Mittwoch, 18. November 2009

Sauerkraut

Dank eines Regengebietes, kam ich heute in den Genuß, einen Teil meiner Arbeitszeit damit zu verbringen, Sauerkraut selbst zu machen.
Die erste Hälfte des Tages war jedoch mal wieder damit gefüllt, den Obst-, Gemüse und Kräutergarten von all dem zu befreien, was nicht essbar ist, jedoch zu guten zwei Dritteln die Gartenfläche bedeckt. Während ich noch am Anfang dachte, der Garten wäre gewollt so wild - eben Bio - so stelle ich jetzt fest, dass es nicht gewollt ist, sondern das Unkraut einfach Überhand gewonnen hatte über die feine Bio-Kost. Nach und nach entwickelt sich so die Dschungelfläche zu einem wirklich ansehnlichen Stück Land, zum Preis von diversen Blasen an den Händen, Rückenschmerzen und unzähliger Schweißtropfen. Ja, man kann durchaus sagen - ich leiste ganze Arbeit! Ich jedenfalls bin stolz auf mich! Heute waren die Kartoffeln dran - bzw. das Unkraut dazwischen. Wie fein das jetzt wieder aussieht. Ok, die Kartoffelpflänzchen wirken plötzlich so verlassen auf der ganzen Fläche - die ganze "Unkrautfüllmasse" ist eben weg - abgefüllt sind dafür die Ziegen, die seit meinem Frühjahrsputz im Garten Nutznießer der Unkrautmassen sind, welche ich Schubkarrenweise in deren Gehege befördere...

Nachdem der Regen dann immer stärker wurde, beschloß ich, mal behutsam nachzufragen, ob es nicht eine Aufgabe innerhalb des Hauses für mich gäbe. Und siehe da - Ja, die gab es! Die Kohlköpfe, welche ich schon seit ein paar Tagen im Vorraum bemerkte, sollten heute durch mich zu Sauerkraut verarbeitet werden.

Zuerst war ich also damit beschäftigt, die Dinger klein zu schneiden und per Küchenmaschine zu hexeln. Blöd war nur, dass die Küchenmaschine immer so seltsam klang, wenn ich sie bediente, sodass der "Gastvater" schon langsam etwas genervt wirkte, ob der Geräusche die das Teil bei meiner Bedienung von sich gab. Bei ihm sei das wohl nicht so und auch als er sie bediente, war der Geräuschepegel natürlich im Lot. Ich hab keine Ahnung, was ich falsche gemacht habe - im Grunde kann man nix falsch machen... Kohl kleinschneiden und in so eine Öffnung stecken..
Ich habe dann einfach alle paar Minuten das Ding auseinander gebaut und gereinigt, so blieb der Geräuschepegel in einer unauffälligen Frequenz. Zugegeben, mir war es nämlich schon etwas peinlich, dass ich offensichtlich zu blöd war, eine Küchenmaschine so zu bedienen, dass sie auch danach noch funktioniert.
Ich vermute ja, dass die Schneideblätter stumpf sind, weil sich darin immer alles so merkwürdig verhackte und die Fasern des Kohl die ganze Schneidefläche verklebten. Ich hab die Stücke schon winzig geschnitten (quasi schon vorgekaut) und nur ganz wenig rein getan, trotzdem verstopfte das Ding alle paar Minuten und fing eben dann an, extrem zu rattern - was widerum den Hausherren sogleich herbeispringen ließ mit Sorgenfalten im Gesicht und gefühlter vorwurfsvoller Artikulation, ob der Gesundheit, seines geliebten Küchengerätes.. Nunja, durch die Reinigungspausen und etliche Stoßgebete zur Küchenmaschiene, doch bitte durchzuhalten, bis alle 6 Kohlköpfe gehexelt sind, schaffte ich es tatsächlich, ohne nennenswerte bleibende Schäden am Gerät, durch diese Aufgabe zu kommen..
Danach mußte ich dann die Masse stampfen.. Schicht für Schicht, dazwischen kamen Gewürze rein... und weiter stampfen ... das ist nix für Menschen, die oberhalb einer Erdgeschoßwohnung leben...
Das Ganze muß nun 10 Tage bei Zimmertemperatur stehen und kommt dann für 6 Wochen in den Kühlschrank. Dann ist es fertig gegoren und kann verspeist werden. Probieren werde ich es also nicht mehr können.

Ansonsten habe ich gestern auf meinem Stück "Ziegenacker" Rasen gesäht (und noch auf ein paar anderen Flächen) und später dann mal mein Auto geputzt und ein wenig das Inventar sortiert und gereinigt. Und ich habe enorm viel Zeit damit verbracht, meinen Weg von Thames nach Taupo zu planen.
Am nächsten Montag soll es ja los gehen und am Donnerstag Abend oder Freitag Vormittag will ich in Taupo ankommen. Sind zwar nur knappe 3 Stunden Fahrzeit, aber auf dem Weg dorthin liegt so viel Interessantes, sodass ich mir für den Weg ein paar Tage Zeit lassen möchte. Somit habe ich mir jetzt mal eine Route überlegt, um ein paar Sachen mitzunehmen. Ich bin gespannt, wie das wird, 4 oder 5 Tage so alleine unterwegs zu sein. Das ist ja quasi auch für mich eine Premiere, des Alleinreisens.

Gleich geht es nun wieder in die Küche - mich den Bratkartoffeln widmen - mein "Gala-Essen" ... *lach*

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