Botanischen Garten, von dem aus man gute Blicke auf die Skyline der Stadt erhaschen konnten, besonders, als es dann dunkel wurde und Melbourne sich in ein Lichtermeer verwandelte und strahlte, wie ein lebendiger Sternenhimmel...
Melbourne City


Heute nun steuerten wir Philip Island an, eine Insel etwa 2 Stunden vor Melbourne.
Da der Verkehr doch recht dicke war, waren wir länger unterwegs als geplant - ich fahre derzeit übrigens, weil Tobi noch dabei ist, Freundschaft mit dem Linksverkehr zu schließen ... mit Gangschaltung und Riesenauto... heieieiei.... (Und Tobi kommt sich doof dabei vor, sich als Mann von nem Mädel kutschieren zu lassen .. was ich widerum witzig finde... Männer.... *lach*)
Auf Philip Island gab es eine Menge Natur und offensichtlich jede Menge Pinguine. In das Areal kam man jedoch nur mit teuer Eintritt. Da ich Pinguine schon in Neuseeland hatte, ließen wir das aus. Am Strand jedoch war ein Meer von Pinguinfußabdrücken im Sand zu erkennen... der totale Wahnsinn.. die müssen dort am Abend wohl in ganzen Heerscharen aus dem Wasser kommen....
Stattdessen widmeten wir uns den Koalas und fuhren in ein Conservation Centre - also eine Art Wildpark, wo Koalas leben und man auf Holzstegen etwas erhöht durch die Bäume laufen und nach den süßen Kuscheltieren Ausschau halten kann. In freier Natur hat man wohl, ähnlich den Kiwis in Neuseeland, kaum Chancen, auf Koalas zu treffen, sodass das heute eine gute Gelgenheit war, Koalas in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen und dafür nicht in einen Zoo gehen zu müssen.
Und es war süß, sooo süüüüß...... Lebende Kuscheltiere hoch in den Bäumen... ich staunte und verliebte mich spontan in die grauen Fellbälle zwischen den Astgabeln der Eukalyptusbäume.... Daher konnte ich ich kaum Fotos löschen und es gibt einen extra Koala-Foto-Ordner... ;o)
Philip Island


Koalas


Morgen gehts nun los Richtung Adelaide und / auf der "Great Ocean Road" - eine DER Straßen auf unserem Globus...
Dummerweise regnet es seit heute Abend. Ich hoffe, das legt sich wieder bzw. beeinträchtigt das Panorama in halbwegs annehmlichen Maße.

Viele Grüße nach Daheim & Viel Spaß beim Fotos schauen...

Dienstag, 27. Juli 2010

Reisestart mit Tobi in Melbourne ...

Nach doch ganzen 2 Stunden Schlaf auf dem 3,5 Stunden-Flug von Perth nach Melbourne, traf ich, in äußerst "vorteilhaftem" Gesamterscheinungsbild, heute Morgen nun auf Tobi, meinem Reisepartner bis zur Rückkehr nach Deutschland. Sein Flug aus München war soweit pünktlich uns wir trafen uns, wie verabredet, am meinem Gate. Nach einem ausführlichen ersten Kaffeeplausch ging es per teurem Taxi zum Van-Vermieter. Ich erlebte ein Dejuvus und nahm das selbe Vanmodel in Empfang, wie ich es mit Carina Tags zuvor in Perth abgegeben hatte.
Tobi war noch sichtlich gebeutelt von seinem Overseaflug, dennoch schlug er sich wacker durch das Anmietptrozedere und den Ersteinkauf. Wir steueten zuerst den nächst gelegenen Campground an - Tobi campt übrigens zum ersten Mal (heieiei....) - und annschließend Melbourns City, was sich jedoch als Fiasko erwies. Per Navi fanden wir zwar problemlos ins Citycenter, jedoch erschütterte uns nachhaltig die Suche nach einem Parkplatz. Eigentlich wollten wir in ein Parkhaus und waren gewillt, dafür auch ein paar Dollar mehr auszugeben. Es erwies sich jedoch als fast unmöglich, ein Parhaus zu finden, welches eine Einfahrt hatte, die höher als 2 Meter war. Unser Van ist nämlich 2,10 und wir wollten ungern riskieren, ihn zum Cabrio zu verarbeiten. Nachdem wir dann endlich eine 2,10 Meter hohe Einfahrt gefunden hatten, erstarte ich beim Blick auf die Preisliste. 2 Stunden sollten $20 kosten. Mit solchen Preisen hatten wir nicht gerechnet, sodass wir geradewegs wieder die Flucht Richtung Ausgang antraten, wobei eine halbe Stunde bereits mit $4 zu Buche schlug. Naturlich fanden wir den Ausgang nicht gleich, sondern irrten in diesem Parkhaus rum. Schließlich erfuhren wir, dass die ersten 5 Minuten gratis sind, was uns nochmehr in "Ausgangssuch-Panik" versetze... Naja, wo ein Eingang auch ein Ausgang und wir schafften es tatsächlich in großzügig bemessenen 5 Minuten...
Nach der Aktion entschlossen wir uns, zum Campground zurück zu fahren und mit dem Bus in die City. Das war eine weise Entscheidung, da es eine Direktanbindung gibt, die reichlich weniger Nerven- und Preisaufreibend ist.
Somit verbrachten wir den Nachmittag bis frühen Abend in Melbourne.


Spiegelbilder

Eine sehr schöne Stadt, wie ich finde. Viel größer als Perth, aber vom Stadtbild her so ähnlich.... Bilder folgen und morgen ein weiterer Tag in Melbourne...

Sonntag, 25. Juli 2010

Adieu, Westkueste

Dank eines kostenlosen Internetterminals auf dem Flughafen von Perth, komme ich noch dazu, mich rechtzeitig vor Abflug, auch hier im Blog von Perth und der Westkueste zu verabschieden.

Heute Mittag gaben Carina und ich unseren Van ab und nutzten den Nachmittag, um ein letztes Mal gemeinsam durch das sonnig-warme Perth zu schlendern. Leicht innerlich gestresst, ob der neuerlich anstehenden Veraenderungen, fiel es mir etwas schwer, die letzten Stunden voellig entspannt zu geniessen. Irgendwie war ich nun doch angespannter, als erwartet, bei dem Gedanken, wie das alles so ab morgen wird. Ich werde dann ja auf Tobi treffen - meinen Travelpartner aus dem Internet (ja, was man nicht alles im Internet finden kann... ;o). Ich bin gespannt, wie wir uns verstehen. Gesehen haben wir uns vorher noch nie aber die Reise per Telefon und Mail zusammen geplant. Somit wissen wir, dass wir zumindest reisetechnisch auf einer Wellenlaenge liegen. Ob es zwischenmenschlich genaso ein Gluecksgriff werden wird, wie damals in Neuseeland mit Carina, das werden die naechsten Tage zeigen.

Meinen gefuerchteten Checkin habe ich nun hinter mir und bin mehr als erleichteret, dass Tiger Airways (Billigairline von Singerpore Airlines) alles durchgewunken hat. Die Bestimmungen hinsichtlich der Gepaecksgrenzen sind bei denen richtig hart und da ich wusste, dass ich schon bei meinem Air New Zealand Flug nach Sydney "Uebergepaeck mit Augen zudruecken hatte", hatte ich nun echt Bammel, dass ich Nachzahlen muss. Ich habe mich zwar bereits im Vorfeld mal wieder von diversen Dingen getrennt, selbst das Shampoo und Duschbad wanderte in den Muell, weil es einfach zu schwer war, dennoch habe ich immer noch ganz schoen zu schleppen. Mein Rucksack wog 18,5kg und mein Handgepaeck gerade die erlaubten 12kg (inkl. Kamera & Zubehoer und Laptop). Nun, ich bin durch und wirklich froh, da ich beim besten Willen nicht gewusst haette, was ich noch entbehren kann. Dass ich letztlich mit so wenigen Sachen reisen kann, haette ich nie im Leben erwartet. Allerdings haengen mir auch die ewig gleichen Klamotten mehr als zum Halse herraus und man fuehlt sich schon etwas "abgeranzt", wenn man durch die City von Perth laeuft und um sich herrum das ganze aufgebretzelte Volk sieht. Den Blick an sich selbst herrunter sollte man sich an der Stelle tunlichst ersparen - Aschenputtelfeeling pur... Und so treffe ich nun morgen auf Tobi... Einen Blumentopf werde ich mit meiner Gardrobe sicher nicht gewinnen koennen. Naja, aber wie heisst es so schoen: Wahre Schoenheit kommt von Innen. In dem, Sinne - ich ess ein lecker belegtes Bagette...

