Montag, 30. November 2009

Taupo - Einblicke ...

So richtig viel darüber, was hier nun in Taupo mit mir passiert, habe ich noch nicht geschrieben. Daher nun an der Stelle ein Einblick ins "Taupo - Life"...

Aufgeschlagen bin ich hier, um Despina im Rahmen eines Jobs beim Eis verkaufen zu unterstützen. Angekommen am Freitag, wurde ich hier herzlich und mit offenen Armen empfangen. Ich darf vorübergehend Haus, Hof, Bad, Küche, Kühlschrank, ... mitbenutzen und obendrein mit meinem Auto im Vorgarten campen.

Es ist schon unglaublich, wieviel Offenheit man hier erfährt - völlig undenkbar, dass in Deutschland einfach jemand Fremdes so ganz ohne Vorbehalte mit aufgenommen wird. Ich habe einen Schlüssel für das Haus und darf inkl. W-Lan alles benutzen. Mir ist das schon fast unangenehm, da ich es doch gewohnt bin, für eine Leistung, die ich in Anspruch nehme, zu zahlen. Aber hier geht das einfach so und es ist fast eine Selbstverständlichkeit.
Despina und ihr Lebensgefährte sind auch Deutsche - leben aber das halbe Jahr in Österreich und das andere halbe Jahr hier. In Österreich, Nähe Kitzbühl betreiben beide eine "Fallschirmspring-Anlage" (oder wie man sowas nennt) und bieten eben den Sommer über Tandem-Sprünge an, bzw. Freddy springt und Despina macht die Arbeit am Boden. Hier in Neuseeland arbeitet Freddy ebenfalls als Fallschirmspringer für Touristen.
Taupo bzw. Neuseeland insgesant ist ja bekannt für seine Extremsportarten - da zählt das Fallschirmspringen eben dazu. Hier in Taupo ist quasi ein halbes Mekka für Touristen, um zu springen. Freddy selbst hat das in der Vergangenheit auch "Hauptsportlich" betrieben, u.a. als Skysurfer. Er ist Wettkämpfe um die ganze Welt geflogen und hat auch (Welt)Meisterschaften gewonnen. Ich habe schon ein paar DVD's gesehen und sag nur: WAHNSINN
Beide sind wirklich total lieb und ich versacke mal wieder in der deutschen Sprache.....

Gestern war nun im Rahmen der "Einarbeitung" mein erster Tag hinter dem Eisbüdchen.
Ich werde davon demnächst ein Foto machen, dann muß ich es hier jetzt nicht erklären.
Kurz zusammengefasst ist es ein mobiler Wagen, den Despina jeden Morgen an den Lake Taupo fährt. Es gibt 7 Sorten Eis (Gelato) - davon 3 Milcheissorten und 4 Sorbets.
Mein Favorite habe ich schon: Macadamia-Hazelnut... Sooooo lecker.......

Mein Job wird es künftig sein, bei schönem Wetter Eis zu verkaufen. Soviel muß man dazu nicht erklären, denk ich. Es ist auch nicht so schwer. Einziger Stolperstein: die Sprache.
Smalltalk in Englisch.. nunja.. ich holpere mich verbal so langhin und hoffe auf keine ausgedehnten Gespräche. Die Dienstleistungsmentalität hier in Neuseeland ist nun allerding so, dass schon viel Wert auf "Gesprächsfloskeln" gelegt wird und es quasi dazu gehört, selbst wenn die Schlange noch so lang ist, mit fremden Menschen (Kunden) einen Smalltalk zu führen. Alles andere wirkt schnell unhöflich.. Da der Neuseeländer ansich darum weiß, geht also der Kommunikationsdrang häufig bereits vom Gegenüber aus, was mich dann in Bedrängniss versetzt, wenn ich nur die Hälfte verstehe. Daher hoffe ich momentan auf wenig gesprächige, gern auch muffelige Kunden.. :o)

Gestern war es nun ein wirklicher Traumsommertag - der 1. Advent.

Während ihr über Weihnachtsmärkte schlendert, euch mit Glühwein wärmt und alles gemütlich und kuschelig zu geht, beginnt hier die Sommerzeit.
Strahlend blauer Himmel, lauter im See plantschende oders ich am Strand sonnende Menschen und ein stetig wehenden Windchen. So war ich am Abend nicht nur ko, sondern hatte mal wieder ein ganzes Stück mehr Farbe im Gesicht..

Nun, über mein Blick vom Eisbüdchen aus muß ich an der Stelle kein Wort verlieren:


Wobei der Baum noch etwas den Blick versperrt auf einen Vulkan im Hintergrund, dessen Berggipfel mit Schnee bedeckt ist. Ich werde hier noch geeignetere Fotos machen - schon allein um den Neid aus euch hinaus zu kitzeln... ;o)


Der Lake Taupo mit seinen Wasserwegen ist mit 606 km² der größte See Neuseelands und liegt im Krater eines Vulkans, der vor etwa 300.000 Jahren das erste Mal ausbrach. Heute ist es das größte Forellenfischgebiet der Welt. Die Stadt Taupo liegt inmitten spektakulärer Naturwunder am Nordostufer des Sees und bietet bei schönem Wetter einen ungetrübten Blick auf die Berggipfel des Tongario National Park auf der anderen Seite des Sees. Im Lake Taupo selbst, entspringt der längste Fluss Neuseelands, der Waikato. Kurz nachdem er aus dem Lake Taupo entsprungen ist, wird er durch eine enge Schluch gepresst und schießt in Form der "Huka Falls" 10m in die Tiefe. Bei schönem Wetter und arbeitsfreier Zeit, werde ich dies sicher als einen der ersten Ausflüge ansteuern.

Heute und vorraussichtlich die kommenden Tage, werde ich frei haben, da das Wetter sehr regnerisch und unbeständig (angesagt) ist. Ich hoffe, dass sich das Wetter im Laufe des Dezembers stabilisiert, sodass ich mit festen Arbeitszeiten und Tagen rechnen kann. Dann will ich mir auch ein Zimmer suchen, weil ewig campen auch nicht das Wahre ist. Meine Idee ist es nun, bis Ende Januar / Anfang Februar hier in Taupo zu bleiben - also im Hochsommer und der Ferienzeit.

Mal gucken, wie sich das alles so entwickelt...

Samstag, 28. November 2009

Taupo

Nun bin ich also in Taupo angekommen und campe derzeit im Vorgarten von Despina - meiner künftigen Arbeitgeberin. Ab morgen (1. Advent) soll die Eissaison beginnen - es wird ja bekanntlich Sommer hier. Mit einem kleinen Eiswagen werde ich dann, abwechselnd mit Despina, am See stehen und echt italienisches Gelato verkaufen...
Fotos von mir im Eisbüdchen gibts bald :o)

Heute habe ich Phil, Micha und Jana seit Langem wieder getroffen.
Alle drei waren auf der Durchreise von Napier nach Rotorua und haben doch meinetwegen extra in Taupo gehalten, Ganz kurzfristig - wie alles hier - verbrachten wir so ein paar "schnatternde Stündchen" zusammen.. Unglaublich, wie braun wir alle geworden sind und was wir alles erlebt haben...

Mehr von mir, Taupo und dem Job gibts die nächsten Tage.

Rotorua: Buried Village - Lake Tarawera

Am Freitag ging es nun los, weg aus Rotorua in Richtung Taupo.
Vorher besichtigte ich noch Te Waiora das "Buried Village". Das Dorf wurde beim Ausbruch des Mt. Tarawera 1886 zerstört. Zur damaligen Zeit war es ein bedeutender touristischer Ort, von dem aus Touren zu den weißen und pinken Terassen angeboten wurden - ein damaliges Weltwunder.
Mit dem Ausbruch des Vulkans, wurde nicht nur der Ort unter Schlammmassen zerstört und begraben, sondern auch die weißen und pinken Terassen unwiderbringlich zerstört.
Heute sind ein Teil der Häuser und Gegenstände des Ortes ausgegraben und rekonstruiert, sodass man eine Vorstellung von dem hat, wie es damals dort aussah. Außerdem ist ein tolles Museum Teil dessen sowie ein kleiner Rundweg und den schönsten Wasserfall, den ich bisher sah.
Mal wieder war ich der einzige Tourist...

Trotz des erneut horrenden Eintrittes, fand ich es jedoch sehr, sehr schön gemacht dort. Das Museum war echt eine Wucht. Klasse dargestellt und man hatte wirklich einen super Einblick in das Leben der Menschen damals und vor allem der Nacht der Zerstörung, als der Vulkan ausbrach. Beeindruckend fand ich auch mehrere Bäume im Museumsdorf, die damals Zaunpfähle waren und heute über 100 Jahre alte riesige Bäume...
Ja, wenn die reden könnten...

Danach fuhr ich noch weiter zum Lake Tarwera - also der See zum Vulkan.
Die Aussicht war grandios, aber leider war nichts von Bootstouren zu erspähen, welche angeblich dort unten stattfinden sollten. Es war gähnende Leere - ich mal wieder fast der einzige Tourist an dieses wunderschönen Fleckchen.
Buried Village, Lake Tarawera

Vorbei am Green und Blue Lake, ging es dann endgültig weiter nach Taupo, wo ich nun seit gestern also bin.

Donnerstag, 26. November 2009

Rotorua: Te Puia - Mt. Ngongotaha

Mein 2. Tag in Rotorua geht zur Neige.
Auch heute stand mal wieder "Touristenprogramm total" auf dem Plan - was sich nicht nur in Form von Fotomengen, sondern auch einer sich leerenden Kasse bemerkbar macht. Die Eintrittsgelder summieren sich ganz schön, sodass es Zeit wird, dass sich auch das Konto wieder füllt.

