Dienstag, 24. November 2009

McLaren Fall Park - Tauranga - Mt. Maunganui

Ich dachte mir so, setz ich mich zu Starbucks, gönn mir ein leckeres Kaltgetränk (ja, hier gibt es den Mocca Java Chip Frapuccino - in grande für gut 7$) und schließe meinen Laptop nebenbei an Strom und Internet an. Ersteres gibt es - Platz mit Steckdose ist aber gerade besetzt - und zweit Genanntes kostet Geld. Völlig verwirrt verstand ich die nette Dame an der Kasse nicht, als ich sie nach einem Steckdosenplatz für meinen Laptop fragte. Nach einigem Hin und Her stellte ich fest, dass sie mir erklären wollte, dass Internet hier Geld kostet und sie sich eben danach erkundigte, ob ich irgendwelche Gutscheine hätte..
Daraufhin erklärte ich ihr, dass in Europa Internet bei Starbucks umsonst sei (zumindest meines Wissens) und ich dewesegen etwas irritiert war von ihrer Frage.. Wir lachten beide und waren verwundert über die jeweils unterschiedlichen Gepflogenheiten der Kaffeekette. Wie gut, dass der Mocca Java Chip Frappucino überall so lecker schmeckt :o)

Nun sitze ich hier - sogar am Steckdosenplatz (der inzwischen geräumt wurde) - und dachte mir, nutz ich Getränk, Tisch, weichen Sessel und Strom, um meinen Blogeintrag zu verfassen.

Gestern, am Montag, ging es nun also los bzw. weg aus Thames.
Der Tag begann mit einer Nachricht, die mir wohl noch eine ganze Weile zu schaffen machen wird und die man eigentlich - weder zu Hause, noch am anderen Ende der Welt - niemals bekommen möchte. Somit verließ ich Thames ziemlich verpeilt und mit einem quer schießendem Gedanken nach dem nächsten..
Ich versuch(t)e mich darauf zu konzentrieren, dass ich jetzt hier bin und so gut es geht dem nachzugehen, was ich eigentlich geplant hatte. Dennoch bleibt die Erkenntniss, dass 2009 ein Jahr war, was man so schnell nicht wieder erleben möchte bezüglich der Fülle von lebensverändernden Ereignissen und es bleibt vorrerst das Gedankenkreisen...

Meine erste Station gesten sollte der McLaren Falls Park sein. Im Lonely Planet als kleine Seenlandschaft mit Wasserfall angekündigt. Ursprünglich plante ich vorher noch einen Stop in Matamata ein - einem Schauplatz der Herr-der-Ringe-Verfilmung. Der Eintrittspreis von kanppen 60$ schrecke mich jedoch ab und ich beschloß auf die Besichtigung der "Hobbit-Löcher" zu verzichten. Zumal in der Umgebung ohnehin grünes Berg-und-Tal-Gebiet war, wo quasi an jeder Ecke ein Hobbit-Loch hätte sein können. Noch dazu gehöre ich zu den 0,5% der Bevölkerung, die "Herr der Ringe" nicht gesehen hat. So ging es vorbei am "Hobbit-Wunderland" zum McLaren Fall Park. Wie immer, war ich der einzige Besucher - aber langsam gewöhne ich mich an das Privatvergnügen.
Ich steuerte zielgerichtet den Wanderweg zum Wasserfall an - schön dann, wenn vom Parkplatz aus, direkt 2 Wege starten und man sich fragt, welcher wohl der Richtige ist. Einmal im Kreis gedreht und Finger in den Wind gehalten, beschloß´ich den rechten weg zu nehmen, der mit einer kleinen (Nicht-Hänge)Brücke über einen Bach begann. Es stellte sich herraus, dass der eine Weg rechts und der andere links vom Bach entlang ging und letztlich beide zum wasserfall führten - es quasi ein rundweg war. Gut zu wissen, im Nachhinein.. ;o)
Durch "Native Forrest" (mit anderen Worten: Regenwald) ging es immer am Bach enltlang, mit einem Mix aus diversen Grünpflanzen in allen erdenklichen Höhen, Blattformen, Wuchsrichtungen und Grün-Farben.. und es war ziemlich feucht und matschig ... wie gut, dass ich die Wanderschuhe im Auto gelassen habe (nicht, dass sie noch dreckig werden) ... stattdessen mal wieder meine Sandalen, an denen noch der "Schafsschiss" vom letzten Ausflug klebte ... jetzt übertüncht vom Regenwald-Modder...
Der Wasserfall war ganz süß ... und die Wanderung eine kleine nette Rundtour durch viel exotisches Grün.
McLarren Fall Park

