Freitag, 5. Februar 2010

Nordinsel - vor-vor-letzter Tag

Die heutige Etappe führte uns von Napier nach Matserton.
Irgendwie wieder viel zu viel Fahrerei mit viel zu vielen wunderbaren landschaftlichen Eindrücken.
Mein Fotografenherz blutet fürchterlich, den bereits aus den Augenwinkeln betrachtet komme ich nicht dazu den Mund zu schließen, vor lauter "Ohhh's" und "Ahhhh's".
Ich könnte alle 100 Meter stehen bleiben und Fotos machen. Was natürlich nicht geht, da wir zumeist auf Highways fahren, wo sich "Scenic Lookouts" in Richtung Null tendierenden Grenzen hielten...
So bleibt mir, das Wunderland Neuseeland auf meine imaginäre Festplatte zu scannen und zu speichern. Ja, es ist ein Traum, wahrlich. Und für jemanden, der noch nicht hier war, wohl auch kaum in Worten wieder zu geben. Ich bin kein "Herr der Ringe - Fan" und kann daher leider keine vergleichenden Eindrücke mitteilen - aber auch ohne "Herr der Ringe" jemals gesehen zu haben, stelle ich mir die Landschaft im Film genau SO vor, wie sie heute und die vergangenen Tage an mir vorbei zog. Ja, das ist NEUSEELAND. Einfach wunderwunderschön...
Ich dachte so oft: "Ja, das ist der Grund warum ich hier bin und genau hier hin wollte."
Einfach überwältigend...

Nun sitze ich im Van in Masterton.
Ich stelle fest, dass irgendein Lebensmittel in meinem Auto riecht. So richtig ausmachen, was es genau ist, kann ich noch nicht, aber irgendwie etwas nach... Pesto ... oder so!?? Pesto ist allerdings in der Kühltasche verstaut.. kann es "durchriechen", frag ich mich??
Ich werde der Sache gleich mal auf die Spur gehen.
Eigentlich ist es reichtlich blöde, dass ich im Auto schreiben muß, immer mit kritschem Blick auf die Kapazität des Akkus.
Das hier ist der erste Campground, den ich erlebe, wo sämtliche Facilitys mit einem PIN-Schloß versehen sind. Der Grund erschließt sich mir nicht. Beim Blick durch die Scheiben der Räumlichkeiten, fällt mir nichts ins Auge, was wertvoller sein könnte, als die PIN-Anlage der Tür ansich. Somit frage ich mich, was genau der PIN beschützen soll. Einzig die Laundry (Waschmaschinen) war offen.. allerdings funktionierte die Steckdose (für die Waschmaschine gedacht) lediglich nach $2-Einwurf.
Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als mich ins "Pesto-Auto" zu legen und zu warten, bis das Office wieder geöffnet hat, um mich anzumelden. Es hat genau von 6-7pm zu .. ich stand natürlich 5 nach 6 vor der Tür...
Nunja, im Gegensatz zu Susis Leiden, sollte ich besser meine Klappe halten. Sie wünscht wahrscheinlich, dass sie nur meine Sorgen hätte. Etwa 20km vor Masterton ist ihr und Manu nämlich ein Reifen geplatzt. Da ich ein Stück vorraus fuhr und ihr jemand halft, vereinbarten wir telefonisch, dass ich schon zum Campground fahre. Gerade bekam ich eine SMS, dass der Helfer nicht das richtige Werkzeug hatte, ich nehme an, dass sie nun den AA (ADAC) rufen werden.. könnte also noch dauern. Ja, die Susi hat schon Pech mit ihrem Auto. Sie warf schon die ganzen Tage über kritische Blicke zu ihren Vorderreifen und erwog, diese auszuwechseln.Zumindest mit einem Reifen hat sich die Frage danach nun geklärt. Zum Glück ist den beiden nichts passiert.
Ich selbst habe durch Susis marode Reifen gelernt, den Reifendruck meiner eigenen Räder zu kontrollieren. Ich hab sowas ja noch nie im Leben gemacht. In Deutschland hat Jörn solche Dinge immer vertrauensvoll geregelt.. ja, und nach Jörn.. nun, seitdem habe ich nie über den Reifendruck meines Autos nachgedacht.
Jedenfalls lernte ich, dass mein Reifendruck 36 (was für eine Einheit ist das???) haben muß und wie man das Gerät an der Tankstelle bedient. Stolz punpte ich meine 4 Räder auf, wobei bis auf ein Reifen nicht viel zu pumpen war, da alles halbwegs stimmte.

Gerade erschließt sich mir auch das PIN-Dingens der Facilitys. Klientenähnliche Gestalten kreuzen mein Blickfeld und ich nehme lieber meine Schuhe rein und schließe meine Autotür - ich würde mal sagen, das wären 3 BEW's mit Zielsetzung der Anbindung an eine Suchtberatungsstelle.. Ob wir wohl KÜ's in Masterton kriegen würden?? Naja, schlimmer, als in Marzahn oder Mitte kann es auch nicht sein.. *lach*
Der Campground scheint offen zu sein und ohne Zaun .. somit laufen die von einem Ende durch zum anderen, wie durch einen Park...
Hm, auch nicht so das Wahre. Vielleicht parke ich später doch nochmal um, damit sich die Susi nachts in ihrem Zelt nicht gruseln muß.
Naja, ist ja nur für eine Nacht.
Bis nach Wellington sind es noch gut eineinhalb Stunden. Das wird unser morgiges Ziel sein, bevor es dann übermorgen (Samstag) Mittag ab auf die Südinsel geht.
Ja, die Stunden hier im Norden sind gezählt..
So, es ist 19:00 Uhr - ich fahr mal einchecken und PIN abgreifen.


Anbei ein "Mixalbum":

Mittwoch

Keine Kommentare: