Montag, 18. Oktober 2010

18.10.09 - 18.10.10 ... In einem Jahr um die Welt

Der Kreis schließt sich - heute vor genau einem Jahr ließ ich ein Leben, einen Alttag, Freunde und Vertrautes hinter mir, um mich auf den Weg zu machen, mir meinen Traum zu verwirklichen... am anderen Ende der Welt.
Das Ganze ist jetzt unglaubliche 365 Tage her.
Genau heute sitze ich nun wieder im Flugzeug, auf dem Heimweg von Tromsö nach Berlin.

Einmal um die ganze Welt bin ich seither geflogen: Berlin - Vancouver - Neuseeland - Australien - Bangkok - mit einem kurzen Zwischenstop in Deutschland, bevor es weiter ging nach Tromsö bin ich nun auf den Tag genau ein Jahr unterwegs.
Viele Erinnerungen kommen an einem Tag wie heute in mir hoch..
So wird der 18.10. wohl immer ein ganz besonderer Tag in meinem Leben bleiben.

Ich erinnere mich an das Gefühl des Abschiedes auf dem Berliner Flughafen, am heutigen Vormittag vor einem Jahr, die Ungewissheit und die Zweifel, gepaart mit Vorfreude und Spannung, an die ersten Tage in Auckland und das ungreifbare Gefühl, von so viel Freiheit auf einen Schlag. Was sollte man damit nur alles anfangen!? Dass die Zeit so schnell vergehen würde und ich jemals tatsächlich ohne Heimweh weit weg von daheim sein kann, hätte ich damals wohl nicht für möglich gehalten. Nun weiß ich es besser..

Wehmütig blicke ich aus dem Fenster des Flugzeuges. Ich schwebe über den Wolken, irgendwo über den Lofoten Norwegens.
Strahlend blauer Himmel über mir und ein Meer aus einem watte-weißen Wolkenpardies unter mir.. zwischendrin der Blick auf Fjorde und schneebedeckte Berge... ein Panorama zum Träumen und zum Gedankenschweifen.

Und ich denke an Carina. Auch sie wird heute oder morgen zurückkehren auf heimsichen Hamburger Boden. Ich ahne, was für Gefühle sich in ihr abspielen und denke mit einem Lächeln daran, wie sie all ihre Lieben glücklich in die Arme schließen wird. Ich freu mich darauf, dich widerzusehen, Carina. Und dann machen wir's so, wie wir's immer gesagt haben - neue Schuhe, neue Jacke, geschnittende Haare - wir werden uns nicht widererkennen... Ich muß Schmunzeln und bin dankbar, so tolle Mädels wie euch, Susi und Carina, getroffen zu haben. Schöne Erinnerungen zu teilen, ist doch etwas wunderbares... Und mit wem ginge das besser, als mit euch beiden :-)

Nun aber, auf in die Zukunft: Kopf hoch und Blick nach vorne (auch wenn's zuweilen nicht so leicht fällt) ...
Ankunft Berlin Schönefeld: 18.10.10, 20:00 Uhr

Montag, 11. Oktober 2010

Leise, leise fallen weiße Flocken

Juchu... es schneit!!!
Mein erster europäischer Schnee zum Anfassen in diesem Jahr :-)


Nachdem ich bereits auf dem Weg zum Nordkapp bepuderte Berghänge bestaunen durfte, reichte die Schneefallgrenze heute nun bis zu unserem Balkon.
Dächer, Wiesen, Bäume ... alles ist mit einer dünnen Schneeschicht überzogen und weiße Flocken tanzen - mal schnell, mal langsam - an der Fensterscheibe vorbei.
Es sieht schön aus und es fühlt sich gleich noch gemütlicher an, auf der warmen Couch einfach mal entspannt in den Tag hineinzutrödeln. Kaum etwas anderes habe ich auch die letzten Tage gemacht ... und so gar kein schlechtes Gewissen ...

Welcome, winter!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Nachtrag: Fotos Nordkapp

Hier nun die Bilder des letzten Wochenendes - Fahrt zum Nordkapp:

2.10-3.10.Nordkapp

Montag, 4. Oktober 2010

71° 10' 21"

Nordkapp - endlich geschafft!

Nachdem Jörn und ich uns schon unzählige Male vorgenommen haben, vom Tromsö aus einen Abstecher zum Nordkapp zu machen, hat es am letzten Wochenende nun endlich geklappt.
Bisher war es zumeist die Unbeständigkeit des Wetters, die uns dieses Vorhaben immer wieder verschieben ließ.
Da die Prognosen diesmal perfekt waren - nur der Stressfaktor etwas hoch, da ich ja erst am Freitag Abend hier ankam - entschlossen wir uns ganz kurzfristig, mit dem ohnehin gemieteten Auto, zum Nordkapp zu fahren.

Das bedeutete, früh aufstehen, da 9 Stunden Fahrt vor uns lagen.
Die Luftlinie zum Nordkapp ist nicht wirklich weit, jedoch das Fahren durch die Fjorde zieht sich.
Zwischenstop machten wir im 6 Stunden entfernten Alta. Wir waren bereits vor 1,5 Jahren zu meinem 30. Geburtstag dort (damals flogen wir dorthin), um u.a. eine Nacht im nahegelegenen Iglu-Hotel zu verbringen. Damals, im März, war alles dick eingeschneit. Diesmal nun war es zwar gefühlt ähnlich kalt und genauso sonnig und klar, aber ohne Schnee. Ich konnte mich noch gut an die Stadt erinnern und sie gefiel mir genauso wenig, wie damals schon.
Von Alta aus ging es am späten Nachmittag weiter bis nach Honningsvåg.

Der Ort liegt etwa 20km vor dem Nordkapp und ist sozusagen der "zivilisationstechnische" Endpunkt vor dem Kap. Dort übernachteten wir, bevor wir uns am frühen Morgen auf den Weg machten, zu dem steil ins Eismeer emporragenden Schieferplateau, welches ganz touristisch, als der nördlichste Punkt Europas bezeichnet wird - das Nordkapp.
Dies stimmt jedoch nicht, da er zum Einen auf einer dem Festland vorgelagerten Insel liegt (die man durch einen empfindlich kostspieligen Tunnel erreicht), diese Insel selbst noch eine Landzunge hat, die noch ein Stück weiter gen Norden reicht und zudem noch diverse andere Inseln existieren, die zu Europa zählen und nördlich des Nordkapps liegen, wie z.B. Spitzbergen (wo wir ja vor 2 Jahren waren).
Doch um dem Ganzen nicht komplett seinen Zauber zu nehmen:
Seit 1956 ist das Nordkapp der nördlichste Punkt, der vom europäischen Festland aus mit dem Auto erreicht werden kann. Wenigstens etwas :-)

Bei fantastischem Wetter - strahlend blauer Himmel und Sonne satt - durchfuhren wir, an unzähligen Fjorden entlang, verschiedene Landstriche Norwegens - die Lyngalpen, die Finnmark, einen Teil des Finnmarksplateaus und schließlich das immer karger werdende Gebiet um das Nordkapp. Die Ausblicke waren einmal mehr absolut grandios und stehen außer Frage, Neuseeland in Nichts, aber auch gar Nichts nach. Somit fühlte ich mich zurück katapultiert in die Zeit von vor einem halben Jahr und Erinnerungen wurden geweckt...
Schön war's - an diesem 3. Oktober - fast am nördlichsten Ende Europas.
Und auch gut zu wissen, dass so traumhafte Landschaft, durchaus in näherer Erreichbarkeit liegt, als am anderen Ende der Welt :-)

Nachtrag: Fotos Bangkok

Nun endlich habe ich es geschafft, meine Bangkokbilder zu sortieren und wenigstens grob zu beschriften. Hier nun die Alben von den Ausflügen während meines Stoppovers in Bangkok - wie gehabt, ist das keine Blog-Auslese, sondern der Upload all meiner Bilder. Also schaut selbst einmal quer, was euch interessiert:

1. Tag
Bummeln durch Bangkok - bzw. die nähere Umgebung des Hotels

1. Tag Bangkok


2. Tag
Tagestour: Besichtigung verschiedener Tempel, Märkte und Bootssafahrten

Tempeltour


3. Tag
Tagestour: Fahrt ins Umland zum River Kwae (=Kwai), Zug- und Bootsfahrt

Kwae Tour


4. Tag
Tagestour: Orchideengarten, Rosengarten, Floating Markets und thailändisches Museeumsdorf

Floating Markets Tour

Samstag, 2. Oktober 2010

Heimkehr nach Tromsö

Mir ist es wie gestern, seit ich Tromsö vor 15 Monaten den Rücken zukehrte, wohlwissend, dass nun ersteinmal das andere Ende der Welt auf mich wartete, bevor ich meine geliebte Stadt ganz im Norden Norwegens wieder sehen würde.
Leicht war der Abschied damals nicht und ich kann den Kloß im Hals noch immer fühlen, als das Flugzeug durch die gewaltigen Fjorde abhob...

Die Monate zogen vorüber und alles was damals noch vor mir lag, liegt jetzt hinter mir.
Ich freue mich, endlich wieder in Tromsö zu sein. Die Stadt, die mir in meinen vielen Besuchen in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen ist. Es ist ein bißchen wie eine zweite Heimat, was aber sicher auch daran liegt, dass ich mich bei Jörn wie zu Hause fühle. Nun - wir teilten ja auch etliche Jahre ein gemeinsames Zuhause. Wir sind ein eingespieltes Team und im Grunde funktionieren wir ohne Worte. Das macht es angenehm und entspannt.
Aber letztlich ist es natürlich auch Norwegen, was in den vergangenen Jahren, Dank Jörns Entscheidung, nach Tromsö zu gehen, mein Herz im Sturm erobert hat.
Ein kleines bißchen ist es, wie in Neuseeland - quasi das Fiordland Neuseelands ausgedehnt auf ein ganzes Land :-)
Endlich wieder Natur... Seelenbalsam...

Da ich in Oslo - wie immer - die üblichen "100 Stunden" Aufenthalt hatte (OK, es waren "nur" vier), konnte ich mich in der Zeit endlich einmal meinen Bangkok-Fotos zuwenden - ich werde sie kommende Woche hochladen. Als ich die Bilder so anschaute, erscheint es schon soooo weit weg. Dabei ist es gerade mal 3 Wocher her.