Danach ging es weiter nach Tauranga.
Ich sag euch, bin ich froh, dass ich mein Navigationsgerät habe. Ich wußte ja schon immer, dass ich die personifizierte Orientierungsniete bin und eben drum frag ich mich, wie ich bis hierher jemals ohne Navi gefunden hätte. Irgendwie war Tauranga doch größer als erwartet und teilweise ging es ganz schön drüber und drunter mit den Highways. Aber mein Navi hat mich fein geleitet - schön die Moutstraße umfahren, kam ich tatsächlich direkt im Zentrum an.
Ich gönnte mir Parkgebühren mitten in der Stadt und dazu noch einen Starbucks-Kaffee (oh, wie genoß ich den Luxus!!!) und erkundete Tauranga.
Eine ganz nette Stadt am Pazifik- Urlaubsortcharakter - alles schnuckelig, neu, sauber, sonnig und WEIHNACHTLICH. Ja, ich vergesse es ja hin wieder - es wird Weihnachten! Gestern wurde ich mal wieder auf das Gröbste daran erinnert, als zwischen Palmenbäumen in der strahlenden Sommersonne Weihnachtsfahnen im Wind wehten... Und auch die Ladendeko ließ den Schluß zu, dass da langsam aber sicher die Adventszeit anrückt. Für mich ist das weit, weit weg .. mindestens genauso weit, wie Deutschland. Ich habe gar kein Weihnachtsgefühl, gar nicht. Weihnachtsdeko in Sandalen und Träger-T-Shirt zu bestaunen, ist für mich so unwirklich, wie, jetzt in Berlin zu sitzen....
Tauranga

Nach 2 Stunden Tauranga fuhr ich weiter nach Mt. Maunganui - einer vorgelagerten Insel Taurangas.
Mt. Maunganui ist ein Surferparadies und ein hiesiges Urlaubsgebiet für Neuseeländer. Es erinnert klassisch an ein Urlaubsdomiziel .. lange Strände, neue Häuser, alles sauber, chick ... ja, und leider schon schön! Mt. Maunganui ist, wieder Name schon sagt, vorrangig geprägt vom Mount (dem Berg) - oder Hügel.
Er ist 232m hoch und prägt das Landschaftsbild. Dazu links und recht der Insel, lange Surferstrände. angeblich ist hier das Surfer-El-Dorado. Ich habe noch keine Surfer gesehen ... aber windig ist es ganz schön.

Eigentlich hatte ich bereits einen Campground im Auge, kam dann aber ganz unerwartet an dem vorbei, wo ich jetzt auch stehe. Er ist am Fuße des Berges und ich stehe gute 20 Meter vom Strand entfernt - 1. Reihe, mit Meeresblick - einfach genial und der Traum jedes Campervanfahrers..
Während es die letzten Tage in Thames doch eher kühl und grau war, herscht hier wieder Urlaubs- und Sommerstimmung vom Feinsten.
Die langen, unendlichen Strände, das Meer ... es ist einfach Urlaub!
So beschloß ich voller Tatendrang gleich gestern noch den Hügel zu erklimmen. Ich stehe quasi direkt am "Eingang" zum "Bergaufgang"..
Naja, ganz schön hoch war es dann doch.. *schnauf* ... und ganz schön warm..
.. ich haderte, wie immer, mit mir weiterzugehen oder nicht .. es war ganz schon steil zum Teil. Leider war niemand dabei, dem ich meine Anstrengung hätte mitteilen können (Hallo Jörn! Ja, du hast gefehlt! Aber ich hab gedacht, ich will hier rauf - koste es, was es wolle..) .. trotzdem war es ein reges Begängnis und die Leute joggten z.Tl. hinauf, sodass ich beschloß, meinem unterirdischen Fitnessgrad die Stirn zu bieten und jedes Gramm Körpergewicht auf den Gipfel zu schleppen, wenn es sein muß auch in 100 Stunden.. :o)
Und siehe da - ich schaffte es ganz in der "Normzeit" - sogar mit Fotopausen und Aussichtsbankbenutzung..
Die Aussicht war.. na, ratet mal ... na klar: grandios! Glücksgefühle hüpften in mir und ich genoss den Blick vom Gipfel. Zurück ging es dann auf einem anderen Weg, was ganz schön war und die Speicherkarte des Fotoapparates weiter strapazierte..

