Donnerstag, 10. Dezember 2009

Verstehen...

Meine ersten beiden Arbeitstage allein am Eiswagen liegen hinter mir.
Fazit: Eis schmeckt!
Das Portionieren in Waffelcones oder Tabs (Becher) ist nicht all zu schwer und der Standort am See mit Blick auf eben diesen könnte auch kaum besser sein.
Einziges Problem: Mein Englisch!
Das ist sooo schrecklich! Ich kann nicht sprechen und ich verstehe nix.
Das ist so schlimm und treibt mir jedes Mal Schweißperlen aus den Poren, wenn wieder mal ein offensichtlich gesprächiger Neuseeländer im Anmarsch ist.
Warum müssen die Neuseeländer auch so kommunikativ sein??
Können die nicht einfach deutsch-grieskrämig ihr Eis bestellen und gehen???
Nein, können sie nicht. Immer diese Small-Talks...
Über's Wetter, wie das Geschäft so sei, woher ich komme, was ich so mache, was meine Lieblingssorte sei oder welche allgemein gern gekauft wird, was der Unterschied zwischen Gelato, Sorbet und normaler Eiscreme ist, wie sich der Preis erklärt, ob die Sorten wirklich dairy-free (Milchproduktefrei), gluten-free und egg-free wären ... ja, das sind ja alles Sachen, die ich ja noch verstehe und mir halbwegs adäquate Kommunikationsfloskeln einfallen.. hinzu kommen nun aber die Gesprächsthemen, die ich beim besten Willen nicht verstehe ... nicht mal ein Wort ... das ist so peinlich... Gut, ich schiebe es im ersten Anlauf immer auf die laute Straße hinter mir (ein Seegen, wenn in dem Augenblick ein LKW vorbei rattert) und dadurch verursachte Arkustikprobleme.. So habe ich dann wenigstens noch einen 2. Anlauf um unauffällig nochmal nachzufragen, was gerade gesagt wurde... Doof, wenn man auch im 2. Anlauf kein einziges Wort versteht und sich nicht einmal die Basis eines Ansatzes erschließt, worüber der Gegenüber denn nun gerade mit mir ins Gespräch kommen möchte..
Hinzu kommt, dass die Neuseeländer ansich nicht nur gerne Konversation betreiben, sondern auch noch nuscheln (also für mein Gehör). Möglicherweise würde ich ja verstehen, was die Leute sagen, wenn sie es mir aufschreiben würden.. Aber gesprochen und anders betont klingt es einfach nur noch seltsam und für mich gelegentlich wie eine Fremdsprache aus dem Busch...

Tja, da hilft am Ende oft nur: OUTEN! Ein mitleidiger Blick und zu seinen Defiziten stehen.
Und dann ganz schnell auf Themen umschwenken, denen ich folgen kann...
Trotzdem könnte ich jedes Mal in den Tiefen der Kühltheke vor mir versinken.. oder noch besser, im Macadamiaeis ..

Da ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass sich mein Englisch eventuell doch mal über Nacht vermehrt, habe ich jetzt beschlossen, aktiver englisch zu pauken.
Habe mir vorgenommen, täglich 5 bis 10 Vokabeln zu lernen.
Anders scheint es ja nicht zu gehen. Ich behalte mir einfach nix..
Wie oft hab ich schon immer wieder ein und das selbe Wort nachgeschlagen. Jedes Mal fasse ich mich an den Kopf und frage mich, wie wohl die Löcher in mein "Fremdsprachenzentrum" gekommen sind. Unerklärlich...

Ja, ich bin ja selbst Schuld, denken jetzt sicher viele von euch.
Was dümpel ich auch nur bei Deutschen rum..
Jaja.. ihr habt ja recht...

Ich sollte doch lieber schweigend Schafswolle sortieren...
Oder mehr englische Selbstgespräche führen (wie mir der Tipp gegeben wurde..).

Es ist ja bald Weihnachten. Ich wünsche mir, dass sich mein Englisch-Wörtberbuch und mein Gehirn vereinigen... Ach, was wäre das schön......

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