Heute allerdings stand nochmal "Tourist sein" im Vordergrund.
Am Vormittag ging es in das nur 10 Laufminuten entfernte "Te Puia". Erneut ein geothermisches Reservat mit bestechenden Gerüchen, magischem Geblubbere, dampfenden Erdlöchern und bizarren brodelnden Wasserflächen in den unterschiedlichsten Farbtönen. Das beworbene Highlight dieses Parks waren jedoch die Geysire, welche mehrmals täglich in die Luft schießen. Ok, habe ich noch nie vorher gesehen - von daher war es nicht schwer, mich zum Staunen zu bringen. Dennoch resümierte ich recht schnell, dass ich für den horrenden Eintrittspreis ($40) nicht wirklich so begeistert war, zumal ich ja schon einen Vergleich zu gestern hatte. Ok, da gab es keine Geysire und auch keine zur Schau gestellte Mauri-Kutur .. aber für $40 und die positiven Bewertungen in der mir vorliegenden Reiseliteratur hätte ich irgendwie mehr erwartet.
Vielleicht lag es daran, dass ich keine der angebotenen kostenlosen Führungen mit gemacht habe. Ich habe zwar eine begonnen, allerdings habe ich nichts verstanden und mir war das Tempo entschieden zu langsam (ich schieb es mal auf letzteren Grund... ;o). Mit der Feststellung, dass mein Englisch noch keinen Zentimeter besser ist, als an meinem ersten Tag hier, zog ich desillusioniert von dannen und beschloss, den Rundweg alleine zu laufen. Die Karte, die man beim Eintritt mit dazu bekam, fand ich zur Orientierung nicht wirklich hilfreich, sodass ich Zick-Zack alles Bestauneswerte abmaschierte. Im Vergleich zu den letzten Tagen in Thames, ist es seit meiner Abreise entschieden sommerlicher geworden, sodass ein Hut und Sonnencreme quasi lebensnotwendig ist.
Nach meinem Rundgang war ich jedenfalls so ko, dass ich erstmal ein kleines Nickerchen im Auto machte. War ja schließlich auch 1:00 Uhr deutscher Zeit - da darf man ruhig mal ne Runde müde sein.
Te Puia
Danach raffte ich mich nochmal auf, um auf den Mt. Ngongotaha zu fahren bzw. eine Gondel zu diesem Zweck zu besteigen.
Es war ein sehr schöner Ausblick, aber ansonsten wenig Spannendes für meine Bedürfnisse.
(Es gab die Möglichkeit dort auf dem Berg "Sommerrodelbahn" zu fahren für nen Haufen Geld und noch so ein anderes merkwürdiges "Sky-in-die-Luft-flieg-Ding".
Beides hab ich nicht gemacht, sondern bin nur etwas umhergestiefelt und hab Fotos gemacht.
Mt. Ngongotaha

Morgen gehts nun weiter nach Taupo.
Auf dem Weg dorthin werde ich sicher noch ein Ausflugsziel ansteuern.
Welches, weiß ich noch nicht genau.

Mittwoch, 25. November 2009

Rotorua: Tikitere Hells Gate - Lake Rotorua - Rainbow Springs/Kiwi Encounter

Weiter ging es heute, von meinem geliebten Campingst(r)andplatz nach Rotorua - der "Stinki-Stadt".
(Warum? Lest selbst: )

Als erstes steuere ich den Naturpark in Tikitere "Hells Gate" an. Das ist ein 10ha großes geothermisches Reservat, in welchem ein 2,5km langer Wanderweg vorbei führt, an den wichtigsten Naturschauspielen und auch vorbei am größten Thermalwasserfall der südlichen Hemisphäre.
Alles ziemlich beeinruckend, was da so aus der Erde kommt und gewaltig nach Schwefel stinkend.
Ich habe mal wieder jede Menge Fotos gemacht:
Tikitere Hells Gate

Rund um Rotorura gibt es einige solcher Thermalparks.
Die Eintrittspreise sind nicht gerade günstig, dennoch will ich mir heute, am Donnerstag, nochmal einen ansehen, der direkt neben meinem Campground ist.

Nach dem Naturwunderweg ging es hinein in die Stadt von Rotorua.
Ein ganz niedliches Örtchen, wie ich finde, mit einem großen See - dem Lake Rotorua.
Ein paar visuelle Eindrücke hier:
Rotorua Stadt

Kurz entschlossen, fuhr ich am Anschluß noch zum Rainbow Springs Park - auch ein Naturpark.
Mich interessierte jedoch eher das Kiwi Programm - "Kiwi Encounter".
Hier ist das größte neuseeländische Rettungsprogramm ansässig und ist ein gemeinnütziges Naturschutzprojekt. Es bietet Besuchern einen seltenen Einblick, nicht nur in das Leben der stark bedrohten Vogelart, sondern auch in das der Menschen, die ihn vor dem Aussterben zu retten versuchen. Die gut 60-minütige Tour, auf der man z.Tl. auf Zehenspitzen durchs Gehege schleicht, ist sehr beeindruckend. Und so konnte ich das erste mal Kiwis von ganz, ganz Nahem sehen.Ich war überrascht, ob der Größe der Tiere. Ausgewachsen, haben sie tatsächlich schon Hühnergröße und die Eier etwa die Größe eines Straußes. Schon ziemlich riesig..
Fotos durften leider keine gemacht werden, sodass ich nur ein paar Bilder vom Eingangsbereich habe.

Rainbow Springs Kiwis

Dienstag, 24. November 2009

McLaren Fall Park - Tauranga - Mt. Maunganui

Ich dachte mir so, setz ich mich zu Starbucks, gönn mir ein leckeres Kaltgetränk (ja, hier gibt es den Mocca Java Chip Frapuccino - in grande für gut 7$) und schließe meinen Laptop nebenbei an Strom und Internet an. Ersteres gibt es - Platz mit Steckdose ist aber gerade besetzt - und zweit Genanntes kostet Geld. Völlig verwirrt verstand ich die nette Dame an der Kasse nicht, als ich sie nach einem Steckdosenplatz für meinen Laptop fragte. Nach einigem Hin und Her stellte ich fest, dass sie mir erklären wollte, dass Internet hier Geld kostet und sie sich eben danach erkundigte, ob ich irgendwelche Gutscheine hätte..
Daraufhin erklärte ich ihr, dass in Europa Internet bei Starbucks umsonst sei (zumindest meines Wissens) und ich dewesegen etwas irritiert war von ihrer Frage.. Wir lachten beide und waren verwundert über die jeweils unterschiedlichen Gepflogenheiten der Kaffeekette. Wie gut, dass der Mocca Java Chip Frappucino überall so lecker schmeckt :o)

Nun sitze ich hier - sogar am Steckdosenplatz (der inzwischen geräumt wurde) - und dachte mir, nutz ich Getränk, Tisch, weichen Sessel und Strom, um meinen Blogeintrag zu verfassen.

Gestern, am Montag, ging es nun also los bzw. weg aus Thames.
Der Tag begann mit einer Nachricht, die mir wohl noch eine ganze Weile zu schaffen machen wird und die man eigentlich - weder zu Hause, noch am anderen Ende der Welt - niemals bekommen möchte. Somit verließ ich Thames ziemlich verpeilt und mit einem quer schießendem Gedanken nach dem nächsten..
Ich versuch(t)e mich darauf zu konzentrieren, dass ich jetzt hier bin und so gut es geht dem nachzugehen, was ich eigentlich geplant hatte. Dennoch bleibt die Erkenntniss, dass 2009 ein Jahr war, was man so schnell nicht wieder erleben möchte bezüglich der Fülle von lebensverändernden Ereignissen und es bleibt vorrerst das Gedankenkreisen...

Meine erste Station gesten sollte der McLaren Falls Park sein. Im Lonely Planet als kleine Seenlandschaft mit Wasserfall angekündigt. Ursprünglich plante ich vorher noch einen Stop in Matamata ein - einem Schauplatz der Herr-der-Ringe-Verfilmung. Der Eintrittspreis von kanppen 60$ schrecke mich jedoch ab und ich beschloß auf die Besichtigung der "Hobbit-Löcher" zu verzichten. Zumal in der Umgebung ohnehin grünes Berg-und-Tal-Gebiet war, wo quasi an jeder Ecke ein Hobbit-Loch hätte sein können. Noch dazu gehöre ich zu den 0,5% der Bevölkerung, die "Herr der Ringe" nicht gesehen hat. So ging es vorbei am "Hobbit-Wunderland" zum McLaren Fall Park. Wie immer, war ich der einzige Besucher - aber langsam gewöhne ich mich an das Privatvergnügen.
Ich steuerte zielgerichtet den Wanderweg zum Wasserfall an - schön dann, wenn vom Parkplatz aus, direkt 2 Wege starten und man sich fragt, welcher wohl der Richtige ist. Einmal im Kreis gedreht und Finger in den Wind gehalten, beschloß´ich den rechten weg zu nehmen, der mit einer kleinen (Nicht-Hänge)Brücke über einen Bach begann. Es stellte sich herraus, dass der eine Weg rechts und der andere links vom Bach entlang ging und letztlich beide zum wasserfall führten - es quasi ein rundweg war. Gut zu wissen, im Nachhinein.. ;o)
Durch "Native Forrest" (mit anderen Worten: Regenwald) ging es immer am Bach enltlang, mit einem Mix aus diversen Grünpflanzen in allen erdenklichen Höhen, Blattformen, Wuchsrichtungen und Grün-Farben.. und es war ziemlich feucht und matschig ... wie gut, dass ich die Wanderschuhe im Auto gelassen habe (nicht, dass sie noch dreckig werden) ... stattdessen mal wieder meine Sandalen, an denen noch der "Schafsschiss" vom letzten Ausflug klebte ... jetzt übertüncht vom Regenwald-Modder...
Der Wasserfall war ganz süß ... und die Wanderung eine kleine nette Rundtour durch viel exotisches Grün.
McLarren Fall Park

Danach ging es weiter nach Tauranga.
Ich sag euch, bin ich froh, dass ich mein Navigationsgerät habe. Ich wußte ja schon immer, dass ich die personifizierte Orientierungsniete bin und eben drum frag ich mich, wie ich bis hierher jemals ohne Navi gefunden hätte. Irgendwie war Tauranga doch größer als erwartet und teilweise ging es ganz schön drüber und drunter mit den Highways. Aber mein Navi hat mich fein geleitet - schön die Moutstraße umfahren, kam ich tatsächlich direkt im Zentrum an.
Ich gönnte mir Parkgebühren mitten in der Stadt und dazu noch einen Starbucks-Kaffee (oh, wie genoß ich den Luxus!!!) und erkundete Tauranga.
Eine ganz nette Stadt am Pazifik- Urlaubsortcharakter - alles schnuckelig, neu, sauber, sonnig und WEIHNACHTLICH. Ja, ich vergesse es ja hin wieder - es wird Weihnachten! Gestern wurde ich mal wieder auf das Gröbste daran erinnert, als zwischen Palmenbäumen in der strahlenden Sommersonne Weihnachtsfahnen im Wind wehten... Und auch die Ladendeko ließ den Schluß zu, dass da langsam aber sicher die Adventszeit anrückt. Für mich ist das weit, weit weg .. mindestens genauso weit, wie Deutschland. Ich habe gar kein Weihnachtsgefühl, gar nicht. Weihnachtsdeko in Sandalen und Träger-T-Shirt zu bestaunen, ist für mich so unwirklich, wie, jetzt in Berlin zu sitzen....
Tauranga

Nach 2 Stunden Tauranga fuhr ich weiter nach Mt. Maunganui - einer vorgelagerten Insel Taurangas.
Mt. Maunganui ist ein Surferparadies und ein hiesiges Urlaubsgebiet für Neuseeländer. Es erinnert klassisch an ein Urlaubsdomiziel .. lange Strände, neue Häuser, alles sauber, chick ... ja, und leider schon schön! Mt. Maunganui ist, wieder Name schon sagt, vorrangig geprägt vom Mount (dem Berg) - oder Hügel.
Er ist 232m hoch und prägt das Landschaftsbild. Dazu links und recht der Insel, lange Surferstrände. angeblich ist hier das Surfer-El-Dorado. Ich habe noch keine Surfer gesehen ... aber windig ist es ganz schön.

