Sonntag, 30. Mai 2010

Aufbruch...

Bevor ich Chrischurch den Rücken kehrte, habe ich es tatsächlich doch noch geschafft:
Ich war im Canterbury Museum. Vorab musste ich mich durch eisigen Hagelschauer schlagen, bevor ich plitschnass das Museum erreichte.
Das Museum selbst war richtig toll gemacht. Wer mich kennt, wird wissen, dass ich kein pasionierter Museumsbesucher bin und mir zuweilen die Ausdauer fehlt, mich gebührend auf jedwede Exponate einzulassen.. Natürlich verharrte ich auch gestern nicht in der Verweildauer, wie es manch Anderer sicher tun würden, dennoch fand ich die gesamte Ausstellung richtig klasse. Es war im Grunde alles zum Thema "Neuseeland" zu sehen, auf total kreative und anschauliche Art.. angefangen von der Geschichte, den Maoris, der Kultur, der Natur, globale Einflüsse, Wirtschaft... Es war wirklich toll dargestellt und vermutlich ein Erlebniss für jeden, der Museen noch mehr liebt, als ich.
Danach gönnte ich mir ein leckeres Starbucksgetränk und fühlte mich doch glatt ein wenig wie zu Hause, als ich am Bus stand, frierend, weil ich einen Handschuh verloren hatte, und die Wartedaueranzeige der Busankunft - ganz wie in Berlin - ewig brauchte, bis sie auf Null runter war...
...
Ein weiterer Tag in strömendem Regen folgte, es war nicht nur nass sondern auch verdammt kalt.
Nach einigem Hin - und - Her, wie es nun weiter gehen soll, entschied ich mich für folgenden Plan. Ob es die richtige Entscheidung war, ich weiß es nicht, das wird sich am Ende zeigen. Ich hatte jeweils 2 Wwoofing-Zusagen - eine auf der Nord- und eine auf der Südinsel. Ich cancelte beide, für eine Job-Option auf der Nordinsel, die am 14.6. beginnt, ich muß am 12.6. da sein.
Demnach bleibt mir nun nicht mehr viel Zeit, um all das zu sehen, was ich noch sehen will und ich muss nun im Schnelldurchlauf meine Lücken auf der Neuseelandkarte schließen. Heute ging es also raus aus Christchurch - die Stadt, die mir trotz Regen, sogar etwas ans Herz gewachsen war, sicher auch, weil der Campgrpund so nett war.

Ziel für heute sollte Kaikoura sein. Ich war dort schon mit Jörn, aber auf dem Weg nach Norden durchquert man die Stadt unwillkürlich.
Es goss die gesamte Fahrt über in Strömen, sodass ich weiter fuhr, bis nach Blenheim. Was sollte ich auch im Dauerregen in Kaikoura??
Habe heute also gut 300km zurückgelegt. Wer meint, dass ich da doch das Regengebiet irgendwie mal abgehängt haben sollte, der liegt falsch. Nicht nur Musik, sondern auch das Dauerprasseln auf meinem Autodach war mein Begleiter die gesamte Fahrt hierher.
Trotzdem schaffte es die Landschaft mal wieder mein Herz im Sturm zu erobern - selbst bei grauem Regen.
Beim Fahren durch die typischen Weiten der Neuseelandhügel .. ja, da ging mir doch einmal mehr das Herz auf. Ich überlegte, wo ich solche Landschaft in Europa finden könnte, aber mir fiel nichts ein... Der Zauber Neuseeland: Er wirkt wie eh und je - egal bei welchem Wetter. (zumindest bei mir ;o)

Nun sitze ich in Blenheim - eine Weinstadt. Ringsum ist alles voller Weinfelder und das Örtchen doch belebter, als erwartet.
Bevor es morgen weiter nach Nelson geht, werde ich mich nochmal auf einen kleinen Fußmarsch durch die "City" begeben.
In Nelson würde ich dann gern ein paar Tage bleiben, wobei ich schauen muß, dass ich den ganzen Westzipfel der Nordinsel noch schaffe.
Ich hoffe, dass das Wetter einigermaßen mitspielt, sodass ich die doch recht einsame Fahrt dorthin bei halbwegs Sonnenschein erleben kann.
Am 06. Juni geht dann meine Fähre zurück auf die Nordinsel.
Wie sich das anfühlt, kann ich kaum beschreiben. Beim letzten Verlassen der Nordinsel wußte ich, dass ich wieder kommen werde und es nur ein befristeter Abschied ist. Zurück auf die Südinsel werde ich nun nicht mehr kommen. Neuseeland geht vorbei - im Moment in riesigen Schritten.

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