Achja, was ich beachtlich fand - ein nicht so schoenes Thema jetzt - ueber die Ereignisse bei der Love Parade wird sogar hier im Radio und den Nachrichten berichtet. Ganz schoen heftig, was dort passiert ist....

Samstag, 24. Juli 2010

Wave Rock

Nach einem ausgedehnten Fahrtag gestern, landeten wir am Abend auf einem ziemlich überteuerten Campground wieder zurück in Perth, wo bereits die Kaution für den Kühlschrankschlüssel $20 kostete...
Heute ging es dann direkt weiter in westliche Richtung - einem 2-Tagesaufsflug zum Wave Rock im Landesinneren - einer "versteinerten Riesenwelle".
Mal eben 700km zu fahren, um sich eine Steinformation im Niemandsland anzusehen, macht man vermutlich auch nur in Australien. Dort, wo eine Entfernung von 100km schon ein Katzensprung ist. Nina sagte mal so schön, dass man hier nicht die Kühe pro Quadratmeter zählt, sondern die Quadratmeter pro Kuh...
Das sind Weiten hier, sag ich euch... Uuuuunglaublich..... Straßen, die einfach immer geradeaus gehen ... bis ans Ende des Horizontes ... wellenförmig auf und ab - geradeaus.... Im Grunde könnte man einen Stein aufs Gaspedal legen und ein Nickerchen machen...

Irgendwann nach ein paar Stunden Fahrt durch nicht ganz so australischen Busch wie die letzten Tage, einsame Ortschaften, wo wir nie einen Menschen auf den Straßen sahen und gefühlte 100 Tankstellenstops (in unser Auto passt gerade mal Sprit für 300km ... nicht so dolle, bei den Entfernungen hier...) kamen wir auch am Wave Rock an. Schon eine durchaus sehenswerte Angelegenheit, wo man sich mal wieder fragt, wie auf dem total platten Land ringsherrum, plötzlich so eine Steinformation entstehen konnte. Es gab eine Menge Erklärungstafeln dort, die leider nur so von Fachbegriffen wimmelten. Somit erschloss sich uns beiden nicht, wie das Ganze entstehen konnte. Ich werde so Einiges nochmal nachlesen müssen, wenn ich wieder daheim bin....
Trotz viel Fahrerei hat sich der Ausflug gelohnt.
Morgen, am Samstag, gehts zurück nach Perth und meine letzte Nacht gemeinsam mit Carina hier in Down Under steht mir bevor...


23.07.10

Donnerstag, 22. Juli 2010

Von Delfinen, Lagunen und roter, endloser Weite...

Nach der, mir etwas zu touristischen Delfinfütterung am frühen Morgen in Monkey Mia, ging es für uns beide heute wieder in Richtung Süden.
Weiter gen Norden zu fahren schaffen wir zeitlich leider nicht. Da die nächste "Sehenswürdigkeit", die Coral Coast, wieder etwa 500km weit weg ist, kehren wir um und begeben uns auf der Rückweg in das ca. 900km südlich gelegene Perth. Wir beide werden an der Ostküste noch das Great Barrier Reef sehen, sodass wir es verschmerzen können, das "kleine Barrier Reef" an der Westküste zu verpassen. Es geht eben nicht alles und es muß ja noch Gründe geben, wieder herkommen zu können...

Somit ist der heutige Mittwoch ein Fahrtag und wir kommen kurz vor 15:00Uhr nach knappen 450km wieder in Geraldton an - wo wir ja schon mal waren.
Wir wissen, dass es hier Handyempfang und Mc.Donalds = Internet gibt - ein gutes Ziel also, um uns mal wieder an die Zivilisation anzustöpseln.
21.07.10

Morgen werden wir wohl Perth ansteuern und übermorgen den Wave Rock, der südwestlich von Perth im Landesinneren liegt.
Tja, und dann wird sich bereits der Sonntag nähern und der Tag, an dem es heißt, Goodby zu sagen zur australischen Westküste.
Sonntag Nacht werde ich zurück fliegen nach Adelaide und mich dort am Montag mit Tobi treffen. Mit ihm zusammen werde ich dann die restlichen Wochen in Australien verbringen, bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland, mitte September.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Kalbarri und Shark Bay

Nach der Fahrt mit einem etwas zu gut klimatisierten Bus in Perth begleitet mich nun eine fette Erkältung durch meine Tage hier an der Westküste Australiens.
Dank noch immer guter Bestückung mit meiner heimischen Hausapotheke, trete ich mit gewohnter Medikation der Kampf gegen Halsschmerzen und nicht mehr ganz so luftdurchlässige Nasennebenhöhlen an. Schön ist es trotzdem nicht, bei sommerlichen Temperaturen, mit einer roten Nase und dickem Tuch um den Hals durch die Gegend zu laufen.

Je höher wir kommen, desto wärmer wird es.
Da wir täglich mehrere hundert Kilomter fahren - gestern und heute insgesamt knappe 600km - macht sich der Anstieg gen Norden nicht nur geografisch, sondern auch auf dem Termometer bemerkbar. Heute war nun der Tag, wo es Sommer für mich wurde und meine Sandalen wieder aus der untersten Eckee meines Kleiderschrankes ... ähm, meines Rucksackes ... gekramt wurden. Ich denke, dass es so um die 23°C gewesen sein dürften. Also nun endlich auch mal wieder Sommer für mich und die Suche nach Schattenparkplätzen.
Über Port Gregory, wo es einen pinken See anzusehen gab, der jedoch im Reiseführer viel pinker abgebildet war, als er sich dann tatsächlich zeigte, ging es gestern weiter nordwärts nach Kalbarri und in/durch den Kalbarri National Park. Rote felsige Landschaft in unendlicher Weite prägte das typische Australienbild...
In Kalbarri trifft diese rote, felssige Landschaft, auf den indischen Ozean, der mit einer heiden Gewalt gegen die Klippen peitscht ... Riesenwellen und eine Geräuschekulisse, die einen die Gischt förmlich fühlen lässt. Unbeschreiblich schön ... wahnsinnig beeindrucken .... atemberaubend...
Ich dachte, Neuseeland wäre bereits weit und endlos ... aber das hier übertrifft es sicher noch um einiges.
Auf einer knapp 30km langen Schotterpiste wagten wir schließlich auch die Fahrt in den Nationalpark. Es klapperte ganz schön und teilweise war ein Gespräch, ob des Geräuschepegels im Auto nicht mehr möglich. Irgendwie fühlte es sich schon komisch an, so ganz allein durch die Wildniss zu fahren - quasi mitten rein ins Outback. Natürlich lohnte sich die Strapatze und wir wurden mir grandiosen Ausblicken auf den Kalbarri National Park belohnt. Leider war es schon am Abend und etwas zugezogen, dennoch waren wir beide tief beeindruckt.
Auf dem Rückweg trafen wir mal wieder auf Kängerus, die uns den Weg kreuzten. Bei der Anzahl überfahrener Tiere am Straßenrand bekommt man tatsächlich Sorge, dass einem nicht doch mal ein Kängeru ins Auto hüpft. Vorsicht, Wildwechsel also...

Bevor es heute Morgen weiter ging beobachteten wir noch die Pelikanfütterung in Kalbarri.
Dort leben Pelikane, die jeden Morgen gefüttert werden. Da die Tiere jedoch wild sind, ist nicht immer klar, ob und wieviele zu sehen sein werden. Manchaml sind es wohl bis zu 30, manchmal auch gar keiner. Heute war nun einer da. Irgendwie ein komisches Tier, so ein Pelikan. Sehr unförmig, besonders der Schnabel. Aber toll, ihn von so Nahem zu sehen.
Dann ging es weiter auf die knapp 400km lange Strecke zur Shark Bay.
Wie erwartet, führte die Strecke durch nichts als australischen Busch... stundenlang... Busch in sämtlichen Variationen auf unterschiedlich rot-orangem Boden.
Die Sonne knallte vom Himmel und wir konnten erahnen, wie heiß es hier im Sommer sein muß.
Auf unserer Fahrt sahen wir mal wieder Kängerus und auch 2 Mal einen Emu bzw. einen Emu samt ganz kleiner Emu-Jungen... total süß, wie sie im Entenmarsch die Straße überquerten.