Eigentlich hatte ich bereits einen Campground im Auge, kam dann aber ganz unerwartet an dem vorbei, wo ich jetzt auch stehe. Er ist am Fuße des Berges und ich stehe gute 20 Meter vom Strand entfernt - 1. Reihe, mit Meeresblick - einfach genial und der Traum jedes Campervanfahrers..
Während es die letzten Tage in Thames doch eher kühl und grau war, herscht hier wieder Urlaubs- und Sommerstimmung vom Feinsten.
Die langen, unendlichen Strände, das Meer ... es ist einfach Urlaub!
So beschloß ich voller Tatendrang gleich gestern noch den Hügel zu erklimmen. Ich stehe quasi direkt am "Eingang" zum "Bergaufgang"..
Naja, ganz schön hoch war es dann doch.. *schnauf* ... und ganz schön warm..
.. ich haderte, wie immer, mit mir weiterzugehen oder nicht .. es war ganz schon steil zum Teil. Leider war niemand dabei, dem ich meine Anstrengung hätte mitteilen können (Hallo Jörn! Ja, du hast gefehlt! Aber ich hab gedacht, ich will hier rauf - koste es, was es wolle..) .. trotzdem war es ein reges Begängnis und die Leute joggten z.Tl. hinauf, sodass ich beschloß, meinem unterirdischen Fitnessgrad die Stirn zu bieten und jedes Gramm Körpergewicht auf den Gipfel zu schleppen, wenn es sein muß auch in 100 Stunden.. :o)
Und siehe da - ich schaffte es ganz in der "Normzeit" - sogar mit Fotopausen und Aussichtsbankbenutzung..
Die Aussicht war.. na, ratet mal ... na klar: grandios! Glücksgefühle hüpften in mir und ich genoss den Blick vom Gipfel. Zurück ging es dann auf einem anderen Weg, was ganz schön war und die Speicherkarte des Fotoapparates weiter strapazierte..

Unten angekommen gönnte ich mir eine schöne Dusche und erwog, anstelle vom Dienstag doch erst am Mittwoch weiter zu fahren - schließlich gab es noch so viel zu sehen und die Qualitäten des Sandstrandes mußten ja noch getestet werden.
Zum Abendessen gab es Reis mit Chinesischer Süß-Sauer-Soße .. ein Teil meines neueingekauften Inventars wurde eingeweiht - und im Anschluß war so wundervolles Abendlicht, dass ich noch lange an beiden Stränden lang lief und dem Sonnenuntergang zusah.

Zurück im Van erwartete mich dann die Erkenntniss, dass ich kostenlosen W-Lan Empfang im Auto hatte.
Damit stand die Entscheidung zu bleiben, endgültig fest. Ich habe ja schon öfter berichtet, dass es hier Neuseeland zum Teil sehr kostspielig ist, das Internet zu nutzen und halt immer diese datenpaketgebundene Bezahlung stattfindet, was eben für das Upload von Fotos nicht so günstig ist..

So habe ich beschlossen, heute einen ganz gemütlichen Urlaubstag zu machen.
Ich spaziere am Strand lang und bin jetzt gerade im Zentrum des Ortes..
Nachher will ich noch eine kleine Halbinsel erkunden und ein paar Klippen und Steine an der Küste...
Die Zeit vergeht so schnell... ich könnte direkt noch länger bleiben...
Mt. Maunganui

Sommerliche Grüße aus dem gerade ausgesprochen urlaubshaften Neuseeland,
Eure Ariane

Montag, 23. November 2009

Fotos: Karangahke Gorge und Kurzblog: Mt. Maunganui

Unglaublich, aber wahr sitze ich auf der Matratze in meinem Van, mit Blick auf das Meer (ok, gerade ist es dunkel) und habe kostenloses W-Lan ...
Wer denkt denn sowas!?

Eigentlich wollte ich nur meine Bilder von der Kamera überspielen und dachte mir so, schau ich doch mal, was sich hier an Drahtlosnetzwerken tummelt. Dass tatsächlich eines dabei ist, was ungesichert und damit "for free" ist, hätte ich im Leben nicht erwartet.

So blicke ich auf einen der angesagtesten Surfer-Strände Neuseelands .. ich dachte, es wäre der Wassersport gemeint .. aber nein, offensichtlich ist von einem ganz anderen Surfer-Paradies die Rede.. ;o)
Ein herrlicher Ort also, um Blog zu schreiben. Ich glaube, der Schönste, den ich je hatte..

Nunja, da ich jetzt gar nicht darauf eingestellt war, heute meinen Tag blogtechnisch Revue passieren zu lassen, gibt es erstmal nur die Bilder von meinem Samstag-Ausflug in die Karangahake Gorge. Habe einfach mal alle hochgeladen und jetzt nicht aussortiert..
Wenn schon umsonst, dann nutz ich das doch gleich aus!

Karangahake Gorge


Da ich den morgigen Tag auch noch hier bleiben werde (jetzt erst recht), werde ich mir morgen tagsüber ein schönes Plätzchen am Strand suchen und vom heutigen Tag erzählen.

Mal schauen, ob ich es auch schaffe, die Fotos von heute zu sichten - sind mal wieder einige - dann gibt es die morgen gleich dazu.

Eine Gute Nacht aus Neuseeland, live ausm Van mit offenem Dachfenster (Blick in die Sterne) und Meeresrauschen (der Strand ist 20 Meter vor mir).

Sonntag, 22. November 2009

Gepackte Koffer

Und wieder heißt es "Koffer packen"..

Ja, wie schnell die Zeit vergeht - und so sind meine 2 Wochen in Thames morgen nun schon wieder vorbei.

Gestern hatte ich meinen freien Tag und bin in die Karangahake Gorge gefahren.
Das ist eine Schlucht, die ich auf dem Hinweg nach Thames bereits durchquert und bestaunt hatte, als ich von Waihi kam, um Jana bei ihrer Farm abzusetzen.
Damals war es ziemlich diesig und hat geregnet, sodass ich außer einem kurzen Stop auf dem Parkplatz nicht wirklich Muße hatte, mich weiter als 2 Meter von meinem Auto wegzubewegen.

Gestern beschloß ich nun, das Ziel nochmals in Angriff zu nehmen. Es war zwar noch immer kein wirklich schönes Wetter, aber wenigstens hat es nicht geregnet, sodass eine kleine Wanderung schon drin war. Das war übrigens das erste Mal, dass ich seit Längerem auch auf Touristen gestoßen bin. Sonst war immer alles so leer und ich hab mich gefragt, wo die ganzen Menschen sind... Besonders letzte Woche, im Kaueranga Valley ... das war ja schon unheimlich einsam..
Gestern jedenfalls fühlte ich mich wohl, weil man nicht total alleine durch die Gegend stapfte, sondern doch gelegentlich anderweitig Interessierte traf. Ich habe den "Windows Walk" gemacht. Ist jetzt keine Wanderung außerordentlicher Schwere, dafür aber mit schönen Aussichten zum Gucken ("Windows" eben). Ein Teil des Weges ging durch Höhlen bzw. ehem. Bergbauschächte (Das Ganze Gebiet war mal Bergbau vor laaaanger Zeit). Wie gut, dass ich mein "Grubenlicht" dabei hatte... so konnte ich einen auf "Bergmann" oops "Bergfräulein" machen, und mich durch die dunklen Gänge schlagen... Ein bissl gruselig war es mir schon (außgerechnet da, kam mir natürlich niemand entgegen), aber es waren ja immer nur kurze Stücke und eben von "Windows" durchbrochen, wo man in die Schlucht hinein sehen konnte. Es gibt auch noch andere Walks, die gehen dann durch erheblich längere Schächte. Schon allein deswegen, nichts für mich.. zumindest nicht allein.
(Ja, ich stelle hier doch immer wieder fest, dass ich ein ganz schöner Angsthase bin. Zu so einer Erkentniss kommt man sonst gar nicht, wenn man zu Zweit reist. Aber so alleine tuen sich doch gelegendlich ganz unerwartete Ängste auf...)
Dafür aber besiegte ich wieder mal den Kampf gegen Hängebrücken. Hier ist offensichtlich nicht nur das Geburtsland der Macadamianüsse und Kiwifrüchte, sondern offensichtlich auch das der Hängebrücken.. Bereits 5 Meter nach dem Parplatz mußte ich schon wieder über zwei solcher (jedoch etwas größeren) "Gewässerüberwindungselemente" und später dann nochmals. Nunja, dieser Angst zumindest konnte ich die Stirn bieten..
Die Fotos des Ausfluges gibt es beim nächsten preiswerten online-Gang.

Später am Nachmittag fuhr ich dann spontan doch nochmal nach Thames rein, wo ich für 7,5 Minuten Nina traf.
Auch Nina, die übrigens auch aus Berlin kommt, kenne ich aus einem Forum und auch sie wwooft gerade in Thames. Da sie kein Auto hat, ist sie auf die Transferdienste ihrer Hostfamily angewiesen, welche eben gerade einkaufen in Thames war. So schafften wir unser "Speeddating" in 7,5 Minuten - dann gings für sie wieder zurück zur Farm...
... wir werden uns wieder sehen - ist ja schon normal hier, sich im Laufe der Zeit immer wieder zu treffen.

Heute nun habe ich im Nieselregen meine Erdbeerflächen beendet - letzter Akt: Sägespäne verteilen.
Dann noch ein paar Putzarbeiten und so verging der ziemlich verregnete Sonntag wie im Fluge. Es ist gleich 16:00 Uhr ...unglaublich...
Meine Taschen habe ich soweit es ging gepackt und im Van verstaut, eingekauft hab ich, getankt auch, nur mein Handy ist leer und ich krieg es nicht per Kreditkarte aufgeladen.Werde ich mich morgen auf dem Weg drum kümmern.
Morgen Vormittag geht es dann also auf in die nächste Runde meiner Reise.

Ich plane, mir bis Donnerstag Abend oder Freitag Vormittag Zeit zu lassen, um mir ein paar Sachen auf dem Weg nach Taupo anzusehen.
Von Montag zu Dienstag will ich in Tauranga übernachten und die anderen Nächte in Rotorua...
Ich meld mich entweder von zwischendurch (die Campingplätze haben ja alle W-Lan - allerdings zu Preisen, wo schon bald ein Rückflug nach Deutschland billiger wäre...) oder dann von Taupo aus. In Taupo werde ich erstmal Despina ansteuern - meine "Hoffentlich-Arbeitgeberin"...

Viele Grüße aus dem warm-verregneten Neuseeland...

Freitag, 20. November 2009

Thames - ein letztes Mal

Bevor meine 2. Wwoofing-Woche in Thames zu Ende geht, bin ich heute nochmal in die Stadt rein gefahren. Zum einen, um die Bilder der letzten Tage hochzuladen ..

.. der Samstag in Ngatea .. :

Ngatea


.. der Sonntag im Kaueranga Valley .. :
Kaueranga Valley


.. und zum anderen, um noch ein paar Einkäufe zu machen, bevor es am Montag Vormittag weiter geht auf meiner Reise.

Kurz zu meinen letzten Tagen:

Es ist nichts Spektakuläres passiert.
Zumindest nichts, was über die Beseitigung weiterer Unkrautflächen hinaus geht. Allerdings professionalisiere ich so langsam mein Können. Habe ich für das erste Erdbeerfeld noch 3 Tage gebraucht, habe ich das zweite Feld in 1,5 Tagen geschafft - sogar inklusive des Verteilens von Erdmassen darauf (die, die ich zuvor vom "Ziegenacker" abgetragen hatte).. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich dieses Mal den MP3-Player im Ohr hatte.. Mit Musik geht ja bekanntlich so Manches einfacherer.
Hier nochmal ein paar Fotos von dem Hof, wo ich die letzten 2 Wochen war.

Haus, Thames

Gestern bin ich nach der Arbeit auf einen Berg hier in der Nähe gefahren.
Bis auf 600 Meter konnte man mit dem Auto hoch und dann oben ein Stück umher laufen (so weit und so viel man halt wollte)
Die Auffahrt war schon reichlich spektakulär und grenzte mal wieder an meine Blutdruckbelastungsgrenze .. (einspurige, schmale Schotterpiste in gefühlten 360° Serpentinen den Berg hoch, rechts gings hoch, links in die Tiefe... wie gut, dass ich fahren und nach vorne schauen mußte...). Endlich am "Parkplatz" angekommen, war ich heilfroh und stiefelte dann dort oben noch ein wenig herrum. Die Kulisse sah dann so aus:

Berg


Morgen oder am Sonntag will ich in eine Schlucht fahren, die ich auf dem Hinweg im Regen bereits durchquert und mit offenem Mund bestaunt hatte. Ich hoffe morgen auf besseres Wetter, sodass ich ein wenig umherwandern kann. Sonntag dann nochmal arbeiten - und am Montag Vormittag soll es dann weiter gehen - geplant ist via Tauranga und Rotorua nach Taupo.

Mittwoch, 18. November 2009

Sauerkraut

Dank eines Regengebietes, kam ich heute in den Genuß, einen Teil meiner Arbeitszeit damit zu verbringen, Sauerkraut selbst zu machen.
Die erste Hälfte des Tages war jedoch mal wieder damit gefüllt, den Obst-, Gemüse und Kräutergarten von all dem zu befreien, was nicht essbar ist, jedoch zu guten zwei Dritteln die Gartenfläche bedeckt. Während ich noch am Anfang dachte, der Garten wäre gewollt so wild - eben Bio - so stelle ich jetzt fest, dass es nicht gewollt ist, sondern das Unkraut einfach Überhand gewonnen hatte über die feine Bio-Kost. Nach und nach entwickelt sich so die Dschungelfläche zu einem wirklich ansehnlichen Stück Land, zum Preis von diversen Blasen an den Händen, Rückenschmerzen und unzähliger Schweißtropfen. Ja, man kann durchaus sagen - ich leiste ganze Arbeit! Ich jedenfalls bin stolz auf mich! Heute waren die Kartoffeln dran - bzw. das Unkraut dazwischen. Wie fein das jetzt wieder aussieht. Ok, die Kartoffelpflänzchen wirken plötzlich so verlassen auf der ganzen Fläche - die ganze "Unkrautfüllmasse" ist eben weg - abgefüllt sind dafür die Ziegen, die seit meinem Frühjahrsputz im Garten Nutznießer der Unkrautmassen sind, welche ich Schubkarrenweise in deren Gehege befördere...

Nachdem der Regen dann immer stärker wurde, beschloß ich, mal behutsam nachzufragen, ob es nicht eine Aufgabe innerhalb des Hauses für mich gäbe. Und siehe da - Ja, die gab es! Die Kohlköpfe, welche ich schon seit ein paar Tagen im Vorraum bemerkte, sollten heute durch mich zu Sauerkraut verarbeitet werden.

Zuerst war ich also damit beschäftigt, die Dinger klein zu schneiden und per Küchenmaschine zu hexeln. Blöd war nur, dass die Küchenmaschine immer so seltsam klang, wenn ich sie bediente, sodass der "Gastvater" schon langsam etwas genervt wirkte, ob der Geräusche die das Teil bei meiner Bedienung von sich gab. Bei ihm sei das wohl nicht so und auch als er sie bediente, war der Geräuschepegel natürlich im Lot. Ich hab keine Ahnung, was ich falsche gemacht habe - im Grunde kann man nix falsch machen... Kohl kleinschneiden und in so eine Öffnung stecken..
Ich habe dann einfach alle paar Minuten das Ding auseinander gebaut und gereinigt, so blieb der Geräuschepegel in einer unauffälligen Frequenz. Zugegeben, mir war es nämlich schon etwas peinlich, dass ich offensichtlich zu blöd war, eine Küchenmaschine so zu bedienen, dass sie auch danach noch funktioniert.
Ich vermute ja, dass die Schneideblätter stumpf sind, weil sich darin immer alles so merkwürdig verhackte und die Fasern des Kohl die ganze Schneidefläche verklebten. Ich hab die Stücke schon winzig geschnitten (quasi schon vorgekaut) und nur ganz wenig rein getan, trotzdem verstopfte das Ding alle paar Minuten und fing eben dann an, extrem zu rattern - was widerum den Hausherren sogleich herbeispringen ließ mit Sorgenfalten im Gesicht und gefühlter vorwurfsvoller Artikulation, ob der Gesundheit, seines geliebten Küchengerätes.. Nunja, durch die Reinigungspausen und etliche Stoßgebete zur Küchenmaschiene, doch bitte durchzuhalten, bis alle 6 Kohlköpfe gehexelt sind, schaffte ich es tatsächlich, ohne nennenswerte bleibende Schäden am Gerät, durch diese Aufgabe zu kommen..
Danach mußte ich dann die Masse stampfen.. Schicht für Schicht, dazwischen kamen Gewürze rein... und weiter stampfen ... das ist nix für Menschen, die oberhalb einer Erdgeschoßwohnung leben...
Das Ganze muß nun 10 Tage bei Zimmertemperatur stehen und kommt dann für 6 Wochen in den Kühlschrank. Dann ist es fertig gegoren und kann verspeist werden. Probieren werde ich es also nicht mehr können.

Ansonsten habe ich gestern auf meinem Stück "Ziegenacker" Rasen gesäht (und noch auf ein paar anderen Flächen) und später dann mal mein Auto geputzt und ein wenig das Inventar sortiert und gereinigt. Und ich habe enorm viel Zeit damit verbracht, meinen Weg von Thames nach Taupo zu planen.
Am nächsten Montag soll es ja los gehen und am Donnerstag Abend oder Freitag Vormittag will ich in Taupo ankommen. Sind zwar nur knappe 3 Stunden Fahrzeit, aber auf dem Weg dorthin liegt so viel Interessantes, sodass ich mir für den Weg ein paar Tage Zeit lassen möchte. Somit habe ich mir jetzt mal eine Route überlegt, um ein paar Sachen mitzunehmen. Ich bin gespannt, wie das wird, 4 oder 5 Tage so alleine unterwegs zu sein. Das ist ja quasi auch für mich eine Premiere, des Alleinreisens.

Gleich geht es nun wieder in die Küche - mich den Bratkartoffeln widmen - mein "Gala-Essen" ... *lach*

Sonntag, 15. November 2009

Sonntag im Kaueranga Valley

Heute, an meinem freien Sonntag, hab ich die Gelegenheit genutzt, mir mal etwas die Gegend anzusehen, bzw. einen Plan zu machen, was ich alles sehen möchte.
Als Erstes stand das Kaueranga Valley auf dem Programm.
Leider war das Wetter heute nicht so besonders, für einen Sonntagsausflug - also eher "Feldarbeitswetter"..
Dennoch bin ich ins Kaueranga Valley hinein gefahren.
Eine lange Straße die später eine Schotterpiste wird, führt etwa 20km in das Tal hinein.
Jeweils rechts und links der "Straße" gibt es verschiedene Wanderungen von unterschiedlicher Länge.
Ich hatte mir vorgenommen, bis ans Ende des Valleys zu fahren und dort zu den Wasserfällen zu laufen. Außerdem wollte ich noch eine andere kleine Wanderung machen. Aufgrund des Wetters aber - es sah gefährlich nach Regen aus - und auch der Tatsache, dass keine Menschenseele im Valley unterwegs war, beschloß ich, auf eine längere Tour zu verzichten. Das war mir dann irgendwie doch unheimlich. Zu den Wasserfällen bin ich jedoch gelaufen und vorher auch noch zu einem Modeldamm. Allerdings war ich etwas enttäuscht von den Wasserfällen. Hab mir das doch erheblich spektakulärer vorgestellt - stattdessen war es nur ein schmales, senkrechtes Etwas in WEEEEIIITER Ferne... Zwar ganz schön Hoch - vor Allem, wenn man bedenkt, dass dieser Wasserfall früher dazu diente, Holz aus den Bergen ins Tal zu transportieren - aber eben doch etwas im Schatten meiner Vorstellung zur "Wasserfalldefinition".


Viel Spektakulärer und mein persönliches Erfolgserlebnis des Tages, war das Überqueren einer Hängebrücke. Wer mein "Verhältnis" zu Allem, was mit Höhe zu tun hat, kennt, der wird erahnen, was es für mich bedeutet hat, auf dieser wackeligen "Ein-Mann-Konstruktion" den Fluß zu überqueren..
Aber ich hab es geschafft - hin und zurück - ich finde, da hab ich mir mindestens ein Eis verdient und auch gegönnt.
War nämlich im Anschluß nach meinem Ausflug in die Natur noch im "Warehouse" in Thames, um mein Inventarbestand für den Van etwas zu vergrößern. Im "Warehouse" gibt es Alles - wirklich ALLES - und angeblich auch billig! Jedenfalls habe ich etwas Geschirr gekauft, einen Topf und ne Pfanne, 2 Plastikboxen und ein wenig "Küchenkleinbedarf" und dafür ganze 120$ (!!!) ausgegeben.. *ufff* (Das sind 60,-€ !!!)
Dabei habe ich noch nicht mal "Luxusartikel", wie Klappstühle, Bettdecke, Kissen, Bettwäsche und Laken gekauft...
Bei Letzterem scheiterte es jedoch hauptsächlich daran, dass ich nicht wußte, ob ich nun eine Matratze in King-Size, Queen-Size, Double oder Single im Auto habe.. Die beiden letzten Varianten schloß ich mal aus. Aber den Unterschied zwischen King Size und Queen Size konnte ich mir nicht herleiten. Die Angabe von Größen auf den Verpackungen hätten vielleicht zur Lösung meines Problems beitragen können..
Nunja, ich beschloß, erstmal nix zu kaufen und meine Hosts zu fragen, welche Größe wohl meine Matratze hat.

Die Fotos zum Ausflug gibt es, wie immer, später...

Samstag, 14. November 2009

Samstag in Ngatea

Heute war der großer Tag der ältesten Tochter und alles stand im Zeichen ihrer großen "Ballett-Competition" in Ngatea.
Sie tanzt Ballett und hat die letzten Tage immer schon eifrig geübt. Heute war es nun soweit und wir fuhren alle samt nach Ngatea, um die Daumen zu drücken. Es war auch wirklich ganz, ganz schön anzusehen, wie die Kleinen tanzten, zum Teil richtig süß und auch wirklich toll. Heute waren die unter 12-jährigen dran. Die Tochter der Familie tanzte 3 Mal in verschiedenen Kategorien und gewann in einer sogar den 3. Platz - ganz unerwartet. Sie macht das wirklich gut und mir taten beim Zusehen schon die Zehenspitzen weh..
Das Ganze dauerte bis 15:00 Uhr und ich hatte zwischendurch auch mal die Gelegenheit, mir den Ort anzusehen. Ich konnte jedoch wenig Spannendes ausmachen - bis auf einen Wassergarten, der aber nur von Sonntag bis Donnerstag geöffnet hat. Sah von Außen ganz schön aus - aber leider konnte ich ja nicht hinein.


Nach dem Wettbewerb fuhren wir noch in ein Cafè, ganz extrem nach meinem Geschmack - auf so eine Art "Bauernhof".
Es war total klasse dort .. Mitten im Grünen, viele Tiere, tolle Deko und leckere Dinge zu essen / trinken..
Erst nach 18:00 Uhr waren wir dann wieder zu Hause, es gab Abendessen und ich muß mir nun überlegen, was ich kochen will.
Soll nämlich in der nächsten Woche einmal für die Familie kochen - etwas typisch Berlinerisches ..
Für 7 Personen zu kochen ist nicht ganz so das, was ich gewohnt bin..
Werde also "Bauernfrühstück" und Salat machen, hab ich spontan beschlossen.. Ich denke, das ist vom Aufwand und dem Zutatenbedarf her überschaubar und ich hoffe, dass es alle essen.

Ich werde mich nun mal wieder daran machen, Fotos zu sichten - für's nächste Blogalbum.
Viele Grüße nach Hause und an jeden Leser! Ich denk an euch...


Achja - mal wieder ein Mißgeschick: Mir ist vorhin beim Hühner füttern schon wieder ein Schaf entlaufen.. *grrr*

Freitag in Thames

Mein Freitag begann mit der üblichen Arbeit auf meinem "Feueracker". Hab den nun fertig geschafft und bin ganz stolz auf "mein Stück Land".
Eigentlich sieht es fast genauso aus wie vorher und man sieht nicht wirklich, wieviel schweißtreibende Arbeit ich damit zugebracht habe, pfahlwurzelige Dietseln zu entfernen, Holzreste zusammen zu sammeln und die oberste Erdschicht zu entfernen bzw. örtlich umzulagern..
Nunja, der neue Rasen kann gesäht werden. Auf, dass er wache und gedeihe und sich die Ziegen dran erfreuen :o)

Danach habe ich noch den Rest des Erdbeerfeldes entunkrautet und mußte erschrocken feststellen, dass es noch ein zweites Feld selber Art gibt :o(
Bevor ich mich jedoch daran zu schaffen mache, war es Nachmittag.

Ich durfte mit in die Schule, die direkt neben dem Haus ist.
Es ist eine Grundschule, die die großen Kinder besuchen mit der Anzahl von 27 Schülern insgesamt und 2 Lehrkräften :o)
Aufgeteilt sind die Schüler in 2 Gruppen - entsprechend dem Alter.
Bis 12 oder 13 Jahren gehen die Kinder in diese Grundschule, bevor sie dann zur High School müssen.
Aufgrund der wenigen Schüler gibt es nicht die klassischen Klassen nach Ater sortiert, wie wir das bei uns kennen. Es gibt eben nur die "Großen" und die "Kleinen".
Der Unterricht findet nicht nach Fächern statt. Jeder Lehrer unterrichtet alles und die Themen werden fachlich vermischt. Es gibt also kein klassisches Mathe, Englisch, Musik oder Kunst - sondern alles wird entsprechend miteinander kombiniert und ist häufig an sehr praktischen Dingen orientiert (beispielsweise dem Basteln von irgendwas..). Auch gibt es keine Klassenraumordnung, wie bei uns. Es ist alles viel lockerer und spielerischer, was sich auch darin nieder schlägt, dass es kein Benotungssystem gibt. In der Grundschule ist wohl sehr viel ressourcenorientiert ausgelegt, denn dem Hervorheben der Defizite der Kinder. Klingt ansich gut, birgt jedoch auch die Gefahr einer schlechten Allgemeinbildung, wenn die Eltern nicht selbst darauf achten, Schwachstellen der Kinder entsprechend zu fördern anstatt auszublenden. Auch in der High School könne man wohl gezielt Fächer abwählen, die einem nicht liegen. So kann es sein, dass ein Kind niemals Mathe in der Schule hatte. (In der High School gibt es dann Fächer) Die "Gastmutter" hier meint, dass die Allgemeinbildung in Neuseeland z.Tl. wirklich sehr schlecht sei und nach ihrem Gefühl, unter dem, der Deutschen läge. Sie sieht hierin auch einen grundlegenden Zusammenhang zum Schulsystem..


So, nach der kleinen Ausführung, wieder zurück zu meinem Freitag.
Ich war mit in der Schule, weil es am Freitag immer "Zertifikate" gibt. Sicher ist das eine Art von "Benotungssytem".
Hierfür gibt es jeden Freitag eine Prozedur, wo alle 27 Schüler der Schule versammelt sind, inkl. der beiden Lehrer und auch Eltern dazu kommen können.
Die ältesten Schüler moderieren dann mit Unterstützung der Lehrer dieses Prozedere.
Das Ganze läuft so ab, dass als Erstes die Nationalhymne gespielt und mitgesungen wird - zuerst in Maori und dann in Englisch..
Danach werden dann bestimmte Zertifikate (=Urkunden) verteilt, an Kinder, die in der zurück liegenden Woche außerordentlich positiv aufegallen sind - sei es in sportlichen Dingen oder künstlerischen usw. Auch gibt es wöchentlich eine Auszeichnung für besonders gutes "moralisches" Verhalten (also wohl die "Kopfnoten" - auf unser Schulsystem umgedeutet). Wöchentlich bekommt eine Person diese Urkunde, die eben besonder positiv hervorgestochen ist..
Es war ganz interessant, mit anzusehen - wobei ich nur die Hälfte verstanden habe..
Bei der Gelegenheit konnte ich mir dann auch die Schule.


Nach der Schulführung bin ich dann mal endlich nach Thames rein gefahren.
Ich war nicht wie üblich tot-müde nach der Arbeit, sodass ich die freien "Energiepotentiale" dazu genutzt habe, mir endlich mal Thames anzusehen.
Thames ist etwa 15 Autominuten weg von hier und liegt noch ein Stück mehr in der Hauraki Ebene - eine weite Ebenen hier in der Gegend.

Thames ansich ist jetzt nicht besonders spannend.
Ich wollte vorrangig mal nach einer Internetmöglichkeit Ausschau halten, um meine Bilder upzuloaden (was mir ja gelang, wie man sieht.. ;o) und das "Warehouse" suchen, für die Vervollständigung meines "Van-Inventars". Beides habe ich ohne Probleme gefunden, das "Warehouse" aber nicht mehr geschafft, weils mit dem Bilder hochladen so lange dauerte...
Eventuell will ich am Sonntag nochmal reinfahren. Mal schauen, wie das Wetter ist - wenn es schön ist, dann lieber mal die Gegend erlaufen..


Achja, und am Abend ist mir mal wieder ein Mißgeschick passiert...
Wir machen doch aktuell Ziegenkäse. Im Abwasch stand ein großer Topf mit - wie ich dachte - Abwaschwasser.. Weil ich den Abwasch machen wollte, hab ich den Topf ausgekippt und im selben Atemzug fiel mir ein, dass es sich dabei ja auch um die Molke handeln könnte - also die Abtropfflüssigkeit des Käses... *autsch* ...da, war'se weg...

Freitag, 13. November 2009

Fensterblick

... weil ich noch Guthaben hab, noch schnell 3 Bilder - mein Blick aus dem Zimmerfenster:



Fotos Coromandel-Wochenende

Da ich hier teuer für's Hochladen bezahlen muß, einfach mal so die Bilder des Coromandel-Wochenendes, ohne viel Bramborium und Erklärungen..

Viel Spaß beim Anschauen!

Freitag


Samstag - Coromandel Town und Whitianga


Sonntag - Cathedral Cove / Hot Water Beach


Montag - Waihi Beach

Donnerstag, 12. November 2009

Ein Wwoofing-Tag

Heute mal ein kleiner Einblick in meinen Tag beim wwoofen..

Mein Wecker klingelt um kurz vor 8:00.
Eigentlich klingelt er nicht, weil ich, wie immer, schon vor dem Klingeln wach werde.

