Dienstag, 1. Dezember 2009

Herbstwetter

Ja, ganz nach deutschem Herbst mutete es gestern und auch heute an.
Es regnete stundenlang in Strömen - ohne Pause und ohne Licht am Horrizont.
Der Kamin hier wurde angeschmissen und das Feuerchen loderte und erwärmte das Zimmer.
Fehlte nur noch das Adventskerzchen...
So wandelte ich heute nun zwischen Van und Haus hin und her, damit ich nicht vollig dröge werde.
Noch dazu wurde heute hier im Haus das "Wasserdruckgerät" ausgetauscht. Wir haben nun fortan "High Pressure" anstelle von "Low Pressure" - d.h. Wasserdruck, wie er sein soll und kein tröpfelndes Etwas, was einem da aus der Leitung entgegen kommt.
Der Austausch dieses Gerätes verursachte nicht nur stundenlangen Lärm, sondern auch das Lahmlegen der Wasserzufuhr. Verbunden damit, dass ich mir ein Teechen nach dem nächsten kochte - was soll man auch tuen, wenn es kalt ist - wurde meine Notdurft schon bald zum Problem... Ich sah mich schon zu Mc. Donalds in die Stadt fahren ... aber Gott sei Dank, stimmte das Timing des Installateurs und er ersparte mir den Weg...

Am Nachmittag habe ich mich dann mit Jane getroffen, zwecks Zimmersuche.
Ich hatte sie irgendwo im Internet aufgetan und mit ihr bereits ein paar Mal hin und her gemailt. Besonders nach dem, was ich suche, sahen ihre Angebote zwar nicht aus - aber was soll's. Ich hatte ja eh nichts anderes vor, da kann ich auch Zimmer ansehen. Fazit war, dass das Haus, wo die Zimmer vermietet werden sollen, noch ausgebaut wird und angeblich in 2 Wochen fertig ist... Wer's glaubt - und das bei Kiwi-Mentalität.... ;o)
Naja, für $165/Woche war mir das eh zu teuer. Bei der Besichtigung lernte ich noch einen deutschen Backpacker kennen und freute mich erst über den sozialen Austausch. Mußte aber schon bald feststellen, dass wir so gar nicht auf einer Wellenlänge lagen...
Also nix mit länger andauerndem Kontakt.

Als ich zurück kam und von der Zimmerbesichtigung erzählte, boten mir Freddy und Despina nochmal mit Nachdruck an, bei Ihnen umsonst wohnen zu bleiben. Sie würden mir den Abstellraum räumen, wenn das für mich ok sei und ich könne solange hier bleiben, wie ich wolle.
Ich solle das als so eine Art Ausgleich ansehen, wenn ich wegen schlechtem Wetter nicht arbeiten kann und dadurch finanzielle Einbußen habe.
Es ist eben ein komisches Gefühl, wenn man einfach so von Fremden aufgenommen wird und plötzlich mitten drin, Teil deren Lebens ist. Das Haus hier ist nicht groß. Es besteht im Grunde nur aus einem Raum (Wohnzimmer/Küche/ Flur - ist alles in einem), dann ein kleines Büro, ein Mini-Bad, ein Schlafzimmer und eben der kleine Abstellraum. Gerade weil alles doch nicht so riesig ist, finde ich es umso unbegreiflicher, dass ich einfach hier sein darf...
Ich denke mir immer, dass es sowas in Deutschland niemals geben würde.
So werde ich nun also hier bleiben und die nächsten Tage, nach Räumung des Abstellraumes, dort einziehen.

Morgen treffe ich mich dann noch mit einem "Schafscherer" oder so ähnlich.
Ich hatte im Backpacker nen Aushang gefunden, dass Leute gesucht werden, zum Wolle sortieren. Meine Gastmutter beim Wwoofen erzählte mir mal von der Arbeit. Wenn ein Schaf geschoren wird, entstehen wohl Wollen verschiedener Qualitätsstufen. Beim Scheren müssen die dann parallel von Leuten sortiert und aufgewickelt werden, damit es keinen "Chaoswollhaufen" gibt. Nach der Jobbeschreibung hörte sich es so an, als handele es sich bei diesem Joboffer genau um sowas.
Ich dachte mir, ich könnte den Job ja nach meiner "Eissaison" machen - also so Februar / März vielleicht. Ganz unerwartet meldete sich der Typ direkt nach meiner Mail zurück, sodass ich den morgen mal treffen werde. Ich versteh bestimmt wieder nur "Bahnhof". Naja, mitlerweile gewönne ich mich dran, dass ich offensichtlich zur sprachlichen "Blindpese" mutiert bin. Aber bin ja auch selbst Schuld, wenn ich immer nur unter Deutschen bin..
Nun, mal schauen, was dieses Treffen morgen ergibt. Wenn ich das wirklich mache, bin ich natürlich bis Ende März auf der Nordinsel - unglaublich -aber dann sind schon 6 Monate - die Hälfte der Zeit rum. Dabei gibt es wohl auf der Südinsel noch viel mehr zu sehen...
OK - ruhig Blut - abwarten und Tee trinken...
Vielleicht ist ja Wolle sortieren nix für mich.

Ansonsten bin ich gerade dabei auszuloten, ob ich noch einen zweiten Job hier machen könnte.
Habe mal verschiedene Hotels angeschrieben, wg. Housekeeping / Roomservice.
Ich verspreche mir nicht so viel davon, aber was soll man anderes machen, wenn es regnet? Schreibt man halt Bewerbungen...

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