Shark Bay selbst ist eine Halbinsel, mit verschiedenen "Naturschauspielen".
Unseren ersten Stop machten wir am Hamelin Pool, wo es Stromatolites zu sehen gab.
Mir fehlt leider die deutsche Übersetzung dafür und auch die genaue Erklärung, was das nun exakt ist. Den englische Fachtext im Reiseguide verstehen Carina und ich nur eingeschränkt. Ich definiere es mal so, dass es eine Art Stalagmiten im flachen Wasser sind. Ich weiß nicht genau, ob das stimmt. Aber es sieht aus, wie eine Korallenlandschaft im glasklaren Wasser. Die Shark Bay ist einer von zwei Orten weltweit, wo diese Stromatolites existieren.
Es sah unglaublich aus. In der Karibik kann's nicht anders sein, dabei sind wir doch nur in Australien... ;o)

Nächster Stop war der Shell Beach. Ein Strand, der keinen Sand als Strand hat, sondern Muscheln und Muschelsegmente.
Ebenfalls - Karibikfeeling pur :o)

Weiter gings zum "Eagle Bluff" - einem tollen Aussichtspunkt an der Steilküste auf und in das glasklare Wasser, wo man mit Glück Haie und sonstiges Getier beobachten kann. Die Aussicht sowohl auf das Wasser als auch das Landesinnere... einfach ohne Worte...

Vobei an einigen anderen Punkten, die wir morgen ansehen wollen, fuhren wir weiter nordwärts auf der Halbinsel nach Monkey Mia.
Hier gibt es Delfine, die bis an den Strand heran kommen.
Wir erlebten eine phantastische Sonnenuntergangsstimmung, die den Himmen, je nach Himmelsrichtung, in sämtlichen rot-golden bis rosa-hellblau - Töne tauchte.
Das schönste Licht, was ich je in meinem Leben gesehen habe, dazu der Mond am Himmel... Unbeschreiblich schön und als dann noch Delfine auftauchten war es einfach nur noch wie im Wunderland...

Nun liege ich im Van und bin fast sprachlos.
Es fällt schwer, die Eindrücke in Worte zu fassen, weil sie nicht dem gerecht werden, wie es sich anfühlt.
Ich kann es selbst kaum verarbeiten, geschweige denn, es in einer ansatzweise angemessenen Realiät aufschreiben.
Wir haben in den letzten Tagen so eine Anzahl an tollen Orten gesehen, an Tieren und an Landschaften...
Manche träumen davon, nur eines dieser Dinge einmal in ihrem Leben sehen zu können und wir sehen dies alles...
Es ist ein Geschenk, was wir hier erleben dürfen ... das ist uns beiden bewußt.
Wir saugen es alles auf, immer und immer wieder. Wir wollen keine Minute verschenken und keinen Eindruck verpassen...

Ich habe noch etwa 7 Wochen vor mir und ich ahne, dass es eine verdammt tolle Zeit werden wird....
Es ist anders als Neuseeland, ganz anders ... eine neue Welt ...


Leider kann ich in den Alben kaum Bildunterschriften einfügen, da sich Picassa hier fast gar nicht öffnen lässt und allein das Hochladen meine halbe Akku-Kapazität frist.
Daher nun die Alben der beiden letzten Tage, leider nur mit einem Minimum an Bildunterschriften...

19.07.10


20.07.10

Montag, 19. Juli 2010

Perth: Up to the north...

Seit Samstag sind Carina und ich nun wieder "on the road".
Wir haben einen kleinen Campervan, etwas größer als mein Auto in Neuseeland - dafür aber viel klappriger..
Der hintere Bereich kann wahlweise zum Bett umgebaut werden oder zu einer Sitzmöglichkeit mit einem kleinen Tisch. Da wir nicht täglich Bauen wollen, belassen wir es dauerhaft bei der Bettkonstruktion.

Nach Ausknobeln der Route, entschieden wir uns, ab Perth in den Norden zu fahren.
Etwa 900km one way liegen vor uns.

Die Entfernungen hier sind einfach wahnsinnig groß.
Es geht stundenlang geradeaus durch eine rot-braun-grau-grüne Buschlandschaft.
Neben ein paar überfahrenen Kängerus haben wir heute endlich auch Lebende gesehen, ganz nah. Wobei wir nicht sicher waren, ob es Wallabys gewesen sein könnten, weil sie so klein waren. Die überfahrenen am Straßenrand sahen immer viel riesiger aus.

Erstes Highlight der Tour war am heutigen Tage die Pinnacle Dessert. Eine Wütse, mit lauter spitzen Steinen - sieht ein wenig aus, wie eine endlose Landschaft von Druidengräbern. Sehr beeindruckend, so wie die gesamte Fahrt bisher. Australien, wie ich es mir vorgestellt habe...
Durch den roten Boden erscheint alles immer in einem besonderen Licht, was wunderschön und warm aussieht. Dazu der azurblaue Himmel und das türkisfarbende Meer - Stimmung perfekt!

Bisher haben wir fast ausnahmslos tolles Wetter - um die 25°C, wenn die Sonne scheint.
Nachts war es jedoch empfindlich kalt und ich schlief in 2 Schlafsäcken. Ich glaube, mein Körper ist etwas irritiert von den Klimawandlungen, zumindest bemerke ich heute zunehmend stärkere Halsschmerzen und ich hab das Gefühl, dass sich meine Mandeln mal wieder zu Wort melden.
Gut, dass ich meine Medikamente noch nicht aussortiert habe.

Unsere heutige Nacht verbringen wir in Geraldton, ca. 430km nördlich von Perth.
Dank der Verbreitung der allseits bekannten Fast Food Kette, selbst in die entlegendsten Winkel der Welt, können wir, wenn auch langsam, jedoch kostenlos, ins Internet.
Somit gibts auch gleich die aktuellen Bilder der letzten Tage.

Liebe Grüße nach Hause....

17.-18.07.10

Sonntag, 18. Juli 2010

Bilder Perth

Fremental - die Perth vorgelagerte Halbinsel:

Fremental


Und ein paar Bilder von Perth:
Perth

Freitag, 16. Juli 2010

Tage in Perth

Wunderbare 24°C begleiten mich an meinen Tagen in Perth.
Es ist T-Shirt-Zeit ... endlich mal wieder. Und das im australischen Winter...

Gestern fuhren Nina und ich auf die Perth vorgelagerte Halbinsel Fermental.
Das Örtchen war ganz nett und wir entdeckten einen derart leckeren Schoko-Laden, dass mir jetzt noch bei dem Gedanken daran, das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und gönnte mir einen Bananen-Schokoshake... sowas von lecker aber auch!!!!
Ansonsten war Fermantal jetzt nicht so spannend. Es gab kaum richtigen Strand, weil sowohl große Container- als auch Yachthäfen die Küste bildeten. Der wirkliche Strand kam eventuell etwas weiter außerhalb, wo man jedoch ein Auto gebracht hätte. Strände werde ich in meiner Zeit hier wohl jedoch noch zur Genüge sehen, sodass es ok war, wie es war. Außerdem.. nach 8 Monaten Neuseeland... auch dort gab es ja Strände zur Genüge. Ich merke, man wird da etwas entspannter und muß nicht mehr an jeden Strand..

Heute früh kam nun Carina in Perth an (*yippieee*) und wir haben uns einen schönen Tag zu Dritt gemacht.
Sind etwas durch die Stadt geschlendert, auf einen Lookout zum Skyline gucken und wollten uns eigentlich noch in die oberste Etage eines Wolkenkratzers schmuggeln, zwecks schöner Aussicht - klappte aber nicht so recht.
Für Nina geht es ab morgen auf große Outdoor-Tour - eine beneidenswerte Route mit beneidenswertem Programm .. aber nix für mich, der ein Wasserloch im Outback nicht ausreichen würde, für den täglichen Hygienestandart. So beneide ich sie um das was, sie vor sich hat und die zweifelsohne tolle Tour, weiß jedoch, dass mir soviel Individualität zu viel des Guten wäre.
Carina und ich werden uns noch einen gemütlichen Tag in der Stadt machen und unser Programm für die kommende Zeit planen, bevor wir ab übermorgen ja dann für eine Woche unseren Campervan haben und auch auf Tour gehen werden.
Naturwunder: Ich komme!

Mittwoch, 14. Juli 2010

Nachtrag: Indian Pacifik und Ankunft in Perth

Gestern kümmerte ich mich ja erstmal darum, euch die Blogeinträge der letzten Tage online zu stellen, sowie die bereits sortierten Alben hochzuladen.
Heute nun nochmal ein Nachtrag zur Ankunft hier in Perth und dem Ende der Zugfahrt.

Insgesamt vergingen die Tage im Indian-Pacifik relativ schnell.
Durch die beiden Stopps täglich konnte man sich gut die Beine vertreten und auch sonst wurde es Nina und mir nicht langweilig.
Verlustreich war die Ankunft in Perth dennoch:
1. mein Kissen war weg - auf nimmer Widersehen verschwunden im Zug (???) - ja, das geht ...
und 2. der Quarantäne-Inspektor (eine total unfreundliche Frau) kassierte meinen Manuka-Honigrest aus Neuseeland ein. Die Bestimmungen in Australien sind echt krass. Man darf kein Obst, Gemüse, Nüsse, Honig, Pflanzen etc. von einem Bundesstaat in den nächten mitnehmen. So kam mein Neuseelandhonig zwar an der australischen Landesgrenze in Sydney durch den Zoll, aber nicht durch die Quarantäne-Bestimmungen von Perth..
Adieu, letzter Rest Neuseeland..... *schnief*

Nach der morgendlichen Ankuft in Perth hieß es dann wieder "Schleppen"... Der Verlust von Honig und Kissen verringerte das Gewicht meiner Trageutensilien leider nicht spürbar und ich stelle wieder einmal fest, dass ich eindeutig nicht zum "Schlepp-Backpacker" geboren bin.
Mein Rücken zeigte mir jeden Meter einen Vogel und ich gab ihm Recht...

Bepackt wie ein Esel ging es auf die Suche zu unserem Hostel. An der Bahnstation spendierte mir eine fremde und sehr nette Frau erstmal ein Bahnticket und später fanden wir die kostenlose Buslinie, die durch Perth fährt. Ein netter Fahrer nahm uns mit und kutschierte uns geradewegs fast vor die Tür unseres Hostels. Das nenn ich doch mal Service :o)

Perth hat 3 kostenlose Buslinien innerhalb der Stadt. Das ist echt total praktisch, sodass das Fortbewegen innerhalb der City wirklich einfach ist.
Die Stadt liegt an der Westküste Australiens - damit am Pazifischen Ozean - und gefällt mir sehr, sehr gut. Moderen ist mit alten Baustilen gemischt, was ich ansich oft nicht mag, hier aber ausgesprochen gelungen ist.
Bei frühlingshaften Temperaturen, schlenderten wir durch die belebte und wirklich sehenswerte und angenhme City, ließen uns treiben, gönnten uns leckeres Sushi (was ja hier in Ozeanien wirklich günstig ist), Eis und Muffin ... nach 3 Tagen Wüste muß das drin sein. Die Stunden vergingen wie im Fluge, obwohl wir noch immer arg gejetlagt sind. Die letzten Tage fuhren wir immer gegen die Zeit und ich mußte 3 oder 4 Mal meine Uhr umstellen, da ich seit meiner Abreise aus Neuseeland diverse Zeitzonen durchreist habe. Zum Teil wirklich sehr verwirrend, da wir immer wieder die Uhr zurück stellen mußten... Hier in Perth bestehen daher nur noch 6 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland und inzwischen 3 Stunden zu Neuseeland. Allerdings wird sich das immer wieder ändern bei mir, da ich ja noch öfter die Längengrade wechseln werde.

Heute, am Dienstag, gehts nun zeitig ins Bett. Endlich wieder Liegen und ein Zimmer für mich alleine.


... und anbei noch ein paar gemixte Bilder der Indian-Pacific-Fahrt:

Zugfahrt II

Dienstag, 13. Juli 2010

Fotos

Das Internet ist hier nicht das Schnellste, darum gibt es in diesem Blog der Einfachheit halber die Alben der letzten Tage untereinander und nicht wie üblich einsortiert in die Blogeinträge.
Bin froh, dass ich überhaupt ein Upload hin bekomme...

Russel: Dieses Album ist noch von der Northlandfahrt mit Susi. Russel war jetzt nicht so spannend und sehr verregnet.. ein paar Eindrücke:


Russel


Auckland: Eine Mischung verschiedener Fotos aus Auckland

Auckland



Karekare Beach: Der Chaos-Tag...

Karekare Beach


10.07.2010: Fotos vom Flug und der Ankunft in Australien

10.07.2010


Broken Hill: Unser erster Stopp mit dem Indian Pacifik in Broken Hill ... irgendwo hinter den Blue Mountains zwischen Sydney und Adelaide

Broken Hill


Zugfahrt: Ein paar Versuche, Fotos aus dem fahrenden Zug durch eine Scheibe zu machen, um euch einen Eindruck zu vermitteln... nicht die besten Bilder also - aber für einen Eindruck reichts

Zugfahrt



Sonnenaufgang: Ebenfalls Fotos aus dem fahrenden Zug zum Sonnenaufgang...

Sonnenaufgang


Cook: Halb-Geistersiedlung mitten in der Wüste
Cook

Perth

13.07. - angekommen in Perth nach 3 Tagen Zugfahrt..

Bei Mc. Donalds gibts hier in Australien kostenloses Internet.
Test Bestanden!

Wir machen gerade unsere "Perth-Begrüßungsrunde"...
Ein Punkt auf der Liste: Internet.

Später dann mehr..
Ich will raus in die Sonne, laufen und Stadt ansehen...

Liebe Grüße

Fahrt mit dem "Indian Pacific": Sydney - Perth

Seit vorgestern nun fahre ich Zug.
Inzwischen habe ich 2 Nächte hinter mir und Nina und ich richten uns gemeinschaftlich schon häuslich ein auf unseren Plätzen.

Los ging es am 10.07. um 15:00 Uhr ab Sydney Central Station - also ein paar Stunden nach meiner Ankunft in Sydney.
Es war viel wärmer in der Stadt, als erwartet und der viele Trubel und die Hochhäuser waren schon sehr gewöhnungsbedürftig.. dazu mein schweres Backpack ... entspanntes Reisen ist etwas anderes.. meine Emotionen schwanken zwischen Wehmut und Vorfreude..

Dann endlich saßen wir drin - im Indian Pacific.
Der Indian Pacifik verbindet die Ost- und die Westküste Australiens.
Nach dem ersten Drittel, was noch durch verhältnissmäßig viel Zivilisation führt - dem ganzen Gebiet um Sydney und Adelaide, geht es ab dem zweiten Abend durch das Outback... Busch ... Busch ... Busch ... um nach 1,5 weiteren Tagen dann in Perth zu landen.

Der Zug in ein historischer Zug - die Strecke ist es noch mehr.
Es ist kein ICE sondern eher ein silbernes ewig langes Etwas, dass sich ratternd und polternd dahin bewegt.
Nina und ich buchten selbstverständlich die billigsten Tickets - also Sitzplätze.
Wobei wir feststellten, dass wir von den Billigplätzen noch die besseren erwischten - nämlich die, mit viel Beinfreiheit und einer recht guten Möglichkeit sie in in eine Liegeposition zu klappen.
Die erste Nacht war dennoch mehr als gewöhnungsbedürftig und es galt sich herumzuschlagen mit Schnarchern, Niesern, Stinkern und in den Gängen umherwandelenden Menschen... Entsprechend des wenigen Schlafes, tat der frühe Stopp in Broken Hill sehr gut, um die Lebensgeister wieder zu wecken. Wir erlebten den Sonnenaufgang in der kleinen Silberminenstadt, die an diesem frühen Sonntag Morgen noch mehr als schlafend vor uns lag.
Sonnenaufgang in der australischen Weite...
Bilderbuch- und Travelerephantasien in Einem.
Knallroter trockener Erdboden, übersäht mit mehr oder weniger hohem dunkelgrün-grauem Buschwerk und knochigem Gestrüpp...
... dann der erst leicht orange, dann glühende Himmel am Horrizont .... Unendlichkeit, soweit das Auge reicht und Outdoorromantik erster Klasse...
Der Zug fährt, das verwehrt mir die Möglichkeit, jene Eindrücke fotografische festhalten zu können.
Gebannt schauen Nina und ich aus dem Fenster - das ist Australien, wie man es sich vorstellt.

Später sehen wir einen Emu in der Weite und ein hüpfendes Kängeru....
... Australien!