Stattdessen werde ich geweckt von der Morgensonne, dem Blöcken der Ziegen und Schafe, dem Krähen des Hahnes und dem Zwitschern der Vögel..
Beim Blick aus dem Fenster bin ich jeden Tag aufs Neue überrascht von der traumhaften Kulisse, die mich hinter den Vorhängen erwartet. Jeden Morgen sieht es anders aus, wenn sich die Berge aus den Wolken schieben, die Nebelschwaden davor und die ersten Sonnenstrahlen, die erst sanft, dann aber binnen weniger Minuten immer intensiver werdend, ihren Weg zwischen Bergen, Wolken und Morgendunst finden, um direkt in mein Zimmer zu scheinen.
Eigentlich könnte ich nur aus dem Fenster gucken - leider zählt das jedoch nicht zu den anrechnungsfähigen Zeiten einer Wwoofing-Tätigkeit ;o)
Nach dem allmorgendlichen Staunen, ob der Schönheit der Landschaft, geht es ab ins Bad, um dann etwa 8:15 Uhr drüben bei den anderen zu sein.
Die Kinder sind dann bereits alle wach und turnen in der Gegend rum. Zum Frühstück gibt es für die Kids entweder Griesbrei oder Brot..
Natürlich wollen sie jetzt alle immer nur Brot, weil ich das auch esse... ;o)
Bevor ich esse, sind die Hühner dran. Meine Aufgabe: Hühner füttern.. wie die auf mich hören... *puuut, puuut, put...* ... Hühnersprachen = international! ;o)
Beim ersten Mal ist mir direkt ein Schaf ausgebüchst. Die 3 Schafe rennen nämlich mit im Hühnergehege herrum und sind gar nicht so dumm, wie sie aussehen. Haben die doch echt das Tor hinter mir auf bekommen - ich hatte es nicht richtig eingehakt. Jaja, clevere Tiere - die wissen wohl: "Ah, wieder ein neuer Wwoofer = Chance auf ein offenes Tor!" Nun achte ich darauf, dass jedes Tier da bleibt, wo es hin gehört.
Nach dem Hühner füttern bin ich selbst dran, mich zu versorgen.
Ich esse jeden Morgen 2 Scheiben vom frisch gebackenen Brot - mit selbstgemachtem Ziegenkäse und selbst gemachter Marmelade. Dazu natürlich Rohmilch im Kaffee vom Bauern nebenan... Hm, wie das schmeckt..
Frisch gestärkt, geht es dann ab zu den Ziegen aufs Feld. Dort wurde vor einer Weile Holz verbrannt, sodass ein gutes Stück Feld jetzt karg ist bzw. mit Holzresten, Asche und verbranntem Boden überzogen. Da dieser ja ziemlich nährstoffreich ist (wir erinnern uns an das Thema "Brandrodung des Regenwaldes" aus dem Geografieunterricht...), ist es nun meine Aufgabe, die oberste Schicht abzutragen - so tief, bis halt der Lehmboden beginnt. Leider gefällt es auch den Diesteln auf diesem Fleckchen, sodass mein Arbeitseinsatz immer damit beginnt, als erstes die Diesteln auszubuddeln. Dann wird das grobe Holz zusammengehakt und dann halt die oberste Erdschicht in die Schubkarre verfrachtet. Nebenbei kommen dann immer noch die Ziegen an, die mein Werkeln dort ja außerordentlich spannend finden. Es sind 2 junge Böckchen, die ständig spielen wollen. Dem entsprechend wuseln die gelgendlich immer wieder in meiner Nähe herrum, knabbern an meinen Sachen, oder meinen Armen / Ellenbogen, hüpfen in die Schubkarre oder stoßen mich an, um mit ihnen zu spielen..
Mit voller Schubkarre beladen, geht es dann einmal quer über den Hof, in den Hühnerstall zum Kompost, wo ich die Erde abladen soll.
Zwischendurch habe ich 3 Tore zu passieren. Aufgrund des geflüchteten Schafes, bin ich immer etwas übervorsichtig, dass mir ja kein Tier entfleucht..
Besonders die Ziegen kommen mir ja ständig hinterher und finden es natürlich sehr spannend, wenn ich samt voller Schubkarre vom Feld will, dazu aber eben das Tor öffnen muß... Aber auch hier kam mir ein cleverer Gedanke! Da Ziegen ja von Natur aus extrem verfressen sind und sich auf alles Grüne stürzen, pflücke ich einfach Blätter vom Baum, wo die nämlich nicht mehr ran kommen... Der Baum steht ein Stück weg vom Tor, sodass ich erst die Schubkarre dorthin fahre, dann zum Baum zurück laufe.. 2 Äste mit Blättern abpflücke und die Ziegen rufe. Die freuen sich natürlich und kommen mir stehenden Fußes entgegen gespurtet. Ich werfe den Ast dann noch ein Stückchen weg, und spurte im selben Atemzug zurück zum Tor, um dort mit meiner Schubkarre aus dem Tor zu kommen... :o)
Hat bisher noch immer geklappt und die Ziegen haben doof geguckt...
Ich habe an 2 Arbeitstagen bisher das halbe Feld fertig. Nach etwa 2 Stunden bin ich k.o. und wechsel die Arbeit. Zwischendurch esse ich noch was.
Danach habe ich mich bis dato immer den Erdbeeren gewidmet, die völlig verunkrautet waren. Die Kunst besteht darin, die mit diversen Unkräutern verwobenen Erdbeerpflanzen stehen zu lassen und den Rest zu entfernen. Hört sich leichter an, als es ist, da eben alles miteinander verwoben und verwachsen ist. Somit sitze ich an der Minierdbeerfläche schon seit 3 Tagen und entflächte in mühevoller Kleinarbeit Unkraut von Erdbeerpflanzen... Habe inzwischen das Gefühl, jedes Erdbeerblatt persönlich zu kennen. Sieht ganz schön leer aus die Fläche - jetzt, wo ich fast fertig bin.. Morgen werde ich es schaffen.
Nach der Erdbeerpflanzenextrahierungsaktion ist es immer so 14:00 Uhr. Gestern habe ich noch ein Trink- und Schwimmbecken der Enten geputzt - heute nix mehr. Bin nach der Arbeit bisher immer so k.o., dass ich erstmal ne Stunde schlafe bzw. bisher die Zeit dazu genutzt habe, ein paar Sachen am PC zu machen. (Bilder bearbeiten, Mail beantworten, Blog formulieren...)
Irgendwann danach gehe ich dann wieder rüber. Ich helfe mit beim Tisch decken bzw. Spühlmaschiene ein-/ausräumen, spiele etwas mit den Kindern und füttere dann wieder die Hühner. Dann gibts Abendessen - also warm. Sonja kocht jeden Tag frisch und total lecker..
Danach helfe ich beim Ab- und Aufräumen. Die letzten beiden Tage ging es dann zum Ziegen melken bzw. gestern haben wir angefangen Käse zu machen. Besser gesagt, ich habe zugeguckt und mir alles erklären lassen. Eine feine Sache..
Heute Abend geht es weiter damit.

Bis dann alles fertig ist, ist es so kurz nach 20:00.

Wie ihr seht, mein Tag hier ist immer ganz schön voll und bisher hatte ich noch gar keine Lust, zwischendurch irgendwo hin zu fahren.
Ich hab mir das für Sonntag vorgenommen, wo ich frei habe. Vielleicht schaffe ich es ja auch eher.
Durch die doch sehr anstregende körperliche Arbeit jedoch, bin ich immer so k.o., dass ich eigentlich nur noch schlafen könnte, sobald ich mein Zimmer betrete.
Nunja, ich hab ja noch Zeit und das Sehenswerte läuft schon nicht weg..
Planmäßig bin ich jetzt noch bis übernächsten Montag hier - also noch 1,5 Wochen.

Dienstag, 10. November 2009

Für Nicole!

Ich wünsche Dir Mut,
vielleicht wirst Du sagen:
Gesundheit ist ein viel höheres Gut.
Ich aber wünsche Dir Mut zu ertragen,
auch das, was Dir wehe tut.
Ich wünsche Dir Mut,
Dich vom Stuhl zu erheben,
nur ein Stückchen, nicht viel.
Du wirst seh’n: Nimmst Du Anteil am Leben,
bist Du wieder im Spiel.
Ich wünsche Dir Mut,
zum Beginn einer Reise, in die Welt,
oder auch in Dich selber hinein,
damit Du auf Deine Weise,
Dich einmal groß fühlst, statt klein.
Ich wünsche Dir Mut,
so zu sein wie Du bist und Dich magst,
und immer nur so zu denken,
wie Du es sagst,
Mut, um Dein Glück selbst zu lenken.
Ich wünsche Dir Mut,
für den Tag, für die Stunde, für all Dein Beginnen.
Ich wünsche Dir Mut,
für jede Sekunde,
in der Du Dich mühst ihn neu zu gewinnen.


Alles, alles Gute zu deinem 30. Geburtstag!
Ich denk an dich, auch wenn ich weit weg bin...

Deine Freundin Ariane :o)

Wwoofen in Thames - Erste Eindrücke

Im Moment sitze ich im Garten, draußen im Grünen, in der Nähe von Thames (süd-östlich von Auckland). Vor mir auf dem Tisch sitzt eines der Kinder, was mich beim Schreiben beobachtet und sekündlich fragt, wann ich denn endlich fertig sei, damit ich wieder Zeit für sie hätte..

Sie ist 4 Jahre alt und eines der 4 Kinder der Familie bei der ich gerade wwoofe.... sie findet es gerade ziemlich lustig, dass ich von ihr schreibe und wahnsinnig spannend..
(Ich lese ihr das gerade vor, was ich schreibe...)

Alle vier Kinder sind wahnsinnig offen und lieb und begrüßen mich wie einen heiß ersehnten Gast. Am ersten Abend gab es direkt Tränen, wer neben mit sitzen darf und es wurde hart um die Sitzordnung gefeilscht.
Während die beiden Großen in der Schule sind, hat mich die Zweitjüngste heute fleißig dabei unterstützt, das Unkraut aus dem ersten Teil des Erdbeepflanzenbeetes zu zupfen. Sie war eine sehr gute Helferin und hat mich die ganze Zeit unterhalten.... später haben wir dann noch den Hühnerstall ausgemistet und neues Streu hineigekippt. Sie zeigte mir ganz beflissen all das, was ich nicht weiß und weicht nicht von meiner Seite...

Meine Host-Family lebt hier ein sehr alternatives Leben.
Sie bauen sich das ganze Obst und Gemüse zum Leben selber an und haben eine Auswahl an Obstsorten, die wir nicht mal im KaDeWe haben. Natürlich alles zu seiner Jahreszeit.. Bananenbäume, Äpfel, Kiwis, Avocados, Papaja, Orangen, Zitronen, Birnen, Nektarinen, Pfirsiche; div. Nüsse: Mandel, Macadamia, Walnuss, Haselnuss; die gesamte Beerenpalette und div. andere Früchte, deren Namen ich mir nicht behalten habe....... dazu alles mögliche an Gemüse, Kartoffeln, Süßkartoffeln... was man sich nur vorstellen kann bzw. die Vorstellung übertrifft, weil mir die Sorten zum Teil gänzlich unbekannt sind. Dazu Eier von hauseigenen Hühnern und Enten, selbstmachter Ziegenkäse von der Mich der Ziegen, selbstgemachte Marmeladen, ausschließlich frische Rohmilch von der Kuh des Nachbarbauern..
Es ist wahrlich das kulinarische Bio-Paradies hier! Absolut!!