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich mich denn schon wieder eingelebt hätte.
Ich kann die Frage schwer beantworten, stelle ich fest.
Bisher Verneine ich die Frage.
Ich weiß nicht, auf welches Gefühl ich eigentlich warte. Wie fühlt sich "eingelebt" an?
Vielleicht warte ich auf ein Gefühl, dass sich in der Form nie einstellen wird.
Vielleicht erwarte ich, dass ich mich fühle, wie vor einem Jahr? Ich frage mich, ob dieses Gefühl möglicherweise nie wieder kommt.
Vielleicht hat mich die Zeit auf Reisen doch so sehr verändert, dass ich dieses absolute Verständniss von Verwurzelung an einem festen Ort nie wieder haben werde?
Ich erkenne wohl die Vorteile, die mir mit meiner Rückkehr zuteil werden und neben dem natürlich auch die Notwendigkeit.
Aber letztlich ist es nicht so, dass ich das Gefühl habe, abschließend wieder eins zu sein mit meinem eigenen Leben in Berlin.
Das Umfeld ist gleich geblieben - ich jedoch bin es nicht. Das wird mir immer deutlicher...
Und deutlich wurde auch, was ich sehr interessant fand, dass bestimmte Verhaltensweisen, Gedanken und Gefühle, ein Jahr lang komplett weg waren und mir hier nach und nach wieder "in den Schoß fallen". Ich denke dann z.B.: "Stimmt, das hat mich damals schon gestresst."
Ich erinner mich, dass das auch "Ich" bin, aber genau dieses Gefühl z.B. ein Jahr lang absolut keine Präsenz hatte in meinem Leben, sodass ich schon selbst vergessen hatte, dass dieses Gefühl durchaus auch ein Teil von mir ist. Es ist ein bißchen wie Auspacken von Umzugskartons, wenn einem etwas in die Hände fällt, wo man überrascht ist, was man da besitzt. Es ist quasi die "innere Umzugskiste", die ich nach und nach lüfte...

Erstmal aber lüfte ich mein Kopf und mein Herz hier in Norwegen so richtig durch...
Zwei Wochen liegen vor mir - eine Menge Zeit, um viel Spannendes zu finden.

Heute gehts übers Wochenende zum Nordkap - das schöne Wetter ausnutzen :-)

Donnerstag, 30. September 2010

Wieder "on the road" ...

Es wird Zeit zu Packen.
2 Wochen lang stand er nun leer in der Ecke und erweckte kaum den Eindruck, dass er noch vor Kurzem zum Bersten voll war - mein Rucksack.
Nun endlich kommt er wieder zum Einsatz. Es kribbelt mich in den Fingern und die Reiselust tobt in meinem Bauch. Es geht wiederlos! Yippie!!!!

Wo ich vor einem Jahr noch mit einem großen Koffer gereist wäre, passt plötzlich all das, was ich meine, zu benötigen, in einen Rucksack. Vor einem Jahr hätte ich dies nicht für möglich gehalten. Heute nun ist sogar noch jede Menge Platz...

2 Wochen Norwegen liegen vor mir - mein geliebtes Tromsö!!!
Wie freu ich mich!!
Ein bißchen ist es, wie eine zweite Heimkehr.
Fremde, aber doch ein "Zuhause-Gefühl"...

Samstag, 25. September 2010

Alles Kiwi oder was!?

Das wird ein Kiwikuchen...
Ein bißchen Neuseeland in der heimischen Küche :o)


Donnerstag, 23. September 2010

Arbeit(samt) & andere Erlebnisse

Ein Stein fällt mir vom Herzen!
Es gibt Arbeitslosengeld - ab sofort - und ohne die befürchtete 3-monatige Sperre.
Natürlich insgesamt statt 12 nur 9 Monate (wegen meiner Selbstkündigung), aber da ich nicht vor habe, diese Zeit auszureizen, ist das ok.
Zum 01. Februar habe ich bereits meinen Arbeitsvertrag zurück - Konditionen wie gehabt - das beruhigt meine "strukturgeprägte" Seele und meinen sinkenden Kontostand doch sehr...
Bis dahin ist noch eine Menge Zeit, es gibt aber auch noch eine Menge zu tun - langweilig wird mir wohl nicht werden.


Erlebnisse der letzten Tage:

die Brötchen des eigenen Bäckers zum Frühstück genießen - mit Kiwimarmelade und Nutella, zum Abendbrot: Sauerteigbrot mit Apfelleberwurst und Rotweinkäse... *lecker*

durch den "Supermarkt des Vertrauens" schlendern und staunen, was für Neuerungen die Nahrungsmittelindustrie in einem Jahr Abwesenheit fabiriziert hat - ich entdecke Creme Brulee im Kühlregal mit selbst-karamalisierendem Zucker. Kannte ich bisher nur aus Norwegen - Deutschlandtest: bestanden und für vorzüglich befunden...

Baustellen in ganz Berlin und das erste Mal Fahren mit meinem Neuseelandnavi (und endlich geglücktem Download der Deutschlandkarte) - und es spricht weiter englisch mit mir ... hach ja... Fernweh...
obligatorisch, das Suchen des Rückspiegels links oben und das Bedienen des Scheibenwischers in Blinksituationen ... Rechts-Links-Knoten ... meine beiden Gehirnhälfen schlagen Alarm...

das erste Mal nicht nur Auto sondern auch wieder S-Bahn fahren - Türen knallen, Abfahrtssignale, "Guten Tag, ich verkaufe den 'Straßenfeger' ...", das Losrauschen der Bahn - vertraute Geräusche...

beim Erblicken eines Mc. Donalds Sehnsuchtsgefühle bekommen - und der gedankliche Impuls: Internetquelle. (Es gibt ein neues Mc. Donalds an meiner S-Bahnstation... sowas aber auch... wie ein Dönerladen.. ganz klein... hab ich noch nie gesehen... mein erster Mini-Mc. Donalds sozusagen...)

einen eigenen Briefkasten leeren und Müll trennen...

die Suche nach Werkzeugkasten, Wasserkocher, Bildern und Badematte....

Abends gemütlich in nem Cafè sitzen - bei einer Rharbarbarsaftschorle und Salat mit Entenbrust und Orangendressing ... *lecker* & Fotos Gucken, Plaudern, Erinnerungen auffrischen...

zum ersten Mal wieder "meinen" Stern am Himmel bewußt ansehen - diesmal nicht in der Ferne, sondern über Berlin - und feststellen, wie sehr mir das "Draußen sein" fehlt und dass es seit meiner Rückkehr kein eniziges Sternenfoto gibt... schwache Leistung.. aber auch Zeichen eines anderen Lebenswandels...

...

allerdings auch: bitterer Nachgeschmack Australiens: 2 Strafzettel wegen zu schnell Fahrens - sowas braucht man ja nun gar nicht...

Montag, 20. September 2010

Die eigenen 4 Wände

11 Monate mußte ich auf das verzichten, was einem sonst doch eigentlich lieb und teuer ist - die eigenen 4 Wände. Darum genieße ich es nun doch sehr, wieder mein eigenes Reich um mich zu haben - zumindest eines, das größer ist, als ein Schlafsack.

Dank tatkräftiger Unterstützung zog ich am Samstag wieder zurück in meine Wohnung.
Alles ist noch wie vor einem Jahr, als die Tür hinter mir ins Schloss fiel.
Die Schränke jedoch sind noch leer, die Wände kahl, es fehlen zum Teil noch Möbelstücke - dafür beherbergt das Wohnzimmer eine Burg aus Kartons...
Langsam wird diese Burg löchrig und nach und nach finden die Dinge wieder zurück zu ihren alten Plätzen (oder in den Müll). Es ist doch erstaunlich, was ich alles so besitze. Obwohl ich wirklich niemand bin, der extrem an Dingen hängt, die er nicht mehr benötigt, kommt doch Einiges zum Vorschein, was ich offensichtlich vor 11 Monaten noch nicht in der Lage war, zu entsorgen. Ja, manchmal brauchen die Dinge wohl ihre Zeit..
Ebenso überwältigend empfinde ich das Gefühl, vor meinem Kleiderschrank zu stehen. Ich frag mich, ob ich jemals in der Lage war, all die Dinge zu tragen. Wenn man bedenkt, dass ich die letzten Monate die Wahl zwischen 3-5 T-Shirts hatte, ist der Stapel allein an T-Shirts ein und der selben Farbe doch beachtlich... Großzügig beschenke ich auch hier das "Rote Kreuz" und es fühlt sich fast befreiend an, eine gewisse Übersichtlichkeit erreicht zu haben.
Glücklich und weniger im "Spendenrausch" blicke ich jedoch auf meine Schuhe. Meine geliebten Schuhe, die ein Jahr lang im Karton schlummern mußten. Ein Lächeln in meinem Gesicht und die Sicherheit, dass ab sofort wieder der passende Schuh zur Farbe der Gardrobe getragen wird.
Schluss mit den ewigen Wanderschuhen, der Bio-Fußbett-Wandersandale und dem Billig-Warehouse-Sneaker... Auch das - ein Gefühl von Befreiung!

Neben der Wunderwelt meines eigenen Hausstandes, beschäftige ich mich mit vielen bürokratischen Dingen. Teilweise verstaute ich Dinge so gut, dass ich sie nur mit Mühe wieder fand - so wie meine kompletten Bankunterlagen inkl. aller Karten, die jetzt natürlich nicht hier in Berlin liegen, sondern noch immer in Wiesenburg - ergo, ich komme nur eingeschränkt an mein Geld. *grummel*
Auch Telefon- und Internet sind derzeit provisorisch, der Stromanbieter meiner Wahl (mein Gott, die Zahl der Anbieter hat sich in einem Jahr Abwesenheit verhundertfacht) erneuert gerade sein online-Portal, sodass es den online-Tarif aufgrund dessen nicht gibt, bis der Internetauftritt wieder funktioniert. Komische Sache... Nunja, dann kann ich halt erst dann meinen Strom anmelden...
Zudem sortiere ich eine Briefeflut, wie ich es sonst nur aus meinem Arbeitsalltag von meinen Klienten kenne, welche "100 Jahre" ihre Post nicht geöffnet haben. Mein ganzer Boden liegt voll von Umschlägen, Werbung, Kontoauszügen, Versicherungsunterlagen und mehr oder weniger wichtigem Schriftkram... Mit gekonntem Blick füllt sich weiter der Müllsack und es bleibt ein, noch immer beachtlicher Stapel, den ich noch genauer durchsehen und dann abheften muss.
Morgen gehts nun zum wichtigsten Termin für mich - zum Arbeitsamt.
Die Frage danach, ob ich nun eine 3-monatige ALGI Sperre bekommen werde, wegen meiner Selbstkündigung, wird sich in den nächsten Tagen beantworten. Die Sorge, dass es so sein könnte, macht Druck und ich hoffe inständig, dass die 3 Monate bereits mit meiner Abwesenheit abgegolten sind. Ob es so ist, konnte mir bisher keiner beantworten.

Es ist ein seltsames Gefühl.
Noch vor einem Monat hatte ich lediglich mich und meinen Rucksack voller lebensnotweniger Dinge. Und plötzlich habe ich wieder einen ganzen Sack anderer "Verpflichtungen" am Bein. Wie schnell das geht und wie sehr sich "Freiheit" im Nachhinein nochmal neu definiert.

Die eigenen 4 Wände - dennoch - es ist mein Zuhause.
Ich bin wieder da!