Weiter ging es nach Adelaide: 7 Stunden Zugfahrt.
Zwischendurch begegneten wir dem "Ghan" - der Zug, der die Nord- und Südküste verbindet - den ich später ja mit Tobi fahren werde.
In Adelaide hatten wir einen weiteren Stopp - diesmal von guten 3 Stunden.
Nina und ich nutzen ihn, um in die Stadt zu laufen - endlich Bewegung und für mich endlich die Möglichkeit ein paar Essensvorräte einzukaufen.
Das Fast Food im Zug ist zwar bezahlbarer als befürchtet, allerdings nicht wirklich mein Geschmack - Vitamin- und Obstmangel...
In den Bäumen auf dem Weg ins Stadtzentrum zwitschern Papageien und diverse andere Vögel in allem erdenklichen Bunt. Wir fühlen uns wie im Vogelhaus eines Botanischen Gartens.

Bepackt mit Essen und einem kleinen Eindruck von Adelaids City (ich werde hier später mit Tobi nochmal sein) ging es dann weiter den Gleisen nach - geradewegs ins Outback.
Das "Leben" im Zug zusammen mit Nina ist sehr lustig. Wir machen das Beste aus unserer "Holzklasse" und können über jeden noch so merkwürdigen Umstand lachen - sei es über die im Ausschnitt des T-Shirts landene Avocadostücken, die merkwürdigen Tischkonstruktionen an den Sitzen, die 5 Helfer brauchen, um zu Halten, das Duschen im fahrenden Zug und seltsame Gepflogenheiten noch seltsamer Mitreisender. Wir beobachten Menschen und fragen uns, was bestimmte Charaktere wohl dazu bewegt, sich diese Fahrt "anzutuen". Es reisen unheimlich viele alte Menschen, die allerdings mehr tot als lebendig wirken und aussehen. Scherzhafterweise vermuten wir, dass die wohl auf dem Weg zu ihrem Hausarzt sind - von einer Buschprovinz zur nächsten...

Meine zweite Nacht stattete ich mich direkt beim Einschlafen mit Oropax aus, sodass mir der schnarchende Pfarrer hinter mir egal war.
Punkt 22:00 Uhr geht das Licht aus, Punkt 7:00 Uhr wieder an. Ja, Disziplin ist alles und manchmal fühlen wir uns wie bei einem Pfardfinderausflug..
Lustig auch, wenn das verwirrte ältere Mitreiseklientel in immer wieder kehrendem Abstand den dick rot markierten Feueralmarmknopf in der Dusche drückt, in der Annahme, dies sei der Lichtschalter..

Heute nun ist Montag, der 12.07.
Der Tag begann abermals mit einem leuchtenden orange-gelben Sonnenball, der sich langsam über der australischen Weiter erhob und dabei den Horrizont brennend erschienen ließ..
Und nun fahren wir.... stundenlange Weite.... Zwischenstopp in Cook, einer halb-verlassenen Geistersiedlung inmitten der Nullarbur Plain..

Ich habe mir einen der beiden Steckdosenplätze in der "Mitropa" gesichert und werde mal meine bisherigen Fotos sichten, sodass ihr auch was zu Gucken habt, wenn ich denn mal dazu komme, etwas hochzuladen...

Abschied und Neuanfang

10. Juli 2010 - ein Tag, der mir wohl noch lang in Erinnerung bleiben wird.

Heute beginnt die Rückkehr in mein altes Leben, so möchte ich diesen Tag bezeichnen.
Sie startet sacht - zugegeben, mit 9 Wochen Urlaub in Australien.

Mein Flug von Auckland nach Sydney verlief reibungslos.
Emotional war es jedoch Schwerstarbeit. Freude, Aufregung und tiefe Traurigkeit wechselten sich ab.
Das Flugzeug hob ab. Immer kleiner wurde er, der grüne Fleck Neuseeland am Boden, inmitten des vielen Blau des Meeres und Weiß der Wolkenberge...
... irgendwann war er so klein, dass ihn meine Augen nicht mehr ausmachen konnten, er verschwamm und verschwand schließlich im Dunst der Unendlichkeit....

3 Stunden später stand ich auf australischem Boden und rückte damit zunächt 2 Zeitstunden näher zu euch.
Der Aufenthalt in Sydney bis zur Abfahrt des "Indian Pacific" verging wie im Fluge.
Mein Backpack von 20kg auf dem Rücken, 12kg im Trolly und nochmal 5kg im kleineren Rucksack zwangen mich dazu, jeden Schritt in Zeitlupentempo zurückzulegen. Jeder Meter wurde zur Qual und ich stellte fest, dass ich nie ein "Schlepp-Backpacker" sein will.
Um 13:00 Uhr war ich mit Nina an der Central Railway Station verabredet. Froh darüber, dass sie kurz auf meine Sachen aufpassen konnte, fühlte ich mich wie schwebend, beim Einkuaf von ein paar Kleinigkeiten für die Fahrt, ohne den "Zentnerballast" auf meinem Rücken.
Eine neue SIM Karte habe ich auch direkt erworben, wobei das Senden von Nachrichten bisher nicht wie gewünscht funktioniert. Habe immer wieder Sendeprobleme (nicht Netzprobleme). Ich hoffe, das regelt sich noch. Meine neue Nummer ist ab sofort: 0061 450 403 316.
Nachtrag: Das Problem war, dass ich anstatt des "+" eine "00" vor die Ländervorwahl setzte. Danke Carina, für die Aufklärung...

Die nächsten 3 Tage werde ich nun zusammen mit Nina im "Indian Pacific Railway" von Sydney nach Perth verbringen. Die knapp 4400km lange Strecke verläuft einmal quer durch Australien von Ost nach West. Wir durchqueren mehrere Zeitzonen und haben verschiedene Zwischenstops - etwa 2 pro Tag, ansonsten fährt der Zug durch..
Wenn man von Sydney nach Perth fliegt, fliegt man 4 Stunden. Überlegt euch mal, wie weit man von Deutschland aus kommt, wenn man 4 Stunden fliegt. Das gibt einen guten Eindruck von der Größe des Kontinents und dem Weg, den ich an den kommenden Tagen auf den Schienen zurücklegen werde...

Donnerstag, 8. Juli 2010

Abschied

Steuererklärung abgeschickt, Konto aufgelöst, Auto verkauft, Gepäck verstaut, Neuseeland-Dollar in Australien-Dollar getauscht, ein letztes Mal durch Aucklands Queen Street und Ponsonby Road geschlendert, ein letzter Tag Sonnenschein und Sonnenuntergang über der Skyline - meine letzte Nacht..

Es ist vorbei.
Morgen, am 10. Juli um 9:00 Uhr wird Neuseeland für mich Geschichte sein.
Es fühlt sich unwirklich an und unvorstellbar.
Schön war's - mit allen Unwegbarkeiten, Freuden und Leiden...

Yesterday is history
Tomorrow is mystery
Today is a gift

...




Ein verkorkster vorletzter Tag

Was für ein total verkorkster Tag liegt hinter mir.
Hatten wir uns alles so schön vorgestellt für heute, meinem letzten Tag zur freien Verfügung hier in Neuseeland, so kam es, wie es kommen mußte 1. anders und 2. als mal denkt....

Los ging es mit dem Wecker klingeln um halb sieben.
Wie schon bei der letzten Weltmeisterschaft wollte ich nun auch wenigstens einmal ein Spiel ansehen. Bisher hatte ich weder Gelgenheit noch außerordentliches Interesse dafür. Aber zum Halbfinale zog mich Susis Euphorie dann doch mit und wir quälten uns mehr oder weniger pünktlich füh um halb sieben aus unseren kuschelig warmen Betten, um uns in das kalte Wohnzimmer zu setzen und auf den Bildschirm zu starren. Mir ist sowas ja immer viel zu aufregend, erst recht, wenn sich das Drama irgendwie ja schon anbahnte...
Erster Mißerfolg des Tages also nach 90 Minuten skeptischen Blickes auf einen südafrikanischen grünen Rasen...

Anschließend wollten wir zu zwei Stränden fahren, nach Karekare und Piha.
Bei Letzterm war ich schon mal - ganz zu Beginn meiner Reise. Karekare liegt etwas südlicher - auch ein vulkanischer Strand, also schwarzer Sand und noch einsamere Landschaft. Seinerzeits auch Drehort für Das Piano.
Nach dem Frühstück wollten wir also starten, als sich prompt ein Regenguss über Auckland ausschüttete, der in der Wettervorhersage mit keinem Wort erwähnt wurde. Lt. Vorhersage, stand strahlender Sonnenschein auf dem Programm.

Es hieß also warten und überlegen ... wir fuhren dann schließlich los, als es wieder etwas aufriss.
Wirklich sonnig wurde es aber nicht.

In Karekare angekommen, stellten wir fest, dass man duch einen knie- bis knöchelhohen Bach laufen muß, um zum Strand zu gelangen.
Schön, wenn das auch im Reiseführer steht, man es aber gepflegt überliest. Und schön auch, wenn man gerade eine Stunde zuvor das Auto komplett leer geräumt hat (muß ja meine Sachen bis morgen sortieren und mein Auto abgeben)... also nix Handtücher, Socken .. o.ä.
Nunja, Hosenbeine hochgekrämpelt und ab durchs eiskalte Wasser. Ist ja nur Winter hier...
Dann mal wieder Wasser .. ähm, Regen .. von oben... grrrr
Naja, der Strand war dennoch schön. Etwas deprimierend, so einsam, schwarzgrau und total weit. Dazu die schroffe Küste und der tosende Wind.
Auf dem Weg zurück wollten wir besonders clever sein und den Bach an einer Stelle überqueren, wo es uns günstiger erschien und weniger spitze und rutschige Steine das Flußbett bildeten.
Schien allerdings nur so. Nach Ewigkeiten Getapse durch sumpfigen Dühnenmatsch tauchte 10 Meter vor dem Parkplatz ein Seitenarm auf, der viel zu tief war, um dort durchzulaufen.
Also zurück durch den Matsch.. platsch, mit Schuh im Sumpf versunken.. Schuh nass, Socken nass und beim genervten Versuch, den Bach schon eher zu überqueren, rutschten mir dann auch noch die Hosenbeine meiner Jeans ins Wasser, die ich wohl etwas locker über den Knieen gekrempelt hatte...
Ganz toll! Bis über die Knie also ne klatschnasse Jeans am Körper, nasse Schuhe und Socken...
Piha, Strand Nummer 2, war damit gestrichen und bei Heizung volle Ladung ging es zurück nach Auckland. Das Wasser der Hosenbeine zog sich dann so langsam die Oberschenkel hoch... ein tolles Gefühl...

Zuhause angekommen erinnerten wir uns, das ja heute ein Insektenkiller das Haus aussprüht.
(Das machen die Neuseeländer häufig, damit nicht so viel Viehzeug ins Haus kommt. In dem Fall war es aber speziell wegen Ameisen, die sich hier seit letzter woche breit machten.. auch das nichts ungewöhnliches. Gegen die Ameisenscharen auf meiner letzten Wwoofing Farm, war das hier ein trostloses Grüppchen...)
Jedenfalls durften wir aufgrund dessen nicht ins Haus. Ich konnte gerade noch meine Hose wechseln, dann mußten wir das Haus verlassen.

Gut, Plan war, auf die Ponsonby Road zu gehen.. eine Straße mit vielen süßen kleinen Läden hier um die Ecke.. etwas alternativer gehalten und recht flairvoll.
Irgendwie war mir wohl aber die Autofahrt im saunaartigen 30Grad Innenraum nicht bekommen, sodass ich plötzlich totale Kreislaufprobleme hatte und fast nichts mehr sehen konnte. Ich dachte, ich erblinde in Kürze, wenn ich denn nicht schon vorher direkt an Ort und Stelle kollabiert bin, und wurde schon leicht panisch..

Susi nötigte mich dazu, meinen Wasserflaschenrest zu leeren, den ich schon eine nicht mehr zählbare Anzahl von Tagen in meinem Rucksack mit mir rumschleppe. Ja, ich trinke zu wenig .. ich weiß. Ist aber gut und billig und erspart unnötige Gänge auf unhygienische Einrichtungen zur Entleerung der menschlichen Notdurft...

Nur langsam gewann ich meinen Sehsinn zurück und ich entschied los zu fahren, Richtung Ponsonby Road.
Beim Rückwärts ausparken übersah ich dann auf der schmalen Straße ein hinter mir parkendes Auto, welchem ich fast um nur wenige Zentimeter wohl eine nette Beule in der Seitenfront verpasst hätte. Wer erzählte mir erst gestern Abend etwas von Ruhe- und Aktivitätspuls!! ;o)
Beides addierte sich wohl und zog sich in dessen Summe, direkt wieder ab, von meiner gerade zurückgewonnenen Sehqualiät..
Schon sehr genervt fuhr ich dennoch weiter, klappte auch alles gut, sogar das Einparken in diesen schlimmen linksseitigen Längsparklücken. Ich glaube, Susi war es nicht ganz so wohl und sie gab mir alles Geschehen um mich herrum lieber nochmal wieder... Doublecheck nennt man das hier auch...
Kaum steh ich in der Parklücke, seh ich hinter mir einen LKW, der verdächtig näher kommt. Er wollte vor mir auf den Standstreifen fahren und übersah mein Auto wohl genauso, wie ich jenes 5 Minuten zuvor und fuhr mir voll gegen meinen Seitenspiegel, der natürlich nach hinten weg knickte...
Ich sah nichts mehr außer Rot und stürmte aus dem Auto um dem unwissenden indischen Fernfahrer zu artikulieren, dass er gerade mein Auto zu Schrott gefahren hatte, was ich morgen verkaufen wollte. War natürlich alles nicht ganz so schlimm. Der Spiegel ließ sich wieder zurück klappen. Sieht jetzt aus, wie immer, ich wackel auch nicht länger dran rum...

Kaum Luft geholt, bemerkte ich, wie sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf breit machte.
Migräneanfall - na toll.
Kopfschmerztablette rein, um nach 10 Minuten ein derartiges Überlkeitsgefühl zu empfinden, dass ich nur noch Augen für den nächsten Busch hatte.
War dann aber doch nicht nötig, und wir fuhren direkt wieder heim. Ins Haus konnten wir noch immer nicht, wegen dem Insektenfritzen...
Wenn ich schon nix habe, dann aber einen Van mit Matratze... zwischen Übelkeits- und krampfartigen Migräneschüben, überlebte ich die folgenden 45 Minuten, um dann endlich wieder in das Haus zu können.
Natürlich war während der ganzen Zeit das Autolicht an, was ich vergass aus zu machen.

Der Weg ins Haus führte direkt am Klo entlang in meinen Schlafsack.
Draußen scheint die Sonne und langsam scheint mein Kreislauf wieder zur gewohnten Form zurückzukehren.
Mein vorletzter Tag ist um. Ich ess jetzt Cadburry Tripple Choc Eis mit Sahne...
... und dann heißt es PACKEN!!!!

Dienstag, 6. Juli 2010

Zurück in Auckland

Da auch der heutige Tag mehr als regnerisch begann, beschlossen wir, zurück nach Auckland zu fahren. Außer ein paar Strände verpassten wir zwischendurch nicht so viel, sodass uns die Entscheidung leicht viel.
Spontan entschieden wir, noch Carina am Flughafen zu verabschieden. Für sie beginnt heute ihre Zeit in Australien, (ich werde sie ja in 2 Wochen dort treffen) bevor sie im September zurück kommt nach Neuseeland. Eigentlich wollten wir Carina ganz unvermittelt überraschen, da es aber zeitlich so knapp wurde, mußten wir uns vorher telefonisch ankündigen. Letztlich hatten wir dann eine knappe halbe Stunde zusammen und wir drei waren so überglücklich, uns ein letztes Mal gemeinsam in Neuseeland zu sehen. Das nächste Mal wird dann erst wieder in Deutschland sein.

Die beiden kommenden Tage werden wir nun ganz gemütlich in Auckland verbringen, wobei zur Überlegung steht, bei schönem Wetter nochmal an die Westküste an 2 Strände zu fahren. Einer davon war damals im November mein erstes Ausflugsziel in meiner Aucklandzeit.

Ja, die Sentimentalitäten wachsen und gemeinsam mit Susi erlebte ich eine Achterbahnfahrt der Gedanken. Gestern war meine letzte Nacht im Van und wir beide haben eine gefühlte Ewigkeit in unseren Schlafsäcken gelegen und über das philosophiert was war und was kommen wird.
Dass es Carina ähnlich ging - unabhängig von uns beiden gerade - erfuhren wir, als sie mir prompt in jenen Augenblicken folgende SMS geschrieben hat:

"Die vorerst letzte Nacht in NZ lässt meine Gedanken kreisen. Wo war ich überall? Was hab ich gesehen und was gemacht? Und vor allem ... wen hab ich kennengelernt? Da gibt es eigentlich nur die zwei, die mir wirklich tief in Erinnerung sind und bleiben werden :o) ... Mädels, ich wollte euch noch unbedingt sagen, dass ich sehr froh bin, euch getroffen zu haben. Wir haben eine Zeit zusammen erlebt, die ich nur mit euch teilen kann. in diesem sinne: ich freu mich auf ein Widersehen zu dritt in Good Old Germany mit Pavlova, Porridge mit Pflaumenkompott und gern auch ein Schokofrapuccino. Dazu hätte ich dann gern alle Geschichten wie aus dem Plauderkästchen erzählt. Außerdem können wir uns gegenseitig mit neuen Klamotten überraschen. Keine rote Wofskin Jacke ... keine schwarzen Turnschuhe ... und keine lila-graue Sweatshirt Jacke. Dafür dann auch wieder top-moderen Frisuren :o) ... Vermissen werde ich die Zeit garantiert und ich werde immer froh sein, dass ich sie erlebt hab ... zusammen mit euch! Dicke Umarmung, Carina
PS: Ob wir unsere Besuchstour im nördlichen Hamburg, östlichen Berlin oder südlichen München beginnen, können wir ja im Jahr 2011 sehen. Das Jahr 2010 ist das Reisejahr und das Jahr 2011 das Besuchsjahr."

Carina, verzeih mir, dass ich diese SMS hier festhalte, aber sie traf so genau auch mein Empfinden, dass ich sie unmöglich löschen oder mit meiner SIM-Karte in Neuseeland lassen kann...


Montag, 5. Juli 2010

Bay of Islands

Nach dem gestrigen Regentag war es heute nur unwesentlich besser.
Wir entschieden dennoch weiter zu fahren. Über Waitangi (hier wurde der "Vertrag von Waitangi" unterzeichnet, der Neuseeland die Zugehörigkeit zu Großbritanien bescherte) und Paihia ging es mit der Fähre nach Russel und von von dort aus weiter südwärts nach Whangarei.
Die ansich wunderschöne Bay of Islands erlebte ich damit in regnerischem Grau und ich konnte somit dem angeblichen Charme dieser Region nicht viel abgewinnen.
Nun gut. Ich tröstete mich damit, dass es letztlich auch "nur" Strände sind, die ich bisher ja schon im gesamten Land zur Genüge gesehen habe. Besser jetzt das Mistwetter, als die Tage zuvor. Nach dem heutigen Nachmittag in Whangarei und dem leckersten Sushi meines Lebens, werden wir morgen wohl nach Auckland zurück fahren. Das Wetter ist sehr wechselhaft angesagt, sodass wir die vielen Strände und Naturparks auf der Strecke in Richtung Auckland wohl nicht extra ansteuern werden, was unsere Tour damit um 1-2 Tage verkürzt. Ich finde es jetzt nicht so schlimm, da ich so noch ein paar Tage für Auckland habe.

Am Freitag gebe ich ja dann mein Auto ab und am Samstag ganz in der Früh gehts zum Flughafen.

Sonntag, 4. Juli 2010

Regentag - Tag zum Luft holen

Heute nun erreicht uns der lang angekündigte Regen...
Er fällt sinnflutartig auf uns hernieder, sodass wir den Tag nur damit verbringen können, innerhalb geschlossener Räumlichkeiten zu bleiben.

Da im Örtchen Paihia im Regen nicht viel los ist, fahren wir nochmal in das etwas größere Kerikeri.
Ich nutze das Internet in der hiesigen Bibliothek dazu, in die letzten 4 Blogeinträge die Fotoalben hochzuladen.
Wer also Bilder schauen will, sollte die Einträge nochmal zurück klicken...

Nachher wollen wir noch in ein Cafè und uns 2 Schokoladenfabriken ansehen (und sicher auch kosten.. ;o)
Morgen gehts dann hoffentlich ohne so viel olles Nass weiter...

Samstag, 3. Juli 2010

90 Mile Beach - Karikari Peninsula

Nach dem wohl wärmsten Tag seit Langem, stand uns die kälteste Nacht seit Langem bevor...
Ausgerechnet hier erwischten wir einen Campground ohne Aufenthaltsraum und Sitzmöglichkeiten in der Küche, sodass wir unser Abendessen im Stockdunkeln dick eingepackt im Freien verzehren mußten. Wir waren hungrig, somit war die Gemüsepfanne schnell in unseren Mägen verschwunden und hatte kaum Zeit, kalt zu werden. Den Frühstücksporrigeverzehr verlegten wir dann aber doch ins Auto...

Heiß geduscht und gut gesättigt, ging es zum Strandzugang des 90 Mile Beach.
Endlich hatten wir einen gefunden und holperten uns die 10km Gravel Road mutig vorran.
Und ich sage euch, es hat sich gelohnt...
Ich konnte direkt mit dem Auto auf den Strand fahren. Der Sand war so fest, dass selbst ich in meiner "Auto-Kaputt-geh-kurz-vor-Rückverkauf-Panik" keinerlei Bedenken hatte. Es war unglaublich... schreiend und jauchzent drehten wir eine Kurve nach der anderen und fühlten uns wie Rennfahrer am Strand... wir stürmten aus dem Auto und jubelten um die Wette ob des genialen Gefühls in dem Moment....
Ein Gefühl der absoluten Freiheit... nur Meer und Strand so weit das Auge reicht.. nach links und nach rechts...
Die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel und Susi und ich fühlten uns förmlich mitten in Selbigem.
Es war einfach toll und wir waren nur begeistert.
Theoretisch hätte ich die 40km bis Kaitaia am Strand entlang fahren können, so wie es auch einige Andere mit ihren dann doch eher Jeep-artigen Autos taten, dort gab es dann den nächsten Strandzugang. Allerdings siegte dann doch meine Vernunft - ich wollte mich dann doch nicht mit der Tide oder eventuellem weicheren Sand anlegen, sodass wir uns doch für die konventionelle Rückfahrt auf dem Highway entschlossen.

Geradewegs steuerten wir dann die Karikari Peninsula an (eine Halbinsel an der Ostküste). Dort sollte es mehrere tolle Strände und Buchten geben, was uns bei dem Traumwetter Grund geung schien, einen Abstecher dorthin zu machen. Und es lohnte sich einmal mehr, siehe Fotos.
Wir waren im Paradis, einmal mehr - ganz sicher!!!

Von dort aus ging es dann die Ostküste weiter hinab, über Kirikiri direkt nach Paihia.
Hier sind wir nun auf einem Campground mit Aufenthaltsraum und Küche zum sitzen.
Die letzten Tage haben mich ganz schön geflashed.
Während meiner letzten Reisezeit hatte ich ja doch zumeist ziemliches Pech mit dem Wetter.
Dass es diesmal nun von Anfang an und bis hierher derart tolles Wetter werden könnte, hab ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können.
Für mich ein wahrlich traumhafter Abschied aus dem Land, dass mir meinen Traum von Freiheit erfüllt hat.
Eine Woche darf ich ihn noch leben... eine Woche von 8,5 Monaten...


90 Mile Beach II und Karikari Peninsula

Cape Reinga

Heute nun erreichten wir sie - die Nordspitze Neuseelands ... naja, zumindest fast - also die touristische Nordspitze: Cape Reinga
Erwacht bei abermals strahlendem Sonnenschein starten wir bereits kurz nach 9 vom Campground, um möglichst viel vom Tag zu haben.
Die Wettervorhersage vor ein paar Tagen prognostizierte sinnflutartige Regenmengen, sodass wir uns, gelinde ausgedrückt, etwas wie auf der Flucht fühlten..
Schnell Tanken, schnell im Supermarkt des Vertrauens (Bye, bye "Pack'n Save") Nahrungsmittelvorräte auffüllen, schnell zur Post, Brief abschicken, schnell zur Bank, Kontostand checken ... und dann geradewegs geradeaus zum Ende des Landes - bitte mit blauem Himmel und Sonne ....

Die Straße führt auf einer (ich stellte sie mir schmaler und weniger kurvig vor -) Landzunge in Sackgassenform zum Cape Reinga.
Gute 100 Kilometer eine Strecke vom Ausgagspunkt der Landzunge. Linksseitig befindet sich dabei der 90 Mile Beach (den man, mit einem geeigneten Auto, auch als Rückfahrtstraße verwenden kann) und rechtsseitig verschieden Bays, Buchten und Strände. Die Landschaft ist geprägt von sattem Grün, Schafen und Kühen - und unendlichem Hügelland, so weit das Auge reicht in sämtliche Richtungen. Unmengen von Platz tuen sich auf, wo man ganze Stadtstaaten errichten könnte....
Die Strände rechts- und linksseitig sieht man während der Fahrt nicht bzw. kaum. Dazu ist die Landzunge zu breit.
Ich erwartete zudem die Möglichkeit, immer wieder nach links auf den 90 Mile Beach abbiegen zu können. Ein Versuch dahin gehend endete nach etlichen Kilometern Gravel Road in einer Sackgasse..

Schließlich erreichten wir Cape Reinga und machten uns auf, zu unserem letzten Neuseelandhighlight, dem Leuchtturm.
Immer wieder mit Tränen in den Augen sahen wir uns um und konnten beide kaum fassen, dass das nun das Ende sein soll.
Es war mehr als symbolisch - das Ende des Landes - Neuseeland lag uns zu Füßen - und das Ende meiner Reise.
Nunmehr eine Woche habe ich noch und unendlicher Wehmut überkam mich.
Nur schwer konnte ich unterdrücken, dass mir Tränen aus den Augen kullern, so umwerfend waren diese Momente für mich.
Es war fast ein Gefühl von Ohmacht, die mich überkam und von Sprachlosigkeit..

Wir ließen uns viel Zeit und genossen die Sonne und die Ausblicke auf die hügelige Landschaft, die fast rundum ins Meer tauchte, ausgibig.
Anschließend ging es in die Dünen des 90 Mile Beaches, welche bekannt sind, für das legendäre Sandsurfen.
Leider war der Sand relativ feucht, sodass wir nicht wirklich rutschen konnten. Dafür kraxelten wir in der surreal wirkenden Dünenlandschaft auf und ab und fühlten uns wie im Tunesien-Urlaub.
Die Sonne hielt und da wir das Unterfangen, den 90 Mile Beach von der Straße aus mit einer Stichstraße zu erreichen, aufgaben, bogen wir in die entgegengesetzte Richtung ab, um dort den Strand zu begutachten und unsere Füße vom kühlen Nass umspühlen zu lassen. Es war herlich ... wir fühlten uns wie im Sommer ... Traumwetter.. und ein unvergesslicher Tag.


Cape Reinga

Freitag, 2. Juli 2010

Und immer weiter Richtung Norden...

Der Mittwoch begann frühlingshaft mild und bei strahlend blauem Himmel.
Auf unserem Weg nordwärts zog es leider etwas zu. Da aber ohnehin zuerst der Kauri Forrest Park auf dem Programm stand, störte der graue Himmel mit dem vereinzelten Regentropfen nicht all zu sehr. Das dichte Blätterdach des Regenwaldes schütze uns vor dem verhassten Nass. So sahen wir uns auf ein paar kleinen Bushwalkes den größten und zweitgrößten Kauri Baum an, sowie die "Four Sisters" - vier, am Stam zusammengewachsende Kauri Bäume. Ganz schön wuchtige Teile, die aber leider recht weiträumig abgezäunt waren, sodass man nicht wirklich ein Gefühl für die gewaltige Größe entwickeln konnte.
Kauri Forrest


Weiter Richtung Norden passierten wir kurz vor einer kleinen Autofähre, einen phantastischen Lookout.
Namentlich kann ich diese Localtität nicht näher benennen, aber aufgrund des roten und trockenen Bodens, fühlte ich mich Australien ganz nahe....
Es war so eine fantastische Aussicht, bei inzwischen wieder aufgerissenem Himmel und strahlender Sonne.
Leuchtendes Blau des Meeres und des Himmels, das Rot des Bodens und das Grün der Gräser dominierten die beeindruckende Kulisse. Im Hintergrund dühnenartige Hügel, deren Ursprung wir irgendwie nicht so ganz zuordnen konnten. Es sah auf jeden Fall überwältigend aus und Susi und ich strahlten mal wieder um die Wette mit der Sonne, die unsere Nasenspitzen kitzelte.
Lookout


Weiter ging es durch mehr oder weniger hohe bergig-grüne Landschaft des Northlandes.
Viele Kurven, Blicke auf das Meer, einsame Farmen ... Neuseelandseufzstimmung...
Fahrtenbilder nordwärts


Am späten Nachmittag erreichen wir dann auch unseren Campground des Tages, am südlichen Zipfel des 90 Mile Beachs in Ahipara.
Natürlich mußte der Strand gleich gebührend begrüßt werden und wir erwischen sogar fast den Sonnenuntergang... naja, die Wolken am Horrizont waren leider etwas schneller...

90 Mile Beach

Weg nordwärts...

Seit Dienstag sind Susi und ich nun unterwegs zur Nordspitze der Nordinsel.
Wir fahren durchs Northland.

Auf dem Weg dorthin ging es zuerst auf die Halbinsel Whangaparoa - eine gute Stunde nördlich von Auckland - wo wir Nina trafen.
Auckland - Whangaparoa


Gemeinsam stellten wir fest, dass auch Nina im selben Hostel wohnte, wie ich und wie Susi und wie auch Carina.
Wir alle wohnten unabhängig von einander zu verschiedenen Zeiten dort und wir alle schliefen in dem gleichen Zimmer in dem selben Bett...
Und es wäre jetzt nicht so, als hätte Auckland nur ein Hostel... Schon sehr witzig...
Mit Nina werde ich in 2 Wochen den "Indian Pacifik" von Sydney nach Perth fahren.
Ihre letzten Tage in Neuseeland verbringt sie wwoofend in einer Schokoladenfabrik und wir nutzten die Gelegenheit, uns noch ein letztes Mal in Neuseeland zu sehen ... gemeinsam über Erinnerungen zu lachen und voller Kribbeln im Bauch, über die Herausforderung unserer 3-tägigen Australienzugfahrt zu philosophieren...
Mit einem Seufzen verabschiedeten wir uns, wohl wissend, dass wir in 14 Tagen um diese Zeit in Perth angekommen sein werden...

Dann hieß es für mich, seit einer ganzen Weile, meinen Van wieder mit jemandem zu teilen.
Wobei Susi ja nicht "irgend jemand", sondern eben Susi ist - und mit ihr teile ich natürlich gerne alles :o)
So wurde der Abend erwartungsgemäß lang und wir quatschten und lachten eine Ewigkeit gemeinsam in unseren Schlafsäcken.
Auch das sind so Momente, an die ich noch oft denken werde... kleine Puzzleteilchen im großen Ganzen ...

Am Mittwoch ging es dann in den Shakespear Regionalpark, der an der Spitze der Whangaparoa Halbinsel liegt.
Whangaparoa Sheakspear Regional Park


Ein wunderschöner Park (also eher eine Art Naturreservat) ... jede Menge Buchten, Meer, grüne Hügel, Blick auf Aucklands Skyline in weiter Ferne und dazu traumhafter Sonnenschein. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen kompletten so sonnigen und warmen Tag hatte. Es fühlt sich eine Ewigkeit her an...
Wir genossen "unser Neuseeland" - unsere lang ersehnte Reisezeit zusammen...
Mit Susi verbindet mich die Besonderheit, dass wir uns über ein Neuseelandforum kennenlernten.
Ich besuchte sie dann bereits 2 Mal in München, wo wir voller Erwartungen und Vorfreuden auf die kommende Zeit in Neuseeland blickten.
Dann waren wir plötzlich beide hier, unsere Wege kreuzten sich immer wieder, aber richtig lange klappte eine gemeinsame Reise schließlich nie, sodass wir es nun sehr genießen, so kurz vor Schluß noch diese 2 Wochen miteinander zu haben. Auch für Susi geht Neuseeland Anfang August zu Ende. Damit verbinden uns die gleichen Abschiedsgefühle und die selben Gedanken bezüglich der bevorstehenden Rückkehr in den deutschen Alltag. Wie beide wollen nicht und fragen uns, wo die Monate geblieben sind....
Ein toller Tag liegt hinter uns und wir klopfen auf Holz, dass das Wetter hält...