Sonntag, 28. Februar 2010

Mein 2. Arbeitstag

So richtig vorstellen kann ich mir das ja noch nicht.
Also, dass so ein Arbeitstag wie gestern und heute gerade mal die Hälfte an Pensum von dem sein soll, was ich jetzt 2 endlos scheinende Monate tun soll. Momentan bin ich ja nur im Housekeeping, ab kommende Woche dann aber nach der Housemaid-Schicht noch in der Abendschicht des Restaurants, welche lt. Aussage einer Kollegin irgendwann zwischen 23 und 1:00 Uhr Nachts endet. Früh um 8:00 dann wieder zur nächsten Putzschicht auf der Matte zu stehen ... irgendwie klingt das nach verdammt viel Stress und verdammt wenig Schlaf...
Dabei bin ich doch hier, um mich vom Arbeitsalltag zu erholen... Ähm.. hm... ???!???
Wenn ich dann noch das Gehalt umrechne im Vergleich zu meinem Gehalt in Deutschland..
Nun gut, das darf ich wohl nicht tun..
Ich wollte es ja so, hab mir die Suppe eingebrockt, jetzt muß ich sie auch auslöffeln...
Naja, sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht. Immerhin bin ich auf einer Insel, wo andere Urlaub machen und noch andere, dafür um die ganze Welt reisen müßten..

Dennoch, wie unschwer zu erkennen, mein erstes Fazit nach 2 halben Arbeitstagen steht bereits fest: Reisen ist schöner!

Ja, was hab ich heut getan.
Der gestrige Abend endete mit einem sternenklaren Himmel und recht warm.
Über Nacht kam von irgendwo das Regen- und Sturmgebiet her, jedenfalls gießt es schon den ganzen Tag in Strömen und stürmt dazu mächtig. Der Vergleich zu einem deutschen Herbsttag ist durchaus angebracht.
Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass heute Sonntag ist - jedenfalls mußten wir fast jedes Zimmer komplett putzen, weil fast alle Zimmer Checkouts waren..
Ich hab gefühlte 100 Bäder und Duschen geputzt. Natürlich alles ohne Wasser, sondern nur mit einem Desinfektionsspray und Glasreiniger... Ich glaube, ich habe eine Alkoholvergiftung allein von den Dämpfen.. Dafür habe ich mir von Vanessa eine "Verschnellerungstechnik" hinsichtlich der "Bettenmachaktion" abgeschaut... ja, wirklich eine passable Lösung..

Nach der Arbeit sind Carina und ich dann in den "Staff-Bereich" umgezogen.
Wir teilen uns weiter ein Zimmer, dessen Ausgangszustand bezüglich der Hygiene alles andere als akzeptabel war. Überhaupt sieht der ganze Staff-Bereich: Küche und Bad schrecklich versifft aus. Ich frage mich, wer da putzt. Offensichtlich niemand. Wir werden die Tradition also auch nicht brechen - zumindest nicht in dem Bereich, über unsere Türschwelle hinaus.
Die Küche, da sind wir uns einig, werden wir dort definitiv nicht benutzen. Die Backpackerküche ist direkt unter uns und sieht 1000 Mal ordentlicher aus. Auch die Benutzung des Bads und der Dusche wird mich noch Überwindung kosten... Ich danke an dieser Stelle dem Erfinder der Badelatschen und meinem genetisch vorhandenen Sehschaden - ohne Brille ist das ganze Übel nur noch halb so wild..

Wenn ich meinen Eintrag nochmal selbst durchlese ... klingt ganz schön negativ.
Nein, so schlimm ist es alles nicht. Das sind alles keine Dinge, die mich irgendwie nachhaltig irritieren oder bewirken, irgendwelche Pläne zu änden. Aber da ich ja nicht nur unendlich über die Schönheit des Landes schwärmen kann, muß auch mal wieder ein bißchen Informationsfluß her, der euch zu Hause das Gefühl geben lässt, dass ich hier nicht ausschließlich paradiesisch lebe, sondern auch durchaus etwas dafür tun muß, in anderen Zeiten, einen gewissen "Freizeitluxus" haben zu können. Das hier ist nun die andere Seite meiner Work & Travel - Zeit: 6 Tage-Woche, Doppelschichten, Klos putzen, Mindestlohn und "Hygieneprobleme".
Aber keine Bange, ich mach das schon! Sehe groß den Mai vor mir und alles was ab dann kommt ... träume von den Cook Islands und Australien ... was sind dagegen schon 2 Monate versiffte Klos und Duschen in einer Umgebung, die wahrlich Schlimmer sein könnte...

Es folgen jetzt also 2 Monate "Jammer-Blog"!
Danke schon mal im Vorraus, fürs Zuhören ;o)

Samstag, 27. Februar 2010

South Sea Hotel - mein Job auf Stewart Island

Wie angekündigt, heute mal ein bißchen was zu dem Ort, an dem ich arbeite, dem South Sea Hotel.

Das South Sea Hotel gehört zusammen mit dem hiesigen Backpacker. In diesem wohnen wir auch im Moment, ziehen aber am Sonntag um, in den Mitarbeiterteil des Hostels - die obere Etage. Wir werden uns dort ein Zimmer teilen. Schön, ist was anderes und auch die Hygiene der Mitarbeiterfacilities. So werden wir wohl doch weiter zumindest die Backpackerküche nutzen, die wenigstens regelmäßig geputzt wird. Im Mitarbeiterteil scheint dies schon vor der letzten Sonnenfinsterniss letztmalig der Fall gewesen zu sein...
Überhaupt - die Hygiene... heikles Thema ... ich glaube, Hanna und Frau Ö. hätten die Räumlichkeiten so manches Mal rückwärts wieder verlassen... ;o)
Komischerweise denk ich in genau solchen Situationen immer an euch beide. *lach* Nicht böse sein... ich muß dabei lächeln und frag mich dann im selben Atemzug meistens auch, welchen Durchmesser euer Bauchumfang inzwischen schon erreicht hat. Daniela, ich erwarte mal wieder ein Bauchfoto - noch bevor der Nachwuchs da ist.. :o) Für euch beide also hoffentlich eine ... ja, was wünscht man Schwangeren?? ... eine, entspannte, schön, stressfreie, aufregende, appetitarme, appetitreiche, stimmungskonstante, ... Zeit??? Hm... ich bin in der Hinsicht unwissend.. Also, einfach alles Gute für euch beide und die dazugehörigen Väter :o)

Weiter zum Hotel. Die "Anlage" teilt sich in mehrere Bereiche auf. Es gibt 4 verschiedene Unterkunftsarten: normale Hotelzimmer (mit Waschbecken im Zimmer) - Klos und Duschen sind auf dem Gang für alle zu benutzen, dann gibts die sog. Units - etwas schönere und größere Zimmer. 4 Units teilen sich 2 Klos und 2 Duschen, dann gibts die Cottages - die sind vergleichbar mit Ferienwohnungen bei uns und haben einen Küchenzeile und eigenes Bad. In diesen 3 Bereichen des Hotels bin ich künftig Housmaid. Carina ist für das Backpacker eingeteilt und kümmert sich hier um die Zimmer.
Unsere Arbeit beginnt um 8:00 und endet in der Regel um 13:00 Uhr.
Zwischendurch ist eine halbe Stunde Frühstückspause, wo wir das Continantal Breakfast des Hotels kostenlos essen können.
Was die Zimmerreinigung angeht.. Nunja .. um mich mal vorsichtig auszudrücken, hätte ich so in der Reha-Klinik geputzt (mein Schüler- und Studentenjob für einige Jahre meines Lebens), wäre das nicht gut geendet. Ich meine, ich will mich hier ja auch nicht tot machen, von daher kommt mir der "Putzstil" ja durchaus entgegen. Trotzdem bin ich doch sehr verwundert. Das Schlimmste am Zimmer ist das Bett, mit seinen gefühlten 1000 Lacken und Decken. Da so ein Bett hier zumeist Queen Size ist - sind Decken und Lacken entsprechend riesig. Zuerst kommt also das Lacken drauf .. darauf dann noch ein zweites Lacken, welches bis auf das Kopfende unter die Matratze gesteckt wird .. auf dieses Lacken dann eine spezielle Decke mit so Zipfeln an 3 der 4 Seiten (ich fragte mich, was diese Zipfel da sollen??).. learning by doing erschloss sich mir, dass diese ebenso unter die Matratze gehören, damit die Decke fixiert ist. Dann wird der obere Teil des zweiten Lackens am Kopfende umgeschlagen... im Anschluß dann eine weitere Decke - eine Art Tagesdecke, die gefühlte 100kg wiegt .. irgendwie werden da dann noch 2 Kopfkissen eingeschlagen .. und nach 3 Stunden, Schweißflecken unter und Muskelkater in den Armen, ist man dann endlich fertig mit einem Bett! *sfz*
Diese Tagesdecken sind aber auch wirklich eine Qual. Nun bin ich von Natur aus nicht der Größte. Ich hab das Gefühl, mich unter so einer Decke zu verlaufen, um dann letztlich darunter erdrückt zu werden... Gar nicht schön...
Dann kommt die Sache mit dem Spray. Wozu braucht man Lappen und Wasser .. es gibt ja Spray.. damit wird alles eingesprüht und gut ist..
Hm.. also so ganz ohne Wasser habe ich auch noch nie geputzt. Seltsam, dachte ich .. aber nun gut .. andere Länder andere Sitten ...

Neben dem Housemaid-Bereich hat das Hotel noch Arbeitsplätze im Restaurant. Die Schichten hier beginnen entweder um 17 oder um 18:00 Uhr.
Wie lange so eine Schicht geht - keine Ahnung - steht nicht im Dienstplan. Ich schätze, so bis 21 oder 22:00 Uhr.
Bis Dienstag arbeite ich jetzt erstmal nur im Bereich Housekeeping, Mittwoch haben wir beide frei und am Donnerstag geht es dann bei mir im Restaurant los. Das bedeutet, dass ich dann bis 13:00 Housekeeping mache und ab 17 oder 18:00 meine Schicht im Restaurant habe.
Ja, so einen Dienstplan zu bekommen, das hat schon was. Bin ich schon gar nicht mehr gewohnt, meine Arbeitszeiten und Arbeitsorte einer Tabelle zu entnehmen.

Ansonsten arbeiten hier sehr viele Aushilfen.
Mit mir zusammen haben heute 2 Mädels geputzt - Jody aus Australien (die sich in einen Neuseeländer verliebt hat und deswegen hier ist) und Vanessa aus Taiwan (die auch Work & Travel macht). So nach und nach werden wir sicher auch die anderen Mädels kennenlernen. Sehr Multi-Kulti ... und ICH mit MEINEM Englisch!! Da kann die King-Size Tagesdecke gar nicht groß und schwer genug sein, um mich darunter verstecken zu wollen..
Ja, ich geb mich geschlagen ... mein Englisch wächst hier nicht wirklich ... wie auch ... rede ja ständig deutsch. Ich hab beschlossen, zu akzeptieren, dass mein Fremdsprachenzentrum wohl seinen Geist aufgegeben hat. Die Festplatte ist wohl voll.. zumindest kommt es mir so vor. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.. Naja, soviel zum Thema "Theorien und Pläne"...

Stewart Island - Wer, wie, wo, was ist das eigentlich?

Nachdem ich nun schon so viel über Stewart Island erzählt habe, wird sich der geneigte Leser, der selbst noch nicht google oder wikipedia bemüht hat, sicher fragen: "Wer, wie, wo, was ist das eigentlich?" oder "Muß ich das kennen?" oder "Ähm, ja ... und???"
An all diejenigen, nun mal ein paar Infos zu dem Ort, wo ich die nächsten, grob überschlagenen, 65 Nächte verbringen werde.

Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands. Sie hat eine Länge von 68km und misst an der breitesten Stelle 40km. Insgesamt gibt es ein Straßennetz von lediglich 20km. Die Insel ist die Heimat unberührter Wildnis. Die Natur hat den Lautstärkepegel des Vogelgezwitschers hier voll aufgedreht und es ist unmöglich, die Fülle an Tuis, Sittichen, Kakas usw. zu überhören. Auch gibt es hier Kiwis, die man durchaus wahrscheinlich, treffen kann. Der Stewartinselkiwi ist eine Unterart seiner Verwandten im Norden und hat einen längeren Schnabel und längere Beine.
Auf Maori trägt die Insel den Namen Rakiura = "Glühender Himmel".
Im Lonely Planet steht, dass man beim Anblick der glutroten Sonnenuntergänge und der "Aurora Australis", dem Südlicht, weiß warum. (Nordlicher aus Norwegen - siehe Blogeinträge des letzten Jahres.. ;o)
Der gleichnamige Rakiura Nationalpark schützt 85% der Insel und ist ein Mekka für Wanderer und Vogelbeobachter. Es gibt zahllose einsame Sandbuchten, in denen man gut schwimmen kann, wenn man sich in das eisige Wasser traut. Die wenigen festen Einwohner (420) der Insel leben größtenteils in der Halfmoon Bay, im Fischerdorf Oban - da, wo auch ich jetzt bin. Das einzige Hotel des Ortes bzw. der Insel ist das South Sea Hotel - mein Arbeitsplatz. Das Hotel am Hafen wurde 1890 gebaut und hat etwas verwohnte, mit Blümchentapete versehene Zimmer. (Zitat "Lonely Plant" - ich stimme zu ;o)
Wie sich meine Arbeit im Hotel gestaltet, das wird ein eigener Blogeintrag.

Carina und ich haben heute unseren ersten (Arbeits)Tag herrum.
Zugegeben, man merkt doch, dass man etwas abschnitten ist von der Außenwelt. Erst recht, weil ich vor meiner Zeit hier, ja nochmal ganz bewußt viel telefoniert habe. Zwar sind ja durchaus Kommunikationsmöglichkeiten vorhanden, aber es ist eben alles mit einem gewissen Aufwand verbunden, diese zu nutzen.
Es fehlt, dass man mal nicht eben eine SMS schicken kann oder einen Anruf tätigen, wenn einem danach ist.
Wir erleben damit quasi eine Zwangspause von unserem sozialen Leben, was uns sonst umgibt bzw. wir sind gefordert - und ihr seit es ebenso - etwas dafür zu tun, Kontakte aufrecht zu erhalten. Also, vergesst mich nicht! I'm not lost in space!!! ;o)

Ankunftsfotos Stewart Island

Fotos vom Flug und unserer Ankunft.


Ankunft Stewart Island

Thema: Kommunikation 2

.. so, mein erster Arbeitstag liegt hinter mir. Dazu später mehr.

Gerade testete ich den Mitarbeiter PC, mit dem Ergebniss, dass es ein Rechner ist, der wohl den Anfangszeiten der 90er Jahre entstammt.
Die Pixelauflösung ist so schlecht, dass man die Buchstaben nur mit Lücken lesen kann und als der Rechner hoch fuhr, dachte ich, er stürtzt ab, ob der Textmengen, die nach und nach auf dem Bildschirm selbstständig herrunter ratterten. Ich erinnere mich, dass so ein PC Programmstart aussah, als ich das erste Mal Computerunterricht in der Schule hatte - das muß in der 8. Klasse oder so ähnlich gewesen sein. Mir war das damals sehr suspekt und heute erlebte ich ein Revival dieses Gefühls..
Wie ein Windows 2000 auf diesem Rechner läuft, ist mir ein Rätsel. Allerdings tut es das auch nicht, weil sich mein web.de gar nicht öffnen ließ...

Neuer Versuch wird nun sein, meinen eigenen Rechner an das Internetkabel anzuschließen. Ich hoffe, dass das die gewünschte Möglichkeit bietet, halbwegs stabil ins Netz zu kommen ohne eine Unsumme zu investieren.

Ich geh das jetzt mal testen.
Wenn ihr den Blogeintrag lesen könnt, dann hat das Unterfangen zum gewünschten Ergebniss geführt.

Ich habe heute den Rest des Tages frei, darum werde ich den Abend nutzen, um mal ein bißchen was über das Hotel, meine Arbeit und Stewart Island zu erzählen.
Bis später..

Achja: Ich habe übrigens einen sooo tollen Arbeitsweg.. ich sehe jeden Morgen den Sonnenaufgang in der Halfmoon Bay - ich laufe direkt aufs Wasser zu bzw. am Wasser entlang. Die Kulisse toppt noch Taupo...
So, später mehr!

Thema: Kommunikation 1

Wie zwei Goldgräber oder jemand, der mit der Wünschelroute durch den Garten pilgert, um Wasseradern zu finden, verfolgten wir gerade die Suche nach kostenlosem W-Lan. Dank Carinas Ipod, der glücklicherweise auch über Internetzugang verfügt, navigierten wir uns zentimergetreu durch den Ort, um kostenlose Netzwerkquellen aufzuspüren. Ich glaube, das sah schon reichlich blöd aus. Wie hätte es da erst ausgesehen, wenn wir bei tosendem Wind und Nieselregen mit unseren weißen Neetbooks durch die Gegend gezogen wären.. Wahrscheinlich hätte Holger direkt gedacht, wir haben sie nicht alle..
Auf jeden Fall stellten wir fest, dass die W-Lan-Empfangsstärke innerhalb weniger Meter bzw. Schritte von 3 Balken auf 0 Balken variiert. Und selbst, wenn man an einem Platz steht, hat man mal 3 Balken und dann wieder keinen. Der Wechsel geschieht im Sekundentakt - kurzum: mit kostenlosem Netz am Hafen ist es schwieriger, als gedacht. Eine "Quelle" ist zwar da, jedoch so schwankend und instabil, dass es mühselig ist und außer im günstigsten Fall zum Abrufen und Versenden der Mails im Outlook zu nix weiter taugt. Wirkliche Gespräche im Skype sind da nicht denkbar und somit bleibt nur die kostenpflichtige Variante und gezielte Verabredungen zum Skypen an freien Tagen per Mail im Vorraus..
Neben dem gäbe es dann noch die öffentliche Telefonzelle oder eben das ganz normale Mailen oder Briefe Schreiben.

Ach ja - man fühlt sich schon so ein bißchen zurück versetzt, in die 90er Jahre, aber mit der technischen Ausstattung und dem Wissen um technische Möglichkeiten, von heute.

Wobei, jeder der mich besser kennt, weiß ja auch darum, dass ich die Briefeschreibtradition noch nicht ganz den Rücken zugewandt habe.
Somit kann ich mich durchaus damit arrangieren, mal wieder zu Papier und Stift zu greifen. Ich hoffe, ihr könnt es auch :o)
Adresse - siehe letzter Blogeintrag!

Freitag, 26. Februar 2010

You have reached your destination..

Wir sind da - Stewart Island!!!

Fragt nicht, wie der Flug war. Ich sag nur, der Chocolait-Frappe zuvor verschaffte mir fast doppelte Freude...

Schweren Herzens ließ ich meinen Van in Invercargill zurück - immer diese Abschiede...
Pünktlich um 13:15 Uhr hob unser Kleinflugzeug, welches Platz für 9 Passagiere bot, ab.
Der wirklich gut aussehende und mich sehr an Stefan (Hallo "Gwendor".. ;o) erinnernde Pilot war gleichzeitig der "Check-In-Boarding-zum-Flugzeug-zu-Fuß-Begleiter-Mensch" - quasi "all in one". Das Flugzeug bestand aus 2 Sitzen nebeneinander in 4 Reihen, plus einem Passagiersitz neben dem Piloten. Ich saß dann auch in der 2. Reihe direkt hinter "Stefan". Komischerweise war der Pilotensitz in dem Fall linksseitig und nicht rechtsseitig, wie der Fahrersitz im Auto.Während der Beginn des 15minütigen Fluges noch spannend und aufregend war, wurde es schon bald, etwas und noch bälder, sehr turbolent. Ich knipste ganz eifrig aus dem Fenster. Irgendwann ging es nicht mehr (das will schon was heißen..) und ich hielt mich nur noch kranpfhaft am Fellbezug des Sitzes fest und starrte auf den Notfall-Plan vor mir... (Das erklärt auch die mangelnden Fotos vom Landeanflug auf die Insel.)
Nein, so sterben will ich nicht, dachte ich mir. Was für ein blöder Tot, ins Meer zwischen Neuseeland und Stewart Island zu stürtzen. Und das, ohne DICH jemals angefasst zu haben. Ist ja genauso dämlich, wie dein Dreher auf der Autobahn... Ich sah die Schlagzeile schon vor mir...

Nun, irgendwie kamen wir dann doch in einem Stück unten an, was mir nicht nur weiterhin die Chance offen hält, dich doch mal 'live' zu sehen sondern auch meine weiteren Pläne hier im Lande zu verfolgen.. und ich dankte meinem Choccolait Frappe, dass er dort geblieben war, wohin ich ihn eine Stunde zuvor genüßlich in mich hinein schlürfte.

Mit einem Auto wurden wir dann von der Landebahn in die Ortsmitte gefahren. (Mehr zur Insel und zum Ort in einem der nächsten Einträge).
Dort nahm uns bereits Holger - unser neuer Chef - in Empfang.
Per Auto fuhr er uns zu unserer Unterkunft, zeigte und erklärte uns alles.
Holger ist super sympathisch, 37 Jahre und kommt ursprünglich aus Sachsen, lebt aber schon 14 Jahre hier. Demnach spricht er bedeutend mehr mit englischem, als mit sächsischem Akzent. Auch zum Hotel dann mehr in einem der nächsten Einträge.

Für uns beide geht morgen direkt die Arbeit los.
An den Vormittagen bzw. ab 8:00 Uhr wird Carina als Zimmermädchen im Backpackerteil des Hotels arbeiten und ich im Hotelteil selbst.
Ab Nachmittag / Abend sind wir beide dann im Restaurant, der Bar, der Küche .. wo auch immer Personal gebraucht wird.
Wir werden somit täglich auf 8-10 Arbeitsstunden kommen, in einer 5-6/Tage-Arbeitswoche. Das heißt, die kommenden 2 Monate wird richtig durch geschufftet.
Es ist komisch, aber wir freuen uns darauf.

Bis Sonntag haben wir noch ein Doppelzimmer im Hostel werden dann aber in ein Mitarbeiterzimmer umziehen.
Wir haben die Wahl zwischen Einzel- und Doppelzimmer, entschieden uns aber für die Doppelzimmervariante - nicht nur wegen des günstigeren Preises, sondern auch, weil wir es beide für schöner empfinden. Kurz gesagt - es reicht zum Schlafen - mehr nicht. Und zu zweit erträgt sich ein wohnräumlicher und hygienischer Standart, der doch etwas mehr als abseits von meinen eigenen 4 Wänden liegt, doch gleich viel leichter.
Somit nehmen wirs locker und beschließen, es uns schön zu machen.