Donnerstag, 16. September 2010

Feliz Cumpleaños, Stefan

ein Jahr älter

ein Jahr dazugelegt –
vielleicht ein bißchen weiser geworden
vielleicht
ein paar Fehler mehr gemacht
Angst
hatte ich oft
manchmal auch den persönlichen Mut
manchmal habe ich sicher
viel zu laut gelacht
und viel zu oft
die Tränen hinuntergeschluckt
viel zu wenig umarmt
viel zu wenig stillgestanden
und zugehört
viel zu wenig vertraut!
trotz alledem – nun
ein Jahr älter

Anke Maggauer-Kirsche

Herzlich Willkommen ...

... Arbeitsamt, Krankenkasse, Stromanbieter, Versicherungen, Finanzamt, Telefon- und Internetanbieter, Umzugskisten ...

Mittwoch, 15. September 2010

Back Home

Nach einem "Air Berlin" - Flug, der aber auch so gar nichts mit dem, von "Emirates" gemeinsam hatte - maximal das Fliegen ansich vielleicht - landete ich gestern um kurz nach 18:00 Uhr auf deutschem Boden - Berlin, versunken unter einer dicken Schicht aus Regenwolken...

Wie erwartet ist es mehr als seltsam, heute Nacht im Haus meiner Eltern zu sein - alles ist irgendwie unwirklich... ein bißchen traurig-schön und die Gedanken und Emotionen wechseln sich wellenförmig ab...

Es wird Einiges zu tun geben in den nächsten Tagen.
Ein To-Do: Fotos sortieren.
Um Australien erstmal zu Ende zu bringen - meine Sydney Bilder habe ich schon mal im Flieger geschafft zu sortieren. Hier also die noch verbleibenden beiden Tage Sydney - in Form fotografischer Eindrücke:

3. Tag


4. und 5. Tag

Dienstag, 14. September 2010

Abschied

Es ist vorbei.
Gleich gehts zum Flughafen. Nach 11,5 Stunden Flug, werde ich heute, am Abend des 14. September, wieder in Berlin landen...

Danke, an all die, die mich auf dieser einzigartigen Zeit begleiten haben.
Danke an mich, für den Mut, die Abenteuerlust und den Glauben daran, dass auch außergewöhnliche Wege vorran gehen...

Montag, 13. September 2010

mal wieder .... Fotoupdate

Ich war fleißig und habe mich an das erste Sortieren von Sydney-Bildern gemacht.
Hier nun die Alben der ersten beiden Tage in Sydney. Wie immer - pur hochgeladen, ohne auszusortieren - das überlass ich euch.. ;O)

1. Tag:
Sydney Cityeindrücke...
1. Tag

2. Tag:
Vormittag - Bondi Beach-Coogee Beach Coastal Walk
Bondi Beach - Coogee Beach


Nachmittag - Sydney City und Carina treffen
Sydney Stadt

Mein vorletzter Tag als Backpacker ...

Ich fürchte, dass ich in Ermangelung von Zeit, den großen Bangkokbericht in gewohnt epischer Tiefe, schuldig bleiben muss.
Wenn ich es schaffe, in den nächsten Wochen die Bilder einzustellen, wird sich sicher ein wenig von selbst erklären, was meine Eindrücke hier geprägt hat.
Um es wenigstens kurz zusammenzufassen, ich hatte 3 sehr schöne Ausflugstage in Bangkok und um die Stadt herrum.
Ich bereue den Stoppover hier nicht und nehme für mich vielschichtige "Blitzlichteindrücke" mit nach Hause.
Sicherlich bleibt, dass die Stadt nach europäischen Maßstäben arm und dreckig auf mich wirkt, unfertig, eng, hektisch und teilweise sehr erdrückend.
Die klimatische Schwüle inmitten der Regenzeit, tut ihr Übriges, um sich etwas benebelt und nur teilweise klaren Verstandes zu fühlen.
Es herscht eine andere Kultur, eine andere Menatalität und somit ist es wohl notwenig mit zweierlei Maßstäben zu messen und "westliche Erwartungen" an eine asiatische Stadt abzulegen. Ich merke, dass mir dies nach inzwischen 6 Tagen in Bangkok teilweise gelingt - zumindest in der Form, um mich nicht komplett "erschlagen" und "hilflos" zu fühlen. Neben dem, bleibt die Kultur - der Buddhismus, der, für ein europäisches Auge, beeindruckende Bauwerke und Wirkungsstätten der Religion hinterlässt. Was ich bisher nur als Deko-Artikel aus indischen oder thailändischen Restaurants kenne, erwacht hier in voller Pracht und x-facher Dimension zum Leben. Der Buddhismus war bisher eher Theorie für mich, hier komme ich ihm nun ein kleines Stück näher...
Es sind winzige Einblicke, die ich erhielt - in ein Land, derer Kultur, Geschichte, Religion, Mentalität und Lebensweise.
Ein Stück Asien im Zeitraffer - 9,5 Stunden nach Down Under und 11,5 Stunden vor Berlin.
Morgen geht es nach Hause - Heimat.

Sonntag, 12. September 2010

3 Tage Bangkok...

Die letzten 3 Tage hatte ich komplette Tagesausflüge, sodass ich keine Zeit hatte, meinen Blog zu aktualisieren.
Morgen, am Montag, ist mein letzter Tag hier in Bangkok, wo ich mir "ausflugsfrei" genommen habe.
Eigentlich ist der Plan, es mir nochmal richtig gemütlich zu machen - Ausschlafen, vielleicht in ein Cafè setzen, Blog updaten, etwas shoppen, Essen, mir eine Massage gönnen, die hier ja ein überschaubares Preisniveau hat - tja, und Sachen packen...
Ich hoffe also, euch, zumindest verbal, morgen etwas mehr berichten zu können, was ich in den letzten Tagen hier getrieben habe.
Nur soviel - der Eindruck von der Stadt ansich bleibt bestehen - sie gefällt mir nicht wirklich, die Details aber inkl. der Tempel sind jedoch sehr beeindruckend.
Fotos wird es wohl erst sehr viel später geben. Bearbeitungstechnisch bin ich seit Sydney noch immer im "Rückstau"....

Also, bis bald - dann zum letzten Mal in weiter Ferne auf Reisen....

Freitag, 10. September 2010

Bangkok - erste Eindrücke

Alle Bangkok-Liebhaber mögen es mir verzeihen - mein erster Eindruck der Stadt, der wohlbemerkt noch keine Besichtigung von Tempeln etc. beinhaltetet - er ist nicht wirklich ein reizender. Ich traf mal jemanden in Neuseeland, der Bangkok als "Moloch" beschrieb. Genauso empfinde ich die Stadt momentan.
Ich weiß, die Tempelanlagen werden mein Bild wandeln. Ohne diese jedoch mit einzubeziehen, ist die Stadt ein einziger Wust aus Smog, Lärm, Verkehrschaos, feuchter Hitze, Menschen, die einem an jeder Straßenecke diverse Güter aller Art aufschwatzen wollen... es ist nahezu unerträglich für meinen Geschmack.
Die Fahrten mit Taxi oder Tuk-Tuk (dreirädriger "Fahrräder") sind zwar billig, jedoch weiß man nie, ob man auch da ankommt, wo man hin will oder nicht zwischendurch noch einmal bei diesem oder jenen Bekleidungsgeschäft abgeladen wird, wo man doch etwas kaufen solle (die Tuk-Tuk-Fahrer werden oft von Schneidereien "gesponsort" - um die Touristen dort vorbeizuschleusen). Das Englisch der Thais "von der Straße" ist schlecht, sodass man sich gegenseitig nicht versteht. Mir ist es nicht sonderlich wohl und so verbringe ich den ersten Tag nach einer chaotischen Tuk-Tuk-Fahrt, dem Spaziergang durch eine "Parkanlage", einer kurzen Runde durch ein Shoppingcenter und einer vor Verkehr zerberstenden Straße im Hotel. Diese Art von Leben und Urlaub ist nicht meins. Das stelle ich sofort fest. Es ist eine komplett andere Kultur, die ich versuche zu respektieren - jedem das Seine, solange er glücklich ist - mir jedoch ist es alles etwas suspekt. Ich bin von Natur aus eher mißtrauisch und leicht in Sorge zu bringen bezüglich dem unfreiweiligen Besitzerwechsel meiner Habseligkeiten, sodass ich ständig das Gefühl habe, aufpassen zu müssen. Es ist nichts fest. Alles ist verhandelbar - jeder Preis. Und selbst wenn man sich auf einen Preis einigt - z.B. die Taxifahrt vom Flughafen - kann es sein, dass man plötzlich doch etwas ganz anderes zahlen soll (natürlich mehr). Hier "hart" zu bleiben und einfach nicht mehr zu geben, als am Anfang in etwa vereinbart, naja.. das ist schon komisch. Es ist eben nicht meine Art, einfach nicht mehr zu zahlen, den Menschen stehen zu lassen und zu gehen. Diskutieren bringt nicht viel - das Englisch reicht bei den Thais dafür nicht aus.
Auch in Läden ist es ähnlich. Es stehen nicht immer Preise dran und wenn man fragt, kann man davon ausgehen, dass die Angabe überteuert ist und man handeln muß. Das strengt an - mich zumindest. Ich mag es eher sortiert und klar und strukturuiert mit einem gewissen Maß an Verlässlichkeit - all das empfinde ich für mich hier als nur unzureichend gegeben.
Aus dem Grunde habe ich für die kommenden 3 Tage Touren über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht. Es sind 3 Ganztagestouren - und eigentlich auch nicht das, was zu meinen Urlaubsvorstellungen 1. Wahl passt - aber hier ist es mir dann doch 1000 Mal wohler, in halbwegs "geschütztem" Rahmen von A nach B zu kommen und mehr zu sehen, als eine Stadt, in der ich bisher nicht weiß, wo oben und unten ist. Individualität ist was Anderes. Aber ich glaube, ich bin für die thailändische Art von Individualität - bzw. die von Bangkok - nicht geschaffen.
Darum - die kommenden 3 Tage gibts Touren - ich werde berichten...

Donnerstag, 9. September 2010

Luxusurlaub: Flug Sydney-Bangkok

Absolut amazing...
Ist schon mal jemand von euch mit "Emirates" geflogen? Ja!?
Ist schon mal jemand von euch mit "Emirates" in der Business Class geflogen? Nein!?

Also, dann werde ich euch jetzt mal erzählen, wie man sich fühlt, wenn man so viel Geld hätte und ab sofort nur noch Business Class fliegen würde.
Ich sitze nämlich gerade live in der Business Class, und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu berichten, so aufregend ist das.
Dieser Flug hier reicht rein spannungstechnisch schon fast an 11 Monate Down Under herran und lenkt mich, zweifelsohne, gerade gewaltig von meinem Abschied ab.

Da hier ständig aufregende Sachen passieren und ich nicht mal dazu komme, mich der Unterhaltungselektronik zu widmen, lege ich direkt los mit erzählen, sonst würde ich womöglich die Hälfte von dieser Erlebnissreise vergessen und immerhin lande ich in 9,5 Stunden ja schon wieder.
Ich glaube, zum ersten Mal, dass ich doch glatt sitzen bleiben wollen würde....
Aaalso... gerade bekomme ich eine Menu .... SPEISEKARTE... inkl. Cocktails und aller alkohol. Getränke.
Mein Sitznachbar sagt mit gerade, (er reist geschäftlich) dass der Platz auf dem ich sitze Sydney - Bangkok AUS $4000 kostet... also ca.3000€... krasse Sache...

So, nun der Reihe nach.
Los ging alles damit, dass ich am Check-In Schalter in einem Bonusheftchen blätterte - Vielfliegerprogramm...
Der nette Mensch am Check-In überzeugte mich schließlich, mir ein solches Kärtchen zu beantragen - kostet nix .. naja, und es gibt halt Bonuspunkte, wenn man mit Emirates oder kooperierenden Airlines fliegt... Dann meinte er, dass er mich kostenlos upgradet.
Ich verstand nicht alles, was er erzählte und alles ging seinen Gang.
Beim Boarding war dann meine Boardingkarte ungültig ... mein schöner Fensterplatz, extra vorher online reserviert... futsch..
Dafür einen Gangplatz statt Economy in der Business Class.
Zuerst war ich etwas irririert .. ich wollte doch gar nicht Business, sondern meinen Fensterplatz...
Ich erwog, meinen Platz zu tauschen - aber nur so lange, bis ich meinen Platz sah...
Meine Augen begannen zu strahlen...
Frische Blumen an den Wänden und Sitzschalen.. also Sitze, die man komplett in Liegeposition stellen kann in einer eigenen Schale...
Ich war baff und erstmal damit beschäftigt, die Funktionalität und den Luxus meines Sitzes zu erkunden.
Man kann zig Elemente einzeln per Fernsteuerung verstellen, Wände hoch und runter fahren, den Sitz verlängern und verkürzen und das Ganze eben in einer Schale..

Freiraum ohne Ende und rings um mich einen Haufen von Technik, eine eigene Steckdose, Licht in Schulterhöhe an einem langen beweglichen Arm, einen riesigen ausklappbaren Tisch, diverse Fächer... unglaublich..
Und ich kann meine Beine ausstrecken und habe davor noch einen halben Meter Platz, eh der Sitz des Vordermannes kommt...
Und was der Sitz noch hat... Massagefunktionen in sämtlichen Programmen, Geschwindigkeiten, Intensitäten und Körperbedarfszonen....
Spielerchen ohne Ende.
Das Boardprogramm.. ich nehme an, dass das das Gleiche ist, wie auch in der "Holzklasse".
Unendlich viele Filme, Musik, Spiele... Die Kopfhörer allerdings wieder der totale Luxus. Nicht so kleine Futzeldinger sondern mal so richtig Große.
Hat man die auf, hört man nix mehr von dem Geräuschen um einen herrum.

Neben mich setzt sich recht bald ein Typ aus Christchurch.
Er fliegt geschäftlich nach Düsseldorf und wir beide amüsieren uns köstlich über den Luxus, der uns zuteil wird..
Nebenbei erzählen wir eine Menge über Neuseeland, er berichtet mir vom Erdbeben, wie es jetzt in Christchurch aussieht und wie er es erlebt hat.
Und er weißt mich in sämtliche Fragen ein, die mich vor lauter Luxus total überfordern....

Kurz nach dem Hinsetzen gab es dann Champagner oder wahlweise frische gepresste Säfte in Edel-Glas-Gläsern..
Ratet mal, was ich wählte... ;o)
Wieder etwas später gab es duftende feuchte Handtücher. Dann kam jemand rum und verteilte Schlafmasken und Socken und eine Kosmetiktasche mit diversem Luxus-Schnickschnack für den Business-Flieger von Welt. Dann kam die Matratze.. Jaaa... wiir bekamen Matratzen, mit weißen Laken bezogen auf unsere Sitze gepackt (Decke und Kissen waren schon von Anfang an vorhanden.. versteht sich ja von selbst.. *lach*)
Nach der Matratze gab es die Speisekarte..
Das war eben. Es ist eine echte Speisekarte und man hat die totale Auswahl. Stellt euch eine Speisekarte in einem edlen Restaurant vor.. so ist diese aufgebaut.
Und daraus darf ich jetzt "100" verschiedene Gänge (oder so ähnlich) wählen... ich kann mich gar nicht entscheiden.. Garnelen, Steaks, Fisch.. und die Desserts... einfach nur WOW. Getränketechnisch ist es eine komplette Getränkekarte inkl. diverser Weine, Champagner, Liköre, Cocktails, Bier, Säfte, Kaffee, Tee ... einfach alles, was auch in einer Getränkekarte eines etwas besseren Restaurants stehen würde... Auch hier.. man hat die totale freie Auswahl.. Schlaraffenland, sag ich da nur... ich komme aus dem Staunen nicht raus... und vor lauter Staunen habe ich meinen Abschied ganz vergessen...
Vielleicht sollte es so sein... Mit einem Schmunzeln denke ich darüber nach, was der Sinn, dessen ist, dass die Situation so kam, wie sie kam. Ich denke nicht, dass es dabei um den Luxus ging, den ich erleben sollte... sondern vielleicht um etwas ganz anderes...
Die kleinen Dinge im Leben, die ich mit einem Augenzwinken wahrnehme.. in mich hinein schmunzel und mich frage, wer da die Fäden gezogen hat...
Ich nehme es dankbar an - einen Abschied, komplett anders als erwartet. Danke! :o)

Mittwoch, 8. September 2010

Goodbye Down Under

Das ist er nun - mein allerletzter Eintrag "Down Under".
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, viel und ausführlich zu schreiben, mache ich es an dieser Stelle kurz.
Ich glaube, jeder der diesen Blog die letzten Monate mit verfolgt hat, hat ein Gefühl dafür bekommen, wie es mir hier ergangen ist, was mich bewegt und zum innehalten angeregt hat. Eine Zusammenfassung macht es daher wohl überflüssig. Ich habe versucht, euch Einblicke in meinen Alltag hier am anderen Ende der Welt zu geben und euch meine Erlebnisse durch meine Augen und Gefühle sehen zu lassen, mal in Form großer Emotionen und mal in Form ganz kleiner..
Ihr habt mich in einer Zeit begleitet, die für mich einmalig war, unvergesslich und großartig.
Ich war frei... dieses Gefühl zu erleben - das ist das Größte!

Dennoch - ich bin kein Aussteiger und will auch keiner werden...

Alles muß eine Ende haben, damit etwas Neues beginnen kann.
So ein Ende, wird heute, 18:45 Uhr sein, wenn mein Flugzeug in Richtung Bangkok startet.
Ein kleiner Kulturschock, bevor es dann am 14.09.2010 endgültig heißt: "You've reached your destination - Berlin"

Auf, zu neuen Ufern....

Dienstag, 7. September 2010

Sydney - Tag 2

Für den heutigen Tag gönnte ich mir ein Tagesticket für Bus, Bahn und Fähre.
Hauptsächlich aber, um die Fähren zu nutzen, die die unterschiedlichen "Stadtteile" Sydneys miteinander verbinden und ein gewöhnliches Nahverkehrsmittel sind, so wie eben Bus und Bahn. Ich wollte mir die Stadt gern vom Wasser aus ansehen und zudem noch einen größeren Überblick bekommen, wie Sydney etwas abseits der Hochhäuser aussieht.
Und ich muß sagen: Es hat sich gelohnt.
Ich fuhr 3 verschiedene Strecken und war total begeistert. Ich habe massenweise fotografiert, Sonne getankt, Wind durch meine Haare wehen lassen und gestaunt, was die Stadt noch zu bieten hat. Es kamen wunderbare Buchten zum Vorschein, Häuser an Berghängen, Seegelboote, die sich in den Buchten wiegten... einfach traumhaft und ein ganz anderes Sydney..
Theoretisch hätte ich an mehreren Stationen gern aussteigen und schauen können, aber so viel Zeit blieb dafür leider nicht. Letztlich bekam ich jedoch einen Überblick und eine Vielzahl neuer Perspektiven von der Stadt und auf die Stadt.
Anschließend ging es zum Botanischen Garten, der direkt an die Oper grenzt. Der Garten ist ziemlich riesig, daher sah ich ihn nicht ansatzweise komplett an.
Am Nachmittag hatten Tobi und ich dann eine Führung durch die Oper gebucht.
Es war schon ein beeindruckendes Gefühl plötzlich in dem Gebäude zu stehen, was laut Aussage des Guides, zwei von drei Menschen dem Äußeren nach zuordnen könnnen, als die Sydneyer Oper. Die Oper wurde übrigens von einem Dänen erbaut und hat eine ziemliche kontroverse "Erbauungsgeschichte" hinter sich. Sowohl angestrebter Zeit- als auch Finanzrahmen wurden um ein x-faches torpediert. Heute nun zählt das Gebäude zu einem der bekanntesten weltweit. Es besteht aus mehreren Säälen ... ich glaube, 4 oder 4 kleinere und die beiden Hauptsääle - der Konzert- und der Theatersaal. In 2 kleinen und den beiden Hauptsäälen waren wir drin. Wirklich sehr beeindruckend und ich war schon fast etwas traurig, nicht doch eine Veranstaltung mitgemacht zu haben. Durch die laufenden Proben bekam man ein Gefühl für die Arkustik... es muß ein irres Gefühl sein, dort wirklich eine richtig klassische Veranstaltung zu besuchen...
Nach viel Staunerei und unzählbaren Fotos der Oper aus sämtlichen Perspektiven und Sonneneinfallswinkeln, machte ich mich auf zu einer weiteren Fährfahrt.
Das Ziel war, den Sonnenuntergang vom Boot aus zu sehen und anschließend das Szenario, wie sich die Stadt erneut in ein Lichtermeer verwandelt. Plan geglückt :o) Es war umwerfend. Und das alles für ein einfaches Tagesticket - wer braucht da eine "Evening Cruise" für's dreifache Geld...
Im Dunkeln flanierte ich danach nochmal zur Oper. Menschen über Menschen waren unterwegs, saßen in den Cafès auf den Straßen, Jubel und Trubel wie in einem Urlaubsort und wie wohl auch Berlin bei Nacht... Da die Oper auf einer etwas vorgelagerten Landzunge liegt, hat man von dort aus den perfekten Blick auf die Skyline der Stadt, die Harbour Bridge und die umliegenden Buchten, die ebenfalls im Lichtermeer strahlen. Ein wunderbarer Tagesausgang - eigentlich ein perfekter Abschiedsabend, aber der kommt erst morgen...

Update ältere Fotos

Sydney verschlingt mich..
Ich bin den ganzen Tag unterwegs und wenn ich dies nicht bin, lieg ich im Bett und schlafe.
Zeit, zum Fotos sortieren bleibt daher keine.
Ich schätze, dass es das nächste Fotoupdate dann tatsächlich von Deutschland aus geben wird.
Anbei die letzten beiden älteren Alben.
Zum Einen, ein paar Fahrtenbilder auf dem Weg nach Sydney und zum Anderen ein paar Bilder der Jenolan Caves, die Höhlen, die ich mir in den Blue Mountains ansah.

24_Bayron Bay - Coffs Harbour-Newcastle


Jenolan Caves

Sonntag, 5. September 2010

Sydney - Tag 1

An meinem ersten richtigen Sydneytag, kam ich recht füh in die Gänge.
Ganz im Gegensatz zum gestrigen Wetter, begrüßte mich heute strahlender Sonnenschein.
Kein Wölkchen am Himmel, dafür aber eine recht kräftige Brise.

Per Bus ging es raus nach Bondi Beach - quasi das Wannsee Sydneys - also ein Stadtteil, wo wohnt, wer es sich leisten kann...
Naja, etwas schöner und größer natürlich und in australischen Maßstäben gemässen....
Ein recht hipper Küstenabschnitt, viele Buchten, tolle Strände, glasklares Wasser und ein ca. 2,5 stündiger Coastal Walk, der von Bondi Beach nach Coogee Beach führt. Endlich wieder Sonne ... und Natur ... ich atmete auf und meine Stimmung ebenso.
Gemütlich schlenderte ich den grandiosen Coastal Walkway entlang ... machte viele Pausen ... Fotos ... und genoss die gesamte Atmonsphäre.
Es fühlte sich dennoch verdammt nach Abschied an und das Gefühl absoluter Glücksseeligkeit tritt nicht gerade ein. Ein letztes Mal mit meinen Füßen im Meer und der Blick in die unendliche Ferne..
Ich sog noch einmal alles ganz bewußt auf...

Anschließend war ich mit Carina und ihrer Schwester Carmen verabredet.
Beim obligatorischen Starbucks am Hafen der Stadt - das erste Mal sah ich die Harbour Bridge und auch die Oper - schlossen wir uns nach gut 2 Monaten wieder in die Arme. Es gab eine Menge zu erzählen und es war schön, sich widerzusehen. Das letzte Mal "Down Under" - beim nächsten Mal dann Hamburg oder Berlin..
Anschließend schlenderten wir noch durch den Stadtteil "The Rocks".
Das ist der älteste Stadtteil der Stadt mit wunderschönen alten Häusern, ganz in der Nähe vom Hafen.
Während Carina und Carmen ihren letzten Abend bei einem gemütlichen Essen ausklingen lassen wollen - für Carina gehts morgen zurück nach Neuseeland - nutzte ich die fortgeschrittene Uhrzeit und fuhr spontan auf den Skytower. So konnte ich die Stadt noch im Hellen von oben sehen, den Sonnenuntergang und schließlich Sydneys Lichtermeer komplett im Dunkeln. Ich blicke in den Himmel und sehe meinen allabendlichen Stern funkeln, zu Füßen Sydneys Skyline... ein toller Blick...

Nun bin ich müde und mir tun die Füße weh.
Dennoch, es gibt noch eine Menge zu sehen und die beide verbleibenden Tage sind schon voll geplant mit Dingen, die ich noch tun möchte.
Daher wirds gleich unter die Dusche gehen und dann ab ins Hotelbett.

Zeitsprung

Hallo Ariane,

es ist kaum zu glauben... fast ein Jahr habe ich jetzt Deinen Blog verfolgt und nun soll es bald zu Ende sein...

Ich danke Dir, dass Du mich noch mal an viele Orte geführt hast, die ich schon selber sehen und lieben lernen durfte - mit Deinen Augen durfte ich viele Abenteuer noch einmal erleben. Genauso wie für die vielen Anregungen für einen nächsten Neuseeland-Urlaub (der bestimmt irgendwann stattfinden wird).

Ebenso vielen Dank für die vielen sehr "persönlichen" Einträge. Es hat Deine Reise für mich als Leser sehr lebendig und leicht nachzufühlen gemacht.

Ich wünsche Dir noch ein paar schöne Tage in Sydney und einen guten Rückflug.

Viele liebe Grüße vom anderen Ende der Welt

Monique


Liebe Monique,
ja, unglaublich, dass das Jahr jetzt rum ist.
Fast wärest du dabei gewesen - besimmt ein komisches Gefühl..
Ich danke dir für deine netten Worte und vielleicht klappt es ja, dass ich dir zurück in Deutschland noch mehr erzählen kann. Liebe Grüße aus Sydney, Ariane

Samstag, 4. September 2010

Countdown - meine letzte Tage....

Heute nun bin ich in Sydney angekommen.
Nachdem sich das Wetter in den Blue Mountains leider total passend zur Wettervorhersage eingestellt hat, konnte ich die fantastische Landschaft nur erahnen.... wie immer, wenn ich in den Bergen bin. Es war ja nicht das erste Mal Wetterpech, sodass ich es schon fast mit Humor nehme.. Ich bin wohl kein Bergkind...
Statt atemberaubenden Lookouts steuerte ich die Jenolan Caves an - die wettersichere Option.
Die Jenolan Caves sind mehrere Tropfsteinhöhlen, die man im Rahmen von Führungen besichtigen kann. Ich habe eine Tour mitgemacht und so gut es geht auch ein paar Bilder geschossen - die kommen dann später.
Anschließend ging es zu Nicole und ihrer Familie. Nicole ist eine Klassenkameradin aus Schulzeiten. Sie lebt am Stadtrand von Sydney, sodass sich ein Abstecher nahezu anbot. Ich wurde lecker verköstigt, hatte eine ganze ausziehbare Couch für mich allein und das Beste - ein Badezimmer nur ein paar Meter entfernt... Luxus :o)

Heute Mittag steuerte ich dann direkt den Autoverleih an, um unseren Flitzer zurück zu geben.
Klappte alles wunderbar. Da der Vermieter unweit vom Airport saß, lief ich direkt zum Flughafen weiter und nahm mir einen Shuttle in die Innenstadt von Sydney, wo auch unser Hotel liegt. Ein wirklicher Glücksgriff, wie ich finde. 3 Sterne mit eigenem Bad, Frühstück, zentral und wirklich sehr gepflegt. Hat Tobi gut recherchiert - hätte ich auch nicht besser finden können.

Trotz regnerischem Wetter erkunde ich etwas die Stadt im näheren Umkreis des Hotels.
Aber die wirkliche "City-Tour" habe ich mir für morgen vorgenommen.
Meine Stimmung hat gerade etwas einen Hänger .... das Thema "Abschied" und "Loslassen" plagt mich und macht es mir gerade etwas schwer, mich wirklich auf Sydney einzulassen. Ich hoffe, dass es mit dem angekündigten Sonnenschein auch stimmungstechnisch noch etwas bergauf geht. Aber letztlich wird er bleiben, der Abschied ... und schön ist sowas bekanntlich ja nie.

Noch 4 Tage Down Under & flaue Gefühle in der Magengegend...

Freitag, 3. September 2010

Mexico

Hallo Stefan,
da mich dein Abschied mindestens genauso beschäftigt, wie mein eigener, hast du dafür def. einen Blogeintrag verdient ;o)
Viele Monate lang hast du mich nun von daheim auf meinen Wegen in Neuseeland und Australien begleitet - nun vertauschen sich die Rollen und ich werde zu Hause sitzen und dich um deine unzähligen Erfahrungen in Mexico beneiden, mich fragen, was du machst und wie es dir geht...
Ich wünsche dir wundervolle 3 Monate und vor Allem, komm gesund zurück....
(ohne Bekanntschaft mit der Drogenmafia oder Baracudas.... schließlich bist du mir ja noch ein halbes "Ja" schuldig... ;o)

Tschakka... Heute Abend hast du es geschafft - letzter Arbeitstag!!!
Und dann: Gute Reise!!!!


Fahrt nach Sydney via Blue Mountains

Die letzten Tage bestanden erneut aus einer Menge Fahrerei.
Da wir Sydney schon relativ nah waren, jedoch in gemäßigterem Tempo, mit kleineren Stopps hier und da ... Coffs Harbour - Port Macquarie - Newcastle - Gosford...
So richtig Lust auf Kleinstadt und Surferküste haben wir beide nicht mehr. Wie ich im letzten Eintrag schon schrieb, merke ich, dass ich voll bin mit Eindrücken - ein bißchen Natur noch und Sydney und ich denke, dass es dann gut und rund ist und Zeit, zu gehen.
Heute, am Donnerstag haben sich für 2 Tage die Wege von Tobias und mir getrennt.
Ich wollte nochmal in die Blue Mountains - eine ziemlich tolle Gebirgslandschaft westlich von Sydney.
Da Tobias das Wetterrisiko zu groß war, entschied er sich, bereits nach Sydney vor zu fahren. Er nahm am Gosford den Zug und ich düse nun mit unserem Van bis Samstag allein durch die Blue Mountains.
Ja, das alleine Reisen - es fühlt sich an, wie in Neuseeland. Allein das, ist für sich nochmal ein Erlebniss, dass sich irgendwie besonders anfühlt.
Ein bißchen wie ein Dejavus...

Die Wettervorhersage behielt leider Recht.
Beim Hineinfahren in die Blue Mountains kann ich grob erkennen, wie sich das Landschaftsbild hier prägt.
In Katoomba - dem Ausgangsort für verschieden Aktivitäten - ist es jedoch lebensgefährlich neblig.
Ich sehe die Hand vor Augen nicht und empfinde das Autofahren schon fast als Risko, weil man nix sieht - gar nix.
Dazu die lieben Australier, die von der Benutzung eines Lichts am Auto offensichtlich noch nicht wirklich viel gehört haben.
Ich bin schon besorgt darüber, dass ich die Nebelschlussleuchte nicht finde... Naja, der gewöhnliche Australier ist wohl eher irritiert von meiner Benutzung des normalen Lichtes...
Ich hoffe, dass das Wetter morgen wenigstens etwas besser ist, um noch ein paar Blicke zu erhaschen.
Wenn nicht, dann greift "Plan B".
Es gibt da noch tolle Tropfsteinhöhlen - die Jenolan Caves.
Im Zweifelsfall werde ich diese anfahren und danach dann Nicole besuchen - eine alte Klassenkameradin, die hier ganz in der Nähe wohnt und praktischerweise nur 30 Minuten vom Sydneyer Flughafen entfernt. Dort muß ich Samstag Mittag wieder sein - Auto abgeben.

Tja, und dann brechen auch meine letzten Tage an: 4 Tage Sydney...