Der ganze Hof ist nicht wahnsinnig groß.
Zwar im Vergleich zu Höfen, die ich kenne, schon, aber für neuseeländische Verhältnisse ist er eher klein. Auf dem Grundstück stehen 2 Häuser - ein Altes und ein Neues.
In dem alten Haus lebt die Familie und im neuen Haus habe ich mein Zimmer mit eigenem Bad. Außerdem ist dort das Büro und ein Teil ist vermietet.
Mein Zimmer ist somit total neu - sicherlich absolut unüblich für Wwoofing-Unterkünfte.
(Alles Andere wird also nur schlechter werden können. Jana z.B. lebt in einem alten Bus mitten im Hühnerhof...ohne Strom und von einem angerenzenden Bad ganz zu schweigen)

Der Blick aus meinem Zimmer in der oberen Etage ist fantastisch.
Ich schaue auf Berge die z.Tl. in Wolken oder Nebel hängen und auf Weite...
Sobald ich die Gelegenheit habe, Fotos hochzulden, werde ich das tun.
Aufgrund des Datenvolumens, darf ich es hier nicht. Wie ich schon mal sagte - hier gibt es keine Flaterates, wie wir sie aus Deutschland kennen. Es können nur "Download-Pakete" gekauft werden. Das Hochladen und Bearbeiten von Fotos frisst zu viel Volumen, sodass ich darauf verzichten muß und das auch möchte. Schließlich ist es ein Geben und Nehmen und ich möchte auf keinen Fall Kosten verursachen, die ich durch meine Arbeitshilfe nicht ansatzweise wieder aufwiegen könnte.
Ich hab mir vorgenommen, die Tage mal nach Thames reinzufahren und hoffe, dort ein Internetcafe zu finden, welches halbwegs geschwind läuft (Neuseeland und die Internetgeschwindigkeit ist nämlich so eine Sache...), sodass ich dort die Bilder uploaden kann - bestenfalls für einen Stundenpreis und keinen Datenvolumenpreis.

Ja, was muß ich hier nun machen, fragt ihr euch vielleicht.
Also, ich muß grob von 9-14:00 "arbeiten" und am Abend noch ein paar Dinge tun bzw. im Haushalt helfen - von Mo-Sa. und hab den Rest der Zeit frei. Dafür kriege ich halt Kost (Biokost... *yam* ) und Logis umsonst. Außerdem wird hier selber Brot gebacken - also deutsches Brot - richtig aus Körnern und nicht so ein Schlaffi-Toast, wie man es hier sonst ausschließlich bekommt...

Meine derzeitigen Aufgaben sind es, das Erdbeerbeet vom Unkraut zu befreien (*ufff* .. wat 'ne Arbeit..), den Hühnerstall sauber zu halten, die Hühner zu füttern, die Ziegen zu melken (dazu morgen mehr), ein mittelgroßes Stück Feld von Diesteln zu befreien, weil darunter Humus ist - und diesen dann ausbuddeln, um ihn auf die Beete zu verteilen. Ich hab also gut zu tun. Gartenarbeit vom Feinsten eben - aber unter fantastischer Kulisse bei frühsommerlichen Temperaturen.
Ich wühle also den ganzen Tag (bzw. ca. 5 Stunden davon) im Dreck, renne in Gummistiefeln durch die Gegend, knie mit meiner Gammeljogginghose in der Erde und rieche vermutlich nach einer Mischung aus Hühner-, Schafs- und Ziegenschiss...Neben 2 Katzen, 2 Goldfischen, div. Enten, Gänsen und einem Kaninchen, sind das die Tiere, die hier so umher laufen.
Gerade kommt die Katze zu mir und hat sich neben mich auf die Bank gesetzt unter einem Ahornbaum...

Die Wwoofinghosts sind vor 10 Jahren aus Deutschland nach Neuseeland gekommen. Wie gesagt, sie haben einen sehr alternativen Lebensstil - es ist ein wunderbares Gefühl, hier zu sein und ich fühle mich schon am 2. Tag als kleiner Teil der Familie.
Auch wenn ich sicherlich nicht alle Lebenseinstellungen teile, so vermitteln sie ein ganz anderes Gefühl von Lebensqualität, Lebensstil und Lebensglück...
Ist das Freiheit??
Es fühlt sich für mich so an...
Sie leben das, was sie für ihr Lebensideal halten - sie träumen es nicht nur, sondern versuchen es aktiv umzusetzen. Das finde ich toll und gerade das macht die glückliche Atmosphäre hier aus.
Ich habe es also mehr als nur gut getroffen, mit meiner ersten Wwoofing-Stelle.

Hier werde ich nun also planmäßig 2 Wochen bleiben.
Ich denke, es wird noch dies und das zu erzählen geben und ich werde euch auf dem Laufenden halten. Insbesondere hoffe ich, dass ich euch einen Teil der Fotos bald nachliefern kann, sodass meine verbalen Schilderungen auch ein wenig visuelles Futter bekommen.

Wobei, die Landschaft hier ist in der Vielfältigkeit auf nur wenigen Kilometern Entfernung so unbeschreiblich, sodass ich es bereits aufgegeben habe, zu glauben, dass ich das in Worte oder Bilder fassen könnte, welche wunderbare Eindrücke ich bisher sehen und erfühlen durfte..
Keine Beschreibung und keine Fotos könnten ausdrücken, wie es sich tatsächlich anfühlt. Somit habe ich mir die Illusion genommen, euch hier das möglichst 1:1 liefern zu können, was ich "sehe". Ich sinke zufrieden in mein Bett, am Ende meines ersten Arbeitstages.

Wochenende auf Coromandel - MONTAG

Am Montag hieß es nun Abschied nehmen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Waihi, wo Jana ihre Wwofing Unterkunft hatte.
Da ich meinen Platz schon längere Zeit sicher hatte, hier jedoch derzeit nur eine Person wwoofen kann, trennten sich am heutige Tage unsere Wege.
Auf dem Weg nach Waihi fuhren wir noch in Waihi Beach (Strandabstecher) vorbei, um anschließend Janas Farm zu suchen. Auch hier navigierte uns "Ken" zielsicher - obwohl wir wirklich im ziemlichen Hinterland waren.
Janas neues Zuhause bestand aus einem alten Bus, welcher inmitten des Hühnergeheges stand. (Und das, wo Jana Hühner so "liebt").
Aus dem jetztigen Blick, wo ich das hier schreibe, weiß ich, dass Jana Orangenbäume entunkrauten muß sowie diese dann mit neuem Rindenmulch versehen. Die Familie ist wohl nicht sehr gesprächig, sodass Jana anstelle der geplanten 2 Wochen nur eine Woche bleiben will bzw. überlegt schon am Freitag wieder abzureisen. Da Jana kein Handyempfang hat und nur den PC der Familie nutzen kann, weiß ich nicht so viel darüber, wie es ihr geht. Aber offensichtlich hat sie es nicht ganz so gut getroffen, wenn sie am Freitag schon wieder weg will.
Nachdem ich Jana jedenfalls abgesetzt hatte, ging es auf zu meiner Farm. Durch eine tiefe Schlucht fahrend, war ich mal wieder sehr beeindruckt, von dem, was ich da an Landschaft sah. Nach dreimaligem Vorbeifahren an der Einfahrt zum Haus, fand ich schließlich auch mein "Zuhause auf Zeit" .. und hier bin ich nun!

Wochenende auf Coromandel - SONNTAG

Für Sonntag hatten wir uns vorgenommen, wieder in Richtung Süden zu fahren.
Den oberen Zipfel von Coromandel haben wir leider nicht geschafft, dazu war die Zeit zu kurz.
Vielleicht dann auf der Rücktour meiner Reise, dann wenn auch das Nordland ansteht - also alles an Landschaft nördlich von Auckland..

Nach dem Frühstück trennten sich die Wege von Anke/Claudia und uns.
Die beiden machten sich auf den Weg in Richtung Nordcoromandel, während wir in Richtung Hot Water Beach / Cathedral Cove fuhren.
Unser erster Stop war dann Cathedral Cove. Vom Parkplatz aus ging es per Wanderweg die Steilküste bergab - entweder zu einem langen Sandstrand oder 2 größeren Buchten. Wir wanderten zu den Buchten. Beide sind durch einen Felsen getrennt / verbunden - wo man durchgeht, um eben zur anderen Bucht zu gelangen. Die Strecke ging bergauf-bergab und wir schwitzten bei strahlend blauem Himmel und Sonne pur ganz schön. Die Landsschaft und besonders die Vegetation, die zeitweilig an einen Regenwald erinnerte, entschädigte jedoch für jeden Schweißtropfen. Das Ankommen an der Bucht dann sowieso. Unaussortiert habe ich allein von dieser Wanderung über 400 Fotos gemacht. Ich denke, das sagt schon alles :o)
Sitze nun auch schon seit Tagen daran, die Bilder zu sichten und zu sortieren.
Wie es dort aussah, gibt es also hoffentlich bald per Fotos - wenn ich denn mal fertig bin....
Getroffen haben wir natürlich auch mal wieder jemanden... und zwar die Sylvi :o)
(die wir Tags zuvor an ihrem Arbeitsplatz verpasst hatten)
Sie war gerade auf dem Weg zum Cathedral Cove, während wir bereits wieder auf der Rücktour waren.
Unten am Strand trafen wir dann außerdem noch Margeline - eine unserer ehemaligen französischen Mitbewohnerinnen in Auckland..
Jaja, die Welt ist klein und Neuseeland wohl ganz besonders :o)

Nach der Wanderung ging es weiter in Richtung Zeltplatzsuche. Währenddessen kamen wir am Hot Water Beach vorbei..
.. ein langer Sandstrand, wobei die Popularität auf einem nur wenige Meter schmalen Strandstück liegt. An einer Stelle, an der heißes Wasser aus dem Boden kommt, wenn Ebbe ist. Zufällig war gerade Ebbe, sodass ich mir prima die Fußsohlen verbrennen konnte. Es war ziemlich voll, darum blieb es auch dabei, das Spektakel lediglich anzusehen. Die Menschen buddeln sich kleine Pools in den Strand, wo dann warmes Wasser von unten durchsickert. So sitzen dann alle wie in Badewannen am Strand.
Außerdem kommt auch ohne Lochbuddelaktion heißes Wasser aus Boden, wenn man an der "richtigen" Stelle steht, sodass es zeitweilig so heiß wurde, dass ich wie vom Blitz getroffen meinen Standort wechseln mußte. Es ist tatsächlich richtig heiß und ich denke, man kann sich schon die Füße verbrennen. So ist es eine seltsame Mischung, zwischen kaltem Meerwasser, was die Füße umspühlt und eben dem heißen Wasser, was von unter nach oben drückt und dem entsprechend mehr oder weniger heiße Wasserflächen verursacht. Auch hier gibts noch Fotos vom dampfenden Strand ...