Unten angekommen gönnte ich mir eine schöne Dusche und erwog, anstelle vom Dienstag doch erst am Mittwoch weiter zu fahren - schließlich gab es noch so viel zu sehen und die Qualitäten des Sandstrandes mußten ja noch getestet werden.
Zum Abendessen gab es Reis mit Chinesischer Süß-Sauer-Soße .. ein Teil meines neueingekauften Inventars wurde eingeweiht - und im Anschluß war so wundervolles Abendlicht, dass ich noch lange an beiden Stränden lang lief und dem Sonnenuntergang zusah.

Zurück im Van erwartete mich dann die Erkenntniss, dass ich kostenlosen W-Lan Empfang im Auto hatte.
Damit stand die Entscheidung zu bleiben, endgültig fest. Ich habe ja schon öfter berichtet, dass es hier Neuseeland zum Teil sehr kostspielig ist, das Internet zu nutzen und halt immer diese datenpaketgebundene Bezahlung stattfindet, was eben für das Upload von Fotos nicht so günstig ist..

So habe ich beschlossen, heute einen ganz gemütlichen Urlaubstag zu machen.
Ich spaziere am Strand lang und bin jetzt gerade im Zentrum des Ortes..
Nachher will ich noch eine kleine Halbinsel erkunden und ein paar Klippen und Steine an der Küste...
Die Zeit vergeht so schnell... ich könnte direkt noch länger bleiben...
Mt. Maunganui

Sommerliche Grüße aus dem gerade ausgesprochen urlaubshaften Neuseeland,
Eure Ariane

1 Kommentar:

Nicky hat gesagt…

Ich wünschte ich hätte mit dir zusammen bei Starbucks gesessen....hier in Deutschland werden gerade wieder die "Weihnachtsklassiker" angeboten: Toffee Nut Latte, Lebkuchen Latte und Dark Cherry Chocolate Latte. Ist das nicht ein Grund mal eben schnell am Hackeschen Markt vorbei zu schauen? Sag mir Bescheid, wenn du in der Nähe bist...

Eine kleine Info bzgl. des Internetzugangs- für zukünftige Starbucks-Mitarbeiter-Unterhaltungen ;-)

Hier in Dtl ist der Zugang leider auch nicht kostenlos. Man kann sich über WLAN und einen Telekom-Hotspot einloggen und hat dafür freundlicherweise die Wahl zwischen gleich 3 Abrechnungsarten:

- über T-Mobile Rechnung
- über Xtra Konto (HotSpot Anytime)
- über Kreditkarte (HotSpot Pass)

Ob der Service irgendwann mal kostenlos war, ist mir unbekannt. Ich würde aber darauf spekulieren, dass dem nicht so war..heutzutage will ja jeder sein Geld verdienen und dass die Telekom etwas kostenfrei zur Nutzung stellt ist da wohl eher unwahrscheinlich.

So, ich werde mir jetzt auch mal einen Kaffee zubereiten, mit Milchschaum und leckerem Vanillesirup (frenchvanilla eben *zwinker*)- und dabei an dich denken.