Nun zum eigentlichen - der Kommunikation.
Das Handy ist, wie angekündigt, tot.
Es gibt hier Internet an festen PC's für erträgliche $8/Stunde - allerdings ohne Micro und Webcam - was skypen ausschließt.
Dann gibt es einen Mitarbeiter-PC, den wir kostenlos nutzen dürfen. D.h., zum Mails schreiben und abrufen bzw. zum Recherchieren von Dingen, ganz ok.
Aufgrund des doch beträchtlichen Anzahl an Personal, keine Alternative, die zeitliche Spielräume bietet.
In einem Cafè hier im Ort, gibt es die Möglichkeit für $10/Stunde wireless ins Internet zu gehen - sprich, mit eigenem PC. Darüber gäbes es dann die Möglichkeit zu skypen bzw. eben auch Bilder und Blogeinträge hoch zu laden, bzw. vorgeschriebene Mails zu versenden - eben alles vom eigenen Computer.
Inwieweit über das Hotel wireless angeboten wird, haben wir noch nicht heraus gefunden.
Zugang existiert, jedoch fehlen und die Login-Daten. Das werden wir noch eruieren.
Gerade sind wir am Strand online - kostenlos - wo auch immer das Netz her kommt.
Aus irgendeinem Grunde haben wir hier gerade free-Internet. Allerdings umfasst der Radius keinen Bereich, in dem man überdacht sitzen könnte.
Aber für umsonst, nehmen wir das direkt mal mit. Wie oft hier diese kostenlose Internetzone besteht, keine Ahnung... wir werden es heraus finden.
Auch werden wir mal unsere Festnetztelefonmöglichkeiten herausfinden. Vielleicht gibt es ja Telefone, worüber man mal angerufen werden kann.
Die Postadresse haben wir bereits eruiert.
Wer mir also schreiben mag - Brief mit meinem Namen an folgende Adresse:
Stewart Island South Sea Hotel
P.O. Box 25
Stewart Island
New Zealand

So, jetzt gehts zum kostenlosen Fish&Chips essen .. gibts heute im Hotel :o)
Gruß & Kuß nach Hause - möge sich jeder das aussuchen, was er mag!

Mittwoch, 24. Februar 2010

Bye, Bye Südinsel - Welcome Stewart Island

Der letzte Monat verging für mich wie im Fluge.
Vor nicht mal einem Monat verließ ich Taupo. Seither habe ich so viel erlebt und gesehen und mit Susi und Carina zwei so tolle Mädels getroffen, die mit mir gemeinsam die letzten Wochen zu unvergesslichen Wochen meines Lebens gemacht haben. Innerhalb von knapp 3 Wochen haben wir die Südinsel von ganz oben bis ganz unten durchquert - einmal Nord-Süd - zu größten Teil entlang der Westküste. Wir haben Landschaften gesehen, deren Bilder sich unvergesslich in meine Erinnerung geprägt haben und ich habe Momente erlebt, die ebenso unvergesslich in meinem Herzen festgehalten sein werden.
Der letzte Monat war ein Auf und Ab der Emotionen. Ich erlebte unzählige tolle Momente, die mir den Atem raubten und mich sprachlos vor dem Stehen ließen, was ich hier gerade erleben darf. Und ich erlebte ebenso Momente, die schmerzhaft waren, in denen ich mit dem haderte, was ist und was werden soll. Ich habe einen ganz besonderen Menschen getroffen und ihn wenig später wieder verloren. Ich habe die Erinnerung - doch in noch viel zu vielen Momenten ist das schmerzlich wenig..

Nun geht wieder ein Abschnitt meiner Zeit hier in Neuseeland vorbei.
Mit dem Verlassen der Südinsel morgen, und dem Arbeitsbeginn auf Stewart Island, werde ich wieder einen ganz neuen Rythmus vor mir haben.
Wenn alles wie geplant verläuft, werde ich die kommenden 2 Monate auf einer Insel leben und arbeiten, die weder einen Geldautomaten noch Handyempfang hat.
Wo es außer ein paar Häusern und einem Mini-Supermarkt nichts gibt, außer Natur und Abgeschiedenheit. Ein Ort, für all diejenigen, die der Zivilisation des "Festlandes" für ein paar Tage entfliehen wollen. Hier werde ich die nächsten 8 Wochen meinen Lebensmittelpunkt haben...

Ich freue mich auf das, was vor mir liegt.
Zurücklassen werde ich mein Auto und ein paar persönliche Dinge. Mitnehmen werde ich einen Rucksack, eine Tasche und einen Kopf voller Gedanken, die darauf warten, in Ruhe sortiert zu werden..

Einen letzten Gruß von der Südinsel..
Eure Ariane

Catlins - Südküstentag

Ein Urlaubstag, wie er im Buche steht, liegt hinter uns.
Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück, im Sonnenschein und unter blauem Himmel. Vogelgezwitscher, summende Hummeln ... herrlich entspannend...
Es deutete sich bereits an, dass es ein warmer Tag werden würde und so schlüpften wir in unsere sommerlichste Kleidung.

Los ging es dann, zuerst zu einem Wasserfall, der durch einen herrlichen Rainforrest-Weg zu erreichen war, dann weiter an der Küste entlang, zu zwei Strandabschnitten und zum Cathedral Cave (eine Fels- / Höhlenformation, die man nur bei Ebbe erreichen kann). Unsere Füße im warmen Sand, bestaunten wir einmal mehr das Wunder "Neuseeland" und verbrachten den ganzen Nachmittag schlendernd, Muscheln suchend, faullenzend und in die Sonne blinzelnd, an der Südküste der Südinsel. Das Meer toste vor unserer Nase und riesige Wellen schlugen zusammen. Zum Baden war uns beiden das Wasser zu kalt, was uns aber die Freude an der Traumkulisse nicht in Ansätzen schmälerte.
Catlins Südküste

Einige Sandflys-Stiche reicher und gut k.o. von einem ganzen Tag in der strahlenden Sonne, genießen wir quasi unseren letzten freien Abend - mit eben diesem Sonnenuntergang:
Catlins Sonnenuntergang Campsite

Morgen Abend werden wir in Invercargill sein und sicher beide mit "Abschiedstelefonaten" nach Hause in vollem Gange.

Gestern habe ich übrigens mal wieder meine Kleidung reduziert.
Werde nicht alles mit nach Stewart Island nehmen können und so ging es daran, die vorhandene Gardrobe nochmal zu schmälern. Kritischen Blickes betrachte ich den mageren Stapel, der nun für ganze 2 Monate genügen muß. Schweren Herzens werde ich am Freitag dann mein Auto samt einiger Habseligkeiten in Invercargill zurück lassen... Kein schöner Gedanke - so ist mein Van, doch mein Zuhause hier...

Dienstag, 23. Februar 2010

... welcome Catlins

Nach dem Abschiedsfrühstück mit Susi ging es heute in 2 Stunden nach Invercargill. Zuerst wieder ein Stück "Fjordlandschaft" entlang, dann durch das Landesinnere, mit weiten Tälern und grünen Bergen, so unterschiedlich bewachsen, dass es rings um uns aussah, wie Omas alte grün-gefleckte Patchworkdecke. Zwischendring viele weiße Fussel (= Schafe) :o)
Ein typisch neuseeländisches Landschftbild, mit zwischendrin jedoch auch weiten Ebenen, sodass wir zeitweilig auch hätten in Brandenburg oder Mecklenburg sein können. Tatsächlich befinden wir uns nun am Südostende der Südinsel, in der Region der Catlins - ein "Naturparkgebiet".
Da uns Invercargill nicht vom Hocker riss - wie erwartet und bereits in diverser Reiseliteratur angekündigt - fuhren wir direkt nach einem Pausenstop noch die 1,5 Stunden weiter bis hierher. So haben wir nun den ganzen morgigen Tag, um ein paar landschaftliche Highlights mitzunehmen - eine Wanderung zum Wasserfall und an Küstengebieten entlang, vielleicht auch zum südlichsten Zipfel der Südinsel.
Anbei ein paar Fotos von der Fahrt hierher:
Weg in die Catlins


Am Donnerstag wollen wir uns dann wieder Richtung Invercargill auf machen, über eine andere Route, als wir gekommen sind - die Küstenroute, welche landschaftlich ebenfalls richtig schön sein soll.

Mit Internetpreisen von $8 / Stunde und einem Handyempfang = 0 können wir uns nun schon mal an das gewöhnen, was uns die beiden kommenden Monate ab Freitag auf Stewart Island erwarten wird. Somit wird meine letzte Telefonchance vorerst der Donnerstag Abend sein (Donnerstag Morgen bei euch).

Goodby Queenstown...

Heute - Montag - nun, unser letzter Tag in Queenstwon.
Wir haben uns nochmal richtig der Völlerei hingegeben. Erst ein "Abschlußeis" in unserem Lieblingscafè "Patagonia" .. später dann einen "Riesenburger" in so einem Insider-Burger-Laden. Die hatten dort zig geniale Sorten, fast in Kartoffelpuffer-Größe.. Ich hatte einen aus Rehfleisch mit Pflaumen-Chutney, Salat, Tomate usw. dazu Zwiebelringe mit Aioli ... war das lecker... Vermutlich stinken Carina und ich jetzt nach Zwiebeln und Knoblauch um die Wette.
Nunja, ab morgen beginnt wieder die Backpacker-Selbstkochküche, welche weniger kulinarisch als auch kalorisch wertvoll ist.

Ich habe mich dann heute noch um die Verlängerung der Registrierung meines Autos gekümmert.
Das macht man hier bei der Post. Man kann wählen, zwischen 3, 6 oder 12 Monaten Dauer.
Ich hatte damals im Oktober 6 Monate gewählt, sodass diese nun im April enden. Genau, wenn ich auf Stewart Island bin - und mein Auto eben im Invercargill auf dem Festland der Südinsel.
Da man ein unregistriertes Auto nicht auf öffentlichem Raum stehen lassen kann bzw. saftige Strafen folgen, wenn man denn erwischt wird, wollte ich das heute mal erledigen. Weil es noch so lang hin ist, bis meine Reg. ausläuft, ging es erst nicht, zumindest nicht mit dem Formular, was ich verwendete, um die Verlängerung zu beantragen. Die Postangestellte war jedoch sehr nett und nach Ausfüllen eines neuen Formulars klappte es auch. Das Ganze kostete für 3 Monate $65. Da es im Verhältnis kein wirklicher Preisunterschied ist, ob man nun 3,6 oder 12 Monate registriert, beschloß ist, dass es bis zum 22.07. erstmal reicht. Verlängern kann ich ja dann immer noch. Nun steht dann zum 22.04. ebenfalls der WOF an - der hiesige TÜV. Kostet keine Welt (wenn nichts zu reparieren ist) - ist aber dafür auch immer nur 6 Monate gültig. Soweit ich weiß, kann man den WOF-Termin auch kurze Zeit überziehen, sodass ich mich darum dann nach Stewart Island kümmern werde. Eine andere Möglichkeit habe ich ja gerade nicht. Jetzt, zum WOF zu gehen ist ja totaler Quatsch, weil der dann ab dem aktuellen Tag gelten würde und ich somit die Zeit bis zum 22.04. verschenke. Außerdem erhoffe ich mir im Zweifelsfall mit Jörns Anwesenheit noch einen kompetenteren Gegenüber. Irgendwie ist so ein Autokram ja gar nichts für mich. Ich habe ständig das Gefühl, dass man mir alles erzählen könnte und ich hätte keinen Schimmer, worum es eigentlich geht. Alles Autozeugs ist ja für mich so klassische Männersache - genauso wie der Keller oder alle handwerklichen Tätigkeiten im Haushalt, verstopfte Toiletten, defekte Glühbirnen, wackelnde Tischbeine oder das Tragen von Getränkekisten bis in den 5. Stock ohne Aufzug. Ich bügel im Gegenzug auch gern sämtliche Hosen und T-Shirts, solange mir Aufgabenbereiche, wie jene, vom Halse bleiben. Nun, hier ist halt alles ein wenig anders und "Uni-Sex-Lebensbewältigung" weitab von klassischen Rollenmustern bekommt eine ganz neue Bedeutung...

