Samstag, 3. Juli 2010

Cape Reinga

Heute nun erreichten wir sie - die Nordspitze Neuseelands ... naja, zumindest fast - also die touristische Nordspitze: Cape Reinga
Erwacht bei abermals strahlendem Sonnenschein starten wir bereits kurz nach 9 vom Campground, um möglichst viel vom Tag zu haben.
Die Wettervorhersage vor ein paar Tagen prognostizierte sinnflutartige Regenmengen, sodass wir uns, gelinde ausgedrückt, etwas wie auf der Flucht fühlten..
Schnell Tanken, schnell im Supermarkt des Vertrauens (Bye, bye "Pack'n Save") Nahrungsmittelvorräte auffüllen, schnell zur Post, Brief abschicken, schnell zur Bank, Kontostand checken ... und dann geradewegs geradeaus zum Ende des Landes - bitte mit blauem Himmel und Sonne ....

Die Straße führt auf einer (ich stellte sie mir schmaler und weniger kurvig vor -) Landzunge in Sackgassenform zum Cape Reinga.
Gute 100 Kilometer eine Strecke vom Ausgagspunkt der Landzunge. Linksseitig befindet sich dabei der 90 Mile Beach (den man, mit einem geeigneten Auto, auch als Rückfahrtstraße verwenden kann) und rechtsseitig verschieden Bays, Buchten und Strände. Die Landschaft ist geprägt von sattem Grün, Schafen und Kühen - und unendlichem Hügelland, so weit das Auge reicht in sämtliche Richtungen. Unmengen von Platz tuen sich auf, wo man ganze Stadtstaaten errichten könnte....
Die Strände rechts- und linksseitig sieht man während der Fahrt nicht bzw. kaum. Dazu ist die Landzunge zu breit.
Ich erwartete zudem die Möglichkeit, immer wieder nach links auf den 90 Mile Beach abbiegen zu können. Ein Versuch dahin gehend endete nach etlichen Kilometern Gravel Road in einer Sackgasse..

Schließlich erreichten wir Cape Reinga und machten uns auf, zu unserem letzten Neuseelandhighlight, dem Leuchtturm.
Immer wieder mit Tränen in den Augen sahen wir uns um und konnten beide kaum fassen, dass das nun das Ende sein soll.
Es war mehr als symbolisch - das Ende des Landes - Neuseeland lag uns zu Füßen - und das Ende meiner Reise.
Nunmehr eine Woche habe ich noch und unendlicher Wehmut überkam mich.
Nur schwer konnte ich unterdrücken, dass mir Tränen aus den Augen kullern, so umwerfend waren diese Momente für mich.
Es war fast ein Gefühl von Ohmacht, die mich überkam und von Sprachlosigkeit..

Wir ließen uns viel Zeit und genossen die Sonne und die Ausblicke auf die hügelige Landschaft, die fast rundum ins Meer tauchte, ausgibig.
Anschließend ging es in die Dünen des 90 Mile Beaches, welche bekannt sind, für das legendäre Sandsurfen.
Leider war der Sand relativ feucht, sodass wir nicht wirklich rutschen konnten. Dafür kraxelten wir in der surreal wirkenden Dünenlandschaft auf und ab und fühlten uns wie im Tunesien-Urlaub.
Die Sonne hielt und da wir das Unterfangen, den 90 Mile Beach von der Straße aus mit einer Stichstraße zu erreichen, aufgaben, bogen wir in die entgegengesetzte Richtung ab, um dort den Strand zu begutachten und unsere Füße vom kühlen Nass umspühlen zu lassen. Es war herlich ... wir fühlten uns wie im Sommer ... Traumwetter.. und ein unvergesslicher Tag.


Cape Reinga

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