Sonntag, 16. Mai 2010

14. Mai: Albatrosse & Pinguine auf Otago Peninsula

Langsam gerate ich in Stress.
Seit drei Tagen sind keine Bilder sortiert, geschweige denn, bearbeitet.
Da wir immer weiter reisen, kommen immer mehr Fotos hinzu und ich gewinne einen Eindruck davon, wie es Leuten geht, die ihre Bilder nicht sofort sortieren...

Auch mit den Blogeinträgen ist es nicht anders..
Es gibt eigentlich so viel zu erzählen, aber die Zeit reicht nicht aus, um es aufzuschreiben.
In manchen ruihgen Momenten formuliere ich in Gedanken Blogeinträge.. allerdings fehlt ein Diktiergerät, um das dann auch aufzuzeichnen - meine verbalen Kreationen entfallen mir dann natürlich immer wieder, sodass ich jetzt hier sitze - in einer total kalten Küche auf einem Campground in Twizel - und überlege, was ich nun schreiben wollte.

Ich glaube, ehe mir die Finger abfrieren, halte ich mich ganz kurz, und lasse später die Bilder sprechen.
Gestern, am 14. Mai, waren wir den ganzen Tag nochmals auf Otago Peninsula - der vorgelagerten Halbinsel Dunedins.
Wir fuhren ein paar Bays und Strände ab und genossen die schöne Landschaft.
Jörn wollte gern in ein Albatroszentrum, sodass wir dieses an der Spitze der Halbinsel ansteuerten.
Dort befindet sich die weltweit einzige Festlandskolonie von Königsalbatrossen. Mit einer Flügelspannweite von 3 Metern sieht so ein Tier schon gigantisch aus.
Ich wollte allerdings keine $40 Eintritt ausgeben, sodass ich draußen geblieben wäre, hätte mich nicht eine nette Dame vom Einlass "augenzwinkernd" durchgewunken. So konnte ich mir das Ganze gratis ansehen - schöne Sache und dafür natürlich lohnenswert :o)
Zur momentanen Jahreszeit befinden sich die Albatrosse noch in der Aufzuchsphase der Jungen. Diese sind etwa "teenageralt" und gerade dabei, ihr wuscheliges Gefieder zu wechseln in eines, mit richtigen Federn. Trotzdem sind es noch halbe Wuschelknäule, die man am liebsten mit ins Bett nehem wöllte - zumindest ich :o)
Beobachten kann man die Vögel dann durch eine verglaste "Observationsstation" am Berghang. Ringsum nisten die Albatrosse und es ist eben immer ein wenig Glück und Pech, was man zu sehen bekommt. Da die Elterntiere hauptsächlich auf Nahrungssuche sind, sieht man vorrangig die Jungen. Wir hatten Glück und konnten kurz einen ausgewachsenen Albatros sehen, als er bei dem Jungen saß. Es sind leider nur kurze Eindrücke und man hat auch nur 20 Minuten Zeit, zu schauen. Durchs Fernglas kann man das Ganze gut beobachten, fotografieren eher schlecht - eben wegen der verdunkelten Scheinben und der Tatsache, dass die Vöger leiden nicht still halten beim Knipsen. Unsere Ausbeute an Fotos von diesem Ereigniss, später im "Tier-Album".

Nach dem Ausflug in die Lüfte und das Leben der Albatrosse, tauchten wir ein, in die Welt der Gelbaugenpinguine - die Unterart von Pinguinen, welche an zweiter Stelle vor dem Aussterben bedroht ist (an erster Stelle stehen die auf Galapogos lebenden Pinguine).
Auch hier besuchten wir ein extra dafür eingerichtetes "Zentrum". Die ganze Angelegenheit war schon recht nett angelegt.
Und zwar waren an der Küste zig Gräben gezogen - alle um die 1,50 - 2,00 Meter hoch, wo wir als Menschen durch gingen.
Gelbaugenpinguine verlassen in der Morgendämmerung ihre Nester, um auf Futtersuche ins Meer abzutauchen. Erst in der Abenddämmerung kommen sie wieder zurück - Einzeln, und nicht in Gruppen. Da die Nistplätze großflächig an der Steilküste künstlich angelegt waren, dementsprechend auch alles mit Gängen für uns Menschen "untergraben", konnten wir das Prozedere ganz gut beobachten und waren somit quasi den Pinguinen immer "unterirdisch" vorraus. Wenngleich es nicht komplett "natürlich" war, was wir da sahen - eben weil es ja sehr vom Menschen gesteuert ist - war es doch eine tolle und einmalige Gelegenheit, Pinguinen in der Natur und deren natürlichen Lebensräumen so nahe zu kommen. Einen Tag zuvor sahen und hörten wir sie ja bereits tatsächlich in der wilden Natur, dann allerdings aus viel, viel größerer Entferung. So nah, wie im Rahmen einer Tour durch diese Gräben, kommt man Pinguinen in frei Wildbahn natürlich nicht, weil sie dafür viel zu scheu wären und es sicher auch nicht angedacht, dass man den Tieren so sehr auf die Pelle rückt. Sie heimlich zu beobachten ist dann halt die einzige Chance.
Besonders schön fand ich den Moment, wo ein Pinguin eine Brücke passiert, unter der wir im Gang standen. Wir sahen durch die Holzspalten die Füße tapsen und hörten ihn rüber watscheln... das war schon wirklich sehr süß...

Nach den Pinguinen ging es nochmal zurück in die Stadt und wir trafen Susi zum Abendessen.
Wir suchten uns dafür einen Thailänder aus, wo nach etwa einer halben Stunde ständig der Strom ausfiel und wir punktuell im Dunkeln saßen.
Das Essen hat trotzdem geschmeckt und ich habe mich von Susi für die kommenden 6 Wochen verabschiedet. Mitte / Ende Juni werden wir uns in Auckland wieder treffen.


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