Nun also nach einer Woche Queenstown, Abschied von dem wirklich schönen Örtchen und Abschied von Susi.
Morgen werden wir noch zusammen frühstücken, bevor es für Carina und mich dann noch weiter südwärts geht.
Ich sitze im Aufenthaltsraum des Campgrounds, lade meine Elektrizität auf und höre Musik. Gerade ein ruhiger Moment..
Manchmal fehlen mir diese ruhigen Momente, nur für mich. Es ist eine Umstellung, aus einer Wohnsituation alleine, wie ich sie in Berlin hatte, plötzlich in einer Lebenssituation zu sein, wo Privatsphäre nicht jeden Tag selbstverständlich ist. Da ich es ansich kommunikativ mag, passt das im Großen und Ganzen schon, aber manchmal ist es doch schön, so kleine ruhige Momente nur für mich zu haben. Man lernt die kleinen Momente zu schätzen und bewußter wahrzunehmen. Natürlich ist zu viel Ruhe und Zeit für mich momentan auch eine Falle, ins Grübeln zu geraten. In kleinen Schritten gewöhne ich mich jedoch langsam an die Realität des Gedankens, dass gewisse Dinge nicht veränderbar sind, auch wenn man es sich so sehr wünscht. Es gehört wohl zum Leben dazu, dass nicht alles gut ausgehen kann... Immerhin sind die größten Liebesgeschichten ja auch die, ohne Happy End. Hach, ich höre gerade so ein schönes Lied von Amy Mac Donald: "Don't tell me that it's over. It's only just begun. Don't tell me that it's over ... " http://www.youtube.com/user/amymacdonaldofficial?blend=1&ob=4

So, in dem Sinne sag ich mal Tschüß für heute. Ich hör noch ein bißchen Musik und leg mich ins Bett.. Schiebedach auf und Blick in den Sternenhimmel.
Klingt romantisch, was!? ;o) Ist es auch...

Sonntag, 21. Februar 2010

Rafting

Zu diesem Eintrag gibt es aus gutem Grund keine Fotos.
Wer mag sich schon in einen Gummi-Neopren-Ganzkörperanzug gequetscht ins Intenet stellen?? Ich definitiv nicht.
Eine Wurst in der Pelle fühlt sich dagegen wahrscheinlich noch immer wie Heidi Klum in Umstandsmode.

Ja, so begann die Rafting Tour.
Klamotten aus, Bikini an und Neoprenpelle drüber, dazu ne Neoprenjacke, die einem den letzten Spielraum an Atemluftzufuhr nahm, ganz nach dem Motto: "Schlank gewickelt".. *uff*
Dazu gabs dann noch eine Weste, die gut auftrug und die eben weg gequetschten Pfunde in 10 mal größerem Volumen ersätzte. Zu guter Letzt, Gummischuhe und ein Helm. Ok, chick ist anders. Aber da ja jeder so aussah, was macht es dann schon. Wir wurden eh irgendwo in der Wallachei raus gelassen, sodass es niemanden zu verschrecken gab. Carina und ich stellten einstimmig fest, dass wir jene Tour besser nicht mit der Person machen sollten, deren Herz man gewinnen will. Ich glaube, der Plan hätte sich spätestens dann erledigt, wenn man seinem Angebeteten in der Montur unter die Augen tritt. Mal eben ein paar ungünstige Körperpartien kaschieren - Fehlanzeige. Also wenn derjenige einen dann nach diesem Anblick tatsächlich noch will: BINGO - dann wäre das wohl das große Los.. *lach*
Nunja, da ja weder mein noch ihr potenzielles Lebensglück anwesend war - was ich an dieser Stelle doch das erste Mal tatsächlich befürwortete - schwangen wir uns ungezwungen ins Gummiboot..

Die Tour ansich war jetzt nicht so der Renner.
Also nicht als Rafting-Tour. Es war eine tolle seichte Fahrt durch einen grandiosen Canyon, mit glasklarem Wasser, Sonne über uns und Traumkulisse.
Aber aufgrund der Jahreszeit, war der Fluß recht "wasserarm", sodass viele Stromschnellen runter gestuft waren und eben viel weniger wild, als erwartet. Es gab zwar so 5-6 super tolle Stellen, wo ich mich mehr unter, als über dem Boot sah - aber leider viel zu wenige. Der Rest der Tour war eben nur seichtes Dahintreiben mit einem Guide, der die ganze Zeit quasselte, dass mir irgendwann der Kopf dröhnte. Ich hätte es spektakulärer erwartet und auf jeden Fall mit einem viel höheren Adrenalienkick.. Da wir nicht zum kentern kamen, stürtzten wir uns freiwillig ins kühle Nass. Auf dem Rücken treibend.. Füße und Nasenspitze nach oben, ließen wir uns durch den Fluß spühlen... Das war schon ganz witzig - vor Allem, wieder zurück ins Boot zu gelangen..

Wohlbehalten sitzen wir nun auf dem Campground.
Susi ist auch da und wir wollen den heutigen Abend und morgigen Tag zusammen verbringen. Vorhin haben Susi und ich uns schon gegenseitig die Haare geschnitten, sodass uns beide jetzt wieder ein deutlich kürzerer Haarschopf im Spiegel entgegen lächelt.
Am Dienstag wollen Carina und ich dann Queenstown verlassen und uns weiter Richtung Süden aufmachen, entweder direkt bis nach Invercargill oder mit Zwischenstop..
Das nächste Widersehen mit Susi bzw. überhaupt dem Rest des Landes wird dann erst wieder ab Mai anstehen.
Ja, das Arbeitsleben rückt in großen Schritten näher.
Vor der Überfahrt auf Insel Nummer 3 werde ich mich sicher nochmal melden. Bis dahin, seit alles ganz lieb gegrüßt! Eure Ariane

Samstag, 20. Februar 2010

"Tromsö des Südens"

*puh* ... schielender Blick nach oben..
.. stirnrunzelnder Blick nach unten ..
Also so eine ebene Straße hat ja durchaus seine Vorteile.
Queenstown hingegen wimmelt von Straße, deren Steigungen jenseits von gut und böse liegen. Zumindest im Maßstab meines Nichtraucherlungenvolumens...
Ich bin ja von Tromsö schon so Einiges gewöhnt, aber Queenstown steht meinem norwegischen Lieblingsstädtchen in nichts nach.
Überhaupt erinnert mich die Stadt total an Tromsö. Das Landschaftsbild ist ähnlich und auch die Dimensionen.
Es gibt sogar eine Seilbahn, hinauf auf den Hausberg.. genau wie in Tromsö auch.
Tagesziel heute also, mit meinem vollgestopften Eisbauch, berghoch hin zur Gondola, einen gepflegten Satz in die Gondel und sich samt Eisportion im Bauch hoch ziehen lassen auf den Berg..
.. Traf dann auch jemanden aus dem Hostel in Auckland wieder, den ich vor 2 Wochen schon im Abel Tasman an der Nordküste erst in der Campgroundküche und am nächsten Tag neben mir im Kajak traf... Jaja, Neuseeland ist eben doch klein. Zufällig ist das auch der, von dem Susi ihr Auto gekauft hat - der unsympathische Gunnar, der mir und Jana damals schon in Auckland gehörig auf den Zeiger ging... Daher tat ich diesmal lieber so, als würde ich ihn nicht sehen - gewohnte "Auckland-Strategie" .. lieber kein Gespräch los treten und bloß den Standort wechseln.. Später stellte ich dann fest, dass er auf dem gleichen Campground steht, weil er mir erneut über den Weg lief...
Appropros Auckland... Erzählte ich eigentlich schon, dass Susi und ich neulich feststellten, dass wir im gleichen Hostel wohnten, im gleichen Zimmer und sogar im gleichen Bett schliefen!? Ich war im Oktober für 4 Tage im "Verandas", wohingegen Susi im November / Dezember für 6 Wochen dort war. Es war wirklich witzig, sich Zimmerfotos anzusehen, wo Susi plötzlich auf "meinem" Bett lag... Es wäre ja nun nicht so, das Auckland nur über ein Hostel verfügt...
(So, und um jetzt die Gunnar-Geschichte "rund" zu machen - jetzt kommt grad seine Trulla in den TV-Raum... die hat sich letztens im Abel Tasman neben mir im Bad geschminkt - für die Kajak-Fahrt ... *stirnrunzel* .. oder für Gunnar??? ... Der Sinn erschließt sich für mich in beiden Fällen nicht...
Ich bin gemein, was!? Ok, besinne ich mich wieder auf das Wesentliche...) Zurück zu meiner "Gondola-Fahrt"...

Hach, was für ein Panorama!
Genau wie in Tromsö staunte ich in alle Richtungen und denke mir, dass es Jörn hier auch gefallen würde.
Queenstown von oben


Gestern im Telefonat kündigte er schon an, das "Tromsö des Südens" sehen zu wollen. Mal sehen, ob wir das im Mai noch schaffen.
Ja, ich schätze, dass Jörn es hier wirklich schön fände. Überhaupt kann er sich wirklich freuen, auf einen Urlaub in einem richtig schönen Land - und dann auch noch mit mir... Na Joschi, das ist doch was! Wie in alten Zeiten, was... ;o)
Ja, mit jemandem zu reisen, den man gut kennt, das hat durchaus Vorteile. Obwohl wir ja einen Urlaub in solcher Art auch noch nie gemacht haben, insofern ist das nach 8 Jahren mal was Neues. Aber ich freue mich total, ein vertrautes Gesicht zu sehen und bin sicher, dass wir 3 schöne Wochen haben werden.

Bis dahin ist aber noch ein bißchen hin. Der Joschi muß sich noch durch ein paar Wochen Kellergeschoß der Uni in Chapel Hill quälen und ich 2 Arbeitsmonate auf Stewart Island überstehen. Soll ja keiner denken, wir hätten uns den Urlaub danach nicht verdient.. ;o)

Gute Nacht, ich geh schlafen - morgen wird geraftet...

Schokoflash

$7,50 ärmer, dafür 7500 Kalorien reicher - ich habe gerade ein Riesenportion Eis verdrückt:
Dark Chocolait Patagonia with Macadamia und eine zweite Kugel Banana-Split. Die ganze Angelegenheit in einer frischen, hier hergestellten Riesenwaffel...
Ich platze gleich!!! Aber sooooo lecker....
Zum Foto machen vom lecker Eis war leider keine Hand frei und zugegeben, ich war auch ziemlich gierig auf diese Riesenleckerei und konnte mich nur schwer zügeln, mit meiner Zungenspitze in den Schoko-Nuss-Berg einzutauchen...

Wie unschwer zu erkennen, Carina und ich genießen den letzten Rest "Urban Life" der uns noch bleibt, bevor wir kommenden Freitag in die Zivilisationslosigkeit ausfliegen...
Dazu gehören auch fleißige Cafébesuche mit täglicher Dauernutzung des Internets.

