Dienstag, 9. März 2010

Überholt

Mit der Ankunft von Jasper, einem Schweden, haben Carina und ich heute den Platz der Neuankömmlinge geräumt.
Ab heute sind wir nur noch die "Zweitdümmsten". Das macht Stolz, aber auch Druck...
Konnte man sich doch bisher immer auf der Vorstellung ausruhen, ganz neu zu sein und dementsprechend ahnungslos.

Mein Hals bekommt seit gestern nun die volle Breitseite an Pflege.
Sei es in Form meiner gewohnten heimischen Medikamente, einem dicken Tuch und heißer Milch mit Honig.
Dazu viel Trinken (würde mein Hausarzt sagen) und Salwasser gurgeln (sagte Lucie, würde aber auch mein Hausarzt raten).
Trinken tue ich so viel es geht, fällt mir ja immer ein bißchen schwer. Das nicht erfolgte Salzwasser Gurgeln habe ich bisher auf den Zeitmangel geschoben.
Ok, die Vorstellung ansich würgt mir bereits meinen eben verspeißten Hühnchen-Satè-Spieß wieder hoch. Der war so lecker, sodass ich mir den guten Geschmack im Mund jetzt unmöglich mit einer Salzportion versauen möchte. Ich finde, das ist ein akzeptables Argument.
Immerhin werden die Halsschmerzen nicht schlimmer, sodass es wohl bei einer Mandelentzündung bleibt und es nicht zu anderen undefinierbaren Erkrankungen ausartet. Krank im Urlaub - nein, das muß nun wirklich nicht sein.

Heute Abend nun noch eine Kellner-Schicht und dann zwei freie Tage. In unserer Zeitrechnung: Wochenende :o)
Schön, mal nicht vom Wecker geweckt zu werden...
Es ist schon unglaublich, wie sehr man sich an ein arbeitsfreies Leben gewöhnen kann. Eigentlich erschreckend...
Ich meine, früher oder später wird mich die deutsche Arbeitswelt zurück haben. Dann heißt es wieder, fünf Mal die Woche um 6:30Uhr aufstehen und keine zeitliche Begrenzung der ganzen Angelegenhiet auf 8 Wochen zu haben. Manchmal denke ich daran, wie ich mich dann fühlen werde, wenn ich zurück bin, im normalen Leben. Mit welchen Gedanken, werde ich durch die Tage gehen und was wird Neuseeland bis dahin aus mir gemacht haben?
Ich glaube, nein, ich weiß, dass ich unendliche Male an die Monate hier denken werde und ich glaube, dass es wieder kommen wird - dieses Gefühl, raus zu müssen und raus zu wollen ... für mehr, als nur einen Jahresurlaub.

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit rinnt.
Durch meine Australienplanung für die Monate August / September wird mir das gerade nochmal so deutlich.
Es ist kaum zu glauben, aber was ich derzeit tue, sind Flüge zu recherchieren, die zurück gehen, nach Deutschland.
War es nicht vor Kurzem noch genau umgekehrt? Nun sitze ich hier und suche, wie man am Besten und mit dem meißten Gepäck als Erstes durch Australien und dann nach Berlin zurück kommt.
Bis Australien werde ich mein Gepäck auf ein Gepäckstück und 20kg reduzieren müssen. Im Moment eine Aufgabe, die mir Rätsel aufgibt.
Sicher, ich werde einige meiner Klamotten nach den Monaten hier nicht mehr sehen können, da fällt der Abschied leicht. Aber nun ist das ja nicht bei jedem meiner Habseligkeiten so. Ich hoffe, dass ich dem Jörn ganz viel aufs Auge drücken kann... und dann ... naja, mal sehen..
In jedem Fall werde ich Gepäck los werden müssen.

Das vereinfacht dann auch die Rückflugsuche, da ich die preiswerteren Flüge über Asien zurück nehmen kann. Asien hat engere Gepäckbestimmungsgrenzen als USA / Kanada - meine Hinflugroute. Außerdem möchte ich schon gern einen Stoppover irgendwo in Asien einschieben.. nunja, da macht es halt Sinn, sich von einem Teil seines Gepäcks zu trennen.

Bin mal wieder selbst gespannt, wie sich das alles so entwickeln wird... aber wird es schon ... irgendwie ...

Liebe Grüße nach Hause und einen extra Gruß an Carinas Eltern!
Ich hörte, dass ihr immer fleißig meinen Blog lest und dachte mir, ich grüß euch doch mal ganz direkt auf dem Wege.
Ihr habt übrigens eine echt nette Tochter - nur mal so aus der Ferne mitgeteilt!
Ich bin froh, sie getroffen zu haben. Es ist schön, Carina hier zu haben :o)
Könnte mir keine angenehmere Person vorstellen, mit der ich meinen Alltag hier teilen wöllte.
In dem Sinne: Viele Grüße nach Norddeutschland!

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