Sonntag, 20. Juni 2010

Gedanken ...

Nun sitze ich hier... irgendwo im nirgendwo zwischen Raglan und Hamilton, 2 Stunden südwestlich von Auckland.
Der Kamin flackert vor mir und ich habe es mir auf der Couch bei meiner Wwoofing-Familie gemütlich gemacht.
Ich bin alleine, weil alle auf einer Familienfeier sind.
Da ich bisher nie einen Kamin in der Wohnung hatte, blicke ich staunend in das Feuer, was in leuchtenden Rottönen hinter der Scheibe lodert und knistert.
Ich habe alle Lichter im Haus aus gemacht, sodass nur das Feuer den Raum erhellt und, nebenbei bemerkt, das gleiche Feuer auch das gesamte Haus wärmt (wärmen sollte... ;O)

Ja, nun sitze ich hier.
Mein Blick schweift über den Kalender und ich sehe, dass ich genau heute in 3 Wochen Neuseeland werde verlassen haben.
Ich werde im Zug von Sydney nach Perth sitzen und von Australien umgeben sein.

Meine Gedanken ziehen an mir vorbei ... über die letzten Tage, die letzten Wochen, die letzten Monate..
Fast auf den Tag genau 8 Monate bin ich nun in Neuseeland - heute ist der 19. Juni - am 20. Oktober bin ich angekommen.

Im Dämmerlicht des Kamins lasse ich meine Erinnerungen Revue passieren.

Ich denke an das, was war und das, was kommen mag.
Und ich denke an euch..
.. all die, die ihr in meinem Herzen immer mit dabei gewesen seid auf meinen Wegen.

Ich denke, dass ich in den letzten Monaten sehr transparent gewesen bin - für euch alle. Ich habe fast täglich meine Gedanken nieder geschrieben, meine Gefühle und meine Erlebnisse.
Ihr alle habt mitbekommen, was mich bewegt und beschäftigt hat, meine Höhen und meine Tiefen. Durch diesen Blog erhieltet ihr Einblicke in mein Leben, die sicher oft sehr persönlich waren.

Der Besucherzähler sagt, dass der Blog am heutigen Tage genau 1000 Mal aufgerufen wurde...

Neben Lob für die Art und Weise, wie ich hier geschrieben habe, bekam ich jedoch auch kritische Rückmeldungen, weshalb ich so offen über Dinge schreibe, die doch vermeintlich keinen etwas angehen, außer mich selbst.
Mein Ziel war es, den Blog authentisch zu schreiben. Wie hätte ich ihn authentisch schreiben können, wenn ich aus lasse, was mich doch am Meisten bewegt und meine Eindrücke um mich herrum entsprechend formt. Das hätte nicht funktioniert - es hätte für mich nicht funktioniert, weil es das verfälscht hätte, was ich durch diesen Blog aussagen wollte. Für euch war er eine eine Möglichkeit teilzuhaben an einer besonderen Zeit in meinem Leben, für mich war es ein Reisetagebuch, in dem ich wohl noch oft "blättern" werde, nicht nur dann, wenn Erinnerungen schwächer werden...

Mein letztes Neuseelandkapitel liegt vor mir und damit die letzte Möglichkeit, ein Stück persönliche Geschichte weiter zu schreiben. Nach meiner Wwoofing Woche hier, werde ich am kommenden Montag für knappe 2 Wochen in das Northland aufbrechen - dem Teil, nördlich von Auckland.
Ja, und dann ist es wirklich soweit ... aus Gegenwart wird Erinnerung ... aber die Liebe wird bleiben ....

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