Für morgen Nachmittag haben wir eine Rafting-Tour gebucht. Ich glaube, das gibt einen richtigen Adrenalienflash..
Dank meiner vorbildlichen Recherche in sämtlichen Rabattgustscheinheftchen (ja, ich entwickele da ausgesprochene Talente...), sparten wir $20 pro Person ... immerhin. Diese wurden allerdings unlängst bereits in besagtes Eis investiert..
Ja, man kann hier so einiges sparen. Man muß nur richtig suchen und immer wieder daran denken, bei so ziemlich Allem zu erwähnen, dass man Besitzer diverser Karten ist. Es ist schon fast obligatorisch, dass ich vor jeder größeren Ausgabe, meine Geldbörse zücke und dabei meinen halben Hausstand an Karten präsentieren, in der Hoffnung, dass irgendwas dabei ist, was nützlich ist, die geplante Errungenschaft, vergünstigt zu bekommen.
In einem Internetcafe, das fand ich besonders lustig, nützten meine diversen Karten leider nichts, aber der Typ an der Kasse meinte, weil ich so nett sei, bekomme ich halt aufgrund dessen meine Internetnutzung vergünstigt... Na bitte, geht doch.. :o)

Außerdem leide ich im Moment sehr darunter, dass mir meine Hosen nicht mehr passen.
Irgendwie sind die alle sehr weit geworden oder meine Backpackerernährung ließ das ein oder andere Kilo schwinden. Auf jeden Fall fühle ich mich in meinen vorhandenen Hosen wie ein Kosake, weil ich sie nur mit einem Gürtel, auf dem engsten Loch geschnallt, festhalten kann.
Darum ging es gestern zum Hosen-Shoppen. Ich hasse es, Hosen zu shoppen.
Hier gibt es 1000 Größen und ich habe Null Ahnung, welche dabei auf meinen Körper zutrifft. Zuhause gehe ich in mein "Stamm-Kaufhaus" - gezielter Griff - Hose passt - ab zur Kasse - fertig. Genau so muß es sein. Kein Akt, keine Anstrengung und bloß keine endlose Anprobiererei. Ein Einkauf von Kleidung muß bei mir schnell und zackig gehen. Sich 48 Mal in 93 Geschäften umziehen.. Nein, das ist ja gar nichts für mich...
Hier hingegen: Sämtliche Geschäfte durchforstet, Hosen in div. Größen, Farben, Formen anprobiert... zu weit, zu eng, am Hintern zu locker oder am Oberschenkel eindeutig zu straff, von der Länge ganz zu schweigen... nee, das sah alles irgendwie scheiße aus. Ich frag mich, was die Neuseeländerinnen für Körper haben??? Mir hat nichts gepasst - gar nichts...
Ein Königreich für eine "Norm-Figur" dachte ich mir und griff frustriert zu einem Paar Schuhen (die passen wenigstens immer)... Gekauft habe ich sie natürlich nicht. In Deutschland wäre das sicher anders geendet - mit den Schuhen mein ich.
Dafür gönnte ich mir heute ein T-Shirt. Sitzt zwar auch irgendwie komisch - eben weil die Hose am Bund so seltsam sitzt.. aber nunja ..
T-Shirt-Aufdruck:


Ich glaube, nach dem Eis jetzt, sitzt die Hose auch wieder enger... *ufff* ;o)

Freitag, 19. Februar 2010

Queenstown: Stadtfotos

Nachdem es gestern doch noch aufriss, ich natürlich meine Kamera nicht dabei hatte und viel zu dicke Sachen an, spurtete ich direkt nach dem Cafè- und Internetvormittag zum Campground: umziehen & Knipse holen! Dann zurück in die Stadt, um das klare Wetter mit der genialen Sicht, fotografisch festzuhalten. Zum Aussortieren der Bilder bin ich noch nicht gekommen, darum mal wieder das ganze Album - auch mit einigen doppelten Aufnahmen. Also nicht wundern...
Queenstown Stadt


Nach dem Sonnenstündchen gestern, trafen wir noch Susi, die jetzt hier in Queenstown arbeitet.
Es war so schön, sich zu sehen und wir werden das jetzt sicher täglich wiederholen, solange Carina und ich noch in Queenstown sind.

Heute in einer Woche - also nächsten Freitag - geht dann unser Flieger nach Stewart Island.
Wir werden dort sozusagen weitab von der Zivilisation sein. Es gibt nur ein kleines besiedeltes Örtchen, was man vermutlich in 10 Minuten erkundet hat. Der Rest der Insel ist Natur..
Wir werden zwar in einem Hotel arbeiten - dem einzigen der Insel - aber es wird keinen Geldautomaten geben und kein Handyempfang.
Wie es mit Internet aussieht, weiß ich noch nicht. Somit bin ich erstmal darauf eingestellt, dass ab kommendem Freitag die Kommunikationswege zu euch radikal abgeschnitten sein werden.
Ich gehe zwar davon aus, dass Internet sicher irgendwie vorhanden ist. Die Frage ist nur, zu welchem Preis. Unsere Handys werden jedoch definitiv tot sein, sodass ich erstmal für 2 Monate nicht auf dem telefonischen Wege erreichbar sein werde. Schon eine komische Vorstellung, zumal ich mich bis jetzt schon immer am Ende der Welt fühlte. Offensichtlich gibt es aber hinter "der Kurve" doch noch ein letztereres Ende... ;o)

Donnerstag, 18. Februar 2010

Regentag in Queenstown

Die Wettervorhersage behielt recht - es regnet ... seit gestern Abend ... pausenlos.
Ansich ja nicht so schlimm, nur doof, wenn man ins Bad will bzw. aufs Klo muß und sich dafür erst 100 Meter durch strömenden Regen schlagen muß..
So drehte ich mich gefühlte tausend Mal um, in meinem Schlafsack und hoffte, dass ich die Notdurft irgendwie ausschwitzen konnte oder sich das Problem sonstwie erledigt...
Tat es natürlich nicht - also half es alles nix - raus in den Regen, viertel nach sieben ...
Ihhh.. wie ecklig .. nass von oben und nasses, patschiges Grass unter meinen Füßen ...
Am Himmel alles grau und wüßte ich nicht, dass ringsherrum alles voller Berge ist, könnte man meinen, dass ich mich auf einem Zeltplatz der Mecklenburger Seenplatte befinde..
Auch die deutschen Stimmen, neben mir auf dem Klo, veränderten nichts, an dem Gefühl...
Erst das Jucken meiner Sandfly-Stiche erinnerte mich dann aber doch daran: Nein, solche fiesen Biester gibt es in der Mecklenburger Seenplatte nicht. Guten Morgen, liebe Ariane - du bist in Neuseeland! Hallo, Stich 1, Stich 2 ... Stich 29 ... Nach und nach erwachte jeder unter ihnen und forderte sein Recht, mal so richtig gekratzt zu werden... Ich fühle mich, wie meine Katze, zur Flohzeit. Auch Carina sieht ganz schön geschunden aus. Die Arme hat 3 Stiche im Gesicht. Bei mir beschränkt es sich zum Glück auf halbwegs verdeckbare Körperteile. Auch jetzt juckt es schon wieder an meinen Knöcheln... nein.. ich kratze nicht, sondern lass meine Finger schön auf den Tasten..

So, genug gejammert!
Wobei, ich finde, das muß ja auch mal sein.
Ich schlürfe jetzt genüßlich meinen Chai-Latte und werde noch ein paar Bilder bearbeiten. Mal sehen, ob der Akku reicht, dann kann ich sie auch noch hoch laden.
Sitze in einem ganz netten Cafè am Hafen (mit Blick auf den Lake und wolkenverhangene Berge), wo es bei Bestellung das Internetpasswort fürs W-Lan gratis gibt. Das lohnt sich doch mal. Dafür lasse ich sogar Starbucks stehen..

Vorhin habe ich mich übrigens gefragt - gemeinsam mit Carina - wie ich jemals wieder ein normales Leben führen soll. So richtig mit Alltag, Vollzeitjob und so. Manchmal ist mir das alles so fern und wie eine Erinnerung aus einer ganz anderen Welt. Mein Leben der letzten 4 Monate ist so total anders und es fast nicht greifbar, dass es irgendwann nur noch eine Erinnerung sein wird. Wir beide denken so oft daran, wie toll wir es haben. Im Augenblick ist es so unvorstellbar, dass ich wieder in einer Alltagsroutine leben werde. Das, was wir hier erleben, diese Freiheit und der Blick über den Horrizont, jeden Tag aufs Neue, das ist einfach unfassbar schön. Die Entscheidung, den Traum umzusetzten, mit alles Konsequenzen, ich glaube, das war die Beste Entscheidung meines Lebens. Ich bereue keinen Augenblick. Auch, wenn nicht immer alles nur "Friede - Freude - Eierkuchen" ist, so nehme ich so unglaublich viel mit, was mir mein ganzes Leben lang erhalten bleiben wird. Das Bewußtsein darum, schürrt mir die Kehle - jedes Mal aufs Neue.
Ich habe im Moment eine Zeit, die wohl mit die Schönste in meinem ganzen Leben ist. Gerade weil es mir die letzten Wochen emotional nicht immer gut ging, mache ich mir das immer wieder bewußt. Ich weiß, dass es richtig ist, hier zu sein. Denn nur weil ich hier bin, erlebten wir das, was wir erlebten. Du bist Neuseeland und damit ein Teil meines Lebens - für immer.
Ich denke dich und ich denke an euch alle...

... So, Bilder fertig!
(Sind die Aufnahmen von gestern. Also Fotos, die wir auf dem Weg gemacht haben, von der Westküste, über die Southern Alps nach Queenstown)

Weg nach Queenstown


Weg nach Queenstown II

Mittwoch, 17. Februar 2010

Grüße aus Queenstown

Von Sandflys zerstochen (und mit 100 der Biester im Auto), ergriffen Carina und ich heute Morgen in einer derartigen Schnelle die Flucht vom Campground, wie selten zuvor.
Letztlich waren es weniger die "lüsternden Fischer", die uns in den Wahnsinn trieben, sondern die schrecklichen Insekten, die in ihrer Population derart ausgeartet sind, dass wir uns vorkamen, wie im Horror Film: "2 Mädels allein unter Killer-Sandflys". Ich fühlte mich schon, wie mein Winterstiefel, den ich täglich nach dem Gang durch den Schneematsch imprigniere, um das Eindringen von Nässe zu verhindern. So oft wir daran dachten, überzogen wir unseren Körper mit einer Schicht dicken Sprays, welches uns quasi "einlaminierte". Leider hielt das die Viecher jedoch nur kurz vom Plan ab, uns beide zu drangsalieren... Wir sehen beide aus, als hätten wir Masern oder Pocken... Was für eine Qual!

Aufgrund unseres zeitigen Starts, fuhren wir auch direkt durch bis Queenstown.
Wir überlegten, wie wir die Landschaft umschreiben sollen, die wir unterwegs durchquerten und stellten fest, dass uns so langsam die Synonyme ausgehen, für Worte wie "umwerfen", "toll", "fantastisch" .. So beschlossen wir, dass es Sinn macht, ein "Potenz-System" einzuführen. In etwa so: Die Landschaft war heute "schön hoch drei" oder "fantastisch hoch fünf" ...
Es ging durch atemberaubende Berge. Wir sahen Dimensionen und Weite und Höhe und Tiefe, die uns sprachlos dastehen ließen. Wir starrten auf die Umgebung und fühlten uns wie Könige. Immer wieder hielten wir an und bekamen den Mund nicht zu, vor Staunen. Die Landschaft erinnerte mich grob an Nord-Norwegen - zumindest bezüglich der Dimensionen.. Wie klein wir uns als Mensch fühlten, als wir dort standen, wie klein die Autos waren...
Wieder einmal schossen mir Ozeane von Gedanken durch den Kopf ... von Glücksgefühlen über ohnmächtiges Staunen bis hin zu ganz doller Sehnsucht nach dir. Immer, wenn es unglaublich schöne und beeindruckende Momente gibt, denke ich ganz besonders an dich und wünschte, du stündest neben mir und könntest mit mir solche wundervollen Momente erleben. Ich weiß, dass auch du sprachlos neben mir stehen würdest und vermutlich ähnlich überwältigt wärest. Es ist ein seltsames Gefühl von Freiheit, was ich in solchen Momenten spüre. Ich wünschte, du könntest es mit mir fühlen..

Hier in Queenstown werden wir nun erstmal 3 Nächte bleiben.
Der Campground erinnert an Ferienlager. Riesige Facilitys (Küche, Bäder..) und ein Platz voller Van-an-Van-an-Auto-an-Zelt-an-Van..
Idyllisch ist etwas anderes. Aber der Platz liegt fast im Zentrum und ist soweit sauber und hygienisch, wenngleich die Duschen mal wieder $1 kosten..
Susi hat hier in Queenstown einen Job, somit werden wir sie dann morgen auch widersehen.

