Mittwoch, 17. Februar 2010

Grüße aus Queenstown

Von Sandflys zerstochen (und mit 100 der Biester im Auto), ergriffen Carina und ich heute Morgen in einer derartigen Schnelle die Flucht vom Campground, wie selten zuvor.
Letztlich waren es weniger die "lüsternden Fischer", die uns in den Wahnsinn trieben, sondern die schrecklichen Insekten, die in ihrer Population derart ausgeartet sind, dass wir uns vorkamen, wie im Horror Film: "2 Mädels allein unter Killer-Sandflys". Ich fühlte mich schon, wie mein Winterstiefel, den ich täglich nach dem Gang durch den Schneematsch imprigniere, um das Eindringen von Nässe zu verhindern. So oft wir daran dachten, überzogen wir unseren Körper mit einer Schicht dicken Sprays, welches uns quasi "einlaminierte". Leider hielt das die Viecher jedoch nur kurz vom Plan ab, uns beide zu drangsalieren... Wir sehen beide aus, als hätten wir Masern oder Pocken... Was für eine Qual!

Aufgrund unseres zeitigen Starts, fuhren wir auch direkt durch bis Queenstown.
Wir überlegten, wie wir die Landschaft umschreiben sollen, die wir unterwegs durchquerten und stellten fest, dass uns so langsam die Synonyme ausgehen, für Worte wie "umwerfen", "toll", "fantastisch" .. So beschlossen wir, dass es Sinn macht, ein "Potenz-System" einzuführen. In etwa so: Die Landschaft war heute "schön hoch drei" oder "fantastisch hoch fünf" ...
Es ging durch atemberaubende Berge. Wir sahen Dimensionen und Weite und Höhe und Tiefe, die uns sprachlos dastehen ließen. Wir starrten auf die Umgebung und fühlten uns wie Könige. Immer wieder hielten wir an und bekamen den Mund nicht zu, vor Staunen. Die Landschaft erinnerte mich grob an Nord-Norwegen - zumindest bezüglich der Dimensionen.. Wie klein wir uns als Mensch fühlten, als wir dort standen, wie klein die Autos waren...
Wieder einmal schossen mir Ozeane von Gedanken durch den Kopf ... von Glücksgefühlen über ohnmächtiges Staunen bis hin zu ganz doller Sehnsucht nach dir. Immer, wenn es unglaublich schöne und beeindruckende Momente gibt, denke ich ganz besonders an dich und wünschte, du stündest neben mir und könntest mit mir solche wundervollen Momente erleben. Ich weiß, dass auch du sprachlos neben mir stehen würdest und vermutlich ähnlich überwältigt wärest. Es ist ein seltsames Gefühl von Freiheit, was ich in solchen Momenten spüre. Ich wünschte, du könntest es mit mir fühlen..

Hier in Queenstown werden wir nun erstmal 3 Nächte bleiben.
Der Campground erinnert an Ferienlager. Riesige Facilitys (Küche, Bäder..) und ein Platz voller Van-an-Van-an-Auto-an-Zelt-an-Van..
Idyllisch ist etwas anderes. Aber der Platz liegt fast im Zentrum und ist soweit sauber und hygienisch, wenngleich die Duschen mal wieder $1 kosten..
Susi hat hier in Queenstown einen Job, somit werden wir sie dann morgen auch widersehen.

Für Queenstown steht für Carina und mich eher seichtes Entspannungsprogramm an. Das Städtchen ist super schön, Bilder werden folgen. Haben zwei nette kleinere Walks im Auge und dann vielleicht bei gutem Wetter eine Rafting-Tour..
Dazu dann mal wieder etwas shoppen, Starbucks genießen und sich treiben lassen bevor es ja ab März zurück geht, in einen "Joballtag".

Viele Grüße an euch alle in die Heimat, aus einem Cafè, wo es so umwerfend leckere Schokolade und Eis gibt, dass ich mir selbst auf die Finger hauen muß, mich nicht mit dem leckeren Süßkram vollzustopfen.

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