Dienstag, 31. August 2010

Gold Coast

Ab Brisbane geht es nun die Gold Coast entlang weiter südwärts.
Unendliche Strände mit wilden Wellen säumen die Küste - es ist ein Surferparadies hier..
Zuweilen sind die Strände dicht bebaut - moderen Bettenburgen und Ballungszentren für Urlauber und Surferklientel, die mehr den Trubel suchen, denn die Ruhe und Individualität. Ich fühle mich zuweiln wie durch eine Fahrt auf der Berliner Friedrichstraße - Hochhäuser, enge Straßen und ein Verkehr, der Berlin in nichts nach steht.
Meins ist dies mal wieder nicht. Es ist lediglich faszinierend anzuschauen, weil es wie eine Welt in einer Welt erscheint und bei Tag den Glanz hat, wie Las Vegas, bei Tag - nämlich gar keinen. Für mich mit Sicherheit in keiner Form irgendeine Art von Urlaubsreiz...
Durchfahren, Fotos machen, Schauen - OK.
Wir trinken einen Kaffee bzw. ich ein leckeres Kaffee-Eis-Caramel-Sahne-Mixgetränk und fahren weiter nach Byron Bay.
Ein hippiger Ort, kleiner und süßer - aber dennoch voll mit Jubel, Trubel und Touristen.
Ist stelle fest, dass ich keinen Nerv mehr darauf habe.
Letztlich sind es immer ähnliche kleine oder große Städte, viele Urlauber und Surferstrände in der Nähe.
23_Gold Coast - Bayron Bay


Ich merke, dass mein Bedarf nach Ruhe steigt und dass ich das Gefühl habe, irgendwo ankommen zu wollen.
Reisen macht müde und ich glaube, ich bin es ein Stück weit.
Ich merke, dass es mir schwer fällt, mich an immer wieder ähnlichen Städtchen und Stränden zu erfreuen.
Ich merke vielmehr, dass ich mich nach Ruhe sehne und wieder einem Stück Kontinuität im Leben.
Sei es in Form von Privatsphäre die über die Größe eines Schlafsackes hinaus geht, einen Stromanschluß in einem geschlossenen Raum oder auch mal einer eigenen Badewanne...
Genau dieses Gefühl macht es mir sicher ein Stück weit einfacherer, mich auch wieder auf Berlin und die Rückkehr in einen Alltag zu freuen.
Ich habe das Gefühl, dass es langsam rund wird und gut ist. Zumindest für den Moment und dieses Kapitel in meinem Leben.
Die Seiten bis zum Ende dieses Lebensabschnittes sind wenige geworden und der große Absatz ist schon im Augenwinkel zu erkennen.
Morgen in einer Woche wird das Blatt weiß werden.

Montag, 30. August 2010

Ein Märchen von Souvenieren

Ja, nun ist er da, der Zeitpunkt, wo auch ich mich auf die Suche begebe nach Mitbringseln für mich, die mich auch später noch an diesen außergewöhnlichen Abschnitt meines Lebens erinnern sollen. Was bietet sich da besser an, als ein Bummel durch eine Stadt, wie Brisbane, wo ich gerade bin.
22_Brisbane

Bisher vermied ich den Kauf gern, da es sich mit begrenzten Gepäck- und Raummengen nicht sonderlich gut macht, unnütze Platzhalter immer wieder von A nach B zu schieben. Aber nun - eineinhalb Woche vor meiner Rückreise, ist es wohl an der Zeit, sich diesem Thema zu widmen.
Meine Mitbringsel aus Neuseeland halten sich leider in Grenzen, da die kulturellen Gegenstände, die an ein Land oder eine Region erinnern - in dem Fall die Kultur der Maori - nicht wirklich meinem Geschmack entsprachen. Somit blieb es bei einer sehr trendigen (für meinen Geschmack) Schlafanzughose von Aucklands Pondsonby Road. OK, ein kleiner Fotohalter fiel auch noch ab .. aus Holz und ganz süß im hölzernen Schriftzug "Aotearoa" - also "Neuseeland"...
Der Rest des touristisch angepriesenen Fundus an möglichen Souveniren entsprach nicht so ganz dem, was ich mir in die Wohnung stellen, hängen oder legen würde.
Es bleiben unzählige Fotos, Steine, Muscheln und ein Meer an Erinnerungen. Mein innerer Schatz an Souvenieren ist übervoll. Eine riesige Schatzkiste, in der ich wohl noch oft Kramen werde und Dinge hervor zaubern, die mich zum Lachen, Nachdenklich sein, Erröten oder auch zum Weinen bringen werden...
Keine Frage - Neuseeland war meine Zeit, mein Traum und mein Gefühl von Freiheit.

Australien ist "wow".
Es ist Urlaub und Unendlichkeit.
Australien ist im Vergleich zu Neuseeland "schneller-höher-weiter".
Jede Dimension ist hier einmal größer.
Mein Herz hängt an Neuseeland. Und Neuseeland wird für immer mein Inbegriff dafür sein, an seine Träume zu glauben.
Manchmal denke ich, ich sollte aufhören an Märchen zu glauben, ich schrieb es gerade vor ein paar Tagen jemanden, aber hätte ich nicht an Märchen geglaubt, würde ich jetzt nicht hier sitzen - in Brisbane - 11 Monate Leben am anderen Ende der Welt hinter mir und soeben ein $260 teures Aboriginal Bild gekauft haben, was künftig meine Schlafzimmerwand zieren und mich jeden Abend und jeden Morgen daran erinnern wird, dass es sich lohnt, an Märchen zu glauben...

Sonntag, 29. August 2010

Noosa - Glashouse Mountains - Brisbane

Viel gefahren sind wir in den letzten Tagen - sogar mit der Sonne und dem blauen Himmel.

Wir haben Noosa gesehen, ein wunderschönes Örtchen am Meer, inmitten von Lagunen, mit unzähligen Stränden und unzähliger Natur drum herrum.
Ohne Probleme könnte ich hier eine Woche Urlaub machen und würde mich nicht langweilen.
Noosa - für mich der Inbegriff eines Urlaubsörtchens, was alles hat, um mich wohl zu fühlen.
Eine wirkliche Alternative zur Ostsee... wäre es nicht ganz so weit... ;o)
Wir haben im Noosa-National Park den Coastal Walk gemacht - traumhafte Kulisse - auf den Klippen entlang, Blick aufs glasklare Meer, Delfine gesehen, strahlende Sonne, blauer Himmel, üppiges Grün und das Beste: keine Tropenluft! Angenehm sommerlich auf der Haut ließ sich meine Bräune vom Great Barrier Segeln refreshen ohne dabei von Erstickungsanfällen oder Schweißflüssen gestört zu werden...
Einfach schön und ein bißchen Neuseeland zurück....
20_Noosa


Nach Noosa ging es in die Glashouse Mountains.
Eine Landschaft aus Vulkankegeln, die in der Ferne und bei Sonnenuntergangslicht spektakulärerer aussieht, als in dem Moment, wo man sich mitten drin befindet.
Leider schafften wir es nicht mehr rechtzeitig zum Sonnenuntergang zum Lookout, sodass wir uns am Morgen mit dem unliebsamen Gegenlicht zurfrieden geben mußten - keine Bilderbuchtfotos wie im Lonely Planet :-(
Wer gerne Berge besteigt, für den ist es sicher nett, da es ein Haufen Wanderungen gibt, auf diese Berge hinauf oder drum herrum.
Eine der wenigen Gemeinsamkeiten die Tobi und mich eint, ist die Unlust des Bergsteigens, sodass dies ausnahmsweise mal kein Streitpunkt war bezüglich der Frage: Fahren oder Bleiben...
21_Glashouse Mountain


Wir durchfuhren die Glashouse Mountains damit relativ zackig und erreichten Brisbane am Samstag Mittag in der totalen Rush Hour.
Natürlich sparten wir mal wieder an der Maut-Straße, sodass uns das Navi, wie schon in Melbourne, einmal quer durch das Stadtzentrum schickte.
Tobi kapitulierte und ich opferte mich, den Stadtverkehr möglichst nervenschohnend zu bewältigen.
Vorteil des Wochenendbesuches einer City ist jedoch das Free Parking und die reduzierten Preise des öffentlichen Nahverkehrs (was in Brisbane auch Fähren einschließt). Kurzentschlossen hielten wir am nächstbesten freien Parkplatz, der ganz nett am Wasser gelegen war und direkt eine Fährstation vor der Nase hatte. Durch Brisbane geht ein Flüßchen und die Fähren sind Teil des öffentlichen Nahverkehres, um sich von A nach B zu bewegen.
Somit flanierten wir am Wasser entlang als auch durch die vor kaufwütigen Menschen strotzende Innenstadt Brisbanes. Irgendwie ja nicht ganz so meins, aber da mein Portemonait heute den Geist aufgab und ich noch immer nach einem Aboriginal-Bild Ausschau halte, weiß ich mich dann doch sinnvoll zu beschäftigen.
Besonders letzteres fordert meinen Suchinstinkt doch sehr. Man findet zwar überall diese kitischigen Stoffdrucke der Aboriginal-Kunst, aber sowas will ich ja genau nicht. Erlesen, wie mein Geschmack ist, soll es natürlich ein Original sein. Genauso wie beim Bomerang möchte ich kein China-Imitat, sondern eben ein Original. Neben dem, dass die Preise dafür natürlich mindestens 10 Mal so hoch sind, findet man wirkliche Art-Gallerien auch ziemlich schwierig. Und wenn, dann ist es natürlich immer ein Akt, meine preisliche Schmerzgrenze mit meinem Geschmack in Einklang zu bringen. Beim Bomerang-Kauf in Cairns hat das schon einigermaßen hingehauen. Da sich die Bilderpreise (es sind Leinwandmalereien) jedoch im Bereich der Hunderter bewegen, ist das natürlich nochmal eine andere Dimension und der Begriff "Schmerzgrenze" bekommt im schmalen Backpackerbudget eine nochmal einschneidenere Bedeutung.
Heute nun habe ich in einer Gallerie ein Bild gefunden (endlich!) und mich absolut darin verliebt. Über den Preis schweige ich an der Stelle gepflegt. Ich werde noch eine Nacht darüber schlafen, aber ich denke, dass dies mein Abschiedsgeschenk an mich selbst werden wird - mein "Down-Under-Traum" zum Anfassen..
Den morgigen Tag werden wir also nochmal in Brisbane verbringen, bevor es am Montag auf geht, zu letzten Etappe in Richtung Sydney - ca. 1200km.
Kommenden Samstag geben wir in Sydney unser Auto ab und werden die letzten 4 Nächte in der Stadtmitte im Hotel schlafen. In der Sydney selbst brauchen wir kein Auto mehr und nach 6 Monaten (!!!) Leben auf Campgrounds ist es wohl ein Abschied, den ich mir verdient habe.

Freitag, 27. August 2010

Kein Fraser Island ...

Heute sind wir in Noosa gelandet - etwa in Höhe des südlichen Endes von Fraser Island.
Das Wetter hat sich merklich abgekühlt und Draußen sitzen am Abend ist nicht mehr wirklich angenehm.
Ja, wir kommen zurück in gemäßigte Gefilde.
Keine Hitze mehr, keine Schwüle, kein Badewetter und keine Moskitos.
Nicht unbedingt wegen der Abwesenheit Letztern, aber schon wegen des nicht mehr ganz so schönen Wetters, entschieden wir uns gegen eine Tour auf Fraser Island.
Nach ausführlichem Studium dessen, was es dort zu sehen gibt, stelle ich fest, dass es im Grunde nichts ist, was ich wo anders nicht schon gesehen habe.
Im Rahmen einer Tour wären u.a. Regenwald, tolle Buchten und Strände angefahren worden, mit Zeit zum Baden. Beides hatte ich inzwischen in Neuseeland als auch hier in Australien zur Genüge und Whithaven Beach - der tolle Strand in den Whitsundays - ist eh nicht zu überbieten.
Somit kein Fraser Island für mich - es war eine Vernunftentscheidung und man kann nicht alles machen.

