Dienstag, 9. Februar 2010

Willkommen Südinsel

Am Samstag ging es nun los, auf die Südinsel.
Bevor ich mich mit Carina am Fährterminal verabredete, gönnte ich mir mein anvisiertes "Starbucksabschiedsgetränk" und schlürfte dies genüsslich in der ziemlich leeren Wellingtoner Innenstadt..
Da am 06.02. hiesiger Nationalfeiertag ist, waren auch entsprechend viele Läden geschlossen und es damit angenehm ruhig. Am 06.02. wurde hier nämlich der Waitangi Day gefeiert. Er erinnert an den Vertragsabschluß zwischen den Maori und den ersten weißen Siedlern...
Später traf ich dann Carina und wir "bestiegen" zusammen die Fähre. Mit Carina habe ich es super gut getroffen und wir waren uns vom ersten Augenblick an sympathisch. Ich glaube, das passt gut und wir werden eine schöne Zeit zusammen haben.

Fähre auf die Südinsel


Nach 3,5 Stunden Fährüberfahrt durch den atemberaubenden Marlborough Sound (also quasi eine Fjordlandschaft) trafen wir in Picton dann auf Susi und Manu.
Wir übernachteten auf dem selben Campground und planten direkt unsere Tour für den nächsten Tag. Manu hatte darauf keine Lust, sodass wir zu Dritt los zogen.
Ziel war es, einen Teil des Queen Charlotte Tracks zu laufen. Und, JA, das war sogar MEINE Idee :o)

Picton


Am Sonntag ging es dann früh um 7:00 los zum Hafen, wo wir uns mit dem Boot zu einem der beiden Ausgangspunkte des Tracks schiffern ließen.
Ausgesetzt, wie Ronbinson Cruisoe, wanderten wir los um halb Zehn los. 22km lagen vor uns, immer entlang an der Steilküste, bergauf, bergab, durch karge und durch Regenwaldlandschaft, vorbei an Buchten und grandiosen Ausblicken. Dazu eine Kulisse, die einem zeitweilig fast das Trommelfell gefährlich dehnte - das Zirpen von ziemlich häßlich aussehenden Käfern, welche wohl zu Tausenden um uns herrum in den Bäumen saßen.
Es war anstrengend, aber dennoch sooo schön. Wir hatten alle 3 ein ähnliches Tempo und eine ähnliche Kondition, haben gelacht, geschwitzt und gestaunt. Wir harmonierten perfekt und obwohl zeitweilig meine Zunge schon den Boden berührte, lief es wunderbar. Etwa 2,5 Stunden kamen wir vor der Rückfahrt des Bootes an unserem Zielpunkt an. Wir waren 7,5 Stunden unterwegs mit Pausen zwischendrin. Für jemand, der keine Wanderer ist (so wie ich), entwickelte das Gefühle wie: "Ich bin eine Heldin!" .. wir alle waren Heldinnen und freuten uns über diesen wunderschönen Tag, der schließlich noch getoppt wurde durch ein grandioses Essen.
Hungrig betrachteten wir die Werbung für ein BBQ im kleinen und einzigen Restaurant des Zielpunktes. $30 waren uns allen dann aber doch zu viel. Mit hungrigen Augen erfragten wir, ob es auch möglich sei, für weniger Geld, wenigstens ein Stück Grillfleisch zu bekommen. Total nett meinte der Koch, dass er uns für $20 das BBQ mit essen lässt. Wir 3 nickten einstimmig und bestaunten mit großen Augen unsere riesige Fleischportion, mit Kartoffeln und Salat. Dazu bekamen wir noch Wasser mit Zitrone. Die Leute in diesem Restauran waren sooo nett und nahmen uns so herzlich auf. Wir sahen wohl aus, wie 3 ausgehungerte Backpacker und wurden total umsorgt. Richtig, richtig lieb. Zum Nachtisch gab es "Pavlova". Das kannte ich bis dahin auch nicht. Eine Art Torte aus Eischnee und Basair mir frischen Früchten oben drauf und frischer Maracujasoße. Wie lecker war das denn??? Es war der Knaller. Das hat sooo genial geschmeckt. Es frage keiner nach den Kalorien, aber das war uns egal. Wir lobten 1000 Mal das tolle Essen und letztlich kam der Koch und fragte uns, ob wir den Rest der Torte noch wollten. 2 Stücke waren noch übrig. Carina kapitulierte, Susi und ich nicht... Wir bekamen die große Kuchenform und 2 Gabeln und schlemmten uns ein 2. Mal durch diese hochkalorische Köstlichkeit. Draußen war es inziwschen kühl und es regnete. Aber wir saßen ja warm und trocken, bis schließlich unser Boot kam, um uns abzuholen. Wir fuhren noch etwa ein Stündchen durch die Sounds, bevor wir kurz vor 21:00 Uhr wieder Picton erreichten.
Es war ein so toller Tag. Ich glaube, einer der Schönsten, in meiner Zeit hier.
Nachts wehte uns zwar fast der Orkan davon, trotzdem schliefen wir irgendwann seelig ein und wachten alle 3 ohne Muskelkater auf.

Queen Charlotte Track


Heute, am Montag, ging es nun weiter.
Ich bin mit Carina nun in Nelson. Susi und Manu kommen eventuell nach - je nach Jobaussichten auf der Strecke hierher.
Aber ich hoffe doch, die Susi heute Abend wieder zu sehen. Wir 3 sind schon ein tolles Team und es passt Alters- und Interessenstechnisch einfach super.

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