Sonntag, 28. Februar 2010

Mein 2. Arbeitstag

So richtig vorstellen kann ich mir das ja noch nicht.
Also, dass so ein Arbeitstag wie gestern und heute gerade mal die Hälfte an Pensum von dem sein soll, was ich jetzt 2 endlos scheinende Monate tun soll. Momentan bin ich ja nur im Housekeeping, ab kommende Woche dann aber nach der Housemaid-Schicht noch in der Abendschicht des Restaurants, welche lt. Aussage einer Kollegin irgendwann zwischen 23 und 1:00 Uhr Nachts endet. Früh um 8:00 dann wieder zur nächsten Putzschicht auf der Matte zu stehen ... irgendwie klingt das nach verdammt viel Stress und verdammt wenig Schlaf...
Dabei bin ich doch hier, um mich vom Arbeitsalltag zu erholen... Ähm.. hm... ???!???
Wenn ich dann noch das Gehalt umrechne im Vergleich zu meinem Gehalt in Deutschland..
Nun gut, das darf ich wohl nicht tun..
Ich wollte es ja so, hab mir die Suppe eingebrockt, jetzt muß ich sie auch auslöffeln...
Naja, sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht. Immerhin bin ich auf einer Insel, wo andere Urlaub machen und noch andere, dafür um die ganze Welt reisen müßten..

Dennoch, wie unschwer zu erkennen, mein erstes Fazit nach 2 halben Arbeitstagen steht bereits fest: Reisen ist schöner!

Ja, was hab ich heut getan.
Der gestrige Abend endete mit einem sternenklaren Himmel und recht warm.
Über Nacht kam von irgendwo das Regen- und Sturmgebiet her, jedenfalls gießt es schon den ganzen Tag in Strömen und stürmt dazu mächtig. Der Vergleich zu einem deutschen Herbsttag ist durchaus angebracht.
Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass heute Sonntag ist - jedenfalls mußten wir fast jedes Zimmer komplett putzen, weil fast alle Zimmer Checkouts waren..
Ich hab gefühlte 100 Bäder und Duschen geputzt. Natürlich alles ohne Wasser, sondern nur mit einem Desinfektionsspray und Glasreiniger... Ich glaube, ich habe eine Alkoholvergiftung allein von den Dämpfen.. Dafür habe ich mir von Vanessa eine "Verschnellerungstechnik" hinsichtlich der "Bettenmachaktion" abgeschaut... ja, wirklich eine passable Lösung..

Nach der Arbeit sind Carina und ich dann in den "Staff-Bereich" umgezogen.
Wir teilen uns weiter ein Zimmer, dessen Ausgangszustand bezüglich der Hygiene alles andere als akzeptabel war. Überhaupt sieht der ganze Staff-Bereich: Küche und Bad schrecklich versifft aus. Ich frage mich, wer da putzt. Offensichtlich niemand. Wir werden die Tradition also auch nicht brechen - zumindest nicht in dem Bereich, über unsere Türschwelle hinaus.
Die Küche, da sind wir uns einig, werden wir dort definitiv nicht benutzen. Die Backpackerküche ist direkt unter uns und sieht 1000 Mal ordentlicher aus. Auch die Benutzung des Bads und der Dusche wird mich noch Überwindung kosten... Ich danke an dieser Stelle dem Erfinder der Badelatschen und meinem genetisch vorhandenen Sehschaden - ohne Brille ist das ganze Übel nur noch halb so wild..

Wenn ich meinen Eintrag nochmal selbst durchlese ... klingt ganz schön negativ.
Nein, so schlimm ist es alles nicht. Das sind alles keine Dinge, die mich irgendwie nachhaltig irritieren oder bewirken, irgendwelche Pläne zu änden. Aber da ich ja nicht nur unendlich über die Schönheit des Landes schwärmen kann, muß auch mal wieder ein bißchen Informationsfluß her, der euch zu Hause das Gefühl geben lässt, dass ich hier nicht ausschließlich paradiesisch lebe, sondern auch durchaus etwas dafür tun muß, in anderen Zeiten, einen gewissen "Freizeitluxus" haben zu können. Das hier ist nun die andere Seite meiner Work & Travel - Zeit: 6 Tage-Woche, Doppelschichten, Klos putzen, Mindestlohn und "Hygieneprobleme".
Aber keine Bange, ich mach das schon! Sehe groß den Mai vor mir und alles was ab dann kommt ... träume von den Cook Islands und Australien ... was sind dagegen schon 2 Monate versiffte Klos und Duschen in einer Umgebung, die wahrlich Schlimmer sein könnte...

Es folgen jetzt also 2 Monate "Jammer-Blog"!
Danke schon mal im Vorraus, fürs Zuhören ;o)

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