Für Queenstown steht für Carina und mich eher seichtes Entspannungsprogramm an. Das Städtchen ist super schön, Bilder werden folgen. Haben zwei nette kleinere Walks im Auge und dann vielleicht bei gutem Wetter eine Rafting-Tour..
Dazu dann mal wieder etwas shoppen, Starbucks genießen und sich treiben lassen bevor es ja ab März zurück geht, in einen "Joballtag".

Viele Grüße an euch alle in die Heimat, aus einem Cafè, wo es so umwerfend leckere Schokolade und Eis gibt, dass ich mir selbst auf die Finger hauen muß, mich nicht mit dem leckeren Süßkram vollzustopfen.

Gruselcampground Haast

Nach mehrmaligem Wechsel unseres Stellplatzes auf dem Campground hier in Haast, sind Carina und ich uns einig - schnell schlafen und morgen früh ganz schnell weg.
Wir fühlen uns etwas, wie hinter der Welt. Alles total "bäuerlich" und lauter Fischer, die ihre Boote hier ins Wasser lassen oder abstellen oder was auch immer..
Gerade fuhr einer, mit einem toten Wildschwein auf seinem Boot an uns vorbei bzw. parkte auch noch neben uns..
Die Fischer ansich erwecken den Eindruck, dass "Bauer, ähm Fischer sucht Frau" hier ein TV - Hit werden könnte. Fleischbeschauung lüsternder Männerblicke pur... gar nicht schön..
Jetzt, auf dem neuen Fleckchen ist es netter, hatten bereits Kontakte mit 4 anderen "Reiseparteien" - natürlich alles Deutsche, wie soll es anders sein.
Schön, zu hören, dass manche nur 3,5 Wochen für ganz Neuseeland haben. Ich liebe diese neidvollen Blicke, wenn man dann selbst als Reisedauer einige Monate benennen kann :o) Genüßlich koste ich jedes Mal den Blick des Gegenübers aus und grinse in mich hinein, wie gut ich es doch habe.

Unsere Tour für heute bestand aus der Fahrt von Franz Josef weiter die Westküste südwärts, vorbei am Fox Gletscher mit Zwischenstop am Lake Matheson.
Der Lake Matheson ist eigentlich ein Spiegelsee, wo sich das tolle Panorama der schneebedeckten Berggipfel der Sothern Alps spiegeln sollte. Obwohl es klasse Wetter war und windstill, war der See so bewegt, dass selbst ein Milchglasspiegel einen besseren Spiegel-Effekt erzielt hätte... Nun gut, das Panorama war auch ohne Spiegelung schön und der Rundweg durch den Regenwald um den See herrum auch. Wir ließen es uns mal wieder richtig gut gehen..

.. achja, das taten wir auch gestern Abend.
Seit Monaten trank ich das erste Mal wieder einen Schluck Alkohol.
Ihr erinnert euch? Der Erdbeersektpiccolo.. ganze 0,25l.
Carina und ich waren danach so angedüdelt... unglaublich. Noch dazu war ich eh "gesonnenbrandet" vom Gletschertripp, sodass ich das Gefühl hatte, ich hätte nicht eine Piccolo-Flasche geleert, sondern 10 normale Flaschen...
Kichernd und wackligen Ganges fielen wir ins Bett mit der widerholten Erkentniss, dass wir es schon verdammt gut haben am anderen Ende der Welt.
(Trotz insektenmasakrierter Körper! Sandflys, soweit das Auge reicht.. Aber die beißen sowas von. Wenn man sie wegpusten will vom Körper geht das nicht, weil sie total fest hängen. Carina und ich jucken also im Wettstreit bzw. ermahnen uns beide zu Disziplin, selbiges zu unterlassen. Ja, wir sehen wirklich ziemlich übel zerstochen aus - trotz Anti-Sandfly-Spray! Und kein Ende in Sicht... )

So, bevor wir morgen die Southern Alps landeinwärts überqueren, heute nun unsere letzte Nacht an der Westküste.
Bis Queenstown sind es dann noch etwa 5 Stunden Fahrt, wobei wir erwägen, entweder in Wanaka oder Arrotown noch einen Zwischenstop mit Übernachtung einzulegen. Beide Orte sind von uns aus gesehen noch vor Queenstown und sollen recht schön und in landschaftlich toller Umgebung liegen.

Das Internet erreicht hier übrigens preistechnisch seinen bisgerigen Höhepunkt: $10 / Stunde...
Heute also kein Internet, Handynetz gibt hier eh nicht ... ahoi Rest der Welt... :o)


So, nun die aktuellen Fotos.
Zuerst die, vom Lake Matheson und dann Fotos, die wir auf der Fahrt nach Haast aufgenommen haben:

Lake Matheson


Fahrt nach Haast

Montag, 15. Februar 2010

Heli-Hike-Tour

Das Wetter hielt sogar inkl. Sonne, sodass meine Heli-Hike-Tour stattfinden konnte. Wie toll war das, auf dem Gletscher zu stehen!!! Wahnsinn.... Ein umwerfendes Gefühl, die Eisfelder um sich zu haben, die in allen erdenklich Blautönen schimmernd. Außerdem ist der Franz Josef Gletscher, neben dem Fox Gletscher 80km weiter südwärts) und einem Gletscher in Argentinien einer der drei Gletscher weltweit, wo man auf dem Eis steht und Regenwald sieht. Alles Grüne auf den Fotos an den Berghängen ist Native Forrest - also Regenwald..
Ein unvergessliches Erlebniss! (Danke an der Stelle, an die "Sponsoren" des Tripps! Wie sagte Susi mal so treffend: Es ist schon schön, Eltern zu haben ;o)

Aber der Reihe nach:
Per Helikopter ging es nach einem kurzen Scenic-Flight auf den oberen Teil des Gletschers, wo sich dann eine 2-stündige Tour Tour anschloß. (Ich hatte während des Fluges den "Logen Platz" neben dem Piloten und damit freie Sicht, nicht nur auf schnuckligen Selbigen, sondern auch auf die komplette Landschaft um mich.)

Nachdem ich gestern ja schon gut geübt hatte, mit den "Spikes" an den Füßen zu laufen und zu klettern, fühlte ich mich heute wie "Spiderwoman herself" und konnte mich quasi besser fortbewegen, als auf ebenem Beton mit normalen Schuhen. Wirklich sehr praktisch, solche "Spikes" an den Schuhen. Offensichtlich bewegte ich mich so "professionell", dass mich nicht nur die Tourmitstreiter sondern selbst der Guide fragten, ob ich aus den Bergen komme und schon öfter solche Touren gemacht habe. Nein, habe ich nicht. Aber ich bin offensichtlich ein "Gletscherkletternaturtalent" :o)

Weitere Aufmerksamkeit erweckte meine "Selbstfotografietechnik". Irgendwie wollten mich ständig jeder fotografieren, was widerum ich gar nicht wollte. Erst recht nicht, im Hinblick auf den wackligen Gang der Anderen und derer fuchtelnden Arme und Hände in alle Himmelsrichtungen.. Nein, da halte ich meine gute Kamera doch lieber selbst fest...
Franz Josef Heli-Hike-Tour

Wieder in Franz Josef gelandet fuchtelte mir schon jemand Anderes mit den Armen entgegen...
Jana!!! (Für alle, die erst später in den Blog "eingestiegen" sind: Jana ist diejenige, mit der ich Neuseeland plante und die ersten Wochen begann...)
Sie war heute auf der Durchfahrt von Süden in Richtung Norden - also umgekehrte Richtung als Carina & ich - und hatte bereits am Flugplatz auf mich gewartet. Da ich viel später als angekündigt zurück kam, rechnete ich nicht mehr damit, dass wir uns treffen würden. So war es eine Überraschung, als sie dann doch noch da stand. Wir hielten einen kurzen "Express-Schnack" auf englisch (da eine Engländerin als ihre Mitreisende dabei war), beglückwünschten uns, zu fast 4 zurückgelegten Neuseelandmonaten, bevor sie dann wieder in ihr Auto stieg, mit Ziel Westport.

Ganz geflashed von der Gletschersonne und dem aufregenden Tag, werde ich nun gleich mit Carina und Erdbeerproseco auf unseren kommenden gemeinsamen Job anstoßen. Sie hat nun alles fest gemacht, sodass es am 26.02. für uns beide nach Stewart Island gehen wird. Vor uns liegen dann 2 geplante Arbeitsmonate im "South Sea Side Hotel". Dann ein zweites Mal: "back to the roots"...

Ein Danke übrigens an Alle, die Anteil genommen haben, an meinem Liebesleid.
Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass ihr da seit. Danke, für die vielen lieben und aufbauenden Worte :o)
Schön, dass es euch gibt!

Sonntag, 14. Februar 2010

9 Degrees - Wanderung auf dem Franz Josef Gletscher

Heute hatte ich nun erstmals einen Hauch von Gefühl, wie es euch in Deutschland seit Monaten geht.
Ich habe gefroren! Das erste Mal seit wirklich Laaaangem.
Ich habe so sehr gefroren, dass ich bei 9°C Mütze und Kaputze trug und trotzdem kalte Ohren hatte, so sehr, dass ich meine HANDSCHUHE raus holte und trotzdem kalte Finger hatte, so sehr, dass ich 2 Paar Hosen trug und von wohlig, warmen Beinen noch lange nicht die Rede sein konnte... Ja, ich habe schon sehr gelitten heute...
Und dann das Eis und der Schnee unter meinen Füßen...
Was für ein fremdes Gefühl, plötzlich Gefrorenes nicht genußvoll zu lecken, sondern selbiges unter den Füßen zu haben.
Was für ein Gefühl, auf Eis zu rutschen und mit meinen Fingern Eis anzufassen...
Ihr seht also, ich war heute ganz in Gedanken bei euch!
Und, zugegeben, ich war froh, dass mein Ausflug in den "Winter" sich auf 2 Stunden beschränkte.
Ich finde, das war genug für die Saison.
Nun bitte wieder warm, Sonne und das 1-Lagen-System, lediglich bestehend aus einem T-Shirt :o)

Wie unschwer zu erahnen - Carina und ich haben heute unsere Gletscher-Tour auf den Franz - Josef - Gletscher gemacht.
Für mich war es das erste Mal, einen Gletscher aus der Nähe zu sehen und diesen zu besteigen.
Wir bekamen so eine Art "Spikes" unter die Schuhe und dann ging es ab bzw. steil bergauf ins Eis.
Leider hat es auf dem Gletscher geregnet, sodass es schwer war, zu fotografieren.
Zudem wurden meine Finger bei 9°C Temperatur auf der Höhe des Gletschers, wo wir waren, ganz schön kalt. Auch das macht das Fotografieren nicht angenehmer..
Ich habe dennoch unter Einsatz meines Lebens, mein Bestes gegeben.
Ja, das war beim Aufstieg gar nicht so einfach, da der Weg schon ziemlich eng, steil und vereist war und man seine Hände und Arme eher zur Unterstützung des Gleichgewichts frei halten sollte.. Ich sah mich schon samt Kamera in einer Gletscherspalte verschwinden...
Aber wie ihr seht, ging alles gut und ich habe mich sogar nicht ein einziges Mal lang gelegt. Hätte ich nicht erwartet, bei dem Untergrund. Wo ich doch sonst der Meister bin, im Straucheln.. ;o)

Hier nun die Fotos von heute verbunden mit einem "Happy Valentine" an dich und alle Lieben daheim :o)
Franz Josef Gletscher Wanderung

Für morgen habe ich nun meine Heli-Hike Tour gebucht.
Dabei geht es per Hubschrauber viel höher auf den Gletscher, wo dann nochmal eine geführte Tour über den oberen Teil des Gletschers stattfindet.
Allerdings gibt es das endgültige OK erst kurz vor dem Start, wegen der Wetterverhältnisse. Es ist sunny angesagt, aber das sagt in Neuseeland bekanntermaßen nicht so viel - erst recht nicht hier an der Westküste (wo die Niederschlagsmenge - by the way - nicht in Zentimetern sondern in Metern gemessen wird..)
Ich lass mich also überraschen, ob es klappt.