Anschließend unternahmen wir den Versuch in Harveys Bay Wale zu beobachten.
Ausgestattet mit Zoomobjektiv an meiner Kamera flanierten wir am Strand dieser Bucht entlang, wo jeder, mit dem ich je gesprochen habe, bereits Wale gesichtet hat.
Wir natürlich nicht!
Ja, so ist das eben mit den Highlights. Meine These fand einmal mehr Bestätigung: Highlights lassen sich nicht planen und erzwingen.
Somit gab es auch keine Wale.

Stattdessen einen tollen Sonnenuntergangshimmel über Noosa.
Die Stadtkulisse war nicht wirklich der Wucht des Farbenspiels am Himmel angemessen. Aber da dieses spezielle Licht in so wenigen Minuten wieder vorbei ist, sollte man einfach immer sofort anhalten und gucken. Lange Lookout suchen bringt oft nur mit sich, dass das Licht weg ist.
Somit hielten wir an Ort und Stelle an, um dann bei der Weiterfahrt festzustellen, dass in einem Kilometer tatsächlich ein Lookout gekommen wäre.
Somit kein tolles Sonnenuntergangsszenario mit Panormablick auf die Glashouse Mountains.

Ein paar Bilder vom Tag anbei:

19_Fahrtenbilder Richtung Brisbane

Donnerstag, 26. August 2010

Viel Fahren .... und Fotoupdate

Seit Dienstag heißt es nun "Kilometer gut machen".
Gute 2000km lagen noch bis Sydney, wo wir am 04.09. ankommen wollen, vor uns - bis Mittwoch Abend haben wir 600 davon geschafft.
Ziel ist Fraser Island, was wir morgen, am Donnerstag, erreichen werden - noch gute 200km.
Je nach Wetter wollen wir auf der Insel eine Tour machen. Danach gehts weiter nach Brisbane.
Das Stück zwischen Airlie Beach und Brisbane ist nicht wirklich aufregend, sodass man guten Gewissens durch fahren kann.
Schwieriger wird es mit dem Stück Brisbane - Sydney werden, da es dort noch einige sehenswerte Dinge gibt.
Alles werden wir nicht sehen können und auch von dem Wenigen, wozu die Zeit reicht, leider nur Bruchstücke von Eindrücken bekommen.
Aber was will man erwarten - in 2,5 Monaten ein Land zufriedenstellend zu bereisen, was so groß ist, wie Europa, ist nun mal schwerlich machbar.
Ich tröste mich damit, dass auch Australien nicht aus der Welt ist, ich noch jung bin und es immer Gründe für ein Widersehen geben muss....

In 2 Wochen um diese Zeit sitze ich im Flugzeug nach Bangkok.
Der Abschied von Down Under erreicht so langsam eine Realität, die nicht mehr wegzuschieben ist.
Ich werde mein Leben hier unten vermissen und ich schätze, dass mir das in dem Augenblick so richtig bewußt werden wird, wenn ich auf meinen Umzugskisten sitze, zurück in meiner Berliner Wohnung. Eine so ferne Vorstellung, aber doch so nah dran...

Cape Hilsborough National Park:

Cape Hilsborough National Park


Whitsunday Islands:
18_Whitsunday Islands

Mittwoch, 25. August 2010

Tour durch die Whitsunday Islands - Teil 2

Segeln mit nur mäßigem Spaßfaktor: Es weht kaum Wind, sodass wir das "Hilfssegel" auspacken. Dennoch, wir kommen kaum vorran und die Sonne scheint aus der selben Richtung, wo auch der wind her kommt. Das heißt Schatten gibt es im Wasser links vor dem Boot, aber nicht auf dem Deck...
Dies widerum macht es fast unerträglich heiß oben auf dem Deck.
Ich habe seit gestern einen Sonnencremeverbrauch, wie bisher noch nie in meinem Leben. Alle 30 Minuten cremen, im Kampf gegen schmerzhafte Rötungen an vorzugsweise bisher käseweißen Körperstellen.
Ich beschließe, meinen Blog unter Deck zu schreiben. Hier ist es zwar ähnlich warm, aber wenigstens keine Sonne. Ich gönne mir einen Schokoriegel aus dem Freezer.
So wie ein paar andere Mitreisende, die es auch kaum aushalten oben zu sitzen und runter kommen. Die Crew meint es gut und will mit uns Segeln. Wir alle würden aber wohl die Nutzung des Motos bevorzugen, da zum einen der Fahrtwind kühlt, als auch die Stellung des Segels im "Ruhezustand" etwas mehr Schatten spenden würde. Aber nun, die Crew will gern Segeln - also Segeln wir...
Bevor wir dies taten, steuerten wir noch 2 Schnorchelspots an. Zuerst eine karibisch anmutende Sandbank und danach ein Reef an einem Felsen im Wasser.
Ich kapitulierte jedoch nach dem ersten Schnorchelspot, da mir meine undichte Brille im Kombination mit dem noch immer nur mäßig klaren Wasser doch ziemlich die Freude trübte. Hinzu kam, dass es neben hübsch anzusehenden Fischchen auch weniger nette "Jelly-Fische" gab. "Jelly-Fische" = Quallen. Nicht gefährlich, aber jede Berührung fühlt sich an, wie ein Stromschlag und es brennt unangenehm auf der Haut. Ich beschloss daher, ausgibig die Sandbank zu besichtigen - um mich herrum, diverse Inseln, azurblaues Meer, Boote im Wasser ... ich kleiner Robinson, ich...
... und Tonnen von Sonnencreme auf meiner Haut. Ich schätze, die dürfte ziemlich irritiert sein, von so viel Cremerei.
Der zweite Spot ist vor einer Insel, im Wasser. Von oben sieht die Kulisse sehr schön aus - ich belasse es dabei, mir die Angelegenheit von oben anzusehen und genieße das Panorama vom Boot aus...
... Gerade kommt ein Crew-Mitglied hinunter und fragt, was ich hier schreiben würde. Ich erkläre ihm die Zusammenhänge und er fragt, ob ich auch über ihn schreiben würde. Ich erwidere, ob es denn etwas Erwähnenswertes gäbe. Er meinte, daraufhin, dass deutsche Mädchen toll seien - viel besser als Engländerinnen. Ich erwidere provokant, dass ich dazu nicht viel sagen könne, weil ich weder in die eine noch in die andere Richtung über Erfahrungen verfüge... Er lacht...
Auf die Frage, über welche Erfahrungen ich denn verfügen würde, höre ich elegenat hinweg und biete ihm an, seine Telefonnummer in meinem Blog zu hinterlassen, so für den Fall, dass jemand Interesse hat, der das liest. Er lacht nochmal und meint, dass sich alle Kontakte über den Touranbieter laufen sollen. Ich lache und versichere ihm, dass ich sein Gesuch in meinen Blog aufnehmen werde. Also Mädels, falls jemand Interesse hat, an einem extrem tollen australischen Endzwanziger - ich betätige mich gern als "Karina Pflaume". Für mich isser nix... darum gebe ich gern weiter... *lach*

Nichts desto trotz macht eine flirtlustige Crew nicht wett, dass ich an diese Tour größere Erwartungen hatte. Sicherlich waren die Eindrücke toll, es hat Spaß gemacht und es waren unvergessliche Tage - gar keine Frage. Aber sowohl der Teil des Reefs (bzw. die gegenwärtige Wasserklarheit), die Probleme mit der Schnorchelmaske als auch das Flair auf dem Schiff trugen in Addition doch dazu bei, dass meine Vorfreude nur zum Teil erfüllt wurde. Das erwartete Highlight blieb aus. Aber so ist das Wohl im Leben. Wirkliche Highlights lassen sich nicht planen oder erzwingen - sondern sind einfach da - unverhofft und überwältigend und sind genau deswegen Highlights. So wie eine Sternschnuppe am Himmel....

Tour durch die Whitsunday Islands - Teil 1

Meinen heutigen Blogeintrag schreibe ich auf Papier....
Nun, ich werde ihn Abtippen müssen (was ich gerade tue ;o) - aber immerhin ist es gerade eine quasi "Live-Bericht" vom Boot in den Whitsunday Islands.