Wochenende auf Coromandel - SAMSTAG

Die erste Nacht gut im Van überstanden - zwar etwas kühl am Kopf, aber doch glücklich und zufrieden - blickte ich in meinen ersten Morgen, als frisch gebackene "Neucamperin" :o)

Für den Tag hatten wir uns vorgenommen, die Küstenstraße von Westcoromandel hoch zu fahren, bis nach Coromandel Town und weiter nach Whitianga.
Dass der Weg ein serpentiniger Traum war - sowohl in positivem als auch negativem Sinne - wird jeder wissen, der dort schon einmal lang gefahren ist.
Die Landschaft ist wunderschön und ich hätte alle 100 Meter stehen bleiben können, um zu gucken und Fotos zu machen - haben wir aus nahezu jeder Parkbucht auch.
Wie die Landschaft genau aussieht, ist schwer zu beschreiben - kurz und gut: Es gibt alles und man weiß nie, was hinter der nächsten Kurve kommt.
Jana und ich kamen aus dem Schwärmen nicht hinaus und so zog es sich auch, bis wir dann tatsächlich erst in Coromandel Town und später in Whitianga ankamen.
Eigentlich wollten wir Sylvi in Coromandel Town noch einen Besuch abstatten - haben sogar ihr Restaurant gefunden - nur leider war sie gerade in der Mittagspause.
Das nächste Mal eben .. (und es sollte eines am Sonntag geben.. ;-)

Abends auf dem Campingplatz trafen wir dann Anke und Claudia wieder und so wurde es erneut ein schöner Abend und eine zweite, schon gar nicht mehr, sich so kalt anfühlende Nacht, im Van.

Wochenende auf Coromandel - FREITAG

Am Freitag ließen Jana und ich nun Auckland hinter uns.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Doro, um meinen Van abzuholen.
Nach erfolgreicher Probefahrt und dem Abwickeln aller Formalitäten (Versicherung und Beitritt zum hiesigen "ADAC"), ging es los.
Zuerst zum nächst gelegenen "Warehouse" .. eine Ladenkette, wo es billig alles -aber wirklich ALLES gibt.
(Sogar "Tim-Tams" .. aber dazu später mehr)
Ich habe mir erstmal 3 Plastikboxen gekauft - zum unters Bett schieben, für einen Teil meiner Sachen - dann noch einen Gaskocher, Geschirrtücher und einen Matratzenschohner. Bettlaken und ein wenig Geschirr hatten wir von Doro mit bekommen.Nach der Shoppingtour ging es nun endlich raus aus der Stadt.Das Navi wurde erstmalig in Betrieb genommen und ich muß sagen: Es war ein guter Kauf!Linksfahren klappte unverhofft reibungslos (abgesehen von dem klassiker, den Scheibenwischer zu betätigen, wenn man doch blinken will .. und umgekehrt ..) und Ken, unsere männliche Navi-Stimme, leitete uns mehr oder weniger perfekt doch letztlich immer dorthin, wo wir auch hin wollten. Möchte Ken also auf keinen Fall mehr missen...

Zielsetzung für den Freitag Abend war ein Campingplatz Nähe Thames - da es schon recht spät war und wir nicht mehr all zu weit fahren wollten.
Letztlich verfuhren wir uns dann direkt an der Einfahrt zum Campingplatz. Ich nahm die falsche Schotterpiste und wir landeten im Dunkeln irgendwo im kurvigen, schotterigen, einspurigen Nirgendwo im Wald, zwischen Geröll und Fluß..
Anfangs dachte ich noch - wird schon richtig sein! Schließlich sind wir ja in Neuseeland - da kann es schon mal wild werden..
Naja, irgendwann wurde es uns dann doch definitiv zu wild und wir beschlossen, besser umzukehren. Bei einem einspurigen, serpentinenartigen Schotter- und Geröllweg - eine Seite Felsen, andere Seite Flußbett im Stockdunkeln - ein nicht ganz so leichtest Unterfangen. Noch dazu mit einem Auto, das etwas Länger ist, als all das, was ich bisher gelenkt habe. Somit waren wir froh, als wir endlich wenigstens eine kleine Niesche fanden, wo wir nach etlichen "Kurbelmanövern" auch die Rücktour einleiten konnten...

Nachdem wir dann die richtige Einfahrt zum Campingplatz nahmen, warteten dort schon Anke und Claudia auf uns. Anke kennen Jana und ich aus einem Forum. Wir hatten in Deutschland schon mal telefoniert. Anke ist seit September in Neuseeland und hat hier Claudia getroffen, die aus Luckenwalde kommt. (Ist in der Nähe meiner Heimat - für alle die, die geografische Lücken haben.. ;-)
Zufällig hatte mir Anke am Freitag gemailt, dass sie am Wochenende in Coromandel sein würden und ich habe ihr dann euphorisch mitgeteilt, dass auch wir jenes Ziel ansteuern, sodass wir dann tatsächlich unabhängig von einander, den gleichen Campingplatz auswählten und auch zur gleichen Zeit dort aufschlugen. Per SMS wußten wir von diesem Glück auch erst 2 Stündchen vorher..
So fanden wir uns im Dunkeln auf dem Campingplatz und sahen uns dort zum ersten Mal.Gemeinsam verbrachten wir nebeneinander stehend unsere Nacht dort - für mich und Jana ja die erste im Van.
Mein Schlafsack hat ganze Arbeit geleistet und auch mein "Grubenlicht" - das Reisegeschenk von Jörn - wurde bereits mehrfach absolut rentabel und unverzichtbar eingesetzt. Als ich nachts im Van lag, hab ich erstmal das Dachfenster weg geschoben - also die Verkleidung, offenes Fenster wäre dann doch zu kühl - und in den sternenklaren Himmel geschaut, dick eingekuschelt in meinen Schlafsack. Genau von dem Moment habe ich so lange geträumt und ich habe ihn richtig genossen :o)

Donnerstag, 5. November 2009

Goodby Auckland...

... wird es morgen heißen.
Gegen Mittag werden wir die Stadt verlassen und uns auf machen nach Takanini zu Doro, um dort meinen Van abzuholen.

Heute habe ich endlich wieder Geld bekommen, sodass ich direkt die Straßenzulassung bezahlt hab. Dies tut man bei der Post und man kann zwischen 3, 6 oder 12 Monaten wählen. Daraufhin erhält man eine kleine Papierplakette, die man sich hinter die Frontscheibe des Autos legen muß.
Anschließend ging es zu "Dick Smith" - also zum Navi-Kauf.
Ich ergatterte das letzte Gerät - das Ausstellungsstück (was aber erst seit 2 Wochen diese Funktion inne hat). Leider konnte ich keinen Rabatt rausschlagen, weil das Modell ansich schon im Angebot war, dafür aber eine kleine (aber edle und 50$ teure) Aufbewahrungstasche.
Bei 339$ Kaufpreis ist das schon ok..

Nach erfolgreichem Kauf meiner künftigen Orientierungshilfe, steuerte ich direkt den "North Face Shop" an, wo ich gestern schon einen schicken roten Rucksack ausfindig gemacht hatte. Auch dieser ist nun mein Eigen.

Im Laufe des Tages erhielt ich dann noch einen Anruf von Despina.
Ich hatte sie mal in einem Forum kennengelernt, als sie jemanden für einen Job (Eisverkauf) suchte. Ich hatte sie damals und auch jetzt, wo ich tatsächlich in Neuseeland bin, angeschrieben. Nun rief sie mich zurück und bot mir einen Job an :o)
Sie ist Deutsche :o) .. was die Kommunikation deutlich vereinfachte.
Der Job würde ich Taupo sein, direkt am See. Dort hat sie einen Eisstand mit echtem Eis, welches ich dann quasi "einwaffeln" müßte :o)
Taupo liegt nahezu ideal auf meiner Route in Richtung Süden. Noch auf der Nordinsel - zwischen Auckland und Wellington. Rund um Taupo ist ein Naturschutzgebiet, wenn ich das auf der Karte richtig deute, und der Eisstand steht direkt mit dem Blick auf den See. Despina war mir ziemlich sympathisch und es wirkte, als könnten wir uns gut verstehen.
Sie wird sich nun mal nach nem Zimmerchen für mich umschauen, welches ich dann auch vom Gehalt finanzieren kann. Klingt alles erstmal sehr gut und ich wäre glücklich, wenn das klappt. In der letzten Novemberwoche werde ich dann also nach dem heutigen Planungsstand Taupo ansteuern, sodass wir uns kennenlernen können und eben die Details besprechen.
Es ist auf jeden Fall erstmal wieder eine Perspektive für die Zeit nach meinem Wwoofing-Aufenthalt in Thames, der ja ab Montag beginnt. Arbeitsbeginn bei Despina wäre dann der 1. Dezember - also zum Saisonbeginn ..
Ich bin gespannt, was daraus wird.

Heute ist hier übrigens "Guy Fawkes - Day". Kein Feiertag in dem Sinne, aber es gibt trotzdem jedes Jahr anlässlich dessen ein Feuerwerk. Das Wetter ist allerdings alles andere als "Feuerwerkstauglich" .. es ist grau, nebelig und regnet in Strömen.



Wer mehr über Guy Fawkes wissen will - take a look at Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Guy_Fawkes

Mittwoch, 4. November 2009

"Schnee" und Skytower

Kennt ihr das Gefühl, wenn man die Waschmaschine öffnet und einem plötzlich schwarz-weiß-gefleckte Wäsche ins Auge springt.. Wäsche, die eigentlich schwarz oder dunkelblau sein sollte und wie durch Zauberhand plötzlich mit kleinen weißen "Wölkchen" übersäht ist und man sich bei kräftigem Schütteln sämtlicher Kleidungsstücke von der Hose bis zum Socken, wie Frau Holle fühlt!??

Ich hasse Papiertaschentücher!!!

Vor allem, wenn ich die Gewissheit habe, dass ich niemand Anderem die Schuld zu schieben kann, der sie eventuell in der Hosentasche vergessen haben könnte...
Nein, einzig und allein meine Wäsche lag in der Maschine, folglich muß ich wohl auch der Übeltäter sein...

Den ganzen Keller und Balkon "zugeschneit", war ich nun eine halbe Stunde damit zugange, meine gesamte dunkel-farbende Garderobe zu entfusseln.. wer will schließlich schon aussehen, wie ein Fliegenpilz in schwarz-weiß-Optik!???

Bevor es zu diesem Unheil kam, erklomm ich heute endlich den Skytower.
Nun gut, "erklomm" ist vielleicht der falsche Ausdruck... Zum Studenten"spar"preis von $ 18 erledigte dies der Fahrstuhl für mich. Die letzten Tage war es immer recht bewölkt, sodass ich mein schweres Weitwinkelobjektiv umsonst durch die Stadt trug. Heute klarte es nun endlich auf - pünktlich zum Unterreichtsende - sodass ich direkt das Wahrzeichen Aucklands ansteuerte.

Vorher sah ich noch das..


.. und es wurde mir ganz schwer ums Herz.
(Mein "zu-Hause-Auto" *sfz*)

Von sentimentalen Erinnerungen erholt, muß ich zugeben, dass die Aussicht vom Turm schon gigantisch ist. Ob eventuelle Parellelen zur Höhe des Eintrittspreises (als "Nicht-Student" sind es $28) gewollt sind???