Außerdem werden Carina und ich gleich mit Ginger Beer anstoßen.
Es gibt nämlich etwas zu Feiern! Was richtig, richtig Tolles.
!!! CARINA KOMMT MIT NACH STEWART ISLAND !!!!
Wir verstehen uns beide richtig gut und so kamen wir darauf, dass es doch toll wäre, uns nicht in einer Woche schon wieder trennen zu müssen.
Der Plan war, dass Carina auch versucht, auf Stewart Island einen Job zu bekommen.
Und siehe da - es hat geklappt! Im gleichen Hotel, wie ich.
Morgen wollen wir alles fest machen, mit Holger - unserem Arbeitgeber - und Carinas Flug. Dann gibts am Abend den teuren Erdbeer-Picollo ;o)
Wir sprangen uns jauchzend und lachend in die Arme, als Carina von Holger das OK bekam.
Das ist echt so toll und wir freuen uns beide riesig, dass wir nun zusammen nach Stewart Island gehen werden.
Hach ja, die Prognose für die nächsten Monate klingt also richtig gut...
März & April: Job auf Stewart Island, Mai: Besuch von Jörn ... und dann ist schon fast Juni ... krass, wie die Zeit vergeht.
Ein Smily, heute "Symbol des Tages" :o)

Samstag, 13. Februar 2010

Update

So, habe mal wieder den Blog aktualisiert und Fotos in die Beiträge eingefügt.
(Rückwirkend seit Abel Tasman)

Franz Josef Glacier

Ein deutscher Herbsttag!
Unter dem Motto könnte der heutige Tag stehen - zumindest wettertechnisch.
Eine stürmische und verregnete Nacht liegt hinter uns und ein nicht minder regnerischer Tag.
Ich weiß nicht, nach wie langer Zeit, ich mal wieder meine Jacke hinaus gekramt habe und meine Sandalen den festen Wanderschuhen weichen mußten.
Nunja, so ist das Wetter der Westküste halt. Keine Besonderheit, sondern eher typisch für verregnete, graue und kältere Tage.
So fuhren wir bei schönem deutschen Landregen unsere 150km bis zum Gletschergebiet der Westküste - vornehmlich durch Regenwaldlandschaft und weite, leicht hügelige Landschaft, weniger Küstenstraße als gestern. Die Berge waren in dichten Wolken verhangen, sodass wir nur erahnen konnten, wie es wohl ab einer Sichtweite über 500Meter aussieht.
Unser Campground für die nächsten beiden Nächte liegt im Ort Franz Josef Glacier. Den Ort gibt es in der touristischen Anziehungskraft nur aufgrund des besagten Gletschers bzw. noch einem Gletscher "um die Ecke", dem Fox Gletscher. Im dichten Regen und Nebel fühlte ich mich gerade ein wenig, wie in einem österreichischen Bergdorf: wolkenverhangene Berge, deren Formen sich im Moment nur erahnen ließen, braune, rustikale Hütten, Souvenierläden, ein Veranstalter neben dem nächsten, Reisebusse und wanderlustiges Publikum.
Natürlich wollen auch wir eine Gletschertour machen. Allerdings bei dem Wetter??
Aber, wir haben ja Glück! Laut Wetterprognose soll es genau morgen und übermorgen regenfrei werden. Toi - toi - toi ...
So geht es für uns morgen auf eine halbtägige Gletschertour - 4,5 Stunden mit 2 Stunden Ice-Time.
Ich würde dann am Montag gern noch eine Heli-Hike-Tour machen. Das heißt, einen Helikopterflug über die Gletscher, mit Landung und Wanderung auf dem Gletscher. Nachdem ich wegen des Wetters schon auf "White Island" verzichten mußte, hoffe ich nun, dass das Wetter für Montag tatsächlich hält. Gebucht habe ich die Tour noch nicht. Ist eben doch ganz schön teuer, um dann nichts zu sehen..
Ein bißchen werden Carina und ich uns morgen also fühlen, wie ihr seit Wochen bzw. wahrgenommenen Monaten. Schnee und Eis unter unseren Füßen .. und wir bezahlen sogar jede Menge Geld dafür. Kaum vorstellbar für euch, was!? *lach*
Tauschen??? Nein! Niemals....
Liebe Grüße an euch alle! Eure Ariane

Cape Foulwind und Pancake Rocks

Heute, am Freitag, ging es nun weiter südwärts an der Westküste entlang.
Unser Tag begann mit einem kleiner Walkway am Cape Foulwind. Dort sollte es erst zum Leuchturm gehen und dann weiter zu einer Seelöwenkolonie.
Eine etwas bedrohlich aussehene Wolke ließ uns jedoch zu dem Schluß kommen, lieber nur einen Teil des Walkways zu gehen und zur Seelöwenkolonie zu fahren.
Dies war auch ein weiser Entschluß, da wir im Auto schließlich in einen ziemlich kräftigen Schauer gerieten, den wir beide ungern ohne schützendes Dach passiert hätten. Ein Hoch also, auf die weibliche Intuition..

Cape Foulwind

Anschließend ging es weiter nach Greymouth.
Eine etwas größere Stadt, hier an der Westküste - soweit man den Ort als "Stadt" bezeichnen kann.
Zumindest gibt es wieder Einrichtungen, die für Zivilisation stehen und auch die erste Tankstelle nach über 100km.
Auch endet / beginnt hier der Tranzalpin. Er verbindet die Ost- mit der Westküste quer durch die Berge.
Die Strecke soll eine der weltweit schönsten Bahstrecken sein. Ich möchte die Tour sehr gern machen und plane sie für den Mai, gemeinsam mit Jörn ein. Dann also vielleicht ein zweites Mal Greymouth..

Bevor wir jedoch die Stadt erreichten, kamen wir an der Pancake Rockes vorbei.
Die Steinformationen heißen so, weil sie aussehen, wie aufeinander geschichtete Pancakes. Sie sind eine landschaftliche Besonderheit an genau dieser Stelle der Küste. Der herrliche Blick auf die Rocks, die Küste und das Umland lieferte einmal mehr zahlreiche Fotomotive.

Pancake Rocks

Weiter ging es dann den Highway südwärts.
In meinem Lonely Planet steht, dass dieser Highway unter den Top 10 ist, der weltweit landschaftlich beeindruckendsten Highways im Lonely Planet - Ranking.
Ich sag nur: "3 Daumen nach oben".
Ich hatte schon so oft das Gefühl, dass landschaftlich nicht mehr geht. Heute wurde ich wieder eines Besseren belehrt.
Es ist atemberaubend ... wunderschön ... toll ... ohne Worte...
Rechts, die azurblau-schattierte Tasmansea und links Berghänge mit Regenwald bewachsen in allen erdenklichen Grüntönen, im Hintergrund immer schroffer werdende Berge, zum Teil mit Wolken verhangen...
Man kann es weder in Worten noch in Bildern beschreiben - es ist einfach ... NEUSEELAND!!!
WOW - und ich bin hier - mittendrin! Was für ein Gefühl!
Fast hinter jeder umrundeten Kurve der Küstenstraße stieg ein wohliger Seufzer in mir auf und dazu zahlreiche Glücksgefühle..

Das selbe Gefühl durchströmte mich, als ich nach Ankunft in Greymouth auf unserem Campground, mit Carina ins Meer sprang.
Die Tasmansea rauscht fast direkt hinter unserem Van.
Wir packten unsere Sachen und stürtzten uns jauchzend in die Fluten, am kilometerlangen einsamen Sandstrand...
Traaaaauuuumhaft!!!!
Ich dachte daran, dass es bei euch jetzt gerade früh um 5:00 Uhr ist - dunkel und kalt.
Mir schien währenddessen die Sonne ins Gesicht und Salzwasser umspühlte meinen Körper, warmer Sand, in dem meine Füße versanken und rngs um mich, die Wete der Neuseelandkulisse... Hach ja, eigentlich gehts mir doch verdammt gut, dachte ich so und lächelte in die Kamera...


Greymouth

Westport

Heute, am Donnerstag ging es nun von der Nordküste der Südinsel südwärts in Richtung Westküste der Südinsel..
Am späten Nachmittag erreichten wir Westport - auf dem Weg hierher, sämtliche Wetterverhältnisse und diverse landschaftliche Eindrücke - schöööön!!!
Westport hingegen - ein nicht besonders spannender Ort, dafür ein ganz schöner Campground - trotz Regen.
Im Reiseführer steht, dass Westport gerade gut ist, für einen Zwischenstop auf der Westküstentour. Als genau solchen nutzen wir ihn - Einkaufen, Tanken, Wäsche Waschen, Reisepläne machen, Schlafen..

Morgen wollen wir hier erst eine kleine Wanderung zu einem Cape machen.
Dann gehts weiter nach Greymouth. Auf dem Weg erwarten uns die "Pancake Rocks".
Susi und Manu sind uns einen Tag vorraus.
Da Manu in 6 Tagen nach Hause fliegt, haben es beide etwas eiliger, in Queenstown anzukommen und somit werden sich unsere Wege kurzfristig erstmal nicht wieder kreuzen.
Das ist doof, nicht nur, weil ich noch deinen Kochtopfdeckel hab, Susi und du den doch zum Porridge Kochen brauchst... ;o)

Weg nach Westport

Danke, für "deine" SMS.
Es gibt nichts, was ich dir verzeihen müßte, weder heute noch irgendwann.
Du hast die Entscheidung getroffen, die die logische Entscheidung war und mit der ich vom ersten Tag an gerechnet habe.
Ich kann sie nachvollziehen und verstehen, auch wenn sie weh tut und mir mein persönliches "Happy End" nimmt.
Möglicherweise hätte ich in umgekehrter Situation ja genauso entschieden...
Vielleicht wäre es ja wirklich leichtsinnig von dir gewesen, alles hinzuschmeißen.
Ich versuche mir das genauso zu sagen, so wie du dir das sicher sagen wirst.
Du mußt dich also nicht entschuldigen. Ich weiß, dass auch dich die Situation überfordert und alles andere als glücklich macht.
Ich denk an dich, mit den gleichen Gefühlen wie du auch an mich denkst.
Das ist es, was uns - was dir von mir - bleibt. Das Gefühl, zu wissen, dass es am anderen Ende der Welt jemanden gibt, deren erster und letzter Gedanke am Tag du bist. Pass auf dich auf!

Mittwoch, 10. Februar 2010

Kajak-Tour im Abel Tasman Nationalpark

Heute strapazierten wir anstelle unserer Füße, mal unsere Schultern und Arme. Auf einem Kajak, ging es ein Stück der Küste des Abel Tasman Nationalparks entlang.

Wir buchten eine "Freedom - Tour", d.h. ohne Guide.
Im 2er Kajak stürtzten wir uns mutig in die Fluten, um als Erstes den "Split Apple Rock" anzusteuern und später dann ein paar Buchten.
Es machte total Spaß. Mir - als Hintensitzer - oblag es, das Kajak zu steuern. Bei meinen bisherigen Kajakausflügen tat dies immer Jörn, sodass ich zeitweilig doch ziemlich "eckig" lenkte. Außerdem war der rechte Fuß ja mein "Gas-Fuß". Demnach hatte ich fortlaufend den Impuls, den rechten Fuß zu drücken, damit wir schneller vorran kommen. Aber außer einer Rechtskurve passierte leider nicht viel...
Es war dennoch lustig und hat sehr viel Spaß gemacht.

Appropros Fuß: Meine Füße sehen derzeit ja extrem lediert aus. Mücken und Sandflys haben meinen ganzen Körper, insbesondere aber meine Füße derart masakriert, dass ich heute Morgen mit einem total geschwollenen rechten Fuß aufgewacht bin. Sah irgendwie gar nicht schön aus und fühlte sich auch gar nicht schön an. Ich hoffe, da hat sich jetzt keine Infektion gebildet - aus der Mischung von blutig gekratzten Stichen, Sand, Salzwasser und Moskito-Spray..

Das Ende der Tour endete dann trotzdem noch fast kopfüber im Wasser.
Es war so wellig, dass wir beide Mühe hatten, unser Kajak an die Küste zu navigieren. Wir hatten das Gefühl, uns nur auf der Stelle zu drehen und der heiß ersehnte Strandabschnitt, wo bereits Traktoren warteten, um die Kajaks abzutransportieren, näherte sich scheinbar keinen Millimenter. Nachdem dann die ein oder andere Welle auch noch über dem Kajak bzw. an unseren Körpern brach, stieg schon kurzzeitig Panik in mir auf. Allerdings wäre das Unheil überschaubar gewesen, da der Meeresgrund nur knapp unter uns lag. Der Unterschied von Ebbe zu Flut beträgt hier 4 Meter .. somit strandeten wir quasi am Ende dort, wohin wir am Anfang bereits 5 Minuten paddeln mußten. Es war dennoch ein toller Tag. Die Fotos folgen.

Kajak im Abel Tasman

Den Abend heute lassen wir beide gemütlich ausklingen.
Mir geht es den Umständen entsprechend gut, wobei die Abende immer die schlimmsten Momente sind.
Nicht zum Telefonhörer zu greifen, fällt schwer und ich fühl mich oft wie ein "Abhängiger auf Entzug". Immer dieser Gedanke: "eine SMS noch" oder "ein kurzes Telefonat" .. "nur ganz kurz deine Stimme hören", oder "was von dir lesen" .. Ich frage mich, wie es dir geht. Schaue immer wieder auf die Uhr und denke: "Was du wohl gerade machst?" Ich frage mich, wie du dich fühlst, ob du noch an mich denkst und ob dir die Situation auch so schwer fällt. Es ist so beklemmend, auf all die Fragen keine Antwort zu bekommen und es ist schwer, nicht schwach zu werden. Ich möchte dir so viel sagen und erzählen und ich möchte dir so gern zuhören. Du fehlst mir - sehr...

Dienstag, 9. Februar 2010

Nelson

Am gestrigen Abend trafen wir Susi und Manu wieder.
Zuvor machten Carina und ich uns ein paar schöne Stunden in Nelson.
Wie ich finde, ist Nelson eine der schönsten Städte, die ich bisher hier gesehen habe. Die Stadt hat auch einen wunderschönen Strand, leider bin ich nicht zum fotografieren gekommen, daher nur schnell ein paar Schnappschüsse der Innenstadt.


Nelson

Man könnte es hier gut noch länger aushalten. Aber da auch bei mir die Zeit drückt, geht es heute weiter.

Carina und ich werden später in Richtung Abel Tasman Nationalpark weiter fahren.
Etwa eine Stunde Autofahrt, noch immer an der Nordküste der Südinsel.
Wir wollen uns dort morgen ein Kajak ausleihen und eine Tagestour im Abel Tasman machen.
Ich denke, das wird toll, die ganzen Buchten und die Küste abzupaddeln ... bzw. einen winzigen Teil davon.

Übermorgen geht es dann an die Westküste und an den Folgetagen südwärts.

Ich versuche angesichts der Situation, so gut es geht, meinen Spaß und meine Freude nicht zu verlieren.
Ich fühle mich zwar wie in Watte und tue mich gerade schwer damit, das um mich herrum zu genießen und sicher ist auch mein Impuls gerade größer, im Bett bleiben und mir die Decke über den Kopf ziehen zu wollen, aber letztlich bringt das Keinem etwas und mir am allerwenigsten. Susi und Carina waren und sind toll. Sie haben mich getröstet und aufgefangen. Das tat gut und ich fühle mich, trotz der Ferne, nicht komplett alleine. Die beiden Mädels sind ein "Glücksgriff" und wir 3 ein tolles Team. Schade, dass auch unsere gemeinsame Zeit bald enden wird.
Bis dahin habe ich jedoch - zumindest mit Carina - noch 2,5 Reisewochen vor mir, die mich ablenken und mir helfen werden, alles wieder in Relation zu einander zu sehen. Tolle Naturwunder liegen noch auf dem Weg, die es Wert sind, in voller Aufmerksamkeit aufgesogen zu werden.
Also macht euch keine Sorgen - Liebeskummer ist zwar schlimm, aber hat die wenigsten bisher umgebracht.

Unendlich



Ich stehe unter der Dusche, die Augen geschlossen.
Ein warmer Wasserstrahl rinnt über mein Gesicht, meine Arme, meinen Körper..
.. oder sind es Tränen?

Wir wußten, dass der Tag irgendwann kommen wird. Ich wußte es...
Und trotzdem mindert das den Schmerz in keiner Weise.
Gestern war der Tag. Das Gespräch, vor dem wir beide so lange Angst hatten, was immer über uns schwebte, von Anfang an. Das Gespräch, von dem wir wußten, dass wir dieses beide als Verlierer verlassen würden. Einen Gewinner gibt es in der Situation nicht - weder dich, noch mich, noch sie..

Ich bin alt genug um zu wissen, dass das Leben weiter geht.
Dass aus Schmerz irgendwann Erinnerung wird und Tränen trocknen werden.
Aber ich weiß auch, dass es so besondere Begegnungen nicht oft gibt im Leben.
Du warst eine davon.

Ich danke dir für das, was wir gemeinsam hatten.
Du hast aus einigen Wochen meines Lebens unvergessliche Wochen gemacht.
Du hast mich stark gemacht und besonders..
.. Gefühle im Zeitraffer, im Schatten der Lebensumstände ..
Manchmal genügt es nicht, sich zu lieben, um glücklich sein zu können..
Diesen Satz sagte mir vor vielen Jahren mal jemand. Heute verstehe ich ihn nicht nur, sondern ich fühle ihn.

Die Erinnerungen bleiben...

"Und es gibt dich..
Du bist wie Worte, Bilder, Farben und Musik,
bist mein Roman, mein Lied, mein Bild,
meine Lanze und mein Schild,
mein Immer und mein Augenblick,
du bist was jetzt ist, denn was kommt, wer weiß das schon.
Du bist mein wärmster Klang, mein klarstes Wort, mein schönster Ton."

Willkommen Südinsel

Am Samstag ging es nun los, auf die Südinsel.
Bevor ich mich mit Carina am Fährterminal verabredete, gönnte ich mir mein anvisiertes "Starbucksabschiedsgetränk" und schlürfte dies genüsslich in der ziemlich leeren Wellingtoner Innenstadt..
Da am 06.02. hiesiger Nationalfeiertag ist, waren auch entsprechend viele Läden geschlossen und es damit angenehm ruhig. Am 06.02. wurde hier nämlich der Waitangi Day gefeiert. Er erinnert an den Vertragsabschluß zwischen den Maori und den ersten weißen Siedlern...
Später traf ich dann Carina und wir "bestiegen" zusammen die Fähre. Mit Carina habe ich es super gut getroffen und wir waren uns vom ersten Augenblick an sympathisch. Ich glaube, das passt gut und wir werden eine schöne Zeit zusammen haben.

Fähre auf die Südinsel


Nach 3,5 Stunden Fährüberfahrt durch den atemberaubenden Marlborough Sound (also quasi eine Fjordlandschaft) trafen wir in Picton dann auf Susi und Manu.
Wir übernachteten auf dem selben Campground und planten direkt unsere Tour für den nächsten Tag. Manu hatte darauf keine Lust, sodass wir zu Dritt los zogen.
Ziel war es, einen Teil des Queen Charlotte Tracks zu laufen. Und, JA, das war sogar MEINE Idee :o)

Picton


Am Sonntag ging es dann früh um 7:00 los zum Hafen, wo wir uns mit dem Boot zu einem der beiden Ausgangspunkte des Tracks schiffern ließen.
Ausgesetzt, wie Ronbinson Cruisoe, wanderten wir los um halb Zehn los. 22km lagen vor uns, immer entlang an der Steilküste, bergauf, bergab, durch karge und durch Regenwaldlandschaft, vorbei an Buchten und grandiosen Ausblicken. Dazu eine Kulisse, die einem zeitweilig fast das Trommelfell gefährlich dehnte - das Zirpen von ziemlich häßlich aussehenden Käfern, welche wohl zu Tausenden um uns herrum in den Bäumen saßen.
Es war anstrengend, aber dennoch sooo schön. Wir hatten alle 3 ein ähnliches Tempo und eine ähnliche Kondition, haben gelacht, geschwitzt und gestaunt. Wir harmonierten perfekt und obwohl zeitweilig meine Zunge schon den Boden berührte, lief es wunderbar. Etwa 2,5 Stunden kamen wir vor der Rückfahrt des Bootes an unserem Zielpunkt an. Wir waren 7,5 Stunden unterwegs mit Pausen zwischendrin. Für jemand, der keine Wanderer ist (so wie ich), entwickelte das Gefühle wie: "Ich bin eine Heldin!" .. wir alle waren Heldinnen und freuten uns über diesen wunderschönen Tag, der schließlich noch getoppt wurde durch ein grandioses Essen.
Hungrig betrachteten wir die Werbung für ein BBQ im kleinen und einzigen Restaurant des Zielpunktes. $30 waren uns allen dann aber doch zu viel. Mit hungrigen Augen erfragten wir, ob es auch möglich sei, für weniger Geld, wenigstens ein Stück Grillfleisch zu bekommen. Total nett meinte der Koch, dass er uns für $20 das BBQ mit essen lässt. Wir 3 nickten einstimmig und bestaunten mit großen Augen unsere riesige Fleischportion, mit Kartoffeln und Salat. Dazu bekamen wir noch Wasser mit Zitrone. Die Leute in diesem Restauran waren sooo nett und nahmen uns so herzlich auf. Wir sahen wohl aus, wie 3 ausgehungerte Backpacker und wurden total umsorgt. Richtig, richtig lieb. Zum Nachtisch gab es "Pavlova". Das kannte ich bis dahin auch nicht. Eine Art Torte aus Eischnee und Basair mir frischen Früchten oben drauf und frischer Maracujasoße. Wie lecker war das denn??? Es war der Knaller. Das hat sooo genial geschmeckt. Es frage keiner nach den Kalorien, aber das war uns egal. Wir lobten 1000 Mal das tolle Essen und letztlich kam der Koch und fragte uns, ob wir den Rest der Torte noch wollten. 2 Stücke waren noch übrig. Carina kapitulierte, Susi und ich nicht... Wir bekamen die große Kuchenform und 2 Gabeln und schlemmten uns ein 2. Mal durch diese hochkalorische Köstlichkeit. Draußen war es inziwschen kühl und es regnete. Aber wir saßen ja warm und trocken, bis schließlich unser Boot kam, um uns abzuholen. Wir fuhren noch etwa ein Stündchen durch die Sounds, bevor wir kurz vor 21:00 Uhr wieder Picton erreichten.
Es war ein so toller Tag. Ich glaube, einer der Schönsten, in meiner Zeit hier.
Nachts wehte uns zwar fast der Orkan davon, trotzdem schliefen wir irgendwann seelig ein und wachten alle 3 ohne Muskelkater auf.

Queen Charlotte Track


Heute, am Montag, ging es nun weiter.
Ich bin mit Carina nun in Nelson. Susi und Manu kommen eventuell nach - je nach Jobaussichten auf der Strecke hierher.
Aber ich hoffe doch, die Susi heute Abend wieder zu sehen. Wir 3 sind schon ein tolles Team und es passt Alters- und Interessenstechnisch einfach super.