Montag, 17. Mai 2010

Christchurch

Mal wieder eine Planänderung..
Angepasst an den Dauerregen, der uns seit gestern ereilt hat, haben wir unsere Strecke umgeplant. Eigentlich wollten wir die Inlandsscenic-Route fahren, bis hin zum Arthurs Pass und dann rüber an die Westküste. Da das im Regen und Sichtweite von bis zu 100 Metern wenig Sinn macht, haben wir direkt Christchurch angesteuert. Christchurch sollte eigentlich unser Abschlusszielort sein, da Jörn hier ja auch wieder zurück fliegt. Aber was soll man in der Natur im Regen... dann eher schon Stadtbummel und Geschäftehopping...

Christchurch - die zweitgrößte Stadt des Landes - scheint mir ganz schön zu sein. Trotz Regen und Kälte macht das Stadtzentrum einen durchaus sehenswerten und sehr historischen Eindruck (architektonische "Fehlbauten" hat man hier natürlich auch....).
Nach Jörns Rückreise am kommenden Sonntag will ich auf jeden Fall noch ein paar Tage hier in der Stadt bleiben. Ich hoffe, dass das Wetter dann auch etwas mehr Gnade zeigt und ich die vielen Fotomotive, die sich mir bereits im Regen zeigten, dann auch im halbwegs trockenen und vielleicht ja mit ein paar Sonnenstrahlen für euch festhalten kann.

Hier sitze ich nun in der Bibliothek, wo es natürlich gratis W-Lan gibt (ärgere mich dementsprechend über die ausgegebenen $8 von gestern) und wärme mich gerade etwas auf.
Es ist schon verdammt herbstlich - kühl und nass - so wie ein eckeliger Novembertag in Deutschland. So ein Tag eben, wo man eigentlich nur lange im Bett liegen kann und sich nicht weiter bewegt, als bis zum Kühlschrank ... hin zur Couch ... zum Tässchen heißen Tee ... wierder zurück auf die Couch ... und eigentlich schon wieder zurück ins Bett ... vielleicht noch mit einem Abstecher über die Badewanne ...

Nun, auf all diese wohligen Phantasien muss ich noch eine Weile warten und mich vorerst mit kalten Räumen auf Campgrounds, patschigen Rasenflächen und feuchter Umgebung arrangieren. Aber ich tue das gerne und jammere nicht. Ich habe immer wieder vor Augen, wie die Zeit rennt. Der "Wehmutsklumpen" in meinem Bauch wächst von Tag zu Tag und der Gedanke an die nahende Rückkehr meines Alltages in Deutschland versetzt mich tatsächlich in innerliche Unruhe. Der Gedanke, dass Work & Travel in Kanada bis zum 35. Lebensjahr möglich ist, ist ein sehr leuchtendes Schlupfloch vor dem großen Alltagsgrauen, was ich unaufhaltsam wieder näher kommen sehe...

Nun, erstmal behalte ich die naheliegenden Tage vor Augen und hoffe, dass wir schon morgen wieder etwas unternehmen können und nicht mehr ganz so ausgebremst sind, durch den Dauerregen. Gut, dass die Wettervorschau Besserung verspricht, so geht es dann morgen über den Arthurs Pass rüber an die Westküste.

Ich denk an euch - wollte ich mal wieder los werden - trotz allen Reisefiebers und keinem Zentimeter Heimweh.

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