Es ist Dienstag Morgen, 7:00 Uhr.
Ich kann nicht mehr schlafen - mir ist warm und ich bin wach.
Ich habe mir meine Kabine mit drei 19-jährigen Typen aus Deutschland geteilt.
Da sie am Abend genauso müde waren wie ich, war die Schlafsituation soweit OK. Alletrdings waren alle Türen verschlossen (wir hatten eine "Durchgangskabine") und auch das Fenster, sodass ich wahnsinnig geschwitzt habe. Ich brauche Frischluft zum Schlafen und daran mangelte es gewaltig...
Auch mit dem Umziehen ist es etwas schlecht, da permanent Bewegung von Überall her ist. Es gibt noch ein Duschklo, was ich jedoch ziemlich ecklig finde. Ich frag mich, wohin die Leute zielen, wenn sie auf die Toilette gehen, jedenfalls nicht in das dafür vorgesehene Gefäß - soviel stand fest. Das Ganze dann ohne Schuhe zu betreten - diese wurden uns bei Ankunft auf dem Boot abgenommen: "No Shoes on bord" - finde ich dann mehr als unangenehm. Somit wird jeder unnötige Gang auf diese Räumlichkeit weitestgehend von mir vermieden.
Und zur Not - ich habe natürlich noch ein zweites Paar Schuhe mit ;o). Bereits am Abend kramte ich diese hervor, weil ich kalte Füße hatte. Heute morgen grummelte mich dann gleich eines der beides Crewmitglieder an, ohne überhaupt erstmal "Guten Morgen" zu sagen, dass ich meine Schuhe ausziehen solle. Ich erklärte, dass ich kalte Füße habe, woraufhin die (in meinen Augen recht patzige) Antwort kam, warum ich dann nicht noch im Bett geblieben sei...
Seltsame Herleitung!
Überhaupt finde ich den Umgang der beiden Crew-Menschen mit den Passagieren etwas seltsam. Einerseits sehr locker, andererseits fehlt ihnen in meinen Augen ein wenig die "Kundenzugewandtheit". Insbesondere einer der Beiden verhält sich doch sehr "oberlehrerhaft", was ich ja nun gar nicht gut vertrage, wenn mich ein 25-jähriger behandelt, als hätte er die "Weisheit mit Löffeln gefressen". Erst recht, wenn man merkt, dass außer seinem Wissen hier an Board, nicht wirklich viel dahinter ist...
Anderes Beispiel: - im doppelten Sinne ärgerlich - meine Schnorchelmaske.
Ärgerlicherweise ist diese nicht dicht und mir läuft Wasser hinein. Ich habe dieses in einem Tauch-Shop an Land ausgeliehen, also keine Chance auf Umtausch. Als ich dies beim Schnorcheln bemerkte und entsprechende Schwierigekeiten hatte, wurde ich in einer Art und Weise auf bestimmte Fehler meinerseits hingewiesen, dass mir die Haare zu Berge standen. Natürlich lag es nicht an mir (nein, ich bin nicht so doof, um selbst zu checken, ob evtl. Haare eingeklemmt sind oder die Brille zu locker sitzt...) - die Brille ist undicht!
... mußte er dann auch erkennen ...
Dennoch ärgerte mich mehr das Undicht sein meiner Maske, als der Ton des Besserwisser-Cruisers.
Neben dem Brillenproblem, was mich dazu zwang, jede Minute das Wasser ablaufen zu lassen, war auch das Reef nicht wirklich klar - bzw. die Wasserqualität. Wirklich viel war nicht zu erkennen, zumindest nicht in der Qualität, wie ich es von meiner Cairns-Tour her kannte. Man merkt, so 100% begeistert bin ich bis Dienstag Morgen noch nicht.
Abgesehen jedoch von der Crew und der mäßigen Schnorchelfreude, gibt es auch tolle Erlebnisse zu berichten. Die Fahrt mit dem Boot durch die Islands ist traumhaft schön. Eigentlich hatte ich die Phantasie (woher auch immer die kam), dass die Whitsunday Islands flache, strandige Inselchen sind.. Sind sie nicht - sondern felsige, bewachsende Berge im Wasser. Irgendwie norwegisch - fand ich. Meine Highlights bisher: Whithaven Beach und Wale...
Wir sahen eine Mutter mit ihrem Jungen - aus dem Wasser springend, spielend, tauchend, tollend... ein grandioser und überwältigender Anblick (und mein Fotoapparat unter Deck). In der Form habe ich Wale noch nie gesehen - also mehr, als nur Wasser-/Luftfontainen und Schwanzflosse. So im Ganzen und senkrecht aus dem Meer schießend, bombastisch wieder hinein klatschend.... für mich ganz großes Kino und offener Mund und offene Augen....
Ebenso atemberaubend: Whithaven Beach. Der Strand liegt auf einer der beide größten Inseln der Whitsundays - nämlich Whitsunday Island. Man kommt dort nur mit dem Boot hin und der Strand ist weltweit einzigartig, weil er sich nur schwer erwärmt. Er ist weiss wie Mehl und wird wohl industriell u.a. für die Glasherstellung genutzt. Daher ist er sehr wertvoll und auf das Ausführen noch so kleiner Mengen von diesem Sand stehen extrem hohe Strafen. Neben dem industriellen Blick, sieht mein Auge einen unendlichen Traumstrand wie in jedem Reiseprospekt. Extrem weisser Sand, davor das türkisblaue, glasklare Wasser... mehr Urlaubsfeeling geht nicht! Wir hatten 3 Stunden Aufenthalt, um umherzulaufen, zu baden und zu genießen... Paradiesgefühle... absolut!!!
Fazit also bis Dienstag Morgen: Schnorcheln leider viel weniger schön als erwartet und erhofft, Segeln durch die Islands, Whithaven Beach, Wale und Sternenhimmel vom Boot aus gucken.... AMAZING!!!

Sonntag, 22. August 2010

Mackay

Nachdem wir gestern ja nun schon einen Tag zu früh in Airlie Beach ankamen, beschlossen wir, noch etwas weiter südlich, nach Mackay zu fahren.
Das Wetter in Airlie Beach war recht bewölkt, sodass ein Strandtag wenig lohnte.
Das vor Touristen überlaufende Örtchen ist der Ausgangspunkt für alle Touren in die Whitsunday Islands. Auf mich wirkte es etwas wie klein Playa de Palma - ohne dort jemals im Sommer gewesen zu sein. Eine Menge extrem chillige Leute in gestählten Körpern und knappen Fummeln, Partylocations, Restaurants, Cafès, Souvenierläden...

Ohnehin kein wirklicher Wohlfühlort für mich - egal bei welchem Wetter...

Etwas weiter im Süden überholten wir dann die Wolken am Himmel und verbrachten einen sonnigen Spätnachmittag am extrem "ebbigen" und weniger überlaufenen Strand von Mackay.
Mackay


Heute gehts nun wieder zurück nach Airlie Beach, weil am Montag Morgen ja meine Segel-Schnorchel-Tour durch die Whitsunday Islands (= Pfingstsonntagsinseln) starten wird - also der Inselwelt vor der Küste, welche hier das "oberirdische" Landschaftsbild des Great Barrier Reefes prägt. 74 solcher Inseln / Inselchen gibt es, 17 davon bewohnt, wovon fast alle den Status von Naturschutzreservaten haben und damit zum Whitsunday National Park gehören. Durch die geschützte Lage der Inseln hinter dem Great Barrier Reef zählt diese Region zu den besten Segelgebieten der Welt. Ich darf also gepsannt sein, was mich am Montag und Dienstag erwarten wird...

Samstag, 21. August 2010

Fahrtage: Cairns Richtung Airlie Beach

Die Strecke der letzten Tage führte uns durch unendliche Weiten von Zuckerrohrplantagen.
In meinen Augenwinkeln zogen sie vorbei, immer und immer wieder...
In der Ferne, auch immer wieder, Berge, welche zumeist wolkenverhangen waren. Je nach Einfallswinkel der Sonne, strahlten die Felder wunderschön, so wie riesige Sumpflandschaften.. Das Grün ist satt und die rote Erde weiterhin allgegenwärtig. Es ist Erntezeit für das Zuckerrohr und riesige Maschienen fahren durch die Felder. Abtransportiert wird das Zuckerrohr auf kleinen Schmalspurbahnen, die häufig an den Feldern vorbei führen. Sieht witzig aus...
Gestern Abend wollten wir auf einem Campground einchecken, entschieden uns aber dann dagegen, weil es Asche regnete.
Ja, man muß dafür nicht nach Island fahren, auch sowas gibt es hier. Die Farmer zünden die Zuckerrohrfelder an, um das Stroh zu verbrennen und die Schlangen zu vertreiben. So zumindest steht es in Tobis heiligem ADAC-Reiseführer. Naja, und der hat sicher Recht.
Da wir nicht der Meinung waren, Asche auf unseren Häuptern verdient zu haben, wechselten wir dann doch den Campground orientiert an der Richtung des Windes. Haben das nicht schon die Indianer so gemacht?? Also, nicht den Campground aufgrund von Asche gewechselt, aber sich am Wind orientiert?!?
Hielten wir es also wie die Indianer und fanden endlich mal einen Schnäppchencampground für nur $15. Ob das jetzt inkl. Ascheregengefahr-Rabatt war, entzog sich unserer Kentniss. Wie auch immer, man könnte in jedem Fall sagen, dass wir die letzten Tage durch ein "Zucker- und Obstgebiet" des Landes gefahren sind. Plantagen über Plantagen ... Farmen über Farmen ... unendliche Weiten.
Australien ist groß. Es ist riesig ... und alles in einer ganz anderen Dimension als Neuseeland.

Es hat sich etwas zugezogen, seitdem wir aus Cairns los sind, was aber an der Temperaturen nichts ändert.
Es ist um die 30°C und schwül ohne Ende.
Selbst Nachts gibt es kaum eine Veränderung, es weht nur ein laues Lüftchen und man hat die Wahl, nachts von Mücken zerstochen zu werden oder im eigenen Schweiß zu ertrinken. Einen erholsamen Schlaf gab es somit seit bereits 4 Nächten in keiner Weise und ich sehne, man glaub es kaum, unsere Weiterfahrt in Richtung Süden (und damit der Kälte entgegen) herbei.
Fahrtenbilder Richtung Airlie Beach


Bis Dienstag heißt es aber erstmal noch ausharren und schwitzen.
Nachdem wir gestern bereits die Region der Whitsundays erreichten - was sich zum Einen, formal an der Begrüßungsschildern des Highways erkennen lässt, zum Anderen aber auch an der Inselwelt die sich vor der Küste auftut, werden wir heute den Ort Airlie Beach erreichen, von wo aus ja am Montag mein Overnight Sailing Tripp durch die Whitsundays los geht. Endlich wieder Schnorcheln. Ich freue mich schon riesig! Mein Sonnenbrand auf meiner Körperrückseite sollte bis dahin auch wieder halbwegs regeneriert sein. Immerhin kann ich schon wieder auf dem Rücken liegen, ohne jede Falte meines Bettlackens, wie die Prinzessin auf der Erbse doppelt und dreifach intensiv zu spüren...

Wir sind insgesamt etwas zu schnell durch gefahren, sodass wir nun noch 2 Tage Luft haben werden.
Etwas ungünstig, da ja schon noch 2000km bis nach Sydney vor uns liegen, das wir bis Anfang September erreicht haben müssen.
Ab Dienstag werden wir also etwas aufs Gas drücken müssen.
Für mich soweit OK, da meine Highlights dann soweit durch sind.
Letztlich freue ich mich noch auf Fraser Island (eine wohl sehr, sehr sehenswerte Insel vor der Küste), bin gespannt, was Brisbane so zu bieten hat und natürlich wird Sydney als Abschluß meiner Australienreise das letzte Highlight. Noch 3,5 Wochen Down Under....

Donnerstag, 19. August 2010

Fotos der letzten Tage

Heute nur die Alben der letzten Tage.
Mehr Text gibts später, wenn ich wieder Zeit habe, zu schreiben.

Nur Eines - es ist sooooo schwül, ich habe 1000 Mückenstiche und ich liebe unsere Klimaanlage...

Cairns:

Cairns Stadt

Cape Tribulation:

Cape Tribulation


Fahrt durch die Tablelands:

Tablelandsfahrt

Mittwoch, 18. August 2010

Cape Tribulation

Bevor es nun stetig südwärts gehen wird mit Ziel Sydney als Ende der Reise in 3 Wochen, haben wir heute noch einen kleinen Abstecher gen Norden gemacht, zum Cape Tribulation bzw. durch das Nationalparksgebiet drum herrum.

Nördlich von Cairns fuhren wir an diversen Stadtstränden vorbei, wo man sich vermutlich ganze Jahresurlaube aufhalten kann, wenn man denn auf Strandurlaub steht. Ein Ressort grenzte an das Nächste, an immer wieder neuen Strandabschnitten.
Wir durchfuhren Port Douglas - ein ganz netter Ort, vor Allem mit mehreren tollen Lookouts, allerdings ziemlich edel und längst nichts für ein Backpackerbudget.

Auf dem Weg zum Cape Tribulation ging es an der Küste entlang durch recht bergiges Gebiet, mit weiten Ebenen voller Zuckerrohrplantagen und später voll von Regenwald. Die Strände waren einfach paradisisch-karibisch ... Palmen, blaues Wasser, strahlend weißer Sand... eine Augenweide und Kalendermotive für mehr als 12 Monate...
Trotzdem traut man sich nie so recht ins Wasser oder weit ab vom Weg, da mit Hinweisen auf Gefahrenquellen, wie Krokodile, nicht gegeizt wird. Somit genossen wir das Panorama vom Land aus und durch das Kamerobjktiv...
Weiter geht es morgen durch das Landesinnere, die Tableland, südwärts....