Freitag, 10. September 2010

Bangkok - erste Eindrücke

Alle Bangkok-Liebhaber mögen es mir verzeihen - mein erster Eindruck der Stadt, der wohlbemerkt noch keine Besichtigung von Tempeln etc. beinhaltetet - er ist nicht wirklich ein reizender. Ich traf mal jemanden in Neuseeland, der Bangkok als "Moloch" beschrieb. Genauso empfinde ich die Stadt momentan.
Ich weiß, die Tempelanlagen werden mein Bild wandeln. Ohne diese jedoch mit einzubeziehen, ist die Stadt ein einziger Wust aus Smog, Lärm, Verkehrschaos, feuchter Hitze, Menschen, die einem an jeder Straßenecke diverse Güter aller Art aufschwatzen wollen... es ist nahezu unerträglich für meinen Geschmack.
Die Fahrten mit Taxi oder Tuk-Tuk (dreirädriger "Fahrräder") sind zwar billig, jedoch weiß man nie, ob man auch da ankommt, wo man hin will oder nicht zwischendurch noch einmal bei diesem oder jenen Bekleidungsgeschäft abgeladen wird, wo man doch etwas kaufen solle (die Tuk-Tuk-Fahrer werden oft von Schneidereien "gesponsort" - um die Touristen dort vorbeizuschleusen). Das Englisch der Thais "von der Straße" ist schlecht, sodass man sich gegenseitig nicht versteht. Mir ist es nicht sonderlich wohl und so verbringe ich den ersten Tag nach einer chaotischen Tuk-Tuk-Fahrt, dem Spaziergang durch eine "Parkanlage", einer kurzen Runde durch ein Shoppingcenter und einer vor Verkehr zerberstenden Straße im Hotel. Diese Art von Leben und Urlaub ist nicht meins. Das stelle ich sofort fest. Es ist eine komplett andere Kultur, die ich versuche zu respektieren - jedem das Seine, solange er glücklich ist - mir jedoch ist es alles etwas suspekt. Ich bin von Natur aus eher mißtrauisch und leicht in Sorge zu bringen bezüglich dem unfreiweiligen Besitzerwechsel meiner Habseligkeiten, sodass ich ständig das Gefühl habe, aufpassen zu müssen. Es ist nichts fest. Alles ist verhandelbar - jeder Preis. Und selbst wenn man sich auf einen Preis einigt - z.B. die Taxifahrt vom Flughafen - kann es sein, dass man plötzlich doch etwas ganz anderes zahlen soll (natürlich mehr). Hier "hart" zu bleiben und einfach nicht mehr zu geben, als am Anfang in etwa vereinbart, naja.. das ist schon komisch. Es ist eben nicht meine Art, einfach nicht mehr zu zahlen, den Menschen stehen zu lassen und zu gehen. Diskutieren bringt nicht viel - das Englisch reicht bei den Thais dafür nicht aus.
Auch in Läden ist es ähnlich. Es stehen nicht immer Preise dran und wenn man fragt, kann man davon ausgehen, dass die Angabe überteuert ist und man handeln muß. Das strengt an - mich zumindest. Ich mag es eher sortiert und klar und strukturuiert mit einem gewissen Maß an Verlässlichkeit - all das empfinde ich für mich hier als nur unzureichend gegeben.
Aus dem Grunde habe ich für die kommenden 3 Tage Touren über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht. Es sind 3 Ganztagestouren - und eigentlich auch nicht das, was zu meinen Urlaubsvorstellungen 1. Wahl passt - aber hier ist es mir dann doch 1000 Mal wohler, in halbwegs "geschütztem" Rahmen von A nach B zu kommen und mehr zu sehen, als eine Stadt, in der ich bisher nicht weiß, wo oben und unten ist. Individualität ist was Anderes. Aber ich glaube, ich bin für die thailändische Art von Individualität - bzw. die von Bangkok - nicht geschaffen.
Darum - die kommenden 3 Tage gibts Touren - ich werde berichten...

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