Mittwoch, 25. August 2010

Tour durch die Whitsunday Islands - Teil 1

Meinen heutigen Blogeintrag schreibe ich auf Papier....
Nun, ich werde ihn Abtippen müssen (was ich gerade tue ;o) - aber immerhin ist es gerade eine quasi "Live-Bericht" vom Boot in den Whitsunday Islands.

Es ist Dienstag Morgen, 7:00 Uhr.
Ich kann nicht mehr schlafen - mir ist warm und ich bin wach.
Ich habe mir meine Kabine mit drei 19-jährigen Typen aus Deutschland geteilt.
Da sie am Abend genauso müde waren wie ich, war die Schlafsituation soweit OK. Alletrdings waren alle Türen verschlossen (wir hatten eine "Durchgangskabine") und auch das Fenster, sodass ich wahnsinnig geschwitzt habe. Ich brauche Frischluft zum Schlafen und daran mangelte es gewaltig...
Auch mit dem Umziehen ist es etwas schlecht, da permanent Bewegung von Überall her ist. Es gibt noch ein Duschklo, was ich jedoch ziemlich ecklig finde. Ich frag mich, wohin die Leute zielen, wenn sie auf die Toilette gehen, jedenfalls nicht in das dafür vorgesehene Gefäß - soviel stand fest. Das Ganze dann ohne Schuhe zu betreten - diese wurden uns bei Ankunft auf dem Boot abgenommen: "No Shoes on bord" - finde ich dann mehr als unangenehm. Somit wird jeder unnötige Gang auf diese Räumlichkeit weitestgehend von mir vermieden.
Und zur Not - ich habe natürlich noch ein zweites Paar Schuhe mit ;o). Bereits am Abend kramte ich diese hervor, weil ich kalte Füße hatte. Heute morgen grummelte mich dann gleich eines der beides Crewmitglieder an, ohne überhaupt erstmal "Guten Morgen" zu sagen, dass ich meine Schuhe ausziehen solle. Ich erklärte, dass ich kalte Füße habe, woraufhin die (in meinen Augen recht patzige) Antwort kam, warum ich dann nicht noch im Bett geblieben sei...
Seltsame Herleitung!
Überhaupt finde ich den Umgang der beiden Crew-Menschen mit den Passagieren etwas seltsam. Einerseits sehr locker, andererseits fehlt ihnen in meinen Augen ein wenig die "Kundenzugewandtheit". Insbesondere einer der Beiden verhält sich doch sehr "oberlehrerhaft", was ich ja nun gar nicht gut vertrage, wenn mich ein 25-jähriger behandelt, als hätte er die "Weisheit mit Löffeln gefressen". Erst recht, wenn man merkt, dass außer seinem Wissen hier an Board, nicht wirklich viel dahinter ist...
Anderes Beispiel: - im doppelten Sinne ärgerlich - meine Schnorchelmaske.
Ärgerlicherweise ist diese nicht dicht und mir läuft Wasser hinein. Ich habe dieses in einem Tauch-Shop an Land ausgeliehen, also keine Chance auf Umtausch. Als ich dies beim Schnorcheln bemerkte und entsprechende Schwierigekeiten hatte, wurde ich in einer Art und Weise auf bestimmte Fehler meinerseits hingewiesen, dass mir die Haare zu Berge standen. Natürlich lag es nicht an mir (nein, ich bin nicht so doof, um selbst zu checken, ob evtl. Haare eingeklemmt sind oder die Brille zu locker sitzt...) - die Brille ist undicht!
... mußte er dann auch erkennen ...
Dennoch ärgerte mich mehr das Undicht sein meiner Maske, als der Ton des Besserwisser-Cruisers.
Neben dem Brillenproblem, was mich dazu zwang, jede Minute das Wasser ablaufen zu lassen, war auch das Reef nicht wirklich klar - bzw. die Wasserqualität. Wirklich viel war nicht zu erkennen, zumindest nicht in der Qualität, wie ich es von meiner Cairns-Tour her kannte. Man merkt, so 100% begeistert bin ich bis Dienstag Morgen noch nicht.
Abgesehen jedoch von der Crew und der mäßigen Schnorchelfreude, gibt es auch tolle Erlebnisse zu berichten. Die Fahrt mit dem Boot durch die Islands ist traumhaft schön. Eigentlich hatte ich die Phantasie (woher auch immer die kam), dass die Whitsunday Islands flache, strandige Inselchen sind.. Sind sie nicht - sondern felsige, bewachsende Berge im Wasser. Irgendwie norwegisch - fand ich. Meine Highlights bisher: Whithaven Beach und Wale...
Wir sahen eine Mutter mit ihrem Jungen - aus dem Wasser springend, spielend, tauchend, tollend... ein grandioser und überwältigender Anblick (und mein Fotoapparat unter Deck). In der Form habe ich Wale noch nie gesehen - also mehr, als nur Wasser-/Luftfontainen und Schwanzflosse. So im Ganzen und senkrecht aus dem Meer schießend, bombastisch wieder hinein klatschend.... für mich ganz großes Kino und offener Mund und offene Augen....
Ebenso atemberaubend: Whithaven Beach. Der Strand liegt auf einer der beide größten Inseln der Whitsundays - nämlich Whitsunday Island. Man kommt dort nur mit dem Boot hin und der Strand ist weltweit einzigartig, weil er sich nur schwer erwärmt. Er ist weiss wie Mehl und wird wohl industriell u.a. für die Glasherstellung genutzt. Daher ist er sehr wertvoll und auf das Ausführen noch so kleiner Mengen von diesem Sand stehen extrem hohe Strafen. Neben dem industriellen Blick, sieht mein Auge einen unendlichen Traumstrand wie in jedem Reiseprospekt. Extrem weisser Sand, davor das türkisblaue, glasklare Wasser... mehr Urlaubsfeeling geht nicht! Wir hatten 3 Stunden Aufenthalt, um umherzulaufen, zu baden und zu genießen... Paradiesgefühle... absolut!!!
Fazit also bis Dienstag Morgen: Schnorcheln leider viel weniger schön als erwartet und erhofft, Segeln durch die Islands, Whithaven Beach, Wale und Sternenhimmel vom Boot aus gucken.... AMAZING!!!